Bei uns (jetzt kleines Landrevier, ehemaliger PD-Standort) kommt der Frust hauptsächlich daher, dass von den ehemaligen Stabsangehörigen der abgeschafften PD ca. eine Handvoll (..) ins neue PP versetzt wurden. Der Rest ist jetzt im BD oder läuft auf Phantasiestellen beim Streifendienst. Hat zur Folge, dass unser BD personell aus allen Nähten platzt. Tatsächlich geben wir schon Delikte an den BD ab, die lt. Geschäftsverteilungsplan eindeutig Streifendienstsache sind, da man den BD beschäftigen muss. Der Streifendienst wiederum ist lt. Papierlage im Soll besetzt, allerdings laufen Kollegen auf der Schicht, die nur dem Namen nach uns gehören. Arbeiten tun sie irgendwo anders. Schichtstärke auf dem Papier: 7, Schichtstärke tatsächlich: 5-6, Mindeststärke: 5. Da kannst du dir vorstellen, dass man praktisch nie bis bestenfalls selten frei machen kann. Dann machens die Kollegen eben mit dem gelben Schein, was das Aushilfskarussell noch schneller zum Drehen bringt.
Hinzu kommen die AH-Einsätze und die Aushilfen am Wochenende auf anderen Schichten. Wer machts? Der Streifendienst. Warum eigentlich? Soetwas zu beschließen, ist einfach, wenn mann selber zwischen A13 und A16 besoldet ist und das WE regelmäßig frei hat. Ich habe aber nur ein komplettes Wochenende im Monat frei und da werde ich auch noch für AH-Einsätze gezogen, während der Tagesdienstler am Freitag ab 13 Uhr fröhlich winkend auschippt. Warum sind nur so wenige BD-Beamte in der AH? Warum müssen Tagesdienstler nicht einen bestimmten Anteil ihrer Arbeitszeit als Schichtunterstützung am Wochenende bringe? Kenne ich von einer früheren Dienststelle und war nicht schlecht.
Warum setzt man eigentlich niemand aus dem BD in den Streifensienst um? Hat man, wenn man einemal einen Tagesdienstposten erlangt hat, ein lebenslanges Anrecht auf diesen 7 to 16 Job???
Das ZZW stößt vor allem dem Streifendienst auf, da es lediglich ein Instrument ist, die knappe Personaldecke zu strecken. Die Decke lässt sich aber nicht mehr strecken. Sie ist am Zerreißen. Ich kanns aus Sicht des Dienstherren ja nachvollziehen, aber eine versäumte Einstellungs- und Personalpolitik, ist nicht mein Fehler. Beim Streifendienst werden vier (?) Zeitkonten befüllt und erfasst. Für jeden Furz muss man Korrekturanträge stellen. Beim AIDA musste ich Urlaub, Krank und AZA beantragen, sonst nichts. Alle Über- oder Unterzeiten wurden einfach mit dem Zeitkonto verbucht. Warum wirds jetzt kompilzierter? Weil nur kompiziert "gut" ist?
Warum pienzt man bzgl. ZZW beim Streifendienst eigentlich so rum? Ist es bei euch auch so, dass die Tagesdienstler ins Haus kommen, chippen und sich dann erstmal umziehen und manche sogar duschen? Haben die auch eine Flexzeit? Oder geht es da im Gleitzeitkonto mit auf? Ein Schelm, wer böses dabei denkt...
Grundsätzlich bin ich ein Befürworter der Strukturreform. Aber man kann sich des Eindrucks einfach nicht erwehren, dass manche Dinge am grünen Tisch entschieden worden sind, zwar in bester Absicht, aber trotzdem an der Realität vorbei.
Das Tollste sind ja diese WED-Streifen, die wir vom entfernten Landrevier in der PP-Hauptstadt fahren müssen. Man ist jetzt draufgekommen, dass wir reisekostenberechtigt sind, weil wir zusätzlich zur vorgesehen Streifenzeit so eine lange Anfahrt hatten. Ich habe die Kollegen extra noch angespitzt, diese Anträge auch ja zu stellen, auch wenns bloß 3 Euro fuffzig sind, damit die Verwaltung mit Anträgen zugemüllt wird. Fazit: Wir haben jetzt verkürzte WED-Streifen, damit wir innerhalb des Stundenrahmens bleiben.
Oder die FoBis im PP-Standort... Dreistunden-Veranstaltungen am Morgen... OK, setze ich mich eben in den Streifenwagen, donnere die 90 km einfach da runter und danach wieder hoch. Lohnt sich bestimmt.
Und das FLZ... Wird zwar besser und die Kollegen dort machen einen sehr guten Job, aber von der Professionalität des FLZ vom PP Stuttgart sind sie noch ein Stück entfernt.
Und zu guter letzt:
In der langen Tradition des Berufsbeamtentums hat der gemeine Büttel immer Wege und Mittel gefunden, mit einem aufbordenden Regelungs- und Weisungsbedürfnis seitens des Dienstherren, situationsbedingt und der Lage angepasst umzugehen
"Niemandes Herr, Niemandes Knecht" - H. von Fallersleben