Der Einstellungstest (Erfahrungsberichte)

Auswahlverfahren und Ausbildung

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LeWieland
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Der Einstellungstest (Erfahrungsberichte)

Beitragvon LeWieland » Mi 20. Mai 2015, 23:47

Hallo zusammen,
ich wollte euch einmal schildern wie genau bei mir das Einstellungsauswahlverfahren ablief und was euch erwartet wenn ihr dort ankommt.

19:30 - Am Vortag des Eignungstests
Gestresst vom Stau auf der Autobahn kam ich am Vorabend des Eignungstests bei der Polizeihochschule an. Dank Navi habe ich mich direkt einmal Verfahren und schlussendlich doch die Skizze benutzt die mir mit der Einladung zugeschickt wurde. Weil ich nicht wusste wo ich parken sollte hab ich mein Auto erstmal vor der Torwache abgestellt und gefragt wo ich am besten parken soll. Freundlich wurde mir mitgeteilt wo der Parkplatz ist; also nochmal ins Auto gehüpft und um die Ecke auf den Parkplatz gefahren. Zu Fuß zurück zur Torwache. Dort wurde ich von dem netten diensthabenden Anwärter herein gebeten und meine Daten wurden überprüft. Mein Ausweis wurde einbehalten und ich bekam einen ''Besucherpass'' mit einer Nummer und der Information: ''Teilnehmer am Auswahlverfahren'' den man sichtbar an der Kleidung tragen sollte. Ich hab mir das gute Stück an die Hose geklemmt und wurde über den Ablauf informiert. Nachdem alles klar war begleitete mich der Wachhabende ein paar Schritte und erklärte mir grob den weg zu meiner Unterkunft. Ein paar kurze Verhaltensregeln und ich durfte alleine weitergehen. Gleich am Zugang zum Hauptplatz saßen 2 junge Anwärter in Trainingskleidung mit dem Schriftzug ''Polizei'' darauf. Sofort als sie meinen Auswahltest-Ausweis an meiner Hose gesehen hatten kam die Frage: ''Na welches Haus?'' Ich antwortete mit: ''Haus 2. Könnt ihr mir sagen wo das genau ist?'' Mir wurde entgegnet: ''Klar! Aber setz dich doch erstmal hin, wir zeigen dir gleich wo du hin musst.'' Dankbar und überrascht setzte ich mich zu den zwei Jungs und wir unterhielten uns über die Schule, die Fächer und einer menge anderen interessanten Kram. Etwas später zeigten sie mir mein Haus und brachten mich sogar bis zum Zimmer. Die beiden schlugen vor mir noch etwas das Hochschulgelände zu zeigen was ich natürlich gerne angenommen habe. Zwischendurch hatten wir noch einen weiteren ''Einstellungstester'' aufgesammelt der sich auch gleich angeschlossen hat. Ganze 3 Stunden schauten wir uns alles an was es zu sehen gab: Sportplatz, Kraftraum, Kantine, Fahrzeughallen etc.
Mittlerweile völlig geschafft von allem ging ich gegen 22.30Uhr auf mein Zimmer, wo mittlerweile auch mein Zimmergenosse anwesend war. Wir lernten uns etwas kennen und redeten über den morgigen Test. Nach einer Weile machte ich es mir auf dem Bett bequem und beschäftigte mich mit meinem Vorbereitungsbuch.

23.30 - Schlafenszeit
Wir schalteten das Licht aus und legen uns schlafen. Mein Zimmergenosse hatte wohl keine Probleme einzuschlafen. Ich bekam in dieser Nacht trotz aller Müdigkeit nur maximal 2 Stunden Schlaf. Warum? Aufregung wahrscheinlich.


6.00 - Jetzt wirds ernst!
Pünktlich klingelt der Wecker. Etwas gerädert stehe ich auf und wecke meinen Zimmergenossen. Duschen, Zähne putzen und anziehen.

6.20 - Frühstück
Wir gingen zur Kantine. Vorbei an vielen Anwärtern in Einsatz- oder Sportkleidung. Das Frühstück war recht großzügig. Viele verschiedene Brötchen, Kaffee, Aufstrich, Wurst/Käse und Obst. Mein Zimmergenosse und ich griffen nur dürftig zu, ein Brötchen mit Marmelade und ein Kaffee. Einer der Anwärter vom Vortag kam noch kurz zu mir an den Tisch und wünschte mir nochmal alles gute. Dann ging es auch schon weiter. Wir setzten uns im Prüfungsgebäude an den ausgewiesenen Tisch und warteten. Nach und nach kam der Rest der Teilnehmer. Bis wir vollständig 16 Mädels und Jungs, Frauen und Männer waren.

7.30 - Der Sprachverständnis-Test
Wir wurden in den Testraum gerufen in dem für jeden ein Computer, mit Namensschild, bereitstand. Der Prüfer stellt sich kurz vor und überprüft ob alle anwesend sind.
Die Aufgabe war, einfache deutsche Sätze in richtiger grammatikalischer Weise zu vervollständigen. Gefordert waren mindestens 14 richtige von 30 Aufgaben (mit Zeitlimit). Nach dem Test wurden wir nach draußen geschickt und sollten uns an unserem Tisch wieder einfinden. Die Auswertung erfolgt nach jedem Testteil sofort. 5 Minuten später kam der Prüfer und teilte uns mit das bereits 2 Personen gehen müssen. Kurz und schmerzlos: ''Herr XXX, Frau XXX, sie haben es leider nicht geschafft''

7.50 - Das Diktat
Nachdem jeder wieder an seinem Platz war ging es auch schon weiter. Meine Horroraufgabe, das Lückendiktat. Man setzt sich Kopfhörer auf und es wird ein Text mit Lücken auf dem Bildschirm angezeigt. Man kann sich jeden Textabschnitt maximal 3x anhören und muss die fehlenden Wörter in die Lücken eintragen(ohne Zeitlimit). Die Worte waren mal mehr, mal weniger schwer aber alle im Bereich des möglichen wenn man etwas nachgedacht hat. Einige habe ich einfach aus dem Bauch heraus eingetragen weil ich die Schreibweise nicht kannte. Nach dem Test wurden wir wieder zu unserem Tisch beordert wo sich mittlerweile etwa 10 Gendarmen (ja wirklich echte Gendarmen aus Frankreich) unsere Plätze geschnappt hatten. Wieder nach etwa 5-10 Minuten kam der Prüfer und teilte uns mit das es diesmal 3 Personen nicht geschafft haben. Auch wieder kurz und schmerzlos. Hier hatte ich eigentlich fest damit gerechnet das ich ebenfalls gehen muss.

8.20 - Der Intelligenz-Test
Hierzu werde ich jetzt keine großen Angaben machen. Auf diese Tests kann man nicht lernen, man kann sich nur vorbereiten in dem man sich die jeweiligen Aufgaben einmal anschaut damit man weis auf was es ankommt/auf was man achten muss und sollte. Jeder der ein ordentliches Vorbereitungsbuch besitzt, hat 95% dieses Tests schonmal gesehen.
Wieder an unserem Tisch kam der Prüfer ein letztes mal und teilte 4 weiteren Personen mit dass sie es nicht geschafft haben. Nun waren wir nur noch 7 von ursprünglich 16 Teilnehmern.
Tipp: Ruhig bleiben, logisch denken. Wenn ihr eine Aufgabe garnicht wisst dann ratet. Eine ausgelassene Aufgabe ist definitiv falsch, beim raten besteht noch die Chance das ihr richtig Tippt. Ihr werdet in den wenigsten Teilen überhaupt ganz fertig werden. (Ich persönlich hab nur in 2 Blöcken alle 20 Aufgaben geschafft, meist nur 15-16)

9.40 - Mittagspause oder 3000m Lauf
Nun wurden wir geteilt. Die Teilnehmer die das Deutsche Sportabzeichen bereits gemacht hatten durften in die Pause gehen (lustigerweise alle Mädels/Frauen). Wir Jungs wurden in Sportkleidung auf die Außenlaufbahn um den Sportplatz gebeten. Nach dem umziehen liefen wir uns zusammen eine Runde warm. Wir vereinbarten dass wir in 2x2 Gruppen laufen um uns gegenseitig zu motivieren. Geforderte Strecke hier waren 3000m das hieß bei dieser Bahn 7 1/2 Runden á 400m. Also los! Unsere weiblichen Mitbewerberinnen hatten sich mittlerweile am Rand des Sportplatzes eingefunden, was uns natürlich nochmal einen Motivationsschub gegeben hat. Nach 5 Runden ging meinem Mitläufer und mir langsam die Power aus. Aber Durchbeißen war angesagt. Trotz Seitenstechen. Einfach weiterlaufen. Die letzte halbe Runde hatte ich wirklich noch zu kämpfen aber geschafft! Überglücklich falle ich ins Grün am Rand der Laufbahn, zusammen mit meinem Laufpartner. Leider haben die anderen beiden es nicht geschafft. Unter dem Applaus unserer Mädels gehen wir zum duschen und ziehen uns um. Natürlich mit schlichtem Hemd für das MMI und das Abschlussgespräch.

11.00 - Endspurt, MMI
Unsere kleine Gruppe von nun nur noch 5 Leuten setzte sich in einen Warteraum. Nacheinander wurden wir zum Interview aufgerufen. Tolle lockere Atmosphäre, ohne Hektik. Ernstes aber entspanntes Gespräch mit dem Psychologen der einem Fragen über relevante Themen und zur Person stellt. Das ganze dauerte etwa 40 Minuten. Möchte hier nicht zuviel verraten da ich nicht weis welche Infos ich preisgeben darf und welche nicht. Steht aber auch alles zu 99% in den Vorbereitungsbüchern (Fallbeispiele etc.)


12.00 - Abschlussgespräch
Der nette Herr mit den 4 goldenen Sternen auf der Schulter teilt einem seine erreichte Punktzahl mit, ob es für eine Direktzusage gereicht hat und wie es nun weiter geht.

13.00 - Geschafft!!!
Eine Bewerberin hat sich noch verabschiedet da Sie nur in den Gehobenen Dienst wollte und es dafür nicht gereicht hat. Also standen wir da nun, 4 aus 16 und es war ein gutes Gefühl es gepackt zu haben. Wir redeten noch eine weile und gingen dann zum Tor um unsere Ausweise abzuholen. Auf dem Parkplatz tauschten wir noch Handynummern aus und umarmten uns zum Abschied. Schon nach diesen wenigen Stunden zusammen haben wir uns verbunden gefühlt.
''Bis zum nächsten Jahr!''



Eine menge Text. Falls noch irgendjemand etwas wissen möchte, gerne melden, ich helfe wo ich kann und hoffe das der Text interessant für euch war.

Danke fürs lesen.
März16 Lahr

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Re: Der Einstellungstest (mein Erfahrungsbericht)

Beitragvon Brot » Do 21. Mai 2015, 00:51

LeWieland hat geschrieben:Nach dem Test wurden wir wieder zu unserem Tisch beordert wo sich mittlerweile etwa 10 Gendarmen (ja wirklich echte Gendarmen aus Frankreich) unsere Plätze geschnappt hatten.
Der Test war vermutlich in Lahr, denn dort ist ebenfalls das Deutsch-Französische Sprachzentrum angegliedert :polizei2:
LeWieland hat geschrieben:9.40 - Mittagspause oder 3000m Lauf
[...] Leider haben die anderen beiden es nicht geschafft.
Genau aus diesem Grund ist es von Vorteil, wenn man bereits vorab das DSA absolviert. Dann kommt man nicht in die Lage, nur wegen "einem blöden Lauf" im Auswahlverfahren zu scheitern.



Vielen Dank für den Bericht. Ich werde ihn mal oben anpinnen. Sollte jemand noch Ergänzungen haben, so kann er mich oder einen anderen zuständigen Admin anschreiben.

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Mein Erfahrungsbericht zum Einstellungstest

Beitragvon Amra2802 » So 13. Mär 2016, 21:45

Hallo Bewerber,

Ich hatte am 10.03 den Einstellungstest in Böblingen. Um 07.40 bin ich dort eingetroffen, völlig gestresst vom Stau :polizei4:

Kurz vor 8 Uhr kamen zwei nette Polizisten rein und haben sich erstmal vorgestellt und uns den ganzen Ablauf geschildert. Außerdem haben die die Gesundheitserklärung für den 3000m-Lauf eingesammelt. Tipp: Für alle unter 18 bitte davor den Eltern geben zum mitunterschreiben. Ganz wichtig!!!
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Sprachverständnistest (max. 15min)
Am PC mussten wir 30 Fragen zur Anwendung der deutschen Sprache beantworten. Absolut machbar keine Angst man muss zum bestehen mind. 14 Fragen richtig beantworten, also macht euch keinen Kopf drum.
Tipp: ---> Keine Panik auf der Titanic :zustimm:
(1 Bewerber hat uns verlassen)
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Diktat (Kein Zeitlimit)
Hier mussten wir 60 fehlende Wörter in Lücken eintragen, die wir über die Kopfhörer gehört haben.
Die Sätze durften wir uns nur 3 mal anhören und während dem Anhören konnte man nicht schreiben, also nur HÖREN und dann SCHREIBEN nicht gleichzeitig. Es sind ein paar schwierige Wörter dabei, ist auch irgendwie klar, aber macht euch keinen Stress auch das Diktat ist absolut machbar.
Es sind auch Lücken dabei wo man 6 fehlende Wörter eintragen muss.
---> Tipp: Hört euch den Abschnitt das erste Mal an und füllt dann zwei Lücken aus, dann das zweite mal und tragt die nächsten zwei Lücken ein usw. Manchmal ist der erste Gedanke der Richtige.
(6 Bewerber haben uns verlassen)
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30min Pause
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Intelligenztest (ca. 90min)
Hier mussten wir verschiedene Aufgaben machen. Auch der Test ist echt machbar wenn ihr euch darauf gut vorbereitet z.B Testtraining Polizei Feuerwehr. Keine Angst es sind bestimmt Aufgaben dabei die man schonmal gemacht hat.
----> Tipp: Schwerpunkt Mathe, Logik
(Kein Bewerber musste gehen)
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3000m-Lauf (Jeder Bewerber weiß sein Zeitlimit)
Was kann ich dazu sagen, seid nicht so 'blöd' wie ich und trainiert das bitte. :stupid: Ich habe mich nicht vorbereitet und habe es im Lauf bereut, aber bin mega froh das ich es geschafft habe. Gott sei dank!!!
-----> Tipp: Ausdauertraining, Schwimmen, Joggen
(zwei Bewerber mussten gehen)
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60min Pause
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MMI
Hier wurde ich von einer Polizistin Interviewt. Sie stellt 18 Fragen über die soziale Kompetenz, Motivation, Leistungsbereitschaft und Fallbeispiele wie man sich in jeglicher Situation als Polizist(in) verhält.
-----> Tipp: Seid einfach ihr selbst, den dann ist es auch für die leichter ein angemessenes Resultat herauszufiltern.
_____________________________________________________________________________________________________
Abschlussgespräch
Hier habe ich meine Testergebnisse bekommen und gesagt bekommen was besonders gut bzw. schlechter lief. Am Ende bekommt man dann einen Zettel wo der erreichte Testwert steht.
(8 Bewerber haben den Test bestanden incl. mir :) )
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Buchempfehlung: Testtraining 2000+ und Testtraining Polizei und Feuerwehr
---> Tipp: Lernt die Aufgaben nicht auswendig, um die Tests zu bestehen ist es gut sie mal gesehen und nicht auswendig gelernt zu haben. Das ist ein Einstellungstest keine Klausur :zustimm:

Viel Erfolg!!!

Brot
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Re: Der Einstellungstest (mein Erfahrungsbericht)

Beitragvon Brot » So 13. Mär 2016, 22:10

2. Erfahrungsbericht eingefügt

Vielen Dank für die Mühe :zustimm:

Linzi
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Erfahrungsbericht Einstellungstest März 2017 BW

Beitragvon Linzi » Mo 11. Jul 2016, 13:35

Hallo und Guten Morgen an alle,

ich habe vor meinem Einstellungstest wie ein wilder Kobold das Internet durchforstet nach Erfahrungsberichten zu den bekannt berüchtigten Einstellungstests der Polizei. Da ich mich damals mehr oder weniger ein bisschen aufgeregt habe, dass es so wenige davon gibt (und ein bisschen veraltet) habe ich mir geschworen, wenn ich es hinter mir habe, schreibe ich einen Erfahrungsbericht. Bitte entschuldigt Schreibfehler^^ bin grade unter Zeitdruck und weiß nicht wann ich sonst diesen Bericht schreiben kann. Also dann los:

07.07.2016, Mittwoch
Ziemlich gestresst von der Arbeit bin ich um 17 Uhr dann daheim gewesen. Ich hab meine Sachen gepackt und los. Die Fahrt nach Böblingen war eigentlich ziemlich entspannt. Kurz vor Stuttgart ein bisschen Stau aber nicht der Rede wert. Um ca. 20 Uhr war ich dann an der Fort-und Weiterbildungsstelle der Polizei BW in Böblingen angekommen. An der Wache (Pforte) wurde ich sehr freundlich und offen empfangen. Gegen 20:30 Uhr war ich dann auf meinem Zimmer (Bett, Schreibtisch mit Lampe, Schrank). Das Zimmer ist völlig ausreichend für eine Nacht.
Hab dann die zweite Halbzeit der Deutschlandniederlage angeschaut und war dann so gegen 23 Uhr im Bett.

08.07.2016, Donnerstag (Tag der Entscheidung)
07:30 Uhr:
Bisschen müde und aufgeregt lief ich zu Gebäude 41 (Gebäude für Personalgewinnung). Vor der Tür begegnete ich einem Mitstreiter der gerade ne Beruhigungszigarette rauchte.
07:45 Uhr
Zwei Polizisten holten mich und meine, mittlerweile ca. 11 - 12 Mitstreiter aus dem Aufenthaltsraum in den Nebenraum. In diesem Raum waren Computer aufgestellt mit auf dem Bildschirm hängenden Namensschildern. Jeder sollte sich seinen Platz suchen und sitz machen. Bemerkung des Polizisten: "Nicht die Maus berühren!"


30-Fragen-Teil:
Hier wurden mir Sätze angezeigt mit fehlenden Worten. Nur Worte haben gefehlt. Keine Satzzeichen, keine sonst was :_). Ihr könnt euch die ganzen Prüfungen wie eine PowerPoint-Präsentation vorstellen. Eine Aufgabe ist immer eine Folie/Seite. Davon immer 20. Umso höher umso schwerer die Aufgaben. Hier sollte man sich mit Polizeinahen Wörtern vertraut machen. (am besten in Google folgendes eingeben. "schwere Wörter im Alltag, lernen")
Hier muss man 14 richtig haben! Ist machbar! Aber sicher nicht ohne Vorbereitung.

Hier mussten uns 3 Mitstreiter verlassen.

Wichtige Anmerkung: Dieser Teil zählt nicht in die Gesamtwertung mit ein. Hier wird lediglich ausgefiltert.

Rechtschreibteil (Lückendiktat)
Hier musste man 60 Wörter in 20 Folien einfügen. Mal 2, mal 5, mal 6. Wieder gilt die Regel umso höher umso schwerer. Hier kann man sich wieder am besten mit Wortschatz vorbereiten. Auch machbar! Ohne Vorbereitung sicherlich nicht!

Anmerkung meinerseits: Ich war in der Schule mit einer 4 nicht der beste in Deutsch. Diktate vor allem! Habe es trotzdem mit der gewissen Vorbereitung geschafft!

Man benötigt hier ca. die Hälfte um weiterzukommen. Es müssten glaub so 31 32 sein.

Hier musste uns niemand verlassen. Hier hatte ich gedacht muss ich auf jeden fall gehen^^.

Intelligenztest:
3 Bereiche
--> Sprachverständnis
(jeweils 3 Abschnitte mit 20 Aufgaben)
--> Mathe
(jeweils 3 Abschnitte mit 20 Aufgaben)
--> Logik
(jeweils 3 Abschnitte mit 20 Aufgaben)

Hier gilt auch. Umso höher umso schwerer.

Sprachverständnis:
(immer 5 Antwortmöglichkeiten vorgegeben)
1. Teil: Gemeinsamkeit herausfinden!
2. Teil: Sätze vervollständigen!
3. Teil: Aus einer Gruppe von 5 Wörtern musste man die beiden mit dem Hauptmerkmal herausfiltern.

Mathe:
1.Teil: Addieren - Subtrahieren
(Kopf-Nebenrechnung)
2. Teil: Multiplizieren - Dividieren
(Kopf-Nebenrechnung)
3. Teil: Bruchrechnung
(Kopf-Nebenrechnung)

Logik: (5 Antwortmöglichkeiten vorgegeben)
1. Teil: Zahlenreihen vervollständingen
Tipp: Schreibt euch die Unterschiede auf ein Blatt papier, dann ist das sehr einfach
so erkennt man das Muster sehr schnell als es im Kopf immer wieder durchzugehen.

2. Teil: Würfel erkennen
Hier hat man einen Würfel vorgegeben der 1-2 verdreht wurde. Muss man den richtigen auswählen.

3. Teil: Symbole erkennen:
man hatte 3 Symbole vor sich und musste das letzte dazu aus den 5 Antwortmöglichkeiten erkennen.
(Für mich eine Aufgabe die ich nicht verstanden habe^^, hier hab ich nur geraten... war ich wahrscheinlich zu doof dafür)

Alles in allem war das auch machbar. Man musste hier von 180 Aufgaben die Hälfte richtig haben.

Hier musste ein weiterer gehen.

Sporttest:
Ich habe das Silberabzeichen vorgelegt. Rate ich jedem. An diesem Tag war es verdammt heiß und schwül. Also wenn ihr sicher gehen wollt macht das Abzeichen.

Mittagspause (1 Stunde)

MMI:
Ich sollte mich um 12:30 Uhr im Aufenthaltsraum einfinden und auf weitere Anweisungen warten. Um Punkt 12:30 Uhr kam dann eine junge nette Polizistin und holte mich ab. Auf dem Weg in ihr Büro unterhielten wir uns freundlich. Im Büro wurde mir dann ein bequemer Sitzplatz angeboten und mir wurde eine Wasserflasche, ein Glas und kleine Snacks angeboten. Weil es ziemlich warm an diesem Tag war hab ich natürlich was getrunken. Essen wollte ich nichts.

Als erstes sollte ich 5 Minuten über mich sprechen. Kann man sich vorstellen wie den Lebenslauf in eigenen Worten widergeben.

Im zweiten Teil ging es mit dem Fragebogen los. Hier wurden mir persönliche Fragen gestellt.

Im nächsten Teil des Katalogs ging es um Berufsbezogene Fragen
z.B. Was würden Sie tuen wenn sie in dieser Situation sind...


In dem MMI müsst ihr wirklich ihr selbst sein. Wenn man nicht ganz auf Rambo tut und hier Ehrlichkeit und den "guten" Willen zeigt zur Polizei zu kommen dann schafft man das locker.

Dann musste ich 5 Minuten draußen warten. Sie musste den Test auswerten und ins Nebenbüro bringen. Dort empfing mich dann der gleiche Polizist, der morgens den Intelligentstest durchführte. Hier wurde mir gesagt was gut was schlecht lief, die genaue Punktzahl und ob Direktzusage oder nicht.

Also das war so der Tagesablauf. Ich habs mir ehrlich gesagt genau so vorgestellt. Es war schwer aber auch nicht allzu schwer mit der gewissen Vorbereitung. Ich hatte das Buch Einstellungstest bei der Polizei/Zoll. Empfehlenswert ist auch das von Hesse/Shrader.

Nächsten Monat folgt nun der ärztliche Teil. Hier werde ich auch meine Erfahrungen noch an euch weitergeben.

Bei fragen versuche ich zu Antworten. Ansonsten wünsch ich allen Viel Glück und hoffentlich bis März 2017. :)

Gast

EAV LAPO BaWü. 14/15

Beitragvon Gast » Fr 5. Aug 2016, 16:17

Bitte die Moderatoren, in passende Forum zu verschieben.

EAV LAPO Baden-Württemberg mD/gD 2014/15:

-Die Angaben sind reiner subjektiven Art, beruhen auf meinen Erfahrungen und Tatsachen


Das EAV in BaWü. ist für den mD und gD gleich, es kommt am Ende auf die erreichte Punktezahl an, wer im gD starten darf und halt auf die Einstellungsvoraussetzungen (Bildung usw.)


Hier in dem Forum ist ja schon sehr intensiv und deutlich auf das EAV eingegangen worden, daher fasse ich mich relativ kurz :polizei2: .

In Böblingen fand der 1 Teil statt, in Form von dem Theoretischen Teil und dem Einzelinterview.

Relativ früh von Zuhause los gefahren und nach ca. 4 Stunden dort angekommen, begab ich mich in den Warteraum (war in der Liegenschaft ausgeschildert). Nachdem so nach einander alle Mitbewerber eingetroffen waren, es waren ca. 12, ging es gegen 7:30 Uhr los, wir wurden von 2 Polizisten abgeholt und im Prüfungsraum auf das EAV vorbereitet. Die Ansagen und Erklärungen waren sehr freundlich und deutlich, gut verständlich.

Los ging es mit dem Sprachverständnis Test,- Beispiel- Aus den USA, In den USA....(der Theoretische Teil fand komplett am Computer statt, jeder hatte seinen eigenen PC, für Nebennotizen, Rechnungen, lag Papier und Stift bereit)

Nach dem der Teil ausgewertet wurde, musste uns 1 Mitbewerber verlassen :frown:

Anschließend folgte das Diktat, in Form von einem Lückendiktat, es mussten gewissen Wörter in die fehlenden Lücken eingefügt werden. Ähnlich wie in Hessen, Kopfhörer auf, man bekommt den Inhalt 3 mal zu hören und muss dann spätestens eintippen.
Nicht ganz einfach, ein paar etwas schwierigere Begriffe dabei, aber machbar.

Es wurde wieder ausgewertet (ging alles relativ zügig) und 1 Mitbewerber hatte es leider nicht geschafft.

Nun folgte der Intelligenztest, (denke sagt jedem was),- Würfel drehen 3D, Figuren zusammen setzen, Zahlenreihen knacken, Rechenaufgaben + - * / Wurzel halt Kopfrechnen, Bruchrechnen, Wortanalogien und Überbegriffe suchen (wie gesagt, gehe ich nicht näher drauf ein, ist hier schon gut dargestellt worden)

Dann wurde wieder ausgewertet und für 2 weitere hat es nicht gereicht.

Anschließend kurze Pause (gegen Mittag)

Der Sporttest viel komplett weg, man MUSSTE vorher das DSA in Silber ablegen und mit Bewerbung nach Böblingen schicken (jetzt ist es wohl etwas anders?)


Nach der Pause (ca. 12:30 Uhr) versammelten wir übrig gebliebenen uns wieder in dem Warteraum. Nach sehr kurzer Wartezeit, wurde jeder Bewerber von 1 Prüfer (alles Polizisten in Uniform) persönlich abgeholt und in einen Raum geführt, wo das Einzelinterview stattfand.
Auch hierzu ist eigentlich schon alles geschrieben worden.
Am Anfang erzählt man was zu seinem Lebenslauf.
Es werden gezielte Fragen gestellt, der Prüfer hat genau vorgegebene (Psychologische) Fragen vor sich liegen, die "abgearbeitet" werden.
Es geht um Soziale Aspekte, Konfliktfähigkeit, Organisation usw., kein Allgemeinwissen, keine Politischen Dinge.
Es werden Polizeiliche Situationen dar gestellt, die man erörtern soll, wie man da am Besten vor geht.

Wenn das vorbei ist, wartet man ca. 5 bis 10 Minuten draußen, das Gespräch wird von dem Prüfer ausgewertet und man wird wieder herein gerufen.
Nun erfährt man sein Ergebnis und ist fertig, gegen 14 Uhr.

Wenn das alles geklappt hat, wird man zu einem späteren Zeitpunkt zur Polizeiärztlichen Untersuchung eingeladen.

Diese war für mich in Lahr, gegen 7:30 Uhr sollte ich vor Ort sein.
Dort angekommen und mich beim Ärztlichen Dienst gemeldet, sollte ich gleich eine Urinprobe abgeben.
Anschließend sollte man im Warteraum warten. Nach und nach kamen die restlichen Bewerber an.
Meine, waren 6 Bewerber, recht übersichtlich.
Zuerst wurde man beim Polizeiarzt vorstellig, dieser untersuchte einen "grob", ob kein Herzfehler oder ähnliches vorlag, damit das EKG absolviert werden konnte.
Nun folgten alle (üblichen) Tests, Seh,- und Hörtest, Lungenvolumen wurde bemessen, Größe, Gewicht, EKG usw.
Dann ging es zum Arzt rein (nach immer wieder längerer Wartezeit).
Dieser schaute sich den Rücken an, Gelenke, drehte, kloppfte etc., befragte, schaute sich kurz den Intimbereich an.
Nachdem alles beendet war, wurde alles schriftlich verfasst und man bekam sein Ergebnis.



Fazit: Das EAV (im Vergleich zu anderen Polizeien) war in BaWü. am Besten strukturiert, man ist im Prinzip in 2 (getrennten) Tagen durch mit allem.
Es waren sehr viele Prüfer vor Ort, alles gut geregelt. Man merkte, "Profis", gut durchdacht.
Die Stimmung und Haltung der Prüfer war relativ entspannt, nett, nicht so konservativ wie ich es vermutet hätte (aufgrund der südlichen Lage im Bundesgebiet :polizei2: ).
Das EAV an sich, ist sehr gut machbar, würde fast behaupten, etwas einfacher als bei anderen Polizeien. Man braucht kein großes Allgemeinwissen, Politisch muss man nichts Wissen (jetzt aufs EAV bezogen), wenn man sich mit dem Testbuch Hesse&Schrader 2000 +, vorbereitet, ist man mehr als gut beraten, damit sehr gut machbar (ohne Werbung machen zu wollen), aber auch nix neues :verweis:
Das Diktat war mittel schwer, mit einer einigermaßen guten Rechtschreibung, ist auch dieses gut machbar, nichts wovor man sich "fürchten" müsste.
Bisschen Mathe üben, Bruchrechnen, Wurzel, reicht.
Beim Interview sollte man, wie hier auch schon mehrmals beschrieben, authentisch sein, einen gesunden Sachverstand haben, Lebenserfahrung kann auch nicht Schaden und halt, wie auch beim gesamten EAV, hoch konzentriert, dann klappt das.
Der PÄD in BaWü. war allerdings der "strengste", den ich erlebt habe (im Vergleich). Nicht der Arzt an sich, dieser war freundlich und umgänglich, aber die Auslegung der PDV300 war dort, doch recht streng. Habe einige Auflagen erhalten (u.a. Röntgen) die ich zwar innerhalb von 14 Tagen "abarbeiten konnte", aber im Gesamten, sehr mühevoll.
Trotz des vergleichbaren relativ "einfachen" EAV, hat es bei mir "nur" für den mD von der Punktezahl her gereicht (glaube 105) und halt am Ende zur PDT ohne Auflage.
Kann die LAPO BaWü. dahingehend empfehlen, dass diese hohe Sozialleistungen für ihre Bed. aufweist und man auch sonst, einen super Eindruck vermittelt bekommt, auf seinen (evt.) zukünftigen Dienstherrn.

Wünsche allen Bewerbern viel Glück, gut machbar in BaWü. :zustimm:

Everblack
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Erfahrungsbericht EAV mD 2017

Beitragvon Everblack » Mi 26. Apr 2017, 21:13

Um der Forengemeinde etwas zurückzugeben möchte ich nun auch meine Erfahrungen aus meinem EAV für den mD mit potenziellen Interessenten teilen.

Am frühen Morgen habe ich mich auf den Weg zum EAV in Böblingen aufgemacht. Der Tag begann an der Pforte, an welcher ich von einer freundlichen Dame empfangen wurde. Ich erhielt ein Infoblatt, welches Informationen über den zeitlichen Ablauf des EAVs, sowie einen Plan des Geländes enthielt.
Im Anschluss machte ich mich auf den Weg zum Testraum. Vor dem Testraum befand sich ein kleiner Aufenthaltsraum in welchem bereits schon Mitstreiter saßen. Nun wurden wir in den Testraum geführt. Hier stehen eine Menge Computer mit einem Namensschild des jeweiligen Bewerbers davor. Begrüßt wurden wir von zwei freundlichen Polizeibeamten, welche uns den Ablauf des Tests, sowie Regeln, erklärten.
Und schon ging es auch los:

Sprachverständnistest:
Wie bisher ausreichen erläutert, werden hier Eure Grammatikkenntnisse geprüft. Die Anzahl der Fragen weiß ich nicht mehr, ist aber überschaubar.

Lückendiktat:
Auch definitiv machbar. Ihr hört jeweils Textabschnitte und müsst fehlende Worte ergänzen. Ihr könnt hier in Eurem eigenen Tempo vorgehen.

Intelligenztest:
Zahlreiche Fragen aus den Bereichen Grammatik, Mathematik und Logik erwarten Euch hier. Ich hatte zur Vorbereitung das Buch Testtraining 2000plus von Hesse & Schrader und kam mir hier auch nicht völlig verloren vor. Alles definitiv im groben schonmal gesehen, sofern die entsprechende Lektüre zur Vorbereitung genutzt wird.

Zwischen den einzelnen Testverfahren wurden immer wieder Bewerber zur Seite genommen, welche in den jeweiligen Abschnitten nicht genügend Punkte gesammelt haben. Bewerbern für den gD wird angeboten, den Test fortzuführen. Allerdings unter der Voraussicht, dass sie sich nur noch für den mD qualifizieren können.

Danach gab es Mittagspause, bzw. wurde der 3.000m Lauf abgenommen. Hier konnte ich aber entspannen, weil ich das DSA in silber vorgelegt habe (was ich grundsätzlich empfehlen würde).

Multimodales Interview:
Hier wurde ich von einer netten Polizeibeamtin aus dem Aufenthaltsraum abgeholt und in einen Büroraum geführt.
Wichtig hierbei: Den eigenen Lebenslauf auswendig kennen und die einzelnen Stationen bei Nachfrage genauer erklären. Hobbies sind ebenfalls nicht unwichtig, wurde ich viel dazu befragt.
Ansonsten natürlich Fragen zur Motivation, Arbeitsmoral, Fallbeispiele aus dem Polizeialltag (wenn Ihr etwas nicht wisst, sagt es ruhig. Ihr könnt vieles gar nicht wissen, aber fragt dann nach der korrekten Antwort und zeigt Interesse!).

Danach durfte ich auch noch Fragen stellen, bekam mein Testergebnis nochmal schriftlich und wir vereinbarten noch einen Termin beim PÄD.


Polizeiärztliche Untersuchung:
Vier Wochen nach dem EAV durfte ich nach Stuttgart zur PÄU.
Zu Beginn wurden die Anamnesebögen eingesammelt. Zusätzlich mussten wir auch unsere Krankengeschichte auf dafür vorgesehenen Zetteln dokumentieren. Hauptsächlich größere Sachen wie Allergien, OPs, chronische Erkrankungen, etc.
Nach der Urinabgabe und der Vermessung durch das nette medizinische Personal wurden folgende Stationen abgeklappert:
Belastungs EKG
Hörtest
Lungenfunktionstest
Sehtest
Körperliche Untersuchung durch den Arzt

Im Anschluss heißt es noch kurz warten und Ihr erfahrt, ob Ihr tauglich seid, noch Auflagen erfüllen müsst, oder leider polizeidienstuntauglich seid.

Wie viele meiner Mitstreiter durchgefallen sind, weiß ich leider nicht. Habt keine Angst, die sind super freundlich dort.

Hat alles entsprechend geklappt, erhaltet Ihr in den nächsten Wochen Post mit weiteren Informationen. Ich hoffe, dass mein Bericht Neubewerbern ein wenig die Aufregung nimmt.


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