Wasserschutzpolizei / Spezialeinheiten

Auswahlverfahren und Ausbildung

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Hochundtief19
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Wasserschutzpolizei / Spezialeinheiten

Beitragvon Hochundtief19 » Di 12. Jan 2021, 12:49

Guten Tag, ich habe eine Frage bezüglich der Möglichkeit und dem Ablauf bei einer Sondereinheit seinen Dienst zu verrichten.
Ich fange im September eine Ausbildung im gehobenen Dienst in BaWü an und wollte fragen, ob es nach der Ausbildung möglich ist zur Wasserschutzpolizei zu "wechseln". Geht das überhaupt? Braucht man längere Arbeitserfahrung im normalen Dienst um bei Sondereinheiten seinen Dienst zu verrichten? Ist es zeitlich absehbar solch einen Dienst zu machen oder kann es auch der Fall sein, dass man zb. nach 10 Jahren normalen Dienst, trotz Wunsch zu einer Sondereinheit, nicht auf einen solchen Dienstposten kommt? Ich bin mir bewusst, dass man sich dauerhaft mit dem Gedanken anfreunden sollte, seinen normalen Polizeidienst zu verrichten. Dennoch würde mich das schon interessieren, wie wahrscheinlich ein solcher Wechsel ist. Wird denn ein Unterschied zwischen mD und gD gemacht bei solchen Wechseln? Zudem würde mich noch eine andere Sache interessieren, kann man sich zb. nach dem Studium auf den Kriminaldienst spezialisieren? Angenommen mich würden Delikte bezüglich Rausch und Betäubungsmittel interessieren, wäre es dann möglich in solch einem Bereich eingesetzt zu werden? Vielen Dank schon mal im Voraus. Ich kann mir alles vorstellen, wollte aber speziell solch eine Frage mal ansprechen und keine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen mit - Sie wollen doch Polizist werden, dann dürfen Sie sich für den normalen Dienst nicht zu fein sein etc., bin ich sicher nicht. Danke - Grüße vom Bodensee

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Re: Wasserschutzpolizei / Sondereinheiten

Beitragvon Brot » Di 12. Jan 2021, 15:45

Hallo,

soweit ich weiß beginnt das Studium gehobener Dienst (gD) im Juli und die Ausbildung mittlerer Dienst (mD) im September. Du sprichst nun von der "Ausbildung zum gD". Meinst du nun den gD oder mD?

Hochundtief19 hat geschrieben:
Di 12. Jan 2021, 12:49
Ich fange im September eine Ausbildung im gehobenen Dienst in BaWü an und wollte fragen, ob es nach der Ausbildung möglich ist zur Wasserschutzpolizei zu "wechseln". Geht das überhaupt?
Man kann sich sowohl nach der erfolgreichen Ausbildung als auch nach dem erfolgreichen Studium direkt bei der Wasserschutzpolizei bewerben. Ggf. steht einem zuvor noch die Verwendung in der Einsatzabteilung bevor. Bei der Bewerbung kommt es vor allem darauf an, wie viele Stellen es bei der Wasserschutzpolizei zu besetzen gibt. Wenn es keine Stellen gibt, dann kommt man nicht hin. Gibt es mehr offene Stellen als Bewerber, dann stehen die Chancen gut.

Generell kann man sich überall bewerben, wie z.B. MEK, SEK, BFE, TEE, Hundestaffel, Reiterstaffel, Hubschrauberstaffel, etc. In manchen Bereichen gibt es dann spezielle Anforderungen, die man zusätzlich, z.B. durch das Absolvieren eines (Leistungs-)Tests, erfüllen muss.

Infos zur Verwendung in einem anderen Dienstzweig nach der Ausbildung finden sich hier:
https://www.polizei-der-beruf.de/faq/faq-karriere/

Für eine Verwendung nach dem Studium gD bei der Kriminalpolizei gibt es seit neustem das "verwendungsorientierte Studium" für Direkteinsteiger. Weitere Infos dazu findest du hier:
https://www.polizei-der-beruf.de/faq/faq-ausbildung/

Sollte es sich bei dir um die Ausbildung mD handeln, dann ist eine Bewerbung bei der Kriminalpolizei nicht möglich.

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Re: Wasserschutzpolizei / Sondereinheiten

Beitragvon Hochundtief19 » Di 12. Jan 2021, 16:11

Meinte den gD (Ausbildung zum Polizisten findet statt in Form eines Studiums ;)). Ob solche Stellen begehrt sind oder ob es realistisch ist eine solche Verwendung zu besetzen, kann man im Vorfeld wohl kaum sagen. Vermutlich bedarfsgerecht. Aber danke für die Antwort - zudem ich das mit dem Kriminalbereich davor nicht wusste.

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Re: Wasserschutzpolizei / Sondereinheiten

Beitragvon der kanadier » Di 12. Jan 2021, 16:39

Die letzten Jahr hatte die WaPo immer einen recht hohen Bedarf an Nachwuchs bzw. war sehr erpicht darauf, die Belegschaft zu verjüngen. Ob dies aktuell noch der Fall ist kann ich nicht sagen, denke aber die Altersstruktur spielt dir da in die Karten.

Zu Spezialeinheiten(SEK; MEK; PS) kann man sich idR mit Abschluss des Studiums bewerben, die Ausschreibungen und Lehrgänge berücksichtigen die Studiumsabgänger mit dem Beginn der Lehrgänge.

Mein Vorschlag wäre, im Rahmen des 2. Praktikums bei den Dienststellen zu hospitieren, die dich interessieren. Geht bei WaPo, BFE, TEE über eine Hospitation beim PP Einsatz.

SEK/PS war früher nicht möglich, MEK teilweise, Heli glaub nicht
Jetzt würde ich erstmal die Vorausbildung und das erste Studienjahr hinter mich bringen, dann anfangen mich schlau zu machen. Intranet hilft da weiter und grundsätzlich geben die jeweiligen Ansprechpartner auch gerne Auskunft

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Re: Wasserschutzpolizei / Spezialeinheiten

Beitragvon MICHI » Di 12. Jan 2021, 23:35

Ich habe einmal im Betreff Sondereinheiten in den richtigen Begriff Spezialeinheiten geändert.
Gruß
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Re: Wasserschutzpolizei / Spezialeinheiten

Beitragvon Hochundtief19 » Mi 13. Jan 2021, 08:26

Letzte Frage noch zur Wasserschutzpolizei. Ist man dort auch im Winter eingesetzt bzw. besteht im Winter gleich viel Bedarf wie im Sommer oder wird man dann auf andere PP verteilt, falls zu wenig Arbeit vorhanden ist?

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Re: Wasserschutzpolizei / Spezialeinheiten

Beitragvon der kanadier » Mi 13. Jan 2021, 09:22

Im Winter verschieben sich nur die Einsatz Schwerpunkte, es findet keine Verschiebung des Personals Sommer / Winter statt.
Das Aufgabengebiet der WaPo umfasst auch deutlich mehr als nur bei Sonne über den Bodensee schippern und Sportboote kontrollieren. Stichwort Umweltdelikte, Diebstahl in Verbindung mit Booten.

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Re: Wasserschutzpolizei / Spezialeinheiten

Beitragvon JKM » Mi 13. Jan 2021, 22:24

MICHI hat geschrieben:
Di 12. Jan 2021, 23:35
Ich habe einmal im Betreff Sondereinheiten in den richtigen Begriff Spezialeinheiten geändert.
Wobei der TE da vielleicht nicht den polizeilichen Fachbegriff, sondern Verwendungen abseits des Streifendienstes gemein hat. :polizei2:

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Re: Wasserschutzpolizei / Spezialeinheiten

Beitragvon MICHI » Do 14. Jan 2021, 08:47

JKM hat geschrieben:
MICHI hat geschrieben:
Di 12. Jan 2021, 23:35
Ich habe einmal im Betreff Sondereinheiten in den richtigen Begriff Spezialeinheiten geändert.
Wobei der TE da vielleicht nicht den polizeilichen Fachbegriff, sondern Verwendungen abseits des Streifendienstes gemein hat. :polizei2:
Es hat schon seinen Grund, das es nicht "Sonder" heißt, kann dieses doch schnell einen bitteren Beigeschmack haben.

Alles was nicht SE ist und abseits des Streifendienstes ist dann auch keine Sondereinheit.
Gruß
MICHI


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Re: Wasserschutzpolizei / Spezialeinheiten

Beitragvon Old Bill » Do 14. Jan 2021, 20:00

Darüber hinaus hat die Wasserschutzpolizei auch einen Streifendienst...
Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Das nennen sie dann ihren Standpunkt.

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Re: Wasserschutzpolizei / Spezialeinheiten

Beitragvon Hochundtief19 » Di 19. Jan 2021, 07:06

Danke für die vielen Antworten. Gibt es eigentlich Bereiche bei der Polizei, wo man sagen kann, dass dort mehr oder weniger Stress vorherrscht? Ist Kripo stressiger als der normale Dienst? Oder ist der Bereich der Autobahnpolizei ruhiger als der Bereich Wirtschaftskriminalität? Was meint ihr im Rückblick auf eure persönliche Erfahrungen? Wie stressig ist zb. der Job als Einstellungsberater etc. ? Würde mich einfach mal interessieren, ob man da allgemeine Aussagen treffen kann. Welcher Bereich bzw. welche Verwendung hat euch persönlich am meisten Spaß gemacht und warum? Schöne Woche euch noch ;)

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Re: Wasserschutzpolizei / Spezialeinheiten

Beitragvon Brot » Di 19. Jan 2021, 09:28

Eine pauschale Antwort zum Stress kann man nicht sagen. Hier kommt es auf Faktoren wie Personalstärke, Verkehrsaufkommen, Anzahl der Bevölkerung, Bevölkerungstyp, etc. an.

Zum Beispiel wird auf den Autobahnen rund um Stuttgart, Mannheim, etc. in Sachen Unfällen mehr los sein als auf der A98 bei Lörrach. Andererseits können sich die Aufgaben wieder anders verteilen, wenn man auf einem Revier 5 Streifen hat, welche die selbe Auftragslage bewältigen müssen wie ein Revier, welches nur 3 Streifen hat, da hier die Pro-Kopf-Belastung höher ist.

Ebenso wird es bei der Kripo sein. So kann man bei der Wirtschaftskriminalität vielleicht nur einen Fall bearbeiten, der den Sachbearbeiter aber aufgrund der Komplexität und des Umfang für mehrere Monate beschäftigen wird. Ein andere Kollege kann wiederum mehrere kleinere Fälle haben, bei welchen er aufgrund der Masse an seine Grenzen stößt.

Ich habe mich bislang in allen Bereichen wohlgefühlt, da jeder Bereich einen anderen Reiz hat. Klar, z.B. gibt es bei der Einsatzabteilung viele Einsätze, bei denen man dazu verdammt ist, sich die Füße in den Bauch zu stehen. Aber es gibt auch Einsätze, bei denen man über Stunden sowohl körperlich als auch mental gefordert ist.

Letzten Ende musst du wissen, was du suchst und was du willst. Vielleicht kannst du von deinen Erwartungen erzählen und dir kann dann beantwortet werden, ob es das Richtige für dich ist.

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Re: Wasserschutzpolizei / Spezialeinheiten

Beitragvon Hochundtief19 » Di 19. Jan 2021, 12:23

Danke Brot, das hat mir schon ein bisschen geholfen. Klar, pauschale Antworten darauf gibt es nicht. Ist von Ort zu Ort unterschiedlich, wie auch von den Personen selbst abhängig. Meine Erwartungen an den Beruf bzw. woran ich Spaß hätte, wäre schon eher eine Tätigkeit, welche sich nicht nur im Büro abspielt. Da ich aus der Bodenseeregion komme ist mir die Wasserschutzpolizei ein Begriff. Von den Interessen würden mich auch Drogendelikte interessieren, bei denen man vielleicht verdeckt ermitteln darf/muss. Zudem habe ich feststellen können, dass ich jetzt nicht unbedingt ein Großstadttyp bin, wenns sein muss geht das schon für ein paar Jahre, aber auf Dauer sehe ich mich eher in einer ländlicheren Region. Aber vermutlich wird man im Laufe seines Berufslebens feststellen, was einem mehr oder weniger liegt und wo man sich mit der Zeit sieht, wenn man mal dabei ist und sich ein bisschen ausprobieren darf. Da ist es jetzt wahrscheinlich wenig hilfreich sich Gedanken zu machen ohne aktiv schon Dienst ausgeübt zu haben.


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