Schichtdienst Berlin

[Nanu]

Hallo,
welche Schichtmodelle werden denn auf den Abschnitten aktuell gefahren? Die letzten Beiträge mit konkreten Modellen sind ja von 2019/2020. Hat sich da was geändert?
Und was ist mit den Modellen BMo und ELZ (siehe Seite 1) geworden? Gibts die noch?

Ich denke derzeit über einen Wechsel nach Berlin nach. Da ich derzeit ein (aus meiner Sicht) richtig gutes Schichtmodell habe, ist das schon ein Aspekt, der mich ggf. davon abhält das BL zu wechseln. Da ich nicht in Berlin bin, hab ich auch keinen Zugriff aufs Intranet (im Extrapol hab ich nichts gefunden).

Viele Grüße

[Habakuk2]

Ein klassisches „es kommt darauf an „ , bei meinem alten Abschnitt ( Dir 5, 5.DGr) gibt es das BMo Modell noch, allerdings aufgrund der 5 Dienstgruppen mit einem Dispodienst vor dem Frühdienst. Je nachdem wo du hinwillst , gibt es allerdings auch andere Modelle .

[Nanu]

Danke schon mal. BMo wurde ja auf Seite 1 vorgestellt. Da geht man 28 Tage im Monat arbeiten? Sieht erstmal ganz schön abschreckend aus. Oder sind da gewisse Sonderregelungen im Plan nicht drin?

Was ist ein Dispodienst?

[Habakuk2]

Am Wochenende gibt’s ja 12 h Dienste , also kannst du öfter frei haben . Solange jede Funktion besetzt wird und man genug Stunden hat , kann man deutlich öfter frei haben . Es steht und fällt halt mit der Führung. Dispon Dienste sind Zusatzdienste die „eigentlich „ nicht zu stellen sind . Mein letzter Chef hat Statistiken geliebt und astronomische Stärken geplant , diversen Überstunden zum Trotz. Wie oben gesagt , es kommt alles darauf an .

Mit der richtigen Planung ist das Modell aushaltbar

[Nanu]

Alles kar. Habe mal multipliziert: Nach dem Schichtplan müsste man auf ca. 20 Überstunden pro Monat kommen, wenn ich das richtig sehe. Also 2-3 frei Tage zusätzlich. Ok, das ist aushaltbar

[scw]

Du kannst das leider in Berlin nur bedingt übertragen.
Wie erwähnt hängt das ganz stark von dem Abschnitt bzw. grundsätzlich der Dienststelle ab - wie du Dienst verrichtest.

Bei den Abschnitten hängt es insbesondere von den Dienstgruppen ab - also der Anzahl. Dann gibt es Abschnitte, die haben ein völlig anderes Dienstzeitmodell. Zusätzlich kommen die ganzen Zusatzdienste, welche außerhalb des Regeldienstes fallen dazu.
Andere Dienststellen haben wiederum andere Arbeitszeiten. Operative Dienststellen fallen da nochmal gänzlich raus.

Ich denke, ich würde wahlweise immer einen Abschnitt bevorzugen mit mehr Dienstgruppen, aufgrund des Tourenplanes. Für mich war das immer "entspannter". Ich hatte da deutlich mehr Erholungszeit und fande das Tourenmodell auch "freundlicher". Hat aber alles seine Vor-/ und Nachteile.

[Nanu]

Danke auch dir für die Erklärung.

Mit Tourenmodell meinst du das sog. ELZ-Modell (auf Seite 1 erklärt)? Finde das auch wesentlich besser, aber das soll ja so unbeliebt sein? Da dachte ich, dass es mittlerweile abgeschafft ist?

[aadriii]

Also bei uns sieht der Basisdienst wie folgt aus

5 Dienstgruppen
4 Dienste / Woche á 41,5h
F 6-16 (13-16 Dispo)
S 10-20 (10-13 Dispo)
N 20-06
Ausschlaftag (Tour 4)
Frei (Tour 5)
dann wieder … F… S … N …

Wochenende gibts keinen Spätdienst, dafür 12h Tag- und Nachtdienst.
Darüberhinaus müssen noch diverse andere Dienste in allen Touren besetzt werden.

[scw]

Was Adri erläutert hat wäre auch - wenn du unbedingt auf einen Abschnitt willst - meine Wahl. Der "zweite" freie Tag bzw "Ausschlaftag" ist tatsächlich enorm wichtig finde ich. Es gibt mittlerweile aber in den verschiedenen Direktionen in Berlin auch andere Modelle die da völlig abweichen - da gibt es ganz skurile Zeiten. Ist aber eher die Seltenheit, solltest du aber wissen und vorher nachfragen. Du hast bei dem Modell mit 5 Dienstgruppen eben auch noch andere Schichten, die zwischen den Regeldiensten verteilt und besetzt werden. Das macht das Ganze finde ich sehr angenehm, weil du eben auch mal eine kurze Nacht machen könntest, dafür aber eventuell auch mal früher anfangen könntest...wie es eben passt und sofern die Kapazitäten da sind. Das ist auch das aktuelle Modell was auf den meisten Abschnitten denke ich im Basis- bzw. Regeldienst gefahren wird. Meckern kann man am Ende immer - aber grundsätzlich ist das finde ich relativ planbar und überschaubar. Theoretisch kannst du da ein ganzes Jahr vorplanen - das ist nicht ganz unwichtig.

[SirJames]

Moin,

ich habe wie Habakuk nach der EHu knapp acht Jahre Dienst in der Dir 5 (Abschnitt mit 5 Dienstgruppen) gemacht. Tourenmodell:

Früh 06-15
Spät 11-21 (11-15 Dispo)
Nacht 21-06
Ausschlaftag
Frei
Und dann wieder von vorn, am Wochenende 12h Dienste

Aktuell versehe ich Dienst auf einem Randabschnitt mit vier Dienstgruppen. Tourenmodell:

Früh 06-13 (13-16 Dispo)
Spät 10-20 (10-13 Dispo)
Nacht 20-06
Frei
Und dann wieder von vorn, am Wochenende 12h.

Ich persönlich komme mit dem "kurzen Wechsel" sehr gut zurecht - vor dem Hintergrund, dass wir eine sehr gute Personaldecke und einen äußerst geringen Krankenstand haben. So muss man den kurzen Wechsel grds. nie machen, wenn man nicht will. Entweder man nimmt die Nacht oder den Frühdienst raus oder fährt Wagen die früher aufhören oder später beginnen. Und es gibt noch ein paar andere Varianten den kurzen Wechsel zu umgehen ohne Stundeneinbußen.

Natürlich bieten 5 Dienstgruppen mit anderthalb freien Tagen per se einem Vorteil. Der relativiert sich allerdings über die damit einhergehende Arbeits(mehr)belastung. Denn bei Abschnitten mit 5 Dienstgruppen handelt es sich grds. um sehr belastete Abschnitte, sowohl was Einsatzaufkommen aber auch was die Qualität der Einsätze angeht.

Kurzum - ich fühle auf meinem jetzigen Abschnitt deutlich entspannter, kann besser abschalten usw. Es hat alles Vor - und Nachteile.

Aber das oftmals umhergeisternde Schreckgespenst "kurzer Wechsel" hab ich so nicht kennengelernt. Das war aber früher mit einer deutlich geringeren Personaldecke sicher noch etwas anderes.

Grüße

Gesendet von meinem SM-M336B mit Tapatalk

[Nanu]

Danke euch für die Erklärungen zum Tourenmodell und den ganzen Varianten. Klingt ja doch nicht so schlimm wie es auf den ersten Blick für mich erschien. Über die Dispodienste kann man ja ordentlich Stunden machen und dafür öfter mal frei machen.

Kurze Wechsel stören mich gar nicht mal, sondern das gefühlte jeden Tag arbeiten gehen. Ich bin es aktuell einfach gewohnt, nach Plan zwei Tage am Stück frei zu haben, einmal pro Monat sogar drei Tage. Das finde ich zur Erholung richtig gut.
Dafür sind unsere Schichten ungesunder verteilt. Immer doppelt Früh und Nacht auseinander folgend und Wochenende endweder frei oder beide Tage arbeiten (natürlich 12 h und zur Krönung den Freitag auch Früh oder Nacht, damit man schon mal im Rhythmus ist ). -> macht drei Früh bzw Nacht am Stück. Von daher wäre das ELZ-Modell für mich Entspannung pur. Ist wohl verständlich, wenn man meinen Schichtplan kennt ;).