
Gesendet von iPhone mit Tapatalk
Später, das kann zum Teil deutlich dauern.^^Servus1999 hat geschrieben:Wann wird man eigentlich eingekleidet? Schon bei der Ernennung oder erst später?
Erstmal natürlich Herzlichen Glückwunsch an Dich und alle anderen, die am gestrigen Tage ernannt wurden.Silenter hat geschrieben:(Dann vielleicht noch mal hier, danke auf jeden Fall schon mal fürs Antworten)
Hallo miteinander,
vielleicht wird es ein etwas längerer Post, schon mal Verzeihung dafür.![]()
Am gestrigen Tag wurden viele andere PMAs und POWs feierlich in den Dienst der Berliner Polizei gestellt (oder besser gesagt in die Ausbildung), so wie auch ich (POW, lebensälter). In den etwa drei Monaten, über die sich das Bewerbungsverfahren erstreckte, sammelte man natürlich einige Erfahrungen. Wenige natürlich im Bewerbungsverfahren an sich, aber weitere durch Informationen und Recherechen (wie hier im Forum durchs Mitlesen, den Medien/Auskünften in der eigenen Freizeit. Und natürlich war auch die gestrige feierliche Zeremonie etwas, was man auf Grund des schönen Anlasses nicht vergessen wird, wie aber auch das, was gesagt wurde, das, was beigebracht werden sollte, das, worauf eingestimmt werden sollte, das, was man so erlebt hat (Gewerkschafts- und Versicherungsvertreter vor Ort, der Austausch mit anderen Bewerbern, etc).
Und irgendwie, irgendwo lässt sich natürlich noch nicht ganz absehen, was genau eigentlich einen jeden von uns erwarten wird, sowohl in Ausbildung als auch danach. Im Prinzip lässt sich meine Frage aber genau so formulieren.
Zuallererst: ich bin überaus glücklich, in die Laufbahn des mD aufgenommen worden zu sein und freue mich darauf, was der Polizeiberuf mit sich bringen wird, oder zunächst die Ausbildung. Ich bin glücklich darüber, mich mit anderen POWs, die ich schon mal kennen lernen konnte, durch die Ausbildung zu begeben, die allesamt einen sympathischen Eindruck machten und hoffe darauf, dass die Kollegialität der Berliner Polizei sich genauso gestaltet (wer wünscht sich das nicht).
Grds. ist das eine immer wiederkehrende Thematik in und außerhalb der Behörde, die natürlich alle mehr oder weniger bewegt, die davon betroffen sind. Dabei sind die Sichtweisen und Argumentationen, wie man hier auch in dem ein oder anderen Thread nachlesen kann, durchaus sehr unterschiedlich.Natürlich bin ich auch glücklich darüber (ich mache euch da nichts vor, aber wem geht das nicht so?), dass wir Dienstältere in finanzieller Hinsicht bereits während der Ausbildung gut (es ist alles relativ, ich weiß, aber eben zunächst mal mein Empfinden) vergütet werden. Gerade aber das Thema Besoldung ist in Berliner Hinsicht dennoch ein anderes Blatt - es ist die schlechteste im Ländervergleich. Der Staatssekretär fand gestern während seiner Ansprache über die kürzliche Besoldungsrunde natürlich nur lobende Worte. Etwas politisch Interessierte jedoch, die die Besoldungsrunden auch vorher schon verfolgten, haben gestern vielleicht nur müde drüber schmunzeln können. Wohlgemerkt bin ich (und viele andere POWs) froh darüber, während der Ausbildung bereits gut vergütet zu werden, das hat man im Austausch schnell festgestellt. Aber man darf ja trotzdem sein eigenes Urteil haben. Auch schon vor meiner Bewerbung und Ernennung habe ich dieses Thema als Berliner ja verfolgt. Und ich finde, dass die Besoldung endlich keine Ländersache mehr sein dürfte, sondern bundeseinheitlich ausfallen müsste.
Es wird wahrscheinlich schwierig jemanden zu finden, der das in Gänze und vor allem auch objektiv beurteilen kann. Dafür ist unsere Behörde einfach zu groß und heterogen.Aber: wie steht es denn um die Berliner Polizei tatsächlich? Gerade in Hinblick der Besoldung, der Schichtdienste, der Freizeit, des Urlaubs, der Ausstattung, des Umgangs des Dienstherrn mit euch. Helfen euch denn die Gewerkschaften? Also im erlebten Zustand, aus euren Erfahrungen.
Ich weiß nicht wie heute solche Ernennungen ablaufen, aber ich kann mich erinnern, dass es bei uns so ähnlich war. Viele Viele Informationen und Fragezeichen. Versicherungs- und Gewerkschaftsvertreter, die teilweise wie die Schmeissfliegen auf die Anwärter losgegangen sind usw.Dass wir, gerade gestern, dann doch mit einigen Eindrücken ein bisschen erschlagen wurden, ließ sich unter den PMAs und POWs aber auch feststellen. DPolG und GdP warben um uns ebenso wie Versicherungsvertreter. Termine wurden geradezu beiläufig vereinbart, während man in der Schlange stand, Telefonnummern ausgetauscht, die Infostände reichten nicht aus, um jeder Frage Herr zu werden. Pflegeversicherung, Pflegezusatzversicherung, kleine Anwartschaft, große Anwartschaft, Gewerkschaften, die sich gegenseitig madig machten und allen Neuankömmlingen sofort eine schicke Mappe mit Werbegeschenken und günstigen Handyverträgen in die Hände drückten. Nicht wenige waren davon einfach überfordert, und entgegen der Annahme vieler, es handele sich doch um eine geschlossene Behörde, diese Berliner Polizei, verbreitete sich dann doch irgendwie ein Gefühl von Unsicherheit, welche Verträge man jetzt abschließen sollte, warum es da eigentlich zwei Gewerkschaften gibt, welche Versicherung man jetzt wirklich braucht, was es jetzt eigentlich mit der großen und kleinen Anwartschaft auf sich hat. Manch einer hätte erwartet, dass man, umringt von langjährigen Polizisten/Beamten bei so einer Veranstaltung, dazu einfach schon mal feste Anweisungen/Tipps in die Hand bekommt. Natürlich ist der gesamte Einstellungsakt für die Leute, die den koordinieren, mit Sicherheit schon eine enorm krasse Leistung, sowohl logistisch als auch personell, davor ziehe ich auch den Hut. Und natürlich sollen die Menschen irgendwo ja auch ihre Entscheidungsfreiheit behalten. Aber viele hätten sich gewünscht, nicht einfach nur mit drei Stoffbeutel voller Mappen und Angeboten ins Wochenende geschickt worden zu sein mit den Worten "darum müsstet ihr euch in den nächsten Tagen kümmern".
Was die Kollegialität angeht, habe ich bis jetzt zu 99% nur gute Erfahrungen gemacht. Es ging immer sehr familär und freundschaftlich zu. Klar gibt es auch mal Kollegen mit denen man weniger kann, !aber das ist ja keine Berliner Phänomen. Aber ich kann da jetzt auch nur aus Sicht eines Mannschafters bzw. Basisbeamten sprechen, der nicht nicht in Konkurrenz zu anderen steht. Wie das jetzt auf anderen Hierarchieebenen aussieht kann ich nicht beurteilen.Mir ist klar, dass sich das bestimmt etwas untüchtig liest. Gerade, da hier ja mit Sicherheit mehr Leute angemeldet sind, die das alles nicht mehr angehen brauchen, sich um alles gekümmert oder längst hinter sich haben. Aber wenn dort über 300 neue PMAs und POWs stehen, die bis gestern noch ihre alte Arbeit oder Schule geleistet haben, oder bis zur letzten ärztlichen Untersuchung nicht wussten, ob sie nun wirklich in den Dienst gestellt werden, dann ist das schon eine ziemliche Flut an ungefilterten Informationen gewesen, mit denen man sich nun übers Wochenende beschäftigt sieht. Gerade in Hinblick, dass ja auch Disziplinarverfahren drohen könnten.
Nicht, dass dieser Post oder meine Einstellung falsch verstanden wird - ich freue mich auf den Start! Ich weiß, dass ich die Ausbildung nach besten Möglichkeiten abschließen möchte, dass ich den Polizeiberuf wirklich möchte. Es soll kein Gejammere oder Gezetere sein. Für viele stellt sich aber natürlich schon die Frage, was uns eigentlich erwarten wird. Ob der Beruf, oder eher die Rahmenbedingungen, den eigentlichen Antrieb an den Beruf nicht versauern lassen wird. Wenn man liest, dass in den kommenden Jahren 40% der Beamten in Pension gehen werden, wenn man liest, dass die Berliner Polizei enorme Belastungen (nicht ausschließlich durch die Ausübung des Berufes) durchstehen muss. Ist die Berliner Polizei für euch denn noch eine Einheit? Wie sieht es mit der Kollegialität denn wirklich aus?
Aus meiner Sicht alles gut. Du beschreibst ja lediglich Deine Sicht und Gedanken, die alle anderen mehr oder weniger auch haben dürften.Ich weiß - der Post hat nicht wirklich einen roten Faden. Und vielleicht auch nicht 'ne konkrete Frage. Und mit Sicherheit ist es mir an manchen Stellen nicht gelungen, mein eigentliches Bauchgefühl zu vermitteln. Oder vielleicht nicht nur an manchen, sondern an vielen. Es wäre aber toll, wenn ich auf ein paar Antworten stoßen würde, wenn ich hier das nächste Mal wieder reinschaue. Und bedanke mich schon mal vorab fürs Lesen und für die Aufmerksamkeit!
Dass die Behörde sich vorbehält, Bewerber die in nicht geordneten Verhältnissen lebt, nicht einzustellen ist auch vollkommen legitim. Wenn ich aber mehrfach seitens der Behörde zu hören bekomme, dass mein Insolvenzverfahren einer Einstellung nicht im Wege steht und Zeit und Kraft investiere, dann ist es dreist, wenn letztendlich genau das der Ausscheidungsgrund ist! Werde ich dann aber noch um eine ausführliche Stellungnahme gebeten und sich das Einstellungsbüro bei meiner Absage aber auf die Allgemeinen Ansprüche an Polizeibeamte bezieht, dann ist das 1. keine Einzelfallentscheidung und hätte somit 2. schon viel früher im Bewerbungsverfahren zu einem Ausschluss führen müssen! Nämlich direkt bei der Online Bewerbung.SchoenerThunfisch hat geschrieben:Zumal sowas Einzelfallsentscheidungen sind und es deswegen mit einem einfachen Häkchen nicht getan ist, ist es ohnehin bekannt, dass geordnete wirtschaftliche Verhältnisse eine Einstellungsvoraussetzung sind. Nur weil du Zeit in die Vorbereitung investierst und eine Stellungnahme abgibst, hast du trotzdem kein Anrecht auf die Einstellung. Die Behörde hat nun mal gewisse Ansprüche und behält sich demnach auch das Recht vor, Bewerber abzulehnen, die die Voraussetzungen nicht erfüllen.
Das solltest du eigentlich wissen, deswegen finde ich es eher von dir dreist, dich so darüber zu echauffieren.
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 8 Gäste