Polizei Hessen Karriere

Auswahlverfahren und Ausbildung

Moderator: copgun

Karoli1221
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Polizei Hessen Karriere

Beitragvon Karoli1221 » Sa 29. Mai 2021, 19:07

Hallo liebe Copzone Gemeinschaft, :) :polizei1:

ich bin nun seit kurzer Zeit als Student bei der Polizei Hessen. An und für sich macht mir das Studium wirklich sehr Spaß.
Tolle Dozenten und wirklich sehr nette Kollegen.
Nun habe ich ( leider ) über speziell die Polizei Hessen nicht sehr viel gutes gelesen und gehört was die späteren Aufstiegsmöglichkeiten und die Rückendeckung der eigenen Politik im Gegensatz zu anderen Bundesländern betrifft.
Daher meine Bitte bzw. mein Anliegen : Kann mir hier jemand weiterhelfen und vielleicht ein wenig berichten ?

Sind die Aufstiegschancen, auch wenn man ein sehr gutes Studium absolviert, bei der Polizei Hessen ( ich bin K ) wirklich nicht so berauschend ?
Immerhin wirbt die Polizei Hessen auf sozialen Medien seit geraumer Zeit wie kein anderes Bundesland.

Ich wäre euch wirklich sehr dankbar.

Viele liebe Grüße !

springer
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Re: Polizei Hessen Karriere

Beitragvon springer » So 30. Mai 2021, 20:00

Die Studiennote interessiert nur wenn es um den Test zum höheren Dienst geht - ansonsten ist sie egal.

Die A10 ist eine Regelbeförderung. Danach wird es schwieriger; es gibt inzwischen genügend Sachbearbeiter in der A11, aber wie schnell es geht hängt natürlich nicht nur von der eigenen Leistung ab, sondern auch davon, ob man zur richtigen Zeit an der richtigen Position sitzt.

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Re: Polizei Hessen Karriere

Beitragvon Schandi00 » So 30. Mai 2021, 20:33

Wie definierst Du denn Karriere/Aufstiegschancen? Ich habe meinen 12er für den Spaß am Dienst „geopfert“ - will ja Polizist sein und kein ?
Nur 1 oder 2 mal befördert zu werden macht natürlich trotzdem keinen Spaß. Allerdings finde ich es immer befremdlich überhaupt bei der Polizei von „Karriere“ zu sprechen, bzw. die schon von Anfang an unbedingt machen zu wollen. Tierärztinnen und Krankenschwestern ergreifen ihren Beruf Dich auch nicht der Karriere wegen? (Sorry, dass das jetzt so weibliche Stereotype sind, aber auf Dei Schnelle fällt mir nix besseres ein 😏)

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Re: Polizei Hessen Karriere

Beitragvon Karoli1221 » So 30. Mai 2021, 21:14

Was ich mit "Karriere" bzw. Aufstiegschancen meine ist : Wir absolvieren bei der Polizei Hessen ein Studium, mit welchen wir einen akademischen Grad erwerben. Daher möchte man natürlich auch gerne im späteren Beruf bei genügend Leistung die jeweilige Anerkennung bekommen in eben der Form, eine "Karriere" machen zu können und nicht plötzlich irgendwann festgefahren zu sein und mit, wie man leider sehr oft hört, A10 in Pension gehen zu dürfen.

Ich habe nun schon sehr oft, auch bei der Gdp, gelesen, dass es in Hessen einen ausgeprägten Flaschenhals von A10 zu A11. Wie sieht denn die aktuelle Situation aus ? Kann mir hier jemand ein wenig etwas erzählen ?

Ist es wirklich realistisch, mit einem Durchschnitt von 10.5 Punkten im Studium und guter Leistung im Dienst in den hD zu kommen oder zählt hier auch sehr viel Vitamin B ?

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Re: Polizei Hessen Karriere

Beitragvon Controller » So 30. Mai 2021, 22:05

Karriere machen die, die sehr gute Leistungen abliefern und sich reinhängen - über Jahre hinweg, wie überall sonst auch.

Bist du guter Durchschnitt bleibt dir mindestens A10, alles weitere liegt bei dir.
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

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Re: Polizei Hessen Karriere

Beitragvon 1957 » Mo 31. Mai 2021, 09:14

Hessen hat doch die 2geteilte Laufbahn. Das hat Hintergründe. Ein Studium haben daher fast alle. Ist also nix "besonderes".

Der g. D. hat eine Spanne von a9 bis a13.
Wobei A12 u a13 womöglich maximal 15 - 20% der Stellen ausmacht.
Da müsste dann durch. Diese "Karriere" bezieht sich auf bestimmte Aufgaben. Das muss man auch wollen

Ansonsten ist es die innere Einstellung zu seiner Aufgabe, die einen Polizisten ausmacht. Das ist auch "Karriere".

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Re: Polizei Hessen Karriere

Beitragvon Controller » Mo 31. Mai 2021, 16:22

Genau, jeder definiert Karriere unterschiedlich.
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

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Re: Polizei Hessen Karriere

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Mo 31. Mai 2021, 22:39

Wenn man Karriere machen will, muss man nicht dahin, wo Laufbahnverordnungen, Verwaltungsgerichte und Stellenschlüssel enge Grenzen setzen.

Zu uns kommt man, weil man zu uns kommen will. Wer schnellstmöglichst drei goldene abgreifen will, scheitert. Ausnahmen bestätigen die Regel.
:lah:

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Re: Polizei Hessen Karriere

Beitragvon Jack Bauer » Di 1. Jun 2021, 09:34

Karoli1221 hat geschrieben:
Sa 29. Mai 2021, 19:07

Nun habe ich ( leider ) über speziell die Polizei Hessen nicht sehr viel gutes gelesen und gehört was die späteren Aufstiegsmöglichkeiten und die Rückendeckung der eigenen Politik im Gegensatz zu anderen Bundesländern betrifft.
Wenn du bei der Polizei in RLP bist, hörst du nicht viel Gutes über die Polizei in RLP, wenn du bei der Polizei in SH bist.....so könnte das noch 14mal weitergehen...Behörden und ihre Laufbahngesetze ändern sich ständig und in einer 40jährigen Laufbahn geht es für den einen schneller, für den anderen langsamer.

Gerade in Bundesländern mit einer zweigeteilten Laufbahnen wird den Anwärtern gerne mal erzählt, dass sie ewig A9 bleiben und nur ganz wenige A11 schaffen. Manchmal glaube ich, dass das der Neid der Aubildenden ist, weil sie von A6 bis zu ihrem heutigen A 10, 11 oder 12 ewig gebraucht haben und die Auzubis vor ihnen, nun gleich mit A9 einsteigen.

Bei uns in Berlin ist es zB. so das Jahrelang garnicht befördert wurde, heute schmeißen sie dir die Ernennungsurkunden fast hinterher.

Was die politische Rückendeckung angeht, ändert sich sowas unter Umständen eh alle 4/5 Jahre. Und wirklich wichtig ist das nur, wenn es dann wieder um mehr Polizeihaushalt und damit um mehr Stellen geht.
Wir absolvieren bei der Polizei Hessen ein Studium, mit welchen wir einen akademischen Grad erwerben.
Ich glaube man fährt besser, wenn man sich darauf beschränkt, nach dem Studium einen Dienstgrad zu haben.

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Re: Polizei Hessen Karriere

Beitragvon Inspektor_GER » Mi 2. Jun 2021, 10:04

Nur weil du studiert hast, hast du nicht automatisch einen Anspruch auf Führungspositionen oder "Karriere". Das bringt die zweigeteilte Laufbahn nun mal mit sich. Wie soll es denn anders funktionieren? Dass alle führen? Wer soll dann noch geführt werden?

Zum Thema Beförderung: Die A10 bekommst du meist ein Jahr nach der Lebzeit hinterhergeschmissen. Leistung spielt keine Rolle. Bei der Beförderung in die A11 muss man unterscheiden: Bei den zentralen Behörden (also BePo, LPP, HPA, HPT, HLKA) bekommst du die A11 mittlerweile relativ leicht und (BePo mal außen vor) meist auch ohne Führungsfunktion. In der BePo bekommen mittlerweile sogar Gruppenführer die A11.

In den Flächenpräsidien und dort vor allem im regulären Schichtdienst sieht es zur Zeit anders aus: Hier musst du dich damit abfinden, dass ohne Führungsfunktion (von denen es natürgemäß nicht so viele gibt) meist bei A10 Schluss ist. Für eine solche Führungsfunktion brauchst du nicht nur gute Leistungen, sondern vor allem muss dein Vorgesetzter wollen, dass du was wirst. Ehrlichkeit und Geradlinigkeit sind nicht unbedingt von Vorteil, da man dann schnell als "Querschießer" gilt. Wer aber die Anforderungen erfüllt, bekommt eine auf ihn zugeschnittene, "ergebnisoffene" Stellenausschreibung.

Also wie du siehst: Wenn du auf Teufel komm raus auf Karriere aus bist, bist du bei der hessischen Polizei und vermutlich bei allen Polizeien falsch. Wenn du aber auf der Suche nach einem spannenden und sicheren Beruf bist, in dem du etwas Sinnvolles machst und von dem man gut leben kann, bist du richtig.

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Re: Polizei Hessen Karriere

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Mi 2. Jun 2021, 10:09

Mich haben Ehrlichkeit und Gradlinigkeit immer weiter gebracht. Auch meine große Klappe.

Aber nicht jedes unsachliches Gemotze wird als Gradlinigkeit aufgenommen.
:lah:

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Re: Polizei Hessen Karriere

Beitragvon 1957 » Mi 2. Jun 2021, 11:03

:zustimm: :zustimm:

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Re: Polizei Hessen Karriere

Beitragvon springer » Mi 2. Jun 2021, 16:28

Karoli1221 hat geschrieben:
So 30. Mai 2021, 21:14
Ist es wirklich realistisch, mit einem Durchschnitt von 10.5 Punkten im Studium und guter Leistung im Dienst in den hD zu kommen oder zählt hier auch sehr viel Vitamin B ?
Außer der guten Studiennote zählt dann erstmal das EAV für den hD - und da fallen die allermeisten raus. Du kannst im Dienst der absolute Crack sein - bestehst Du das EAV hD nicht, wars das.

Vitamin B ist eher egal.

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Re: Polizei Hessen Karriere

Beitragvon Jack Bauer » Do 3. Jun 2021, 07:52

Kaeptn_Chaos hat geschrieben:
Mi 2. Jun 2021, 10:09
Mich haben Ehrlichkeit und Gradlinigkeit immer weiter gebracht. Auch meine große Klappe.

Aber nicht jedes unsachliches Gemotze wird als Gradlinigkeit aufgenommen.
Ich denke, solange das mit Kompetenz und Zuverlässigkeit gepaart ist, gibt es nur bei den ganz schlimm selbstgerechten Vorgesetzten Probleme, die meisten anderen sind vieleicht hin und wieder gernervt, die meiste Zeit jedoch zufrieden oder dankbar. So zumindest meine Erfahrung.

Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich Kariereorientiertheit tatsächlich ganz gut finde. Denn es ist eine Art von positiver Motivation und die betreffenden Beamten versuchen immer möglichst gut zu sein. Klar gibt es den ein oder anderen dabei, der das auf "gesellschaftlich weniger anerkannte Art und Weise" macht, aber die meisten versuchen es doch auf die ein oder anderen Weise schon durch Leistung.

Im Alltag hat es oft auch ganz simple Vorteile, übernehme ich einen Funkwagen von einem pedantischen Karrieristen, kann ich mich darauf verlassen, dass der Funkwagen sauber und getankt ist, dass alle 50 Ausrüstungsgegenstände vollzählig und in ordnungsgemäßem Zustand sind. Und ist das aus irgendwelchen Gründen mal nicht der Fall, sagen sie es dir auch gleich, um auf Nummer sicher zu gehen. Übernehme ich einen Funkwagen von so einem Leckarschtypen, muss ich die Karre anschließend komplett auf den Kopf stellen, um alles zu überprüfen und nebenbei noch zu putzen. :kuss:


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