S oder K in Hessen?

Auswahlverfahren und Ausbildung

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S oder K in Hessen?

Beitragvon anlcn1 » Mo 22. Okt 2018, 00:21

Hallo liebe Community,

ich habe mich für das Studium im September 2019 in Hessen beworben und hätte vorneweg noch ein paar Fragen die ihr mir hoffentlich beantworten könnt.

Da man sich in Hessen nach dem Studium schon direkt für S oder K entscheiden kann, und ich mich für beide Bereiche sehr interessiere, bezieht sich meine erste Frage auch gleich darauf. Im Bereich S find ich die „Action“ sehr interessant, die Streifenfahrten im Allgemeinen, jedoch kann ich mir vorstellen, dass dieser Drang auf Streife zu gehen, nach ein paar Jahren mit den ersten Alkoholleichen und allen anderen Patienten, Beleidigungen etc. schon schnell wieder verfliegt :banned: ich überlege also in den K Bereich zu gehen. Ist es möglich sich im K auf einen beliebigen Bereich den man sich „aussuchen“ kann zu spezialisieren? Ich würde sehr sehr sehr gerne im Bereich der Drogen/Organisierte Kriminalität/Raubüberfälle landen, was ich mir garnicht vorstellen könnte wäre zb. im Bereich der K.pornografie/Spurensicherung <-(auf Dauer nicht, vereinzelt kein Problem) zu landen. Ist es also möglich sich im K auf einen Bereich seiner Wahl zu spezialisieren direkt im Anschschluss des Studiums?

Zweite Frage, stimmt es, dass man im K sehr gute Chancen hat in die Tagesschicht zu kommen im Vergleich zu S? Nach meinem Studium habe ich kein Problem damit in der Schicht für paar Jahre zu landen, da ich allerdings ein sehr familiärer Mensch bin, denke ich, dass ich in geraumer Zeit damit nicht klar kommen würde, wenn man die Familienplanung etc. mal in Betracht ziehen würde mit 40 noch in der Schicht zu arbeiten. Stimmt es also, dass man im K eher in die Tagesschicht kommt? Wie hoch würdet ihr die Chancen diesbezüglich sehen, pi mal Daumen?

Drittens, habe ich in den Foren gelesen gehabt, dass man im S Bereich in Hessen nach ca. 4 Jahren mit der Beförderung zum POK rechnen kann, dass es dann zum PHK eine ganze Weile dauert, und ob man die Weile vor der Pension noch erreicht ist mir bewusst. Kann man im K auch so „schnell“ mit der ersten Beförderung rechnen? Und wie sieht es danach aus?

Viertens, haben wir vielleicht einen KK zwischen uns der von seinem Alltag und seinen Erfahrung was teilen könnte? Mich würde es noch interessieren, ob man als KK wirklich öfter im Büro am PC hängt als wirklich unterwegs zu sein. Mir ist klar, das alles schriftlich erfasst werden muss und das auch Zeit in Anspruch nimmt, aber ist man als KK dann wirklich mehr Zivil unterwegs, wie am Pc zu sitzen, oder doch umgekehrt? Nur im Büro zu sitzen und Akten durchzugehen fände ich irgendwie schon öde.

Meine Fragen beziehen sich auf das Land Hessen liebe Community, ich strebe mein Studium in Mühlheim oder Gießen an, und kann mir vorstellen nach dem Studium im Raum FFM, sprich Offenbach, Hanau, Obertshausen und Umgebung, und natürlich in Frankfurt selber im Dienst zu sein, was ja durchaus realistisch ist wie ich hoffe :zunge:

Mein absoluter Traum ist also, als Kriminalkommissar „Drogenfahnder“, in FFM und Umgebung in der Tagesschicht zu arbeiten..realistisch? :polizei13:

Bevor ihr gleich drauf los schimpft, ich habe die Suchfunktion genutz und nicht wirkliche Antworten auf meine Fragen bekommen.

Vielen Dank im Voraus!

CMW
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Re: S oder K in Hessen?

Beitragvon CMW » Mo 22. Okt 2018, 08:33

Grüße,

ich weiß gerade nicht wo ich anfangen soll... Diese Threads (ähnlicher oder gleicher Titel, ähnliche oder gleiche Fragen) tauchen pro Jahr 2-3 Mal in dieser Sektion auf und werden alle ähnlich von den gleichen Urgesteinen der Sektion ( :hallo: Very, Diag und alle anderen) beantwortet.

Aber ich will auch mal auf das Thema eingehen und da reicht eigentlich ein Satz: Kripo ist Schreibtischarbeit.

Vornweg: Du entscheidest dich vor dem Studium im Rahmen des EAV ob du zu K oder S willst, danach ist es nur im Rahmen einer formellen Umsetzung/Versetzung/Laufbahnwechsel möglich.

Du kannst dir nach dem Studium nur bedingt aussuchen wo du hin möchtest, daher zu deiner Frage: Du kannst Wünsche äußern, aber es dir nicht aussuchen. Viele KK landen nach dem Studium im LKA oder in Kommissariaten für Massendelikte (Einbruch, Betrug, Internetkriminalität, Kriminaldauerdienst). Natürlich gibt es die Glücklichen, die es direkt zu den von der erträumten Kommissariaten schaffen, aber das ist selten. Vielmehr Klinken putzen, sich vorstellen und im Anschluss wechseln. Die Chance, zu den gewünschten Kommissariaten zu kommen ist da und auch realistisch. Aber grundsätzlich in die genannten Städte zu kommen ist gut machbar...kann aber auch nie garantiert werden.

Wo ich tatsächlich Plaque bekomme ist der Begriff Drogenfahnder. Im engeren Sinn sind Drogenfahnder in der Regel ca. 60cm groß (Stockmaß), haben 4 Pfoten und einen langen buschigen Schwanz. In Hessen beißen sie gern auch mal. Im weiteren Sinn ist jeder Schutzmann Drogenfahnder. Was du so schön als "Drogenfahnder" dir vorstellst gibt es nicht. Es gibt Kollegen/Innen in den Rauschgiftkomissariaten und es gibt Kollegen der Fahndungskommissariate / Einheiten.

Als Kriminalkommissar bist du i.d.R. direkt im Tagdienst und wirst mit dem Schichtdienst (Ausnahme Kriminaldauerdienst) nicht in Berührung kommen. Was aber von dir verlangt wird, gerade bei dem von dir genannten Kommissariaten, ist Flexibilität. Das heißt das kann auch bedeuten um 0400 auf der Matte zu stehen oder bis 2200 im Büro zu bleiben. Aber im Grunde bleibt es beim 0800 - 1600 Job.

Was die Bürozeiten anbelangt sind wir -optimistisch gesehen- bei 80% deiner Arbeitszeit. Eher reden wir von über 90 %. K ist Ermitteln. Berichte auswerten, Personen vernehmen, technische Beweise sichern und auswerten und grundsätzlich erst gaaanz am Ende steht die Arbeit draußen, was i.d.R. die Durchsuchung oder auch mal die Festnahme sein kann. Begleitende Maßnahmen an den Beschuldigten werden oftmals durch Servicedienststellen(Operative Einheiten, MEKs, Fahndung, eventuell KDD) durchgeführt. Einfach mal so bist du draußen schon garnicht unterwegs. (Ausnahme KDD)

Ich will es klar sagen, mit K suchst du dir den Schreibtisch aus. Auch S ist -je nach Dienststelle- ein hoher Anteil an Schreibarbeit. Es ist deine Aufgabe, im Büro Akten durchzugehen.

Daher: Drogenfahnder in Frankfurt: Nein. Mitarbeiter im Rauschgiftkommissariat: Durchaus möglich.

Thema Beförderung: (Stand jetzt vor der Wahl die hoffentlich nicht zu einem grünen Kotzeimer führen wird): 4 Jahre nach dem Studium wirst du i.d.R. zum Oberkommissar befördert, egal ob S oder K. Um Hauptkommissar zu werden benötigst du in Hessen eine Führungsposition. Da nicht alle in Hessen Häuptlinge sein können, geh (Stand jetzt) davon aus, dass du als Oberkommissar pensioniert wirst.

Du solltest wirklich nochmal die Einstellungsberatung aufsuchen.
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Re: S oder K in Hessen?

Beitragvon very » Mo 22. Okt 2018, 08:55

Geil, ich hab ne Elternzeitvertretung! :ja: ;D :kuss: :zustimm: :zustimm: :zustimm:
"In den Krimis wird aber nicht gezeigt, dass man vielen Schutzpolizisten die Arbeit bei der Kripo als Sanktion androhen könnte.
Für weitere Fragen diesbezüglich bitte auch die Suchfunktion nutzen."

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Re: S oder K in Hessen?

Beitragvon Diag » Mo 22. Okt 2018, 09:41

*zurücklehnmitFüßenaufmTisch*
:zustimm:

Seit CMW aufm Land ist, hat er für sowas auch mal Zeit. :zunge:

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Re: S oder K in Hessen?

Beitragvon anlcn1 » Mo 22. Okt 2018, 12:16

CMW hat geschrieben:
Mo 22. Okt 2018, 08:33
Grüße,

ich weiß gerade nicht wo ich anfangen soll... Diese Threads (ähnlicher oder gleicher Titel, ähnliche oder gleiche Fragen) tauchen pro Jahr 2-3 Mal in dieser Sektion auf und werden alle ähnlich von den gleichen Urgesteinen der Sektion ( :hallo: Very, Diag und alle anderen) beantwortet.

Aber ich will auch mal auf das Thema eingehen und da reicht eigentlich ein Satz: Kripo ist Schreibtischarbeit.

Vornweg: Du entscheidest dich vor dem Studium im Rahmen des EAV ob du zu K oder S willst, danach ist es nur im Rahmen einer formellen Umsetzung/Versetzung/Laufbahnwechsel möglich.

Du kannst dir nach dem Studium nur bedingt aussuchen wo du hin möchtest, daher zu deiner Frage: Du kannst Wünsche äußern, aber es dir nicht aussuchen. Viele KK landen nach dem Studium im LKA oder in Kommissariaten für Massendelikte (Einbruch, Betrug, Internetkriminalität, Kriminaldauerdienst). Natürlich gibt es die Glücklichen, die es direkt zu den von der erträumten Kommissariaten schaffen, aber das ist selten. Vielmehr Klinken putzen, sich vorstellen und im Anschluss wechseln. Die Chance, zu den gewünschten Kommissariaten zu kommen ist da und auch realistisch. Aber grundsätzlich in die genannten Städte zu kommen ist gut machbar...kann aber auch nie garantiert werden.

Wo ich tatsächlich Plaque bekomme ist der Begriff Drogenfahnder. Im engeren Sinn sind Drogenfahnder in der Regel ca. 60cm groß (Stockmaß), haben 4 Pfoten und einen langen buschigen Schwanz. In Hessen beißen sie gern auch mal. Im weiteren Sinn ist jeder Schutzmann Drogenfahnder. Was du so schön als "Drogenfahnder" dir vorstellst gibt es nicht. Es gibt Kollegen/Innen in den Rauschgiftkomissariaten und es gibt Kollegen der Fahndungskommissariate / Einheiten.

Als Kriminalkommissar bist du i.d.R. direkt im Tagdienst und wirst mit dem Schichtdienst (Ausnahme Kriminaldauerdienst) nicht in Berührung kommen. Was aber von dir verlangt wird, gerade bei dem von dir genannten Kommissariaten, ist Flexibilität. Das heißt das kann auch bedeuten um 0400 auf der Matte zu stehen oder bis 2200 im Büro zu bleiben. Aber im Grunde bleibt es beim 0800 - 1600 Job.

Was die Bürozeiten anbelangt sind wir -optimistisch gesehen- bei 80% deiner Arbeitszeit. Eher reden wir von über 90 %. K ist Ermitteln. Berichte auswerten, Personen vernehmen, technische Beweise sichern und auswerten und grundsätzlich erst gaaanz am Ende steht die Arbeit draußen, was i.d.R. die Durchsuchung oder auch mal die Festnahme sein kann. Begleitende Maßnahmen an den Beschuldigten werden oftmals durch Servicedienststellen(Operative Einheiten, MEKs, Fahndung, eventuell KDD) durchgeführt. Einfach mal so bist du draußen schon garnicht unterwegs. (Ausnahme KDD)

Ich will es klar sagen, mit K suchst du dir den Schreibtisch aus. Auch S ist -je nach Dienststelle- ein hoher Anteil an Schreibarbeit. Es ist deine Aufgabe, im Büro Akten durchzugehen.

Daher: Drogenfahnder in Frankfurt: Nein. Mitarbeiter im Rauschgiftkommissariat: Durchaus möglich.

Thema Beförderung: (Stand jetzt vor der Wahl die hoffentlich nicht zu einem grünen Kotzeimer führen wird): 4 Jahre nach dem Studium wirst du i.d.R. zum Oberkommissar befördert, egal ob S oder K. Um Hauptkommissar zu werden benötigst du in Hessen eine Führungsposition. Da nicht alle in Hessen Häuptlinge sein können, geh (Stand jetzt) davon aus, dass du als Oberkommissar pensioniert wirst.

Du solltest wirklich nochmal die Einstellungsberatung aufsuchen.
Viel Dank für die Antwort!

also Tagschicht klappt i.d.R, Beförderung sollte nach ca.4 Jahren auch klappen, im Raum FFM eingesetzt zu werden dürfte auch klappen, „Drogenfahnder“ gibt es so nicht, im Rauschgiftkommissariat eingesetzt zu werden mit einer Menge „Papierkram“ ist auch realistisch mit der Zeit, ich denke das alles in einem soweit meine Interessen decken würde, und ich im Falle des Studiums mich wirklich für den K Entscheiden würde, zumal auch viel Glück gehört für die oben genannten „Forderungen“, dessen ich mir bewusst bin.

Hättest du noch allgemeine vorne Weg Äußerungen, was für ein Typ Mensch mit eventuellen Vorlieben etc. lieber zum K als zum S gehen sollte? Sprich, wenn man nicht wirklich Lust auf Knöllchen schreiben hat, nicht wirklich am G20 teilnehmen möchte, und eher „selbstständiger“ arbeiten möchte, dann eher zum K sollte? Oder allgemein andere Beispiele? Ich finde nämlich beides sehr interessant, will S nicht wirklich ausschlagen. Über die schlechten bzw. negativen Aspekte des S wird überall was erzählt, vom K nicht wirklich, vielleicht weil es keine gibt, oder mag nur niemand was erzählen? :) Hoffe dass du mir das etwas näher bringen könntest, eventuell bisschen von deinem Alltag erzählen könntest, wäre sehr dankbar!

Viel dank!

Und an die anderen Urgesteine unter euch, ich bin für jede Antwort dankbar, nur raus damit!:))

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Re: S oder K in Hessen?

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Mo 22. Okt 2018, 13:56

Der Tip mit der Einstellungsberatung war ziemlich gut, weil S nicht nur Knöllchen schreibt oder zu G20 fährt. Ein bisschen mehr Respekt wäre ganz gut.
:lah:

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Re: S oder K in Hessen?

Beitragvon MICHI » Mo 22. Okt 2018, 14:35

Kaeptn_Chaos hat geschrieben:Der Tip mit der Einstellungsberatung war ziemlich gut, weil S nicht nur Knöllchen schreibt oder zu G20 fährt. Ein bisschen mehr Respekt wäre ganz gut.
Im Übrigen gibt es ja auch genug Threads im Forum, in denen ein Unterschied zwischen den Dienstzweigen aufgezeigt ist.

Und

K ist eben nicht "Tatort" oder "Cobra 11" und S nicht "Notruf Hafenkante" oder "Großstadtrevier".



Gruß
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Re: S oder K in Hessen?

Beitragvon Challenger » Mo 22. Okt 2018, 18:47

CMW hat geschrieben:
Mo 22. Okt 2018, 08:33
Begleitende Maßnahmen an den Beschuldigten werden oftmals durch Servicedienststellen(Operative Einheiten, MEKs, Fahndung, eventuell KDD) durchgeführt.
Du hast die "zentrale Hauptservicedienststelle für alle" nicht erwähnt: das örtlich zuständige Revier. :polizei3:
anlcn1 hat geschrieben:
Mo 22. Okt 2018, 12:16
Sprich, wenn man nicht wirklich Lust auf Knöllchen schreiben hat, nicht wirklich am G20 teilnehmen möchte, und eher „selbstständiger“ arbeiten möchte, dann eher zum K sollte?
Wenn du allgemein "selbständiger" arbeiten möchtest, dann solltest du zu S gehen. So ein freies Arbeiten wie auf'm Funkwagen hast du nirgends, bei K bekommst du in der Regel die Arbeit auf den Schreibtisch gelegt!

Hast du das EAV eigentlich schon durchlaufen und die Auswahl zwischen S und K angeboten bekommen?
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Re: S oder K in Hessen?

Beitragvon very » Mo 22. Okt 2018, 19:10

Hach Challi, ick hab auf Dir jewartet! :polizei1:

@TE: Weißt Du, was das Geile an S ist? Du fährst an einem ruhigen Sonntagmorgen raus zum Knöllchenschreiben, weil sonst grad nix anliegt. Da quäkt das Funkgerät. Raub auf Spielhalle, und Du stehst 300 m entfernt. Du machst Licht und Sound an und dengelst rüber. Und schwupp hast Du den Hut auf. Nach und nach hängen sich alle freien Streifen der Nachbarreviere drauf, Du hast immer noch den Hut auf und koordinierst. Dann kommt noch der LauKw auf dem Weg zum Fußballeinsatz, die Kollegen wollten einfach mal wissen, ob sie mit ein paar Durchsagen helfen können. Du erklärst ihnen, was Sache ist und hast immer noch den Hut auf. Irgendwann kommen dann die Kollegen von K, und Du übergibst den Hut. Was einem beim Knöllchenschreiben so passieren kann...
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Re: S oder K in Hessen?

Beitragvon VanDan » Mo 22. Okt 2018, 19:33

Moin,

sofern ich es richtig gelesen habe, bist Du vorerst "nur" in der Bewerbungsphase- sprich Du hast bisher noch gar keine Wahlmöglichkeiten, ja?

Habe mich bei Deiner Nachricht gefragt warum der Bereich OK/BTM für Dich so interessant erscheint, wo Du (und da sind wir ehrlich zu uns)- bisher noch keine wirkliche Ahnung von dem hast was hinter diesen Namen und insbesondere den dazugehörigen Tätigkeiten steht.

Ist es wirklich die Tätigkeit oder doch vielleicht die Motivation weil es sich womöglich recht "geil anhört"?!
;D

Möchte dies aber definitiv nicht zu kritisch betrachten und würde das aus diesem Grund einfach mal als "jungendlicher Leichtsinn" zusammenfassen. Mach Dir also kein Kopf- selbst einige KA erzählen im Praktikum, dass ihr Ziel das SEK, MEK oder vielleicht Hubschrauberpilot ist. :D



Nun aber zur eigentlichen Frage.
In meinen Augen bist Du an einem Punkt wo Du dir definitiv noch keine Gedanken über gewisse Dienststellen machen solltest! Glaub mir- Du machst Dich damit einfach nur verrückt und es bringt Dir definitiv nichts.

Überleg Dir bitte wo Deine Neigungen sind.
FALLS!!! Du dann die Wahl hast- entscheide nach deinen Neigungen

(Bei meiner Bewerbung bin ich davon ausgegangen, dass ich bis zum Ende meiner polizeilichen Laufbahn Streifenwagen fahre. Das es inzwischen ganz anders gekommen ist und ich meine (im Studium erst erkannten) Neigungen beruflich ausüben kann, sehen ich als Geschenk).



Also nochmal- wenn Du nur zu K willst und direkt Dienststellen ausschließt- dann bist Du definitiv falsch.
Du musst auch davon ausgehen, dass Du erstmal zu einer Kriminalwache-Kriminaldauerdienst (oder wie es in Hessen heißen mag) kommst.
In meiner Behörde bedeutet es hier, dass man extrem viel im Bereich Todesermittlungen/ Leichensachbearbeitung zutun hat.


Entscheidest Du Dich für das K Studium wirst Du noch so viele Bereiche erleben und kannst Dir dann später ggf. etwas wünschen.


Auch wenn ich bei K bin und zu 100% dahinter stehe... Wir arbeiten nicht besser als die Kollegen von S oder V.
In meinen Augen wird dies (womöglich aufgrund von Sendungen wie den Tatort etc.) völlig falsch aufgefasst!
Wir bei K arbeiten lediglich in einem anderen Bereich. Im Idealfall verläuft unsere Arbeit Hand in Hand!
Dum spiro, spero

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Re: S oder K in Hessen?

Beitragvon scw » Di 23. Okt 2018, 15:11

Nach deinem Beitrag gebe ich dir nur einen Rat. Suche dir einen anderen Job.

Du hast noch nichtmal angefangen und redest davon, dass du mit 40 keinen Schichtdienst machen willst. Du wirst vermutlich die ersten Jahre an allen Feiertagen arbeiten. Es gibt für dich kein Wochenende oder generell Feiertage. Sommerferien gibt es auch nicht, falls du davon ausgehst, auch für dich nicht.

Du willst auf eine Dienststelle die sich mit OK, Raubtaten oder BtM-Delikten beschäftigt. Du wirst sicher auch davon ausgehen, dass die Leute bei Alarm für Cobra 11 Kripo's sind.

Ob und wann du befördert wirst hängt von etlichen Faktoren ab. Das kann sich jedes Jahr quasi ändern. Wenn du den Job wegen Geld + Beförderungen machst geb ich dir auch nur den Tipp, such dir einen anderen Job. Du hast noch nichtmal angefangen und hast soviele Ansprüche bzw. Wunschvorstellungen. Du kannst prinzipiell auch Polizeipräsident werden, wer soll dir auf deine Fragen eine Antwort geben? Wenn es bei A klappt, klappts nicht bei B. Möglich ist alles. Es wird auch "Drogenfahnder" in FFM in der Tagesschicht geben - ob du davon einer wirst, entscheiden ganz viele Faktoren.

Du solltest dir wirklich Gedanken machen ob der Job der richtige Job ist. Du bist unwissentlich, dass kann dir keiner zum Nachteil anrechnen, aber deine Vorstellungen sind utopisch, egal in welchem Bundesland du dich bewirbst. Verzeih mir die Wortwahl, aber bei sowas schüttel ich einfach den Kopf.

Unsere Fachlehrer in der Uni sagten immer, Kripo kommt dann wenn der Spaß vorbei ist (und S fertig ist) und schreibt alles auf. Rein aus der Praxis würde ich dem zum Großteil zustimmen. Kripo ist wesentlich mehr Schreibtischarbeit, aber für das Endergebnis eben enorm wichtig.
Ich kenne viele Leute in K-Dienststellen die sehen das Außenlicht nahezu gar nicht. Andere haben dann doch auch mal mehr zu tun auf der Straße, was aber wohl nicht die Regel ist. Du bist als S wesentlich mehr draußen, ich würde das so auf 80% deiner Zeit schätzen. Die anderen 20% sind eben Schreibkram für deine getätigten Maßnahmen.

Bei S hast du alles - jeder Verkehrsunfall, Diebstahl oder Hausfriedensbruch kann anders sein. Das ist mehr als nur Knöllchen schreiben, zumal das wohl den geringsten Teil deiner Arbeit einnimmt.

Überleg dir ob dir ein anderer Job nicht eher liegt.
Polizeiarbeit ist kein "9 to 5 job".#
Du legst einen Eid ab.
Du wirst an vielen Tagen keine Zeit haben und dir viel anhören dürfen von Freunden und Familie - wieso du mal wieder nicht zu Zeitpunkt X kannst, sondern arbeiten bist.
Du wirst angemotzt, bepöbelt und vielleicht sogar mal verletzt werden.
Das sind nur ein paar Dinge die der Job mit sich bringen kann..
Wenn du das alles in Kauf nimmst unter dem Hintergrund, dass du dafür einstehst anderen Menschen zu helfen. Für Menschen in Extremsituation eine temporäre Stütze sein möchtest, sie zu betreuen und ihnen nicht nur das Gefühl geben willst, dass du dich um ihr Wohl interessierst, sondern das auch wirklich tust..dann werd Polizist.
Das ist ein Job den du aus einer bestimmten Motivation heraus machst, nicht um einfach nur einen Job zu haben.

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Re: S oder K in Hessen?

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Di 23. Okt 2018, 15:49

Gefällt mir. :zustimm:
:lah:

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Re: S oder K in Hessen?

Beitragvon Teetrinker » Di 23. Okt 2018, 15:55

Zum Arbeitsalltag im ermittelnden Bereich wurde ja schon genug geschrieben.
Dabei soll es den Einen oder Anderen geben, dem eben dieses Ermitteln am Schreibtisch Spaß macht. Man bekommt die Grunddaten vorgelegt und kann dann, je nach Bereich, relativ frei weiterermitteln und den Kopf anstrengen.
Sicher ist das weniger der Fall, wenn du bei Massendelikten landest und grade im OK Bereich hast du auch genug "Praktikantenaufgaben", im Sinne von TKÜ auswerten etc.

Trotzdem ist meiner Meinung nach das Erfolgserlebnis dort höher als wenn ich "auf der Straße" den ersten Angriff mache und danach den Sachverhalt abgebe.
Und ob du dort tatsächlich Action erlebst oder nur aus Erzählungen von Kollegen mitbekommst, deren Wahrheitsgehalt manchmal zweifelhaft erscheint ist eine andere Sache.

Auffahrunfall, Ladendiebstahl, Sachbeschädigung ohne Täter oder der Raubüberfall, der sich zum 20. Mal als Fehlalarm entpuppt sind dann eben auf Dauer doch nicht so spektakulär.
Und das Ganze dann noch mit Schichtdienst, der weder für Gesundheit noch Sozialleben auf Dauer besonders förderlich ist.

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Re: S oder K in Hessen?

Beitragvon vladdi » Di 23. Okt 2018, 16:20

Aber das es gibt sie.... die Drogenfahnder... in zivil, auf der Jagd, mit Festnahmen. Es gibt in den Ländern unterschiedliche operative Gruppen, Einheiten, Kommandos die die Dealer catchen, Türen aufbrechen, Wohnungen durchsuchen und mit Ihrem Kunden zum Haftrichter fahren.


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Re: S oder K in Hessen?

Beitragvon MICHI » Di 23. Okt 2018, 17:23

vladdi hat geschrieben:Aber das es gibt sie.... die Drogenfahnder... in zivil, auf der Jagd, mit Festnahmen. Es gibt in den Ländern unterschiedliche operative Gruppen, Einheiten, Kommandos die die Dealer catchen, Türen aufbrechen, Wohnungen durchsuchen und mit Ihrem Kunden zum Haftrichter fahren.
Und das sind zu mehr als 90% Beamte der Schutzpolizei.
Gruß
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