SG E5 Auslands- und Spezialeinsätze

[Fippo]

Guten Abend,

ich bin Angehöriger einer Spezialeinheit der Landespolizei im Süden Deutschlands und habe die aktuelle Ausschreibung des BKA bezüglich der Sicherungsgruppe im Sachgebiet Auslands- und Spezialeinsätze gelesen sowie für mich in Betracht gezogen. Lediglich das Anforderungsprofil verunsichert mich etwas.
(Auszug der Ausschreibung)
"Bankdrücken mit 80% des eigenen Körpergewichtes (Minimum: 10 Wiederholungen)

3000 Meter-Lauf (Zeitlimit: 14:30 Minuten)"

Offenbar sind die körperlichen Anforderungen nicht besonders hoch. Ich hatte immer den Eindruck, die Sicherungsgruppe (nicht nur PSA der BPol, sondern auch des BKA) sei von dem Anforderungsprofil mit dem einer Spezialeinheit vergleichbar?! Kann mir vielleicht jemand etwas mehr über die Ausbildung sagen? Evtl. sogar die Durchfallquote der Einführungsfortbildung. Ich weiss natürlich dass die Jahrgänge immer variieren. Da eine Entscheidung von solcher Tragweite für mich aber nicht nur mit einem Wohnortwechsel von knapp 600km, sondern auch mit vielen Entbehrungen im privaten Bereich einhergeht, muss ich gestehen, dass ich bei einer vergleichbaren Durchfallquote zu den Spezialeinheiten der Länder, wahrscheinlich eine andere Entscheidung treffen würde.

Ist es zudem möglich über die angegebene Verwendung von 3 Jahren in der Sicherungsgruppe tätig zu sein?

Ich hoffe es findet sich jemand der mir ein wenig weiterhelfen kann.

Kollegialen Gruß

Felix

[Konspi]

"Bankdrücken mit 80% des eigenen Körpergewichtes (Minimum: 10 Wiederholungen)

3000 Meter-Lauf (Zeitlimit: 14:30 Minuten)"

Offenbar sind die körperlichen Anforderungen nicht besonders hoch.

Hallo Felix,

davon ab, dass Du nach meinem Empfinden mit Deiner Formulierung auf einem nicht zwingend notwendigen "hohen Ross" zu sitzen scheinst, wundert es mich sehr, wenn ein "Angehöriger einer SE" auf dieses Forum zurückgreift, um derartig grundsätzliche Fragen zu klären.
Die SG setzt sich meines Wissens u.a. aus MEKKis und BuPo's zusammen, die mitnichten sämtlichst die Anforderungen einer Landes-SE erfüllen können/müssen/sollen. Ich habe da z.B. Herren mit Bauchansatz und in einem fortgeschrittenen Alter vor Augen.
Ich würde ggf. den Griff zum Hörer empfehlen, um die tatsächlichen Rahmenbedingungen in Erfahrung zu bringen; ich befürchte allerdings, dass einem echten SE'ler bei diversen Verwendungen der SG sehr schnell langweilig werden dürfte.

Grüße
konspi

[Fippo]

Hallo konspi,

ich habe mich da vielleicht falsch ausgedrückt. Wenn in einer Ausschreibung von einer überdurchschnittlichen körperlichen Fitness geredet wird und dann die o.g. Anforderungen aufgeführt werden, kann das bei dem durchschnittlichen sportlichen Beamten durchaus für Stirnrunzeln sorgen. Aber das hängt natürlich immer mit der individuellen Leistungsgrenze zusammen. Ich wollte dir da nicht auf die Füße treten.

Weiterhin habe ich das Forum noch aus meiner Studiumszeit als gute Informationsquelle in Erinnerung. Da ich persönlich über keinerlei Verbindung zu BKA Beamten verfüge und auch sonst niemand in meinem näheren Umfeld, schien es mir nur geeignet evtl. persönliche Erfahrungsberichte zu erhalten. Ich habe mich aber bereits, wie du schon richtig vorgeschlagen hast, telefonisch bei der Dienststelle gemeldet und man hat mich an einen Kollegen verwiesen der mir telefonisch im Laufe der kommenden Tage weitere Auskünfte geben kann.

Mit kollegialen Gruß

Felix

[der kanadier]

Die formulierten Anforderungen sind in der Regel Mindestenanforderugen, es findet aber eine Bestenauslese statt.

Die Mindestanforderungen sind bei den mir bekannten SEen alle machbar, aber mit der Mindestanforderung kommt man da nicht weit...

[VuB]

Bei GSG 9 muss man sogar nur 75% des Körpergewichts x 10 Wiederholungen im Bankdrücken schaffen. Beim KSK nur 5 Klimmzüge.

Inwiefern solche Leistungen zum bestehen des EAV reichen, weißt du ja als SE Beamter.

Ansonsten wurde hier im Thread bereits alles gesagt.

[Popellus]

@konspi: Ich glaube man darf die bekannten Aufgaben der SG nicht mit der ASE verwechseln, für die sich der TE interessiert.

[vladdi]

Ich denke mal, dass Bankdrücken mit 80% und 3.000 in 14:30 nicht das gesamte Anforderungsprofil darlegt.


Wenn ein Bewerber für SE nun die 3.000 in 13, 12 oder gar 11 Minuten laufen muss, dann läuft er schneller. Jedoch sagt das nicht genug über die sportlichen Fertigkeiten für die zu erwartende Aufgabe aus.


14:30 auf 3.000 ist ok
..zumindest wenn man direkt nach dem Lauf nicht ins Sauerstoffzelt muss

Zumal in der Wechselwirkung ein größerer Krafttest, mit 80% anstatt 75%, beim Bankdrücken gefordert ist.

Gibt es noch weitere körperliche / sportliche Anforderungen bzw Herausforderungen im EAV / in der Ausbildung / Fortbildung/ Verwendung ?

[MICHI]

Die Sportlichen Anforderungen an einen Bewerber sind so ausgerichtet, das man kein Hochleistungssportler sein muss, sondern liegen in einem absolut machbaren Rahmen, wenn man nicht gerade unsportlich ist.

Das zum Auswahlverfahren, zumindest bei den SE der Länder, mehr gehört als Laufen und Bankdrücken, sollte wohl klar sein.

[vladdi]

Es ging um das Mehr, welches hier bei der angesprochenen Verwendung gefordert sein könnte.

[Alex_HDV]

@Fippo,
Auch wenn es nicht zu obigem thema passt, aber da es auch als polizist eher selten vorkommt dass man auf einen kollegen mit se-erfahrung trifft, würde ich die gelegenheit gern nutzen und dir hinsichtlich der bewerbung/einstellung die ein oder andere frage stellen. Dürfte ich dir hierzu ne pn schicken? Bin selbst aus süddeutschland, möglicherweise könntest du mir weiterhelfen.
Vg

[der kanadier]

Kollegen mit SE Erfahrung gibt es mehr als man denkt, einfach mal umhören.
Und ohne jetzt irgendjemand zu nahe treten zu wollen, die jeweiligen Dienststellen stehen mit fachkundigem Rat und Tat gerne zur Seite wenn man eine Bewerbung in Betracht zieht.

[zulu]

Ich habe das bei der Lektüre der entsprechenden Flyer immer so verstanden, dass die ASE quasi die SE der Sicherungsgruppe bzw. des BKA ist. Ist das falsch?

Warum möchtest du von einer SE weg zum BKA? Die GSG9 kann im Ausland zum EInsatz kommen und der PSA ist dafür gemacht.

[Alex_HDV]

@der kanadier
Ich bin leider noch sehr frisch bei der polizei, ich befinde mich derzeit noch (seit einem guten jahr) im studium und dementsprechend hatte ich mit ausnahme der praktika im einzeldienst noch relativ wenig kontakt mit kollegen, die nicht im Ausbildungs- /studienbetrieb eingesetzt sind, das hätte ich vllt erwähnen sollen. Einer meiner ausbilder war Angehöriger einer se-einheit, konnte jedoch hinsichtlich den heutigen anforderungen keine aussagen treffen, da seine Zeit beim sek schon 30 jahre zurückliegt. Einige fragen konnten bereits über eigenrecherche im polizeinetz geklärt werden, v.a. welche grundvoraussetzungen hinsichtlich sport, altersgrenzen und mindesteinzeldiensterfahrung, schießfertigkeiten, etc. gefordert sind. Interessant wäre für mich, welche anforderungen darüber hinaus bei dem auswahlverfahren gegeben sind (z.b. beim auswahlgespräch, gesundheitliche eignung, etc). Auch Hinsichtlich der Möglichkeit, als angehöriger der 3.qe überhaupt bei se landen zu können, habe ich schon verschiedenste aussagen gehört, dementsprechend herrscht da bei mir noch etwas Unklarheit.

[der kanadier]

3. QE ist Bayern, oder ?
Zumindest im Nachbarland ist es so, dass gD oder mD keine Rolle spielt.
Aber dazu und zu den Anforderungen kann und wird dir die zuständige Dienststelle die besten Infos geben. Die freuen sich nämlich über ernsthafte Bewerber und können dir am besten sagen wie du es anstellen sollst und ob evtl schon eim Ausschlussgrund vorliegt (Brille etc )
Also am besten mal ne nette Mail schreiben und fragen. Wobei du nach einem Jahr Studium ja noch Zeit hast.

[Alex_HDV]

Richtig, danke schonmal für die infos! Aufgrund dessen, dass angehörige der 3.qe nach dem studium einen Dienstposten benötigen, ergibt sich (zumindest laut aussagen mancher kollegen) folgende problematik: der erste dienstposten nach dem studium ist eine a9/11er stelle, auf welcher man quasi bis zum phk befördert werden kann. Für diese dienstposten gibt es jedoch, anders als auf die nächsthöheren dienstposten keine Ausschreibungspflicht von seiten der Dienststellen. So kommt es wohl bei manchen dienststellen immer mal wieder vor, dass diese dienstposten zwar theoretisch frei sind, jedoch frei gehalten werden für bewerber aus den eigenen reihen, welche bereits in der 2.qe auf der Dienststelle waren und im Rahmen des aufstiegs zwei jahre studieren und danach auf die währenddessen freigehaltenen dienstposten gesetzt werden. Was natürlich auch absolut verständlich ist, diese kollegen haben ihre grundsätzliche eignung bereits unter beweis gestellt und sind natürlich bereits viel besser ausgebildet als die sog. Direkteinsteiger, welche nur wenig diensterfahrung vorweisen können. Aber ich lass mich überraschen, wie du schon sagtest, davor steht immer noch das studium und der einzeldienst, worauf ich schon wahnsinnig gespannt bin!