Persönliche Erste Hilfe Ausrüstung?

Hier könnt Ihr Vor-und Nachteile von Ausrüstung diskutieren, Neuanschaffungen ankündigen oder Verbesserungsvorschläge einbringen

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Re: Persönliche Erste Hilfe Ausrüstung?

Beitragvon winz » Mi 31. Aug 2016, 21:53

springer hat geschrieben:
winz hat geschrieben:Die Rettungsleitstelle nimmt die Zeit der RTW Alarmierung + 10 Minuten
Bei einer Amoklage, wo der Bewusstlose verletzte ein paar Stunden, nachdem das alles los ging, in der NA landet.

Ist nicht wirklich durchdacht, uU sogar scheißgefährlich. Das funktioniert nach einem Verkehrsunfall, aber bei einer Amoklage oder einem Anschlag nur bedingt.

Zumal EH keine Priorität hat, und das TQ mit Sicherheit deutlich nach der Alarmierung angelegt wird.

Ich denke, wir sind nicht im Krieg?? :zunge:
Für was und wen war die Zeit noch relevant???? :o
In solchen Lagen ist das völlig egal. Da wird einfach losoperiert..... Unter 6 Stunden stirbt nichts ab.. und danach erstmal auch nicht..

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Re: Persönliche Erste Hilfe Ausrüstung?

Beitragvon coco_loco » Mi 31. Aug 2016, 21:53

matzeman hat geschrieben:
coco_loco hat geschrieben:Beim Amok hat die Eliminierung des Täters Priotität. Und nicht die Vesorgung von Wunden. Ich behaupte, dass man in so einer Stresssituation ohnehin kein Pflaster aufgeklebt bekommt.
What? Wenn du angeschossen oder sonstwie ernsthaft verletzt irgendwo rumliegst hilfst du dir nicht selbst (wenn möglich)? Wir reden nicht von Pflaster aufkleben.
Man! Ich verteufele hier nicht das Mitnehmen sämtlicher EH-Ausrüstung, sondern nur das Überrüsten von allem möglichen Krams, was sich gut anhört und cool klingt.

Und die wenigsten werden sich wohl einen hübschen Verband selbet anlegen. Sind ja nicht alles kriegserfahrene Kampfmaschinen bei der Polizei.
"Every fairy tale needs a good old-fashioned villain" - Moriarty.

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Re: Persönliche Erste Hilfe Ausrüstung?

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Mi 31. Aug 2016, 21:53

winz hat geschrieben:
Ich bringe das Oben stehende ca. 2000 Beamten im Jahr bei.
Hoffentlich didaktisch wertvoller als hier. Wenn ich mit meiner BOE so bei dir beschallt werde, verlassen wir geschlossen den Raum und schreiben der FoBiSt einen Dreizeiler.
:lah:

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Re: Persönliche Erste Hilfe Ausrüstung?

Beitragvon DerLima » Mi 31. Aug 2016, 21:54

matzeman hat geschrieben:
coco_loco hat geschrieben:Beim Amok hat die Eliminierung des Täters Priotität. Und nicht die Vesorgung von Wunden. Ich behaupte, dass man in so einer Stresssituation ohnehin kein Pflaster aufgeklebt bekommt.
What? Wenn du angeschossen oder sonstwie ernsthaft verletzt irgendwo rumliegst hilfst du dir nicht selbst (wenn möglich)? Wir reden nicht von Pflaster aufkleben.
Wenn es darum geht, kann ich mir in so einem Moment auch vollkommen ohne IFAK helfen. Glaub mal, mein geringstes Problem ist dann, ob meine Wunde durch meinen Verband aus Shirt, Hose und/oder Koppel oä meine Wunde mit irgendwelchem Schmutz kontaminiert.

Mir gefällt der Grundgedanke der verbesserten Erste Hilfe durchaus (bin auch dementsprechend gewappnet), weil es in einem Flächenland wie meinem durchaus Sinn macht.
Aber ein Argument sehe ich in deiner Aussage nicht.

Nebenan läuft die Diskussion über Taser. In Berlin wird seit zwei Jahren nicht geschossen, irgendwo finden wir bestimmt auch nen Faden darüber, dass zuwenig Stock, SV, Sport an sich, neuster Sachstand der Gesetze oder sonstwas ausgebildet wird.
Leute, wir sind die Polizei. Wir sind im Dienst. Wir sind jeden Tag aktiv draußen. Wir sind nicht die Bundeswehr, die sich monatelang auf diverse Szenarien vorbereiten und ausbilden kann.

Wir haben garnicht die Ausbildungs- und Übungskapazitäten für all das, was wir brauchen KÖNNTEN oder bekommen SOLLTEN.
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Re: Persönliche Erste Hilfe Ausrüstung?

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Mi 31. Aug 2016, 21:55

Word. :applaus:
:lah:

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Re: Persönliche Erste Hilfe Ausrüstung?

Beitragvon coco_loco » Mi 31. Aug 2016, 22:00

Genau das meine ich.
"Every fairy tale needs a good old-fashioned villain" - Moriarty.

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Re: Persönliche Erste Hilfe Ausrüstung?

Beitragvon Deep Blue » Mi 31. Aug 2016, 22:09

Das ist doch der einfache Grundsatz, zuerst innere und äußere Sicherheit herstellen und sich dann um die Verwundeten kümmern. Also Absolute Zustimmung bei DerLima.
Das heißt "Thread" und nicht "Fred"!

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Fred

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Re: Persönliche Erste Hilfe Ausrüstung?

Beitragvon Klaus M. » Mi 31. Aug 2016, 22:13

DerLima hat geschrieben: Wenn es darum geht, kann ich mir in so einem Moment auch vollkommen ohne IFAK helfen. Glaub mal, mein geringstes Problem ist dann, ob meine Wunde durch meinen Verband aus Shirt, Hose und/oder Koppel oä meine Wunde mit irgendwelchem Schmutz kontaminiert.
Nur dass das eben auch mit irgendwas Improvisierten nicht jeder ohne Ausbildung hinbekommt.
Wir reden hier nicht von 'nem eingerissenen Fingernagel oder 'ner Blase am Fuss, die platzt.

Bei den Wunden, bei denen echtes Abbinden mit einem TQ notwendig ist, kommst Du mit Shirt, Hose und/oder Koppel eben nicht weit. Ja, die Fälle sind sicherlich selten, können in diesem Beruf aber vorkommen. Ja, ich kann mich drauf verlassen, dass der Rettungsdienst sich innerhalb der notwendigen Zeitspanne drum kümmert. 100%ig sichergestellt ist das aber nicht.
Wer bereit ist, dieses Restrisiko zu akzeptieren, muss sich um nix weiter kümmern und kann es im Fall der Fälle mit Improvisation versuchen. Wer bereit ist, ein paar Stunden seiner Lebenszeit darauf zu verwenden, ein paar wenige Grundkompetenzen in diesem Bereich zu erwerben und zu lernen, mit 2-3 nicht allzu komplizierten oder komplexen Hilfsmitteln umzugehen, kann das Restrisiko noch etwas verringern und ist am Ende sicherlich nicht dümmer.

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Re: Persönliche Erste Hilfe Ausrüstung?

Beitragvon Klaus M. » Mi 31. Aug 2016, 22:14

Deep Blue hat geschrieben:Das ist doch der einfache Grundsatz, zuerst innere und äußere Sicherheit herstellen und sich dann um die Verwundeten kümmern.
Nochmal:

Was ist, wenn Du selber der Verwundete bist, um den sich keiner kümmert und dessen Verbandskasten draussen im Kofferraum liegt?

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Re: Persönliche Erste Hilfe Ausrüstung?

Beitragvon Deep Blue » Mi 31. Aug 2016, 22:16

Persönliches Pech? Es gibt das berühmte Wort: "Prioritäten" :zustimm:

Und die eigenen Belange müssen bei den notwendigen Prioritäten nunmal hinten anstehen. So blöd, wie das klingt. Vielleicht etwas zu soldatisch, aber im Grundsatz dürfte es doch das gleiche sein.
Das heißt "Thread" und nicht "Fred"!

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Re: Persönliche Erste Hilfe Ausrüstung?

Beitragvon winz » Mi 31. Aug 2016, 22:18

Kaeptn_Chaos hat geschrieben:
winz hat geschrieben:
Ich bringe das Oben stehende ca. 2000 Beamten im Jahr bei.
Hoffentlich didaktisch wertvoller als hier. Wenn ich mit meiner BOE so bei dir beschallt werde, verlassen wir geschlossen den Raum und schreiben der FoBiSt einen Dreizeiler.
Wirst Du nicht, aber bei den Antworten hier platzt das Hemd.
Solche Kommentare bekomme ich von den Kollegen tatsächlich.. nie.
Die sind froh, wenn sie Ausbildung und helfendes Material bekommen.
EH Kasten ausreichend, RTW ist ja schnell da... der Spruch ging mal... vor 10 Jahren oder mehr..

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Re: Persönliche Erste Hilfe Ausrüstung?

Beitragvon Deep Blue » Mi 31. Aug 2016, 22:19

winz...ist doch alles gut. ;)

Es geht im Endeffekt um die "Übermaterialisierung" des Beamten im Streifendienst. Über hier und da einer kleinen zusätzlichen Anschaffung geht es ja nicht. :zustimm:

Ich denke, man darf hier nicht zu sehr ins Detail gehen, ob nun dies und jedes sinnvoll wäre. Man sollte nur den Grundsatz der Anwendungskompetenz beachten. Wie ich ja bereits schrieb wird es problematisch, wenn Jemand einen personellen Schaden anrichtet, aufgrund von Materialanwendung, wo keine ausreichende Ausbildung stattgefunden hat.
Das heißt "Thread" und nicht "Fred"!

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Fred

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Re: Persönliche Erste Hilfe Ausrüstung?

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Mi 31. Aug 2016, 22:23

Klaus: Was ist, wenn ich der Versorgende bin und einen Kopfschuss durch den frei agierenden Täter kassiere?

Das ist Wachdienst. Die viel zu kurze Decke wird von Eckpunkten der Sicherheit oder Grundbedürfnisbefriedigung hin- und her gezogen.

Schutzausstattung: Sicherheit oder Beweglichkeit?
Fitness/Training/Schießen: So, dass man 100 % fit ist oder so, dass der Dienstbetrieb aufrecht erhalten werden kann?
EH: Versorgen oder versterben?

Amok Prio 1: Täter bekämpfen. Und da sammel ich lieber draußen Magazine als Verbandspäckchen ein, bevor ich reingehe.

Dass man als Schutzmann Grundkenntnisse in EH braucht, ist unbestritten. Die benötigt er aber in jeder Disziplin.

Und Winz: Bei mir geht der aktuell. Großstadt, gute RTW Dichte. Ich hab außer der Bordausstattung und Einweghandschuhen am Mann diesbezüglich nix dabei. Läuft.
:lah:

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Re: Persönliche Erste Hilfe Ausrüstung?

Beitragvon winz » Mi 31. Aug 2016, 22:33

Kaeptn_Chaos hat geschrieben:Klaus: Was ist, wenn ich der Versorgende bin und einen Kopfschuss durch den frei agierenden Täter kassiere?

Das ist Wachdienst. Die viel zu kurze Decke wird von Eckpunkten der Sicherheit oder Grundbedürfnisbefriedigung hin- und her gezogen.

Schutzausstattung: Sicherheit oder Beweglichkeit?
Fitness/Training/Schießen: So, dass man 100 % fit ist oder so, dass der Dienstbetrieb aufrecht erhalten werden kann?
EH: Versorgen oder versterben?

Amok Prio 1: Täter bekämpfen. Und da sammel ich lieber draußen Magazine als Verbandspäckchen ein, bevor ich reingehe.

Dass man als Schutzmann Grundkenntnisse in EH braucht, ist unbestritten. Die benötigt er aber in jeder Disziplin.

Und Winz: Bei mir geht der aktuell. Großstadt, gute RTW Dichte. Ich hab außer der Bordausstattung und Einweghandschuhen am Mann diesbezüglich nix dabei. Läuft.

Ok,

da muss ich dann leider sagen : System nicht verstanden, nein viel richtiger nicht richtig vermittelt bekommen.
Ich mache alles was Du gesagt hast, RTW in Großstadt und auch ETR als Trainer... die Realität im entsprechenden Fall ist anders. Viele Einsätze von mir und den mir ausgebildeten Kollegen beweisen dies. Ebendso internationale Guidelines

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Re: Persönliche Erste Hilfe Ausrüstung?

Beitragvon DerLima » Mi 31. Aug 2016, 22:42

Wir müssen mal etwas grundsätzliches festhalten:

Wir reden über den Wachdienst. Wir machen den "ersten Angriff", Schaden abwenden so gut wie in der Situation möglich. Tatort sichern, so gut wie in der Situation möglich. Sicherheit für andere herstellen, so gut wie in der Situation möglich. Statische Gefahrensituationen herstellen, so gut wie in der Situation möglich.
Und danach kommen immer die, die diese spezielle Situation bereinigen.
Kriminalpolizei, SEK, RTW, NAW, Feuerwehr, Kriminaltechnik, Reporter, Schlüsseldienst...

Chaos hat sehr gut verstanden worum es geht. Er hat aber auch verstanden, warum manches zuviel ist.
Der eine Kollege kann astrein Unfallskizzen zeichnen, dafür keine Lichtbilder fertigen. Der nächste erkennt jede falsche Siegelplakette auf dem Kennzeichen aus 30m Entfernung. Dann gibt es einen, der kann hervorragend schießen. Und der, der klasse verbinden kann. Aber nicht alle können alles.
Der der zeichnet hat sieben Bleistifte und drei Maßbänder dabei. Weil er sagt, genau das braucht MAN dafür. Der andere bringt seine Spiegelreflexkamera mit, weil die Bilder unserer Digitalknipsen viel zu wenig Auflösung haben. Das braucht MAN. Für die flaschen Siegelplaketten muss eine Lupe mit 4,6facher Vergrößerung dabei sein. Das braucht MAN. Und der Schütze ist auch Jäger und bringt deswegen seine Jagdflinte mit. Das braucht MAN einfach...
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