Fall Caroline G. vs (Maut) Datenschutz

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Re: Fall Caroline G. vs (Maut) Datenschutz

Beitragvon berlinmitteboy » Mi 7. Jun 2017, 16:06

Kaeptn_Chaos hat geschrieben:Nix bislang.

Hätte das denn hier was gebracht?
Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass es tatsächlich etwas gebracht hätte.
Wenn ich mich recht entsinne,ist ein fast perfektes Täterprofil aus einer DNA möglich,welches im Fall Carolin nur unter Umstände ermittelt werden konnte.
Gruß

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Re: Fall Caroline G. vs (Maut) Datenschutz

Beitragvon Diag » Mi 7. Jun 2017, 17:07

Ist halt eine Frage, wie weit man die Rechte aufweichen/einschränken möchte. Ich kann auch von jedem Bürger DNA und Finger fordern, das würde auch helfen. Oder oder oder.

Sicher würde es helfen, wo ist aber mal gut?

@Lima: Ich finde die beiden Datenauswertungen schon vergleichbar. Es werden halt diejenigen auf der Bundes-/Landstraße neben der Autobahn nicht mit erfasst während alle Handydaten in einer Funkzelle auflaufen. Ansonsten sehe ich keinen großen Unterschied. Ob ich mit Handykennung in der Zelle auftauche oder mit Kennzeichen an der Mautbrücke ist m. E. vergleichbar.

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Re: Fall Caroline G. vs (Maut) Datenschutz

Beitragvon Controller » Mi 7. Jun 2017, 17:36

natürlich ist es vergleichbar. Und es wurde schon damals nicht erlaubt, weil absehbar war, dass die PKW Maut eingeführt werden wird.
Irgendjemand würde das schon fordern, mit den altbekannten Argumenten:

" Es ist nicht mehr weiter hinnehmbar....
In der heutigen Zeit ......
Gesetze sind nicht in Stein gemeißelt.......
Andere Zeiten fordern andere Maßnahmen .....
usw "

Und damit wäre dann auch die PKW Überwachung mit jeder Mautbrücke gegeben;
zusammen mit Handyortung, VDS und Mautbrücken ......... ein rundes glasklares Bild. :lupe: :lupe:
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

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Re: Fall Caroline G. vs (Maut) Datenschutz

Beitragvon Brot » Mi 7. Jun 2017, 18:27

Controller hat geschrieben:Und damit wäre dann auch die PKW Überwachung mit jeder Mautbrücke gegeben;
zusammen mit Handyortung, VDS und Mautbrücken ......... ein rundes glasklares Bild. :lupe: :lupe:
Das wäre doch jetzt schon möglich. Schließlich werden heute schon Pkw-Kennzeichen von den Mautbrücken erfasst.

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Re: Fall Caroline G. vs (Maut) Datenschutz

Beitragvon Controller » Mi 7. Jun 2017, 18:29

Ja :polizei1: :polizei1:

nur ... aber das weißt du ja :polizei3:
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Re: Fall Caroline G. vs (Maut) Datenschutz

Beitragvon Buford T. Justice » Mi 7. Jun 2017, 18:42

Nun... Weil ja in den unendlichen landschaftlichen Weiten Deutschlands eine exorbitant große - nicht hinnehmbare - Zahl schwerer Verkehrsunfälle registriert wurde, bei denen der verunglückte Pkw erst nach Tagen gefunden wurde, müssen Neuwagen ja nun ZU RECHT mit Mobilfunkmodulen ausgerüstet werden, so dass der Pkw ggf. selbständig Hilfe rufen (und seine Position übermitteln) kann.

Und Gesetze sind ja schließlich nicht in Stein gemeißelt, sondern dazu da, angepasst zu werden, wenn der Zeitgeist es erfordert.
:applaus:

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Re: Fall Caroline G. vs (Maut) Datenschutz

Beitragvon Controller » Mi 7. Jun 2017, 18:50

:rofl:

und wer das nicht will, der kann ja zu Fuß gehen oder reiten - ohne Handy natürlich :lol:

vsn sagt: Diese Person darf dann eben das Privileg der automobilen Mobilität nicht nutzen!

Danke dafür mein Held :ja: :ja:
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Re: Fall Caroline G. vs (Maut) Datenschutz

Beitragvon DerLima » Mi 7. Jun 2017, 20:13

Diag, ich sehe da schon einen Unterschied darin (und ich rede vom Stand jetzt - LKW-Maut) ob in einem Umkreis von bis zu 7 Kilometern um einen Funkmast jedes Gerät welches sich dort einloggt (Handy, Tablet, SurfStick, modernere Autos, diverse portable Konsolen) und deren Kommunikationspartner ausgewertet werden kann oder zielgenau LKW's auf Autobahnen.

C. ich weiß das es nicht erlaubt wurde. Ich habe lediglich die Grundrechtseingriffe verglichen.
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Re: Fall Caroline G. vs (Maut) Datenschutz

Beitragvon Knaecke77 » Mi 7. Jun 2017, 20:21

Controller hat geschrieben:
Und damit wäre dann auch die PKW Überwachung mit jeder Mautbrücke gegeben;
zusammen mit Handyortung, VDS und Mautbrücken ......... ein rundes glasklares Bild. :lupe: :lupe:
http://maedchenblog.blogsport.de/images/Aluhut.png

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Re: Fall Caroline G. vs (Maut) Datenschutz

Beitragvon Maxwell » Mi 7. Jun 2017, 20:23

Derzeit werden in einigen Bundesländern bereits Kennzeichenlesesysteme genutzt um direkte Fahndungsabfragen durchzuführen. Eine Speicherung ist nicht vorgesehen. Schade wenn man sieht was damit möglich wäre. Straftatenkatalog ran und fertig.

Wird aber so oder so kommen. :zustimm:

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Re: Fall Caroline G. vs (Maut) Datenschutz

Beitragvon Diag » Mi 7. Jun 2017, 22:20

@Lima: Du gehst zu weit bzgl. Handys. Erst mal weißt Du nur, welche Geräte in der Funkzelle waren (analog: welche Lkw (bzw. Fahrzeuge) auf der Autobahn waren). Wer mit wem kommuniziert hat, ist eine andere Baustelle (analog: wer gefahren ist, wer Beifahrer war, was geladen wurde, von wo nach wo die Fahrt ging)

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Re: Fall Caroline G. vs (Maut) Datenschutz

Beitragvon Controller » Mi 7. Jun 2017, 22:29

normal wäre jetzt slugbusters Auftritt

http://www.n-tv.de/wissen/Die-Zukunftss ... 68086.html
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Re: Fall Caroline G. vs (Maut) Datenschutz

Beitragvon Buford T. Justice » Do 8. Jun 2017, 01:24

Na bravo, wer nichts zu befürchten hat, findet da sicherlich sein heiles Fleckchen.
:applaus:

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Re: Fall Caroline G. vs (Maut) Datenschutz

Beitragvon Controller » Do 8. Jun 2017, 03:06

:polizei1:

"Wer nichts zu verbergen hat, der muss ja auch nichts befürchten!" sprach der Innenminister

und der Justizminister ergänzt jovial :
"Wer nichts zu befürchten hat, der muss auch nichts verbergen!"

Tolle Idee!, antwortet der Bürger.
"Komm, Großer Bruder, und schütze meine Unschuld!"

mit diesem Konzept wären dann alle Spatzen gefangen.
Wen interessiert bei solchen Möglichkeiten noch das Elfes-Urteil ?

Es ist Zeit für Neues; wer das immer noch nicht begreift .......Mädchenblog :ja:
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Re: Fall Caroline G. vs (Maut) Datenschutz

Beitragvon vladdi » Do 8. Jun 2017, 06:42

Dass die Mautstationen nicht zur automatischen Gurtkontrolle genutzt werden, macht Sinn.
Ich möchte auch nicht, dass wenn ich eine Verkehrsordnungswidrigkeit abstreite, meine Handydaten ausgewertet werden können.

Ein Überwachungsstaat zerstört die Freiheit.

Zur Erforschung schwerster Straftaten müssen jedoch alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Heißt, es sollen die Mautdaten - gerne mit hohem Entscheidungsvorbehalt - zur Aufklärung und Verhinderung von schwersten Straftaten genutzt werden. Es muss ja nicht der Richtervorbehalt sein; Polizeipräsident oder Minister wäre doch auch eine Möglichkeit?
Diese Auswertung muss zweckgebunden sein. Zufallstreffer wie Gurtverstöße oder kleinere Straftaten dürfen nicht verwertet werden.

Sicherheit vs Freiheit darf nicht dazu führen, dass neuste Möglichkeiten nicht genutzt werden, es darf aber durch neueste Möglichkeiten die Freiheit- auch verbotenes unentdeckt - zu tun nicht zu stark eingeschränkt werden.


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