Genaues wird dir da keiner sagen können.
Wenn du ein bißchen zwischen den Zeilen lesen möchtest gibt dir der folgende Artikel einige Anhaltspunkte.
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Offener und konstruktiver Dialog mit Julian Würtenberger
22.10.2013
In einem offenen und konstruktiven Dialog äußerte sich der Zollabteilungsleiter beim Bundesfinanzministerium, Julian Würtenberger, im Rahmen der Sitzung des BDZ-Bundesvorstands am 22. Oktober 2013 in Bad Reichenhall zu aktuellen Schwerpunktthemen der Bundesfinanzverwaltung, diskutierte über Problemlösungen und stellte sich kritischen Fragen aus dem Gremium.
Nachdem sich Würtenberger bereits im April 2013 in Kiel mit dem BDZ-Bundesvorstand ausgetauscht hatte, setzte er in Bad Reichenhall den begonnenen Dialog fort und hob hervor, er habe in den ersten zehn Monaten seiner Amtszeit den Eindruck einer hohen Motivation, Flexibilität und Qualifikation bei den Zöllnerinnen und Zöllner gewonnen. Wie der Präsident der Bundesfinanzdirektion Südost, Jürgen Hartlich, der sich am 21. Oktober 2013 dem BDZ-Bundesvorstand vorgestellt hatte, beklagte er allerdings, dass das Selbstbewusstsein beim Zoll zu gering ausgeprägt sei.
Angesichts eindrucksvoller Zahlen und herausragender Leistungen als Einnahme- und Sicherheitsverwaltung sei das im Grunde nicht nachvollziehbar, so Würtenberger. Ohne Zweifel gebe es eine Reihe von Baustellen, auf denen dringender Handlungsbedarf bestehe.
Zunächst bat er um Verständnis darum, dass er sich zur Frage möglicher erneuter Strukturveränderungen der Bundeszollverwaltung nicht äußern könne, da der Verlauf der Koalitionsverhandlungen und die Regierungsbildung abgewartet werden müssten. Außerdem sei es selbstverständlich, dass zunächst seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Informationsanspruch haben, wenn sich derartige Entwicklungen ergeben sollten.
Bereits zum jetzigen Zeitpunkt gehe er aber davon aus, dass die Ebene der Hauptzollämter nicht von wesentlichen Veränderungen betroffen sein würde. Er sagte aber zu, rechtzeitig mit dem BDZ in Kontakt zu treten, wenn sich Reformen abzeichneten.
Vordringlich sei, ein Auseinanderdriften von Aufgaben und Personal zu verhindern. Am Beispiel der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) werde deutlich, wie notwendig ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Aufgabenwahrnehmung und Personalstärke sein. Es müsse überprüft worden, ob die FKS an allen Standorten qualitativ und quantitativ optimal aufgestellt sei und die Verteilung der Kräfte angemessen sei.
Das Bundesfinanzministerium prüfe derzeit die Möglichkeit, die Kontrolleinheiten Prävention in die Sachgebiete E zu verlagern. Die Sachgebiete C seien jedoch grundsätzlich nicht gefährdet, da sie überwiegend stark genug seien. Aber da müsse man die Überprüfung abwarten. Das Bundesfinanzministerium wolle auch einer Fehlsteuerung bei FKS-Zielen entgegensteuern. Nach der derzeitigen politischen Situation sei eine Vereinbarung über einen flächendeckenden Mindestlohn – auf welcher Basis auch immer – sehr wahrscheinlich. Auswirkungen auf den Personalbedarf bei der FKS wären sicherlich die Folge. Unbestritten sei auch, dass die Einhaltung von Mindestlöhnen ein anderes Konzept erfordern werden, wenn der Zoll diese Aufgabe wahrzunehmen habe. Insofern stelle sich neben dem Bedarf die Frage der Qualifizierung und der Personalgewinnung.
Auch in anderen Arbeitsbereichen würden neue Stellen benötigt. Mit einer Erhöhung der Einstellungszahlen im mittleren und gehobenen Zolldienst sei zu rechnen. Vorrangiges Ziel bleibe es, den zusätzlichen Personalbedarf, der auch vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung zu erwarten sei, in erster Linie durch Neueinstellungen zu decken. Die externe Personalgewinnung dürfte aber unverzichtbar sein. Insofern stelle sich die Frage der vollständigen Integration auf einer Zeitschiene. Das gelte allein schon dann, wenn man die Altersabgänge ersetzen wolle.
Zur Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) sowie zur Kosten und Leistungsplanung (KLP) stellte Würtenberger klar, dass er die Grundsatzentscheidung über die Einführung von Steuerungsinstrumenten nicht in Frage stelle. Der Aufwand müsse aber auf ein vertretbares Maß reduziert werden. Auch seien Vereinfachungen dringend notwendig und Bereiche zu identifizieren, die nicht steuerungsrelevant seien.
Abschließend sagte Würtenberger zu, den Dialog mit Bundesvorstand und Bundesleitung fortzusetzen."
Quelle:
http://www.bdz.eu