Knaecke77 hat geschrieben:
Ich habe schon den Eindruck, dass die Zollverwaltung als "Gemischtwarenbehörde" schon etwas anders tickt als reine Vollzugsbehörden.
Im laufe der Jahre bei der Verwaltung habe ich Vorgesetzte erlebt, die mit dem "grünen Zweig" ihrer Behörde mächtig gefremdelt haben.
Da werden Kollegen aus den Vollzugsbereichen zu "Stempeleinsätze" und anderen Aushilfstätigkeiten verpflichtet, obwohl im Vollzugsbereich mitunter selbst eklatanter Personalmangel herrscht...schlicht deshalb, weil in den Köpfen (mancher) Führungskräfte der Vollzugsbereich vernachlässigbar (gar überflüssig) ist.
Das passiert doch überall und ist kein zolltypisches Problem. Auch BuPo's mussten schon vor Jahren beim BAMF aushelfen.
Das Problem liegt doch eher darin, dass Vollzugsbeamte auch reine Bürotätigkeiten wahrnehmen können, die Beamten aus den SG A,B oder D aber nicht so eben mir nichts dir nichts an der Waffe ausgebildet auf der Straße Dienst versehen können.
Und der Grund ist ja nicht, dass der Vollzugsdienst nicht wichtig ist sondern dass deine KOLLEGEN in der Abfertigung mit der Arbeit nicht mehr hinterherkommen.
In der Öffentlichkeit wird bewusst ein (Zerr)Bild des Zolls als Dienstleister und "Partner der Wirtschaft" gezeichnet, ein entsprechendes Leitbild entworfen (an das man sich den selbst nicht gebunden fühlt) und scheint darüber zu vergessen, dass der Verein einen gesetzlichen Auftrag zu erfüllen hat und das ganze auch mal ruppig werden kann.
Wir sind nun mal auch Dienstleister der Wirtschaft. Wir schützen die (steuer)ehrlichen vor den Kriminellen.
Polizei ist auch Partner des Bürgers und keinen stört's.
Wir haben OEZen und ZuZ. Wenn man nicht wüsste, dass es auch mal ruppig würde gäbe es diese Einheiten auch nicht
Deshalb ziert man sich meiner Überzeugung auch so, die eigenen Kräfte entsprechend auszustatten.
MP 5 und Schlagstock passen eben nicht in das (selbst)Bild einer Dienstleistungs- und Servicebehörde.
Anders kann ich mir die ablehnende Haltung unseres Dienstherrn nicht erklären. Schade finde ich, dass man sich zu diesem Thema überhaupt nicht äußert und die Gründe der Ablehnung klar und deutlich darlegt!!
Neue Baustelle, wenn man unser Intranetforum verfolgt wird von den vielen Beschäftigten die Notwendigkeit einer MP5 in Frage gestellt. Wenn die Beschäftigten selbst dieses Einsatzmittel nicht haben möchten wird sich der Arbeitgeber natürlich auch Fragen ob diese Ausstattung für den alltäglichen Gebrauch wirklich erforderlich ist.
Schlagstock hätten wir uns schon in den 80'ern gewünscht - statt der Stahlrute.
Welche Gründe sollte es sonst haben, dass das ZollVG erst jetzt grundlegend angepasst wird?
Die Normierung grundlegender Befugnisse benötigte Jahre, obwohl unser Dienstherr durch die Interessenverbände seit Jahren darauf hingewiesen wurde.
Die Belange des Zolls scheinen innerhalb des BMFs eher minder wichtig zu sein, andere Dinge scheinen die Ministerialbürokratie eher in Beschlag zu nehmen.
Weil wir uns seit 2004 stark in eine Richtung entwickelt haben die zu diesem Zeitpunkt noch keiner abgesehen hat.
Wer wusste denn(also belegbare Tatsachen durch entsprechende Verfahren) dass Schwarzarbeit dermaßen von OK beherrscht wird, dass fast bei jedem Großprojekt in DE auch Geld in kriminelle Strukturen floss. Das wurde doch erst durch die Ermittlungen der FKS-Kollegen in vollem Umfang bekannt.
Nicht vergessen, FKS war vormals (unbewaffnete)BillBZ, das hat sich alles daraus entwickelt
Alles in allem sind wir nach Jahren des (subjektiv) empfundenen Stillstandes unterwegs in die richtige Richtung.
LG
und
schönes
WE