erste Ergebnisse Expertenanhörung

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Mark_BPol
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erste Ergebnisse Expertenanhörung

Beitragvon Mark_BPol » Mo 14. Jan 2008, 20:42

Erste Online - Ergebnisse Expertenanhörung:

die erste Meinung ist doch sehr skeptisch:
http://www.ad-hoc-news.de/Politik-News/14996420/Ticker

Sachverständige sehen Pläne zur Reform der Bundespolizei kritisch
Die geplante Reform der Bundespolizei ist bei einer Expertenanhörung im Innenausschuss überwiegend auf Kritik gestoßen. Gewerkschaftsvertreter bemängelten, dass Mitarbeiter nicht in die Pläne miteinbezogen würden, teilte die Pressestelle des Bundestags am Montag in Berlin mit.

Die Polizeipräsidenten von Berlin und Münster kritisierten zudem die Informationspolitik des Bundesinnenministeriums.

Das Ministerium habe zu vielen wichtigen Fragen keine Auskunft gegeben, kritisierte Berlins Polizeipräsident Dieter Glietsch. So sei in der Gesetzesbegründung von «neuen Anforderungen» die Rede, die nur sehr «grundsätzlich» benannt würden. Die geplante Bundesbereitschaftspolizei sah Glietsch als «Rückschritt» an.

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) sah sich dagegen in seinen Plänen bestätigt. Die Sachverständigen hätten bestätigt, dass die Neuorganisation der Bundespolizei zu einer deutlichen Effizienzsteigerung führen werde, teilte das Ministerium in Berlin unter Verweis auf Aussagen von Bundeskriminalamtspräsident Jörg Ziercke mit.

Mit der Reform soll unter anderem auf die Öffnung innereuropäischer Grenzen reagiert werden. Mehr Bundespolizisten sollen künftig auf Bahnhöfe, Straßen und Flughäfen gebracht werden. Die fünf Bundespolizeipräsidien, unter denen das ganze Bundesgebiet in Nord, Ost, Mitte, Süd und West aufgeteilt war, sollen abgeschafft werden. Die operative Führung der Bundespolizei soll das neue Bundespolizeipräsidium als Bundesoberbehörde in Potsdam übernehmen.

(ddp)

die zweite Meinung des Tagesspiegel ist noch etwas skeptischer:
Im Tagesspiegel - Online
Von Barbara Junge
15.1.2008 0:00 Uhr

Bundespolizei unter Beobachtung
Experten kritisieren die Zentralisierung als Rückschritt/ BKA-Chef spricht von gutem Konzept

Berlin - Gegen die geplante Reform der Bundespolizei formiert sich Widerstand. Polizeipräsidenten, Bundespolizeigewerkschaft und Experten lehnen das zunächst von Union und SPD gemeinsam getragene Projekt ab. Ihre Argumente: Erstens verschlechtere das Vorhaben, die Bundesbereitschaftspolizeidirektion zu schaffen, die Arbeit der geschlossenen Einheiten. Zweitens seien die Strukturen weder mit den Beschäftigten besprochen noch in ihrer Notwendigkeit belegt. Und drittens werde eine Sicherheitsarchitektur geschaffen, die einer parlamentarischen Debatte bedürfe, nicht eines Dekrets des CDU-geführten Bundesinnenministeriums (BMI).

Hubert Wimber, Polizeipräsident in Münster attestiert der Reform zwar eine „vernünftige interne Logik“, die den Erkenntnissen der Organisationswissenschaft entspräche. Allerdings konstatiert er eine „schleichende Organisationsentwicklung“, die eine „grundsätzliche Standortbestimmung der Bundespolizei“ erforderlich mache, „die nicht vorrangig von der Exekutive, sondern vom Deutschen Bundestag im Dialog mit den Ländern zu führen ist“. Wimbers Berliner Kollege, Polizeipräsident Dieter Glietsch, beurteilt die Effektivität der geplanten Reform, nicht nur bei der Bereitschaftspolizei, skeptischer. Allerdings bemängelt er insbesondere die Art wie die Reform durchgeführt werde. Selbst seine Nachfragen als geladener Experte seien vom BMI unbeantwortet geblieben. „Wer gute Argumente hat, kann sich Transparenz leisten“, sagte Glietsch.

Auch in der Politik wird wieder über die bis zum vergangenen Jahr zwischen Union und SPD unstreitige Reform debattiert. Seit zwischen den Innenpolitikern der Bündnispartner nicht mehr viel geht, hakt es auch bei dieser eher organisatorischen Frage. Am Montag hatte der Innenausschuss des Bundestages zu einer Expertenanhörung geladen. Das Vorschlagsrecht für sichert der Koalition hier eine Mehrheit. Die Urteile der Experten fielen dennoch mehrheitlich skeptisch aus.

Der mit der Vorbereitung der Reform betraute Leiter des Aufbaustabes für ein neues Bundespolizeipräsidium, Matthias Seeger, konstatierte hingegen in seiner Stellungnahme: „Die Neuorganisation ist aus sicherheitspolitischer Sicht zwingend erforderlich.“ Mit der beabsichtigten Neuorganisation würden Entscheidungsprozesse optimiert und die polizeiliche Präsenz um 1 000 Kräfte verstärkt. Die derzeitige Koordination der Bereitschaftspolizei beim Bundesinnenministerium (BMI) sei unsinnig. Er unterstütze die Einrichtung einer zentralen Direktion der Bundesbereitschaftspolizei.

Ebenfalls für die Reform sprach der Präsident des Bundeskriminalamts, Jörg Ziercke. Jener beurteilte die Reform primär im Hinblick auf die Interessen des BKA. Ziercke erwartet hier eine bessere Kooperation im Gemeinsamen Terrorabwehrzentrum und im Gasim (Gemeinsames Analyse- und Strategiezentrum illegale Migration). Insgesamt schließt sich Ziercke dem Konzept an: „Aus Sicht des BKA ist die Bundespolizei durch die Neuorganisation für die künftigen Herausforderungen adäquat aufgestellt.“

Die Reform sollte ursprünglich zum 1. Januar 2008 umgesetzt werden. Jetzt strebt die Union den 1. März an. Die SPD will sich darauf nicht festlegen. Nach der Anhörung sagte der SPD-Innenpolitiker Dieter Wiefelspütz: „Der 1. März ist unrealistisch.“

(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 15.01.2008)

Und nun der Hammer von der Pressestelle des BMI, Totaler Wahnsinn, wie hier wieder alles verdreht wird:

Pressemitteilung vom 14.01.2008 | 16:15
Bundesministerium des Innern (BMI)
Sachverständige bestätigen: Bundespolizei wird durch Neuorganisation effizienter - Expertenanhörung im Innenausschuss

Der Innenausschuss des Deutschen Bundestages hat heute Experten zur beabsichtigten Gesetzesänderung des Bundespolizeigesetzes angehört. Der Gesetzentwurf regelt die Neuorganisation der Bundespolizei.

Der Präsident des Bundeskriminalamtes, Jörg Ziercke, der Polizeipräsident von Münster, Hubert Wimber, und der Präsident des Bundespolizeipräsidiums West, Matthias Seeger, haben als Sachverständige gegenüber dem Innenausschuss des Deutschen Bundestags ausdrücklich bestätigt, dass die Neuorganisation der Bundespolizei zu einer deutlichen Effizienzsteigerung führen werde.

Durchgreifende Argumente, die gegen eine Reform sprechen würden, sind nicht vorgetragen worden. Die von dem Vorsitzenden des Bezirks Bundespolizei der Gewerkschaft der Polizei, Josef Scheuring, vorgetragenen Wünsche zu materiellen Änderungen des Bundespolizeigesetzes sind nicht Bestandteil der Neuorganisation und deshalb kein Gegenstand des Gesetzentwurfes.

Mit der Neuorganisation der Bundespolizei werden die Arbeits- und Entscheidungsprozesse vereinfacht und die Strukturen auf allen Ebenen gestrafft. Die operative Basis wird um rund 1.000 Polizeivollzugskräfte erhöht und die Präsenz der Bundespolizei gestärkt. Damit reagiert Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble auf die dynamische Entwicklung der Verkehrsströme, die neuen Herausforderungen bei der Bekämpfung illegaler Migration und die terroristische Bedrohung.

Der Gesetzentwurf sieht ein neues Bundespolizeipräsidium vor, das die zentrale Steuerung der Bundespolizei ermöglicht. Es ersetzt die bisherigen fünf Bundespolizeipräsidien und die bisherige (zentrale) Bundespolizeidirektion.

Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble führte hierzu aus: „Die Weichenstellungen mit dem Gesetzentwurf sind richtig. Mit dem künftigen Bundespolizeipräsidium wird eine zentrale Steuerung der gesamten Organisation erfolgen. Durch die Straffung der Strukturen auf allen Ebenen werden Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte von Verwaltungsaufgaben entlastet. Dadurch kann sich die Bundespolizei noch besser auf ihre Kernaufgaben konzentrieren.“

Zu den Auswirkungen der Neuorganisation auf die Beschäftigten der Bundespolizei ergänzte Bundesminister Dr. Schäuble: „Auch mir ist wichtig, mit der Neuorganisation nicht nur das polizeifachlich Erforderliche, sondern auch das sozialverträglich Mögliche zu erreichen. Die Beschäftigten der Bundespolizei brauchen jetzt schnell Klarheit.“

:nein: :nein: :nein: :nein: :nein: :nein: :nein: :nein:

Hat schon jemand die Äußerungen des Otto Diederichs gelesen? Der fordert die Auflösung der BPOL...
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Re: erste Ergebnisse Expertenanhörung

Beitragvon abi » Mo 14. Jan 2008, 22:52

[quote=""Mark_BPol""]Hat schon jemand die Äußerungen des Otto Diederichs gelesen? Der fordert die Auflösung der BPOL...[/quote]

Ich denke mir, alle Meinungen sind interessant zu lesen, wobei zwischen den Zeilen doch einiges steht.

Bin mal auf die Umsetzung durch die Politik gespannt.

Die Auflösung der BPOL wäre vermutlich nicht die schlechteste Lösung, jedenfalls wäre es für viele Kollegen sozialverträglicher als die aktuellen Reformbemühungen.

Sollte die Reform so kommen, wie vom BMI in erwägung gezogen, würde meiner Ansicht nach die nächste Reform schon vor den Toren stehen.

Verfolgen wir also gespannt die weitere Entwicklung in Sachen BPOL :lol:

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Beitragvon Bodo » Di 15. Jan 2008, 01:44

Quelle: http://www.presseportal.de/pm/7846/1117 ... gsfraktion

14.01.2008 | 16:00 Uhr
Uhl/Göbel: Anhörung beweist Notwendigkeit der Neuorganisation der Bundespolizei


Berlin (ots) - Anlässlich der Anhörung zur Bundespolizeireform erklären der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Hans-Peter Uhl MdB, sowie der Obmann im Innenausschuss des Deutschen Bundestages, Ralf Göbel MdB:

Die heutige Anhörung zur Bundespolizeireform hat bestätigt, dass die Neuorganisation der Bundespolizei zwingend erforderlich ist, damit die Bundespolizei ihre neuen sicherheitspolitischen Anforderungen wirksam erfüllen kann.

Dabei haben die Sachverständigen auch deutlich gemacht, dass weder Standort-, noch Personalentscheidungen Gegenstand des Gesetzgebungsverfahrens sind. Die Entscheidung hierüber obliegt allein der Personal- und Organisationshoheit des Bundesinnenministers, der in der Lage sein muss, auf bestimmte veränderte Sicherheitslagen kurzfristig zu reagieren.

Der für alle Beschäftigten unklare Schwebezustand muss so schnell wie möglich beendet werden. Das Gesetz muss daher zum 1. März 2008 in Kraft treten.

Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de

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Ergebnis der Anhörung

Beitragvon BaBu2 » Di 15. Jan 2008, 08:56

Es scheint mir, dass als Ergebnis der Anhörung sich jede "Fraktion" die ihre Meinung unterstützenden Teilaspekte als Argument anführen werden. Das BMI hält folglich die entsprechenden Aussagen für ausreichend, um die Gesetzesänderung wie zuletzt geplant umsetzen zu lassen, um die Reform ab 01.03.08 starten zu können.

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Beitragvon catch » Di 15. Jan 2008, 21:46

Eine Auflösung der Bundespolizei würde ich begrüßen. Eine Bundesbereitschaftspolizei genügt IMHO. Die PVB sollten den Ländern übergeben werden und auch zunächst noch vom Bund entlohnt werden, um die Länder in einer vordefinierten Anfangszeit finanziell zu entlasten. Zumindest wäre das in vielen Ländern vorteilhaft für die Beamten des mD (NRW, Hessen etc zweigeteilte Laufbahn).
Weiterhin gäbe es in der Praxis bei den Flächeninspektionen nicht ständig diese Zuständigkeitsprobleme bei erforderlichen polizeilichen Einschreiten in "Zuständigkeits-Problemzonen" (Rechtssicherheit Bundespolizisten).
Weiterhin würden erhebliche Informationsdefizite in der repressiven Arbeit (Ermittlungsdienste/KrimB/KriPo) minimiert.
In der Praxis wäre also ein Sinn im Auflösen der Bundespolizei. Jedoch müßten sich die "Auflöser" dazu den eigenen Ast abschneiden. Also bleibt es Wunschdenken.
Weiterhin möchte ich mal gerne wissen, wo das BMI 1000 Mann mehr im operativen Bereich einsetzen will oder wo die die überhaupt hernehmen wollen. Was sind 1000 Mann bei der Bundespolizei? Nix!
Ein Tropfen auf dem heißen Stein, reine Polemik damit zu argumentieren.
Ich werde den Verdacht nicht los, das es sich hier um reine Sparpolitik handelt und nicht um den grandiosen Gedanken, polizeilichen Erfolg zu optimieren. Die, die hier umorganisieren haben i.d.R. nie eine polizeilichen Erfolg im eigentlichen Sinne erlebt und werden somit unglaubwürdig.
Die Behörde Bundespolizei ist im Vergleich zu vielen Länderpolizeien ein Musterbeispiel an Inkompetenz und Ignoranz. Einfach mal über den Tellerand gucken was bei den anderen funktioniert...dann klappt's auch mit der Zufriedenheit und dem Erfolg.
Erfolg wird durch gute sowie menschliche Führung erreicht, nicht durch Verunsicherung, Ignoranz und Gleichgültigkeit. Es geht hier um POLIZEI, nicht um die Wünsche des BMI. Wenn jemand Ansprüche stellen kann, ist das der Bürger, der finanziert das Desaster.
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Beitragvon abi » Di 15. Jan 2008, 21:58

quelle

Experten kritisieren Pläne zur Reform der Bundespolizei

Innenausschuss (Anhörung)/
Berlin: (hib/HAU) Der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Reform der Bundespolizei (16/6291) wird von Experten mehrheitlich kritisch bewertet. Das wurde während einer öffentlichen Anhörung des Innenausschusses am Montagnachmittag deutlich. Mit dem Gesetz will die Bundesregierung die Bundespolizei neu strukturieren und damit deren Effizienz steigern. So sollen unter anderem die bisherigen Mittelbehörden der Bundespolizei und die bisherige Bundespolizeidirektion in einer einzigen Polizeibehörde zusammengefasst werden. Während Gewerkschaftsvertreter die Nichteinbeziehung der Mitarbeiter in die Reformpläne bemängelten, kritisierten die Polizeipräsidenten von Berlin und Münster die Informationspolitik des Bundesinnenministeriums (BMI). Wer gute Argumente habe, so Dieter Glietsch, Polizeipräsident von Berlin, könne sich Transparenz leisten. Das BMI habe jedoch zu vielen wichtigen Fragen keine Auskunft gegeben. So sei in der Gesetzesbegründung von "neuen Anforderungen" die Rede, die nur sehr "grundsätzlich" benannt würden. Nötig ist seiner Ansicht nach jedoch eine Analyse der bisherigen Tätigkeit und eine Prognose der zukünftigen Aufgaben, verbunden mit der Beantwortung der Frage nach den zu erwartenden Veränderungen. Wie auch sein Amtskollege aus Münster, Hubert Wimber, sieht Glietsch die vorgesehene Schaffung einer Direktion Bundesbereitschaftspolizei als "Rückschritt" an. Erfahrungen in Nordrhein-Westfalen hätten gezeigt, dass es sinnvoller sei, die Bereitschaftspolizei den Polizeipräsidien der Länder zuzuordnen. Wimber zweifelte außerdem die von der Bundesregierung erwarteten Synergieeffekte an. Ob man die magische Zahl von 1.000 eingesparten Stellen erreiche, sei keineswegs sicher, so Wimber, der dazu aufrief, eine grundsätzliche Diskussion über die den aktuellen Anforderungen entsprechende fachlich sinnvolle Aufgabenverteilung zwischen den Polizeien des Bundes und der Länder zu führen. Ein Gesetzentwurf, welcher sich vornehmlich auf Regelungen zur Organisation der Bundespolizei beschränke, stelle dafür keine Grundlage dar. Aus Sicht von Josef Scheuring von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) wird dem derzeitigen "permanenten Entzug von Operativpersonal" mit dem Gesetz nicht Einhalt geboten. Im Gegenteil: Durch die Reduzierung nachgeordneter, mit dem tatsächlichen operativen Polizeidienst befasster Dienststellen sorge man vor allem an den östlichen Grenzen für ein Absinken der Polizeidichte im Grenzraum, was angesichts des steigenden Migrationsdrucks problematisch sei. Scheuring kritisierte außerdem den Umgang mit den Mitarbeitern. Standortentscheidungen mit teilweise gravierenden Folgen würden den Betroffenen nicht erklärt. Auch sein GdP-Kollege Lars Wendland kritisierte diese fehlenden Erklärungen. Der Entwurf sei insgesamt nicht konsequent durchdacht und unnötig, da eine Änderung der Organisationsstruktur schon jetzt möglich sei. Dagegen befürwortete Matthias Seeger, Leiter des Aufbaustabes Bundespolizeipräsidium, die Reformpläne und bezeichnete sie als "sicherheitspolitisch zwingend erforderlich". Die Schaffung einer zentralen Behörde sei wichtig, da nur so die unabdingbare Straffung und Vereinfachung der Arbeits- und Entscheidungsprozesse möglich sei. Auch der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Jörg Ziercke, sprach sich für den Entwurf aus. Durch die Neuorganisation werde die Bundespolizei schlanker und effizienter aufgestellt sein. Da damit keine Erweiterung der Befugnisse verbunden sei, würden auch Kompetenzen und Befugnisse des BKA und der Länderpolizei nicht berührt.


soviel zum Kommentar auf seiten des BMI :lol:

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Beitragvon Trooper » Mi 16. Jan 2008, 00:02

Und wieder einmal überkommt mich ein Gefühl der Zufriedenheit darüber, daß ich diesem Laden seinerzeit erfolgreich entkommen bin... ;)

Sorry, Jungs :mrgreen:
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Beitragvon Mark_BPol » Mi 16. Jan 2008, 10:31

Und das unglaubliche ist wieder mal geschehen:

Die Pressestelle des BMI kann hellsehen!!

Pressemitteilung vom 14.01.2008 16:15
Bundesministerium des Innern (BMI) http://www.pressrelations.de/new/standa ... ofisuche=1

merkste wat? 16:15 Uhr kam die Pressemeldung seitens BMI, jedoch sagen die Teilnehmer der Sitzung, dass diese doch erst um 17:40 Uhr beendet wurde :o

Auf der Homepage des deutschen Bundestages http://www.bundestag.de/aktuell/archiv/ ... index.htmlkann man sich die Sitzung als Video runterladen. Das Video dauert genau 3:40 Stunden... Summa summarum macht es, auch nach Adam Riese: 14:00 Uhr + 3:40 Stunden = 17:40 Uhr. :ja:

Wir werden doch nicht für doof erklärt, oder?
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Beitragvon Trooper » Mi 16. Jan 2008, 12:42

Muahahahaha.... ich lach mich scheckig :mrgreen: Sowas geiles habe ich lange nicht gehört.

Andererseits... hat hier jemand ernstlich geglaubt, daß das BMI eine Reform, in die der GRÖIAZ so viel Zeit und persönliches Herzblut gesteckt hat, von den Meinungen irgendeines Expertenkomitees abhängig machen würde? Die Zeitkalkulation bestätigt doch nur, daß die Anhörung eine reine Formalie war und das Ergebnis von vorneherein feststand.
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Beitragvon Stowasser-geloescht » Mi 16. Jan 2008, 12:58

[quote=""Trooper""]Und wieder einmal überkommt mich ein Gefühl der Zufriedenheit darüber, daß ich diesem Laden seinerzeit erfolgreich entkommen bin... ;)

[/quote]


das ist schön dass du glücklich bist.... es gibt jedoch auch viele die bei der BPOL glücklich und zufrieden sind
Auf eigenen Wunsch gelöscht.

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Beitragvon catch » Mi 16. Jan 2008, 18:10

[quote=""BGS""][quote=""Trooper""]Und wieder einmal überkommt mich ein Gefühl der Zufriedenheit darüber, daß ich diesem Laden seinerzeit erfolgreich entkommen bin... ;)

[/quote]


das ist schön dass du glücklich bist.... es gibt jedoch auch viele die bei der BPOL glücklich und zufrieden sind[/quote]

Viele was, wen, wo, wer ?
Viele hochbezahlte Sesselfurzer die eigentlich gar keinen Bock haben und einfacher ihre Kohle nicht verdienen können?
Viele "Polizeiführer" die niemals eine Polizei geführt haben?
Viele Ausbilder, die niemals selbst richtig ausgebildet wurden?
Viele Lübecker, die rein als Helden der Meinungsbildung deklariert werden, nur weil sie an der Akademie (wow) Dienst machen und sich die Hände nicht mit niederer Polizeiarbeit schmutzig machen müssen/wollen?

Oder meinst du die zählbaren, wenigen Polizeibeamten die noch Polizeiarbeit arbeit leisten und gar keine Zeit haben, sich um so einen Verwaltungshumbuk zu kümmern und sich auf die ureigenste Aufgabe konzentrieren, für die eine Polizei geschaffen wurde?
Ich bin mir recht sicher, wäre der Weg zu den Ländern frei und nicht verfassungswidrig und künstlich bis zur "Unmachbarkeit" gesperrt, hätte die Bundespolizei schlagartig mindestens 75% weniger Personal!
Ich habe in den ganzen Jahren in NRW schlichtweg noch nie in einem Gespräch erlebt, dass zumindest auch nur ein PVB mD der Bundespolizei, der Auffassung war, nicht wechseln zu wollen. ALLE wollten! Der Laden wäre leer.... :ja:
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Beitragvon mcdirk » Sa 19. Jan 2008, 18:34

Kommt wohl leider etwas spät aber es sehen die Reform noch mehr Leute (Sachverständige) so wie wir.


BDK fordert Aussetzen der Reform und Zusammenführung der polizeilichen Bundeszuständigkeiten
18.01.2008 Bundespolizei, Polizei, BdK

Während am Montag im Untersuchungsausschuss noch die Experten befragt wurden, hatte das Pressereferat des BMI bereits das Ergebnis veröffentlicht und wenig überraschend festgestellt, dass die Bundespolizei durch die Neuorganisation effizienter würde.

Dies hätten angeblich die Sachverständigen bestätigt. Dabei bezog man sich im wesentlichen auf Aussagen der Experten Ziercke und Seeger, erwähnte mit einem Halbsatz einen Gewerkschaftsvertreter und mit keinem Wort die deutlich kritisch differenzierten Statements der nicht BMI nahen und reformerfahrenen Polizeipräsidenten Glietsch und Wimber.

Unabhängig von der Tatsache, dass hier eine hervorragende Chance vertan wurde, sich wirklich einmal in der Tiefe mit Sinn oder Unsinn dieser Reform zu beschäftigen, stellt sich die Frage nach dem Zweck dieser Anhörung. Schaulaufen vor großem Publikum ohne Wertung ist das, was den meisten der vielen interessierten Zuschauern aus dem Bereich der Bundespolizei im Gedächtnis bleiben wird. Spürbar sind Enttäuschung, Wut, oder einfach nur Erleichterung darüber, dass diese nunmehr seit dem 16.11.06 andauernde Hängepartie endlich in die nächste Runde geht.

Abseits demokratischer Zweifel bleiben die vielen offenen Fragen, die nach Veröffentlichung der Details zum 1.10.07 in unzähligen Eingaben an das BMI von allen Ebenen der Bundespolizei gebrandet sind. Die berechtigten Sorgen der Beschäftigten, kritische Anmerkungen zur Standortpolitik innerhalb der Neuorganisation, die enormen Kosten, die Art und Weise der Neuorganisation im BMI und die Nichtbeteiligung der Beschäftigten, des Koalitionspartners und der Bundestagsopposition spielten bei der Veranstaltung leider keine wesentliche Rolle, eine zukunftsgerichtete und effektive Kriminalitätsbekämpfung gar keine.

Da ist es wohl nur eine Marginalie, dass über die seit langem vom BDK thematisierte Verschmelzung von BKA und BPOL, ggf. auch der Zollfahndung wieder nicht diskutiert wurde. Viel Geld könnte gespart, Synergien erzielt, etliche Mehrfachzuständigkeiten und vor allem viel Konkurrenzkampf vermieden werden, würden die Vorschläge des BDK - und neuerdings auch anderer Polizeigewerkschaften - endlich einmal von unabhängigen Fachleuten überprüft werden.

Der BDK Verband Bund sieht deutlich die Notwendigkeit einer Neuorganisation der Bundespolizei, aber nicht in einer isolierten Betrachtung der Aufbauorganisation. Die polizeilichen Aufgaben des Bundes sind insgesamt von einer unabhängigen Expertenkommission zu analysieren, zu bewerten und in einer Gesamtorganisation mit mehreren Säulen zusammen zu führen. Die so genannte Neuorgansiation der Bundespolizei sollte zur Vermeidung weiterer Kosten und demotivierter Mitarbeiter konsequent ausgesetzt werden.



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Beitragvon mcdirk » Sa 19. Jan 2008, 18:36

Das wars dann nun mit den Hoffnungen, dass sich doch noch etwas ändern würde.
Die Farce der “Anhörung” hat nur ein Ergebnis gebracht:

mit den Stimmen der CDU/CSU und SPD wurde das Gesetzesvorhaben in die Tagesordnung des IA am 23.01.2008 aufgenommen.(Aufsetzungsantrag)

Weiterhin im Haushaltsausschuss und Rechtsausschuss am gleichen Tage.

Die 2. und 3. Lesung ist im BT am 24./25.012008 geplant.

Der Bundesrat ist für den 15.02.2008 terminiert.

Damit verbleiben Innenminister, Kanzlerin und Bundespräsidient satte 14 Tage (Schaltjahr) um das Gesetz auf den Weg zu bringen.

Ich danke allen die mit Rat und Tat mit der Anhörung beschäftigt waren.
Und wieder ist klar geworden, dass es nicht um Sicherheit und den Polizisten bzw. dem Sicherheitsbedürfnis geht sondern nur um Kosteneinsparungen.

Kanopus
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Beitragvon Kanopus » So 20. Jan 2008, 13:58

Zu der ganzen Vorgehensweise in der Reform nur ein Satz:

"Offenheit, Ehrlichkeit und gegenseitige Akzeptanz prägen unser miteinader!" :lol:

aus: Leitbild Bundespolizei


MfG
kanopus
Glaube nie einem Vorgesetzten und lasse Dir alles schriftlich geben !


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