Bußgeld bezahlt - Aber nicht damit einverstanden

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Bußgeld bezahlt - Aber nicht damit einverstanden

Beitragvon Dreamliner » Mi 14. Nov 2012, 20:41

Hallo zusammen :)
Der Titel mag etwas irritieren sein, besser habe ich es nicht formuliert bekommen. ;D

Mir ist vor einigen Wochen ein anderes Auto in die Seite gefahren. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt. Nun hatte ich vor 2 Wochen ein Bußgeld bekommen und habe das auch kurz vor der Frist bezahlt. Eigentlich bin ich damit nicht einverstanden aber da ich wohl keine Chance habe und es nicht so teuer ist, habe ich das Geld bezahlt. Mit kam die Idee, einen Brief zu schreiben, in dem ich mich zwar mit Zahlung einverstanden erkläre aber die Zahlung kein Schuldeinverständnis ist.

Kam mir die Idee zu spät oder kann ich damit eventuell noch etwas erreichen? Ich denke mal, dass die Versicherungen das Bußgeld auch berücksichtigen werden bei der Schuldzuordnung.


Gruß Markus

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Re: Bußgeld bezahlt - Aber nicht damit einverstanden

Beitragvon poliziotto » Mi 14. Nov 2012, 20:52

Die Versicherungen werden sich an der Einschätzung und Beweisaufnahme der Polizei orientieren. Ob dabei auch darauf geachtet wird, ob der Betroffene des Ordnungswidrigkeitenverfahrens bezahlt hat, kann ich dir nicht sagen.

Gegen welchen § hast du verstoßen? Wurde deinem Unfallgegner auch ein Vorwurf gemacht? Wie kam es zum Unfall?

Und der übliche Hinweis: Für eine Rechtsberatung musst du dich an einen Anwalt werden, diese wirst du hier nicht bekommen.

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Re: Bußgeld bezahlt - Aber nicht damit einverstanden

Beitragvon Dreamliner » Mi 14. Nov 2012, 21:01

Alles andere ich an sich schon geklärt. Den Bericht, Bilder und alles weitere habe ich bereits an meine Versicherung weitergereicht. Derzeit dürfte die Schadensfeststellung stattfinden.
Die gegnerische Seite hatte auf jeden Fall auch ein Bußgeld erhalten. Ich weiß nur nicht wegen welchem Verstoß. Wurde mir jedenfalls von den Polizisten an der Unfallstelle gesagt.

Mir geht es eigentlich nur um diese Sache mit dem Bußgeld.

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Re: Bußgeld bezahlt - Aber nicht damit einverstanden

Beitragvon MasterEd » Mi 14. Nov 2012, 21:03

Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt.

Die vielleicht nicht, jedoch scheint die Verursacherfrage geklärt zu sein, sonst würdest du keinen Bußgeldbescheid in der Hand halten.

Du warst also aus Sicht der Polizeibeamten für die Entstehung des Unfalls mitverantwortlich. Dafür gabs nun das Bußgeld.

Ist man damit nicht einverstanden, muss ein Widerspruch erfolgen und in aller Regel wird dann eine gerichtliche Entscheidung kommen.

Wenn du ach so gar keine Schuld hast, warum zahlst du dann das Bußgeld? Das ist nicht nur sinnfrei, sondern entbehrt jeglicher Logik.

Und natürlich ist das Bezahlen des Bußgeldes eine Art Bekenntnis etwas falsch gemacht zu haben. Da bringt jetzt auch kein Brief etwas. Das Bußgeldverfahren ist mit der Zahlung abgeschlossen.

Vielleicht gehst du mal in einer ruhigen Stunde in dich und hinterfragst dich selber, ob du wirklich so unschuldig an dem Unfall warst....kommt ein "nein" dabei raus, dann hast du ja letztlich alles richtig gemacht, indem du das Bußgeld bezahlt hast.

Zur Info: Es ist nicht ungewöhnlich, wenn beide Verkehrsteilnehmer Teile zur Unfallverursachung beigetragen haben und demnach würden auch beide ein Verwarngeld bzw. Bußgeld auferlegt bekommen. Über die Gewichtung der Schuldfrage entscheiden dann die Gerichte und nicht die Bußgeldstelle oder die Polizei.
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Re: Bußgeld bezahlt - Aber nicht damit einverstanden

Beitragvon poliziotto » Mi 14. Nov 2012, 21:09

Lies dir mal den § in der StVO durch, gegen den du Verstoßen hast. Vielleicht kommt dann die große Erleuchtung.
Ich habe schon Unfallverursacher erlebt, die wollten auf Biegen und Brechen eine Aufnahme durch die Polizei, ganz im Gegensatz zum unschuldigen Unfallgegner. Am Schluss gab's ein langes Gesicht, weil man ihnen mal die Rechtslage vor Augen geführt hat inkl. Ankündigung eines Bußgeldbescheides.

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Re: Bußgeld bezahlt - Aber nicht damit einverstanden

Beitragvon Dreamliner » Mi 14. Nov 2012, 21:22

Ich sehe 100% keine Schuld bei mir. Das kann man natürlich von der anderen Seite anders interpretieren aber das tut jetzt nichts zur Sache. Wie gesagt, ich sehe da keine Chance und wollte nur hohen Kosten aus dem Weg gehen. Habe damit leider 0 Erfahrungen.

Danke, dann bleibt wohl nichts anderes übrig als zu warten.

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Re: Bußgeld bezahlt - Aber nicht damit einverstanden

Beitragvon MasterEd » Mi 14. Nov 2012, 22:15

Dreamliner hat geschrieben:Ich sehe 100% keine Schuld bei mir. Das kann man natürlich von der anderen Seite anders interpretieren aber das tut jetzt nichts zur Sache.
Scheinbar hat aber nicht nur die andere Seite irgendetwas interpretiert, sonder die Polizeibeamten haben aus verkehrsrechtlicher Sicht dir eine Mitverursachung vorgeworfen.

Nur weil du dich als Unschuldslamm siehst, heißt es nicht, dass es wirklich so ist. Erstens bist du äußerst subjektiv und zweitens hast du wohl nur rudimentäre Kenntnisse von Verkehrsrecht. Ich habe nicht selten Unfallbeteiligte, die sich keiner Schuld bewusst sind, wenn ich denen einen Tatvorwurf mache. Nach einer mehr oder weniger kurzen Erklärung sehen es aber viele dann doch ein etwas falsch gemacht zu haben.
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Re: Bußgeld bezahlt - Aber nicht damit einverstanden

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Do 15. Nov 2012, 10:01

1.
Die Polizei klärt nicht die Schuldfrage.

2.
Die Zahlung des Verwarnungsgeldes ist kein Schuldeingeständnis.

3.
Die Klärung der Schuldfrage sowie die anschließende Haftungsfrage ist ein Buch mit sieben Siegeln und treibt erstaunliche Stilblüten.

Wenn du den Unfallhergang grob schilderst, kann man dir den Zahn der absoluten Unschuld vermutlich schnell ziehen.
:lah:

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Re: Bußgeld bezahlt - Aber nicht damit einverstanden

Beitragvon 1957 » Do 15. Nov 2012, 10:39

wenn alle "unschuldig" wären, die sich "unschuldig" fühlen, dann wären wir im paradies.

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Re: Bußgeld bezahlt - Aber nicht damit einverstanden

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Do 15. Nov 2012, 10:43

Ich fühle mich immer schuldig...
:lah:

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Re: Bußgeld bezahlt - Aber nicht damit einverstanden

Beitragvon Jaguar2801 » Do 15. Nov 2012, 15:23

Zu dem Bußgeldbescheid gehört doch sicherlich ein Brief, indem steht, was dir vorgeworfen wird...
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Re: Bußgeld bezahlt - Aber nicht damit einverstanden

Beitragvon wolfi71 » So 26. Jan 2014, 15:23

Man kann ja auch auf trockener Straße mit sog. italienischen Reifen unterwegs sein und eine Unfall haben an dem man keine Schuld trägt (es fährt einem vor der roten Ampel stehend jemand hinten rein). Dann kriegt man auch einen Bußgeldbescheid wegen der Reifen, ist aber am Unfall selbst nicht schuld, außer, dass man auf der Straße war. Noch weiter konstruiert, das Auto steht am Straßenrand auf einem Parkplatz und wird gerammt und hat abgefahrene Reifen.

Solange der TE nicht sagt was ihm vorgeworfen wurde, solange ist alles frei in den Wind gesprochen.

Schuldig sind wir alle und immer, allein weil wir leben, weil nach der Lehre einer Kirche in uns die Erbsünde wohnt.

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Re: Bußgeld bezahlt - Aber nicht damit einverstanden

Beitragvon Kaeptn_Chaos » So 26. Jan 2014, 15:33

Dieser Fred war tot.
:lah:

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Re: Bußgeld bezahlt - Aber nicht damit einverstanden

Beitragvon MICHI » So 26. Jan 2014, 22:02

Kaeptn_Chaos hat geschrieben:Dieser Fred war tot.
Ist er immer noch ;-)

Closed
Gruß
MICHI


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