Hallo liebe Community,
ich möchte heute meine persönliche Geschichte mit euch teilen, weil ich hoffe, dass ich meine Ängste damit besser überwinden kann. Als Kind wurde mir immer mit der Polizei gedroht - "Wenn du nicht brav bist, holt dich die Polizei." Dies führte dazu, dass ich in meiner Kindheit sehr gehorsam war, aber auch, dass ich mein ganzes Leben lang Angst vor der Polizei hatte.
Im Laufe der Jahre hatte ich immer wieder Begegnungen mit der Polizei, meistens in Form von Verkehrskontrollen. Vor zwei Jahren musste ich sogar zum ersten Mal eine Anzeige erstatten. Obwohl alle meine Begegnungen unproblematisch verliefen, bekam ich jedes Mal ein unwohles Gefühl, wenn ich jemanden in Uniform sah.
Die Wendung in meiner Einstellung gegenüber der Polizei begann, als ich in meinem Viertel eine Beamtin traf. (Ich hatte ein Mountainbike mit aufgebrochenem Schloss gefunden) Das war das erste Mal, dass ich länger mit jemandem von der Polizei gesprochen habe. In den folgenden Monaten trafen wir uns zufällig 2 -3 Mal und grüßten uns freundlich (Sie war immer im Auto), was ich wirklich lustig fand.
Nach unserem Umzug in einen anderen Stadtteil wollte ich ihr eine Karte vorbeibringen und mich verabschieden, da hörte ich, dass sie in ein anderes Bundesland versetzt wurde. Obwohl es nie zu einem zweiten Gespräch kam, half mir diese Erfahrung, meine Ängste an zu gehen.
Warum schreibe ich das hier? Nun, ich bin nicht an einer Beziehung oder so interessiert, da ich selbst verheiratet bin. Mein Hauptziel ist es, meine Ängste Mitte 30 zu überwinden. Daher habe ich mich entschlossen, meine Erfahrungen in diesem Forum zu teilen. Habt ihr schonmal von sowas wie meinem Problem/Angst gehört?
Vielen Dank fürs Zuhören, und ich bin dankbar für jeden Rat oder jede Unterstützung, die ihr mir bieten könnt.
Überwindung von Kindheitsängsten
Moderatoren: Old Bill, schutzmann_schneidig
Re: Überwindung von Kindheitsängsten
Hallo goodthing,
mal vorab: Ich bin kein Polizeivollzugsbeamter. Gerade deshalb kann ich Dir aber sagen, dass eine gewisse Aufregung und ein mulmiges Gefühl für fast alle Ottonormalverbraucher*innen in einer Polizeikontrolle nichts Ungewöhnliches sind. Du wirst halt kontrolliert, das löst eben (leichten) Stress und eine bei erwachsenen Individuen dissonante Empfindungen hervorrufende Regression aus. So nach dem Motto: Uiuiui, hoffentlich habe ich auch alles richtig gemacht und erfülle alle Vorschriften ordnungsgemäß (Verbandskasten etc.), und hoffentlich macht meine Wohnung (das Innere des Fahrzeugs) einen halbwegs guten Eindruck. Das ist nichts Schlimmes, ganz im Gegenteil, das reflektiert am Ende nur positiv die gesellschaftliche Funktion der Polizei.
Wenn die Angst vor der Polizei Dich aufgrund Deiner persönlichen Vorgeschichte aber wirklich belastet und in Deiner Persönlichkeitsentwicklung einschränkt bzw. das Thema Dich wirklich sehr stark beschäftigt (man schreibt einen Beitrag ja vielleicht auch einmal aus einer Laune heraus), würde ich zu einer fachärztlichen Beratung tendieren. Sich Angstfreiheit gegenüber der Polizei erschließen zu wollen, indem man verstärkt persönlichen Kontakt zu einzelnen Beamt*innen sucht, sähe ich in diesem Zusammenhang denn auch eher als Warnsignal denn als probate Möglichkeit zur Bekämpfung Deiner Ängste an.
Viele Grüße
Kulinka
mal vorab: Ich bin kein Polizeivollzugsbeamter. Gerade deshalb kann ich Dir aber sagen, dass eine gewisse Aufregung und ein mulmiges Gefühl für fast alle Ottonormalverbraucher*innen in einer Polizeikontrolle nichts Ungewöhnliches sind. Du wirst halt kontrolliert, das löst eben (leichten) Stress und eine bei erwachsenen Individuen dissonante Empfindungen hervorrufende Regression aus. So nach dem Motto: Uiuiui, hoffentlich habe ich auch alles richtig gemacht und erfülle alle Vorschriften ordnungsgemäß (Verbandskasten etc.), und hoffentlich macht meine Wohnung (das Innere des Fahrzeugs) einen halbwegs guten Eindruck. Das ist nichts Schlimmes, ganz im Gegenteil, das reflektiert am Ende nur positiv die gesellschaftliche Funktion der Polizei.
Wenn die Angst vor der Polizei Dich aufgrund Deiner persönlichen Vorgeschichte aber wirklich belastet und in Deiner Persönlichkeitsentwicklung einschränkt bzw. das Thema Dich wirklich sehr stark beschäftigt (man schreibt einen Beitrag ja vielleicht auch einmal aus einer Laune heraus), würde ich zu einer fachärztlichen Beratung tendieren. Sich Angstfreiheit gegenüber der Polizei erschließen zu wollen, indem man verstärkt persönlichen Kontakt zu einzelnen Beamt*innen sucht, sähe ich in diesem Zusammenhang denn auch eher als Warnsignal denn als probate Möglichkeit zur Bekämpfung Deiner Ängste an.
Viele Grüße
Kulinka
Re: Überwindung von Kindheitsängsten
Einen Tag der offenen Tür zu besuchen um dort Polizei zum "Anfassen" zu erleben und Gespräche außerhalb des Kontextes von hoheitlichem Handel zu führen, könnte die Wahrnehmung auch bereits positiv beeinflussen.
Re: Überwindung von Kindheitsängsten
@KulinkaKulinka hat geschrieben: ↑So 10. Sep 2023, 01:53Gerade deshalb kann ich Dir aber sagen, dass eine gewisse Aufregung und ein mulmiges Gefühl für fast alle Ottonormalverbraucher*innen in einer Polizeikontrolle nichts Ungewöhnliches sind. Du wirst halt kontrolliert, das löst eben (leichten) Stress und eine bei erwachsenen Individuen dissonante Empfindungen hervorrufende Regression aus....
Ich möchte mich für deine Antwort bedanken. Das 'Problem' ist nicht mein Hauptproblem, eher eine Nebenbaustelle, die aufgetreten ist. Ich erhalte bereits Hilfe, und wir haben besprochen, dass ich es doch einmal in einer direkten Ansprache versuchen sollte. Das Forum ist eine gute Plattform und ein guter Anfang.
@Aldous
Ich habe darüber nie nachgedacht, das ist wirklich eine tolle Idee. Danke!
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