Übersetzungsapp

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Bruce456
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Übersetzungsapp

Beitragvon Bruce456 » Sa 24. Dez 2016, 23:37

Ich hab mal ne Frage an alle Polizei- und Zollbeamten.
Und jeden der sich angesprochen fühlt.

Und zwar beschäftigt mich folgende Idee.
Ich überlege eine App für Polizisten zu entwerfen in welchem typische polizeiliche Anweisungen in arabischer Sprache einmal schriftlich da stehen wie auch über einem Audiobutton ausgesprochen werden.

Beispiel:
Sie wollen eine verdächtige Person befragen ob er Drogen oder Waffen bei sich trägt oder im Gepäck hat.
Diese Frage würde dem Beamten auf einem Button auf deutscher Sprache erscheinen.
Betätigt man diesen erscheint er auf arabischer Schrift und könnte über einen Audiobutton vorgelesen werden.
Ergo kann das polizeiliche Gegenüber die Anweisung/Frage einmal lesen oder sich anhören wenn er nicht lesen kann.
Kann er weder lesen noch verstehen dürfte es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um keinen Araber handeln.

Das obige Beispiel ist natürlich nur eines von vielen.
Es wäre kein Problem weiteres einzufügen wie Fragen oder Anweisungen einzufügen.
Sind sie verletzt zumBeispiel.
Oder ich könnte es so einstellen, dass es möglich ist das er eine Personenbeschreibung abgibt.


Ich hätte aber gerne Meinungen darüber von Personen die das betrifft.
Wäre eine solche App sinnvoll oder eher eine Schnapsidee da alles ebenso mit Google Translator erreicht werden kann was man will.

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Re: Übersetzungsapp

Beitragvon Buford T. Justice » So 25. Dez 2016, 02:31

Die Frage muss sich ein Entwickler doch generell stellen: Was kann mein Produkt, was das auf dem Markt etablierte nicht auch schon kann.

Für mich persönlich kommt es schon nicht infrage, nur aus einem festen Katalog wählen zu können.

Insgesamt besteht an "Polizei-Apps" aus verschiedenen Gründen nicht allzu viel Interesse. Entweder gibt es die jeweilige Funktion schon oder die Datenverarbeitung ist problematisch.

Insofern ist meine Empfehlung: Nutze Deine Ressourcen für ein anderes Feld.
:applaus:

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Re: Übersetzungsapp

Beitragvon Bruce456 » So 25. Dez 2016, 10:53

Buford T. Justice hat geschrieben:Die Frage muss sich ein Entwickler doch generell stellen: Was kann mein Produkt, was das auf dem Markt etablierte nicht auch schon kann.
Zweierlei.
Erstens ist diese App nicht an das Internet gebunden wie google.
Zweitens ist die Übersetzung dort Mist...teilweise sogar wenn nur einzelne Wörter eingegeben werden.
Es gibt zwar eine (mehr habe ich nicht gefunden) App die teilweise polizeilich genutzt werden kann aber dann stehen da meist nur einzelne Wörter.
Buford T. Justice hat geschrieben:Für mich persönlich kommt es schon nicht infrage, nur aus einem festen Katalog wählen zu können.
Nun die Sätze die ich da eingebe sind ja nicht abschließend. Genau aus diesem Grund ist eine "zusammenarbeit" bzw beteiligung notwendig.
Es wäre also kein Problem wenn Du jetzt etwas übersetzt haben möchtest was eingefügt werden soll.
Das ist sogar erwünscht.
Des Weiteren war die Überlegung, dass Du dir aus diesem festen Katalog deíne eigene Liste anfertigen kannst mit Wörtern oder Sätzen die du favorisierst,
Buford T. Justice hat geschrieben:Insgesamt besteht an "Polizei-Apps" aus verschiedenen Gründen nicht allzu viel Interesse. Entweder gibt es die jeweilige Funktion schon oder die Datenverarbeitung ist problematisch.
Was genau meinst Du mit problematischer Datenverarbeitung?

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Re: Übersetzungsapp

Beitragvon Buford T. Justice » So 25. Dez 2016, 13:13

Damit meine ich die Eingabe von personenbezogenen Daten des jeweiligen Adressaten einer Maßnahme. Dazu gibt's hier auch einen Thread.
Bruce456 hat geschrieben:Zweitens ist die Übersetzung dort Mist...teilweise sogar wenn nur einzelne Wörter eingegeben werden.
Das stimmt wohl, aber wie stellst Du sicher, dass Deine Übersetzung korrekt ist? Insbesondere die arabische Sprache ist blumenreich und es gibt diverse kontextbezogene Interpretationen einzelner Phrasen.

Soll die App kostenlos und werbefrei sein? Denn kostenpflichtig oder mit Werbung...
Bruce456 hat geschrieben:Nun die Sätze die ich da eingebe sind ja nicht abschließend. Genau aus diesem Grund ist eine "zusammenarbeit" bzw beteiligung notwendig.
... möchten sich viele Benutzer womöglich nicht für lau an der Entwicklungsarbeit beteiligen.
:applaus:

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Re: Übersetzungsapp

Beitragvon Bruce456 » So 25. Dez 2016, 14:12

Buford T. Justice hat geschrieben: Das stimmt wohl, aber wie stellst Du sicher, dass Deine Übersetzung korrekt ist? Insbesondere die arabische Sprache ist blumenreich und es gibt diverse kontextbezogene Interpretationen einzelner Phrasen.
Ich bin Muttersprachler und mir ist das durchaus bewusst.
Dennoch gibt es durch das Hocharabisch die Möglichkeit dein größten Teil abzudecken.
In den meisten arabischen Ländern wird das unterrichtet wenn auch im Alltag weniger gesprochen.
Ist aber dann wie im Deutschen.....alle verstehen Hochdeutsch aber die wenigsten sprechen das.
In jedem Falle wäre eine Kommunikation erleichtert.
Buford T. Justice hat geschrieben:Soll die App kostenlos und werbefrei sein? Denn kostenpflichtig oder mit Werbung...
... möchten sich viele Benutzer womöglich nicht für lau an der Entwicklungsarbeit beteiligen.
Ich erwarte nicht, dass sie sich an der Programmierung oder an der Übersetzung beteiligen. Beides kann ich selber machen.
Ich möchte nur, dass wenn sie einen bestimmten Satz übersetzt haben möchten oder etwaige Erweiterungen wünschen es mir senden.
Natürlich entstehen dennoch Kosten durch das erstellen einer App.
Meine Idee wäre also eine symbolische Summe von 0,49 Euro pro Download. Dafür gibt es keine weiteren Kosten wie In-App-Purchase oder nervige Werbung in der App.
Und wie gesagt würde sie ständig aktualisiert werden wenn mir nochwas einfällt oder User mir Vorschläge senden.

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Re: Übersetzungsapp

Beitragvon Bruce456 » So 25. Dez 2016, 14:42

Bild


Hier mal eine kleine Ansicht wie ich es mir gedacht habe.
Der Oberbegriff "Durchsuchung".
Danach erscheinen einige mögliche Ansagen die vom Beamten getätigt werden können.
Klickst drauf und es erscheint in arabischer Schrift....durch einen Audiobutton wird dann der text einmal auf arabisch vorgelesen.
Somit kann das Gegenüber es einmal lesen oder einmal hören.

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Re: Übersetzungsapp

Beitragvon squad » Di 27. Dez 2016, 15:15

Kopfkino:

1. Will ich bei einer Kontrolle mein Smartphone in einer Hand haben? Will ich das Risiko eingehen, nicht mit beiden Händen eingreifen zu können falls die Lage eskaliert? Zur Not, mein Privateigentum erst mal auf den Boden fallen lassen?

2. Nehmen wir an, ich drücke auf den Knopf. Mein Gegenüber antwortet... Nur, ich vestehe ihn nicht. Er macht nicht was ich meine ihm übermittelt zu haben. Und nu? Wende ich unmittelbaren Zwang an, weil ich annehme, dass er mich verstanden hat? Weiss ich, ob die App auch wirklich das "gesagt" hat was ich sagen wollte?

Dolmetscher werden von der Behörde eingestellt. Sind sie inkompetent, ist das nicht des PVBs Brei. Was passiert wenn der PVB eine App runterlädt, die nicht von der Behörde ausgewählt wurde?
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Re: Übersetzungsapp

Beitragvon Controller » Di 27. Dez 2016, 15:43

oh mon cher, très bien :polizei3:
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

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Re: Übersetzungsapp

Beitragvon Bruce456 » Di 27. Dez 2016, 17:20

squad hat geschrieben:Kopfkino:

1. Will ich bei einer Kontrolle mein Smartphone in einer Hand haben? Will ich das Risiko eingehen, nicht mit beiden Händen eingreifen zu können falls die Lage eskaliert? Zur Not, mein Privateigentum erst mal auf den Boden fallen lassen?
Nun die Theorie besagt, dass einer arbeitet und einer sichert.
In der Praxis ist das Handy auch schon nicht mehr wegzudenken.
squad hat geschrieben:2. Nehmen wir an, ich drücke auf den Knopf. Mein Gegenüber antwortet... Nur, ich vestehe ihn nicht. Er macht nicht was ich meine ihm übermittelt zu haben. Und nu? Wende ich unmittelbaren Zwang an, weil ich annehme, dass er mich verstanden hat? Weiss ich, ob die App auch wirklich das "gesagt" hat was ich sagen wollte?

Dolmetscher werden von der Behörde eingestellt. Sind sie inkompetent, ist das nicht des PVBs Brei. Was passiert wenn der PVB eine App runterlädt, die nicht von der Behörde ausgewählt wurde?
Die Fragen sind so konzipiert, dass das Gegenüber diese mit einfachen Kopfnicken beantworten kann.
Oder Kopfschütteln für ein nein. Oder sie bedürfen keiner Antwort wenn die Aufforderung gestellt wird : "Geben Sie mir ihren Rucksack".

Die Aufforderungen stehen ja einmal auf deutsch und auf Knopfdruck auf arabisch.
Und da ich beide Sprachen beherrsche wird das was Du auf deutsch liest auch auf arabisch stehen.
Bei einem Dolmetscher weißt Du auch nicht ob er Dir das übersetzt was Du gerne möchtest.
In beiden Fällen hoffst Du es nur.
Natürlich kann man es sich von einem weiteren Dolmetscher bestätigen lassen was ich da in die App programmiere.
Das dürfte das kleinste Problem sein.


Kopfkino: Suchst einen Verdächtigen und der einzige der Dir ne Personenbeschreibung geben kann is ein Asylant aus Syrien der kein Wort Englisch oder Deutsch spricht.
Dolmetscher ist keiner zu kriegen.
Über eine solche App lässt sich herausfinden oder der Verdächtige nun männlich/weiblich ist, wie groß, "Hautfarbe", Haarfarbe, statur usw usw.


BTW soll und kann die App keinen Dolmetscher ersetzen....ist auch nicht mein Ziel.
Ich dachte mir nur das das vllt der Polizei bei der Kommunikation helfen kann.

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Re: Übersetzungsapp

Beitragvon Diag » Di 27. Dez 2016, 17:29

Die Idee ist ja ok. Die Umsetzung im Streifendienst wird aber nicht funktionieren aus o.g. Gründen.

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Re: Übersetzungsapp

Beitragvon squad » Di 27. Dez 2016, 18:13

Bruce456 hat geschrieben:Und da ich beide Sprachen beherrsche wird das was Du auf deutsch liest auch auf arabisch stehen.
Kann Otto-normal- PVB nicht beurteilen. Hat also juristisch ganz andere Konsequenzen, als wenn er sich auf die von seiner Behörde gestellten Dolmetscher verlassen muss.
Bruce456 hat geschrieben:Natürlich kann man es sich von einem weiteren Dolmetscher bestätigen lassen was ich da in die App programmiere.
Das dürfte das kleinste Problem sein.
Ich kann dir als Waffenliebhaber auch ein Papier unterschreiben, dass die Pancake-Holster die ich bei mir zu Hause aus Leder herstelle, genauso gut sind wie die aus Plaste, die von der Behörde beschafft werden. Einer Genehmigung der Behörde kommt es trotzdem nicht gleich.

Wie ist dann das Vernehmen des Zeugen von der StA zu beurteilen? Was macht die Verteidigung daraus, wenn du meinst, du hättest auf Knöpfe rumgedrückt bis dein Smartphone Geräusche machte, was dir es dann ermöglicht haben soll, den Tatverdächtigen zu identifizieren? Ich würde da nur ungerne einen Richter davon überzeugen müssen, ich hätte ohne Zweifel den Richtigen gestellt.
Bruce456 hat geschrieben:Kopfkino: Suchst einen Verdächtigen und der einzige der Dir ne Personenbeschreibung geben kann is ein Asylant aus Syrien der kein Wort Englisch oder Deutsch spricht.
Dolmetscher ist keiner zu kriegen.
Über eine solche App lässt sich herausfinden oder der Verdächtige nun männlich/weiblich ist, wie groß, "Hautfarbe", Haarfarbe, statur usw usw.
Meine beiden Eltern waren politische Flüchtlinge. Mit Freund & Helfer wollen beim besten Willen nichts zu tun haben, obowhl sie seit über 30 Jahren in einem Rechtsstaat aufgenommen wurden, dessen Sprache sie beherrschen.

Nun zum arabischsprachingen Zeugen den man auf der Strasse entegegenkommt: Wenn ich die Sprache und Kultur nicht kenne, kann ich auch nicht einschätzen was der Zeuge Wert ist? Will er überhaupt aussagen? Hat er Angst? Welchen Eindruck mache ich, wenn ich mit dem Smartphone rumhantiere und die Kommunikation nur in eine Richtung geht?

Alleine die Schwierigkeit eine Stumme Person zu befragen, die der deutschen Sprache mächtig ist, von der Polizei keine Angst har, zwar hört (bzw. auf deinen Lippen lesen kann was du sagst), aber sich selber nicht ausdrücken kann stellt meiner Ansicht nach dar, wie ungeignet eine Lösung ist, die die Kommunikation nur in eine Richtung ermöglicht. Unter Druck nicken und raten Spielen ist eher ineffektiv.
Bruce456 hat geschrieben:BTW soll und kann die App keinen Dolmetscher ersetzen....ist auch nicht mein Ziel.
Ich dachte mir nur das das vllt der Polizei bei der Kommunikation helfen kann.
Als Dolmetscher und Jurist interessieren mich Notlösungen durchaus. Aber sie sollten alltagstauglich sein, was selten der Fall ist.

Gäbe es den Willen die öffentliche Dienste allgemein sprachbarriere frei(er) zu gestalten, würde Europaweit wie in den USA (und das seit gut 20/30 Jahren) die recht einfache Lösung der Telefon bzw. Videodolmetschung genutzt.

https://www.youtube.com/watch?v=LQoCRen--M4
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