Maure hat geschrieben:Also wenn das Aikido so eine Hammersache ist, stell ich mir die Frage, wieso unsere Firma (die mit den lustigen blau-silbernen Autos) das nicht schon lange eingeführt hat.
Ich stimm Trooper voll und ganz zu. Gleichgewicht brechen (egal wie) und dann (irgendwie) festlegen. Ich nenne es einfach "irgendwie" weil in der Hektik und dem Streß eh meistens das in den seltenen Einsatztrainings vermittelte nicht abgerufen wird. Grund: Es wird viel zu selten gemacht um es in Streßsituationen abrufen zu können.
Es ist keine Hammer Sache zumindestens nicht mehr Hammer als die Anderen.
Trainier, Trainingsgruppe und die Art wie der Lehring lernt machen den Erfolg. Wer im Muai Tai mehr lernt soll dahin, wer im Aikido mehr lernt dorthin und wer im MMA mehr lernt dorthin.
Und wer nicht weis, dass das Pilum durch das Sternum gehört und nicht zuschlagen kann ist bei den trad. KK falsch.
Ps Die Tokyo Riot Force zumindestens geht (oder gieng) ins Tokyoer Yoshinkan-Dojo.
Trooper hat geschrieben:Eine Submission wird idR erst angewendet wenn der Gegner schon dominiert wird.
Die BJJ'ler sagen nicht umsonst "first position then submission".
Das schrob ich ja schon oben... und deswegen bin ich der Ansicht, daß Hebel auf den Boden gehören.
Der Grund für diese Ansicht ist einfach: wenn Hebeln im Stand tatsächlich eine hinreichend valide Methode für den Takedown wäre, dann hätten wir derartige Techniken bereits in erheblichem Maße im Kampfverhalten der Vertreter der einschlägigen Wettkampfsportarten festgestellt.
Aus welchen sportarten Rekrutiert den MMA seine Leute?
BJJ, Kickboxen, Sport-Judo, Wettkampf-Karate.
Was nicht gekonnt wird wird nicht übernommen.
Btw habe ich die "Hebel" im Stand nicht umsonst in "".
Hebel über das Handgelenk sind in den meisten MMA- und Grapplingregelwerken erlaubt, und da es im Profisport insbesondere in den USA um erhebliche Geldbeträge geht, werden die entsprechenden Trainingskonzepte ständig weiterentwickelt und und an neue Erkenntnisse angepaßt.
Das beugt man oft gar nicht, weil der andere anspannt. Fällt er schneller. Auch gut.
Was haben eigenlich alle mit Hebeln=Handgelek verdrehen?
Ich will gar nicht irgendwelche "anecdotical evidence" á la "Mein Meister hat mal einen verprügelt, der XYZ-Fu gemacht hat" ins Spiel bringen... aber wer behauptet, muß beweisen, und zwar in demjenigen Labor, das hinreichende Wiederholungszahlen, eine große Menge verschiedener Anwender und öffentliche Einsichtnahme ermöglicht. Und das ist der (Leistungs-)Sport.
Was wunderbar geht, wenn man ein Regelwerk hat, und ähnliche körperliche Voraussetzungen.
Wenn eine Methode in sich grundsätzlich schlüssig und brauchbar ist, funktioniert sie auch unter einem Regelwerk (sofern dabei alle Kampfdistanzen berücksichtigt werden). Eine Idee, die für sich den Anspruch erhebt, robust und universell genug zu sein, um unter den Unwägbarkeiten einer dynamischen körperlichen Auseinandersetzungen zu funktionieren, muß sich zumindest in einem (relativ freien) MMA-typischen Regelwerk beweisen können.
Tut es doch.
Falls du auf die Argumentation "Wir machen kein Sparring/Wettkämpfe, weil unsere Techniken dafür zu gefährlich sind/nur funktionieren, wenn man dem Gegner auch das Knie zertreten/in die Augen pieksen/an den Nippeln drehen darf"
Ja klar und Ausgebildet wurde ich 30 Jahre lang in einem geheimen Tibetanischen Kloster auf 7000 m ü NN ...
Ablehnen aus Sicherheitsgründen, tu ich nur, wenn ich mir nicht sicher bin ob der andere so fallen kann, dass ich ihn nicht verletze. Oder wenn ich den Verdacht auf zuviel gefährlich Stolz hege.
Nö darauf möchte ich nicht hinaus. Ich habe mir meine Sparringspartner gesucht. Nur ein BJJ war sauer weil er ein Knie ins Gesicht bekam. Zitat:"Das ist unfair" (Wenn er das Gesicht so anbietet ist er selbst schuld.) Zum Ausgleich hat mir ein Judoka mal die Luft aus der Lunge geklopft. Eindeutiger Ippon.Ich hatte schon "Labor-Klopperein". Und alle Paar Jahre mal zum Ausprobieren und Lücken auffinden gar nicht mal so schlecht. Als Training nehm ich allerdings außer "Aha daran muss ich noch arbeiten" nicht viel raus.
btw. Wenn man nur in der gleichen Gewichtsklasse trainiert, kommt so ein Blödsinn wie Ausheben beim Hüftwurf und Schulterwurf raus. (Was im Judo durchaus verbreitet ist) Und sinnlose Rangelleien Kraft gegen Kraft. Regelmäßig mit deutlich schweren/kräftigeren Partnern trainieren bringt viel. Versuch das mal bei jemanden der 20 Kg mehr wiegt.
Aha. Was umfaßt denn Randori bei euch? Freies Kämpfen in allen Distanzen, bei dem sich zwei Kontrahenten, die sowohl Schlagen, Treten, Clinchen, Werfen, Hebeln und Bodenkampf beherrschen, ernsthaft um Erfolg bemühen? Wenn das im Aikido vorkommt, wäre mir das neu (und ich hätte das gerne belegt).
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Zum Bodenkampf kommt es meist nicht. Da höhrt man vorher auf und übt weiter.
Randori umfasst sämtlich Übungsformen, wo frei gearbeitet wird. Trotzdem gibt es meist eine Aufgabenstellung. Wenn man lernen will wie man sich bei mehreren angreifern Bewegt, ist es sinnlos 80% der Zeit uf dem Boden rumzukuscheln.
Was auch kein verlust ist, da man sich Sparring suchen kann.
Ich war mal in einem BBT-Dojo, wo ab und zu ein bißchen boxerisch gesparrt wurde. Erstaunlicherweise blieb vom BBT in dem Moment aber nicht viel übrig. Und diejenigen, die was auf der Pfanne hatten, waren komischerweise auch alle schon böse Hauer mit Background in sportlichem Kämpfen gewesen, bevor sie mit dem Kram angefangen hatten.
Ich fand die Sache damals zu Anfang übrigens ganz interessant. Dann bin ich aber durch Zufall mal an einen (recht erfolgreichen und traditionsreichen) Judoverein geraten und mußte mit Erstaunen feststellen, daß ich schon nach wenigen Monaten Judotraining (mit regelmäßigem Randori) im Clinch und am Boden ziemlich schnell die Matte mit meinen BBT-Kumpels wischen konnte. Weil man Kämpfen eben nur durch Kämpfen lernt.
Das ist der witzigerweise der Grund, warum in trad. KK's kein "Sparring" im engstem Sinne betrieben wird.
Kämpfen lernt man nur durch Kämpfen. Kampfkunst dient ausschließlich der Verbesserung relevanter Fertigkeiten. Das ist die trad. japanische Ansicht. Da man sich heutzutage aber nicht mehr kloppen geht, muss man halt ab und an mal auf Probetrainings gehen und nach Sparringspartnern fragen. Wobei der Wettkampf von früheren KK'lern als Trainingsmethode deshalb kritisiert wurde, weil es zu Kraft gegen Kraft gezerre verleitet.
Das war dann das Ende meiner BBT-Karriere. Irgendwann hat es mich dann übers Judo mal zum Grappling verschlagen, dann kam ein bißchen MT und MMA dazu, und im Nachhinein bin ich richtiggehend erschrocken gewesen, wieviele eminent wichtige Lektionen ich nicht gelernt hätte, wenn ich diese Richtung nicht eingeschlagen hätte.
Ich bin vom Wettkampf-JuJu (Judo mit Alibi-Atemi) zum Aikido zurückgekommen.
Ich wollte einen Aikidoka clinchen und flieg in die Richtung aus der ich gekommen bin. Hab nochmal in die Dojos geschaut und tatsächlich gesehen: "Hey die hier trainieren und die da tanzen."
(Ein Verband ist mE da fürs Tanzen besonders anfällig.)