Jein. Wenn du das Ganze über eigene Bewaffnung aufziehst, setzst du voraus, daß der Anwender selber entsprechende Hardware mit sich rumschleppt. Das scheidet für Zivilisten in Deutschland in aller Regel schon aufgrund der restriktiven Rechtslage aus, von den Alltagserwägungen und Bequemlichkeit der meisten Leute mal gar nicht zu reden. Oder hast du in deiner Freizeit 'nen Schlagstock in der Hosentasche? Und was die Polizei angeht... bewaffnete Angriffe werden in aller Regel mit Einsatzmitteln beantwortet, die nicht in irgendwelchen FMA-Stilen zu finden sind, namentlich mit der Schußwaffe.Das fängt schon bei der Einsicht an, dass ich gegen einen bewaffneten Aggressor eigentlich nur Chancen habe, wen ich selber bewaffnet bin. Dafür muss ich wiederum mal trainiert haben, mit einer Waffe - welcher Art auch immer - umzugehen.
Ich will damit gar nix gegen persönliche Bewaffnung für Privatbürger (soweit rechtlich zulässig) sagen; ich schleppe selber auch meistens irgendwelches Zeugs in meiner Freizeit mit mir rum (Pfeffer, Palmstick usw.). Aber ich tue das nicht, weil ich davon ausgehe, daß mir das bei einem bewaffneten Angreifer großartig weiterhelfen wird, sondern weil es ein "force multiplier" im Rahmen einer ansonsten unbewaffneten Auseinandersetzung sein kann.
Es gibt im übrigen hervorragende Trainingsprogramme, die sich mit der Abwehr bewaffneter Angriffe beschäftigen, ohne einem expliziten Waffenkampfsystem zu entstammen. Ich bin vor einiger Zeit über das "Red Zone"-Programm von Jerry Wetzel gestolpert und halte das für sehr innovativ, durchdacht und äußerst brauchbar.