Hallo zusammen,
ich schreibe derzeit an meiner Bachelorarbeit zum Thema "Bedeutung der Sozialen Arbeit für Schulkinder inhaftierter Väter". In diesem Sinne würde mich interessieren:
- welchen Platz nimmt der Umgang mit Kindern in der Ausbildung ein?
- wie sieht der Umgang mit Kindern im Justizvollzug in der Realität aus?
- wie kinderfreundlich sind JVA'en gestaltet?
- inwiefern sehen sich JVA'en auch für Angehörige und nicht nur für die Inhaftierten zuständig?
- sind Vollzugsangestellte im Besucherbereich zusätzlich geschult was einen kindersensiblen Umgang angeht?
Vielen Dank schon jetzt. Mich interessiert jeder Input, da ich gern auch praktische Erfahrungen in meine Arbeite einfließen lassen möchte, anstelle alles aus der Literatur zu übertragen.
Umgang mit Kindern
Moderator: Team Justizvollzug
Re: Umgang mit Kindern
Grundsätzliche Überlegungen
Empirisch oder Deskriptiv?
1. Wenn Ersteres, solltest du definieren welchen Kindheitszeitraum.
2. Bezieht sich deine Arbeit auf die Soziale Arbeit im Allgemeinen oder speziell auf die Soziale Arbeit in JVA.
3. Wenn du praktische Erfahrungen einfließen lassen willst, kannst du die nicht einfach niederschreiben. Ich empfehle die Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring.
- Welches Material wird analysiert, formale Charakterisierung dessen, Theoriegeleitete Differenzierung der Fragestellung,
GANZ wichtig. Wörtliche Transkription? Wenn ja - das ist umfangreich. Jedes "ehm", öhhh etc muss da rein. Das kann schonmal ne BA Thesis sprengen. Ist das Thema schon genehmigt ?
Schau mal hier:
https://www.ph-freiburg.de/quasus/einst ... yring.html
Bedenke auch, dass du vielleicht gar nicht an JVA Mitarbeiter und oder Insassen kommst.
Prinzipiell musst du: Deine Fragestellung und deine Ausrichtung noch besser operationalisieren.
Beispiel: Kinderfreundlichkeit der JVAn
Wie willst du das untersuchen ? Du muss Kriterien aufstellen. Anzahl der Wickeltische, Sozialräume, Ausstattung etc. und dann würde ich dich als Prof fragen, inwieweit lässt das Rückschlüssel auf die Soziale Arbeit zu, bzw hat damit überhaupt zu tun. ?
Empirisch oder Deskriptiv?
1. Wenn Ersteres, solltest du definieren welchen Kindheitszeitraum.
2. Bezieht sich deine Arbeit auf die Soziale Arbeit im Allgemeinen oder speziell auf die Soziale Arbeit in JVA.
3. Wenn du praktische Erfahrungen einfließen lassen willst, kannst du die nicht einfach niederschreiben. Ich empfehle die Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring.
- Welches Material wird analysiert, formale Charakterisierung dessen, Theoriegeleitete Differenzierung der Fragestellung,
GANZ wichtig. Wörtliche Transkription? Wenn ja - das ist umfangreich. Jedes "ehm", öhhh etc muss da rein. Das kann schonmal ne BA Thesis sprengen. Ist das Thema schon genehmigt ?
Schau mal hier:
https://www.ph-freiburg.de/quasus/einst ... yring.html
Bedenke auch, dass du vielleicht gar nicht an JVA Mitarbeiter und oder Insassen kommst.
Prinzipiell musst du: Deine Fragestellung und deine Ausrichtung noch besser operationalisieren.
Beispiel: Kinderfreundlichkeit der JVAn
Wie willst du das untersuchen ? Du muss Kriterien aufstellen. Anzahl der Wickeltische, Sozialräume, Ausstattung etc. und dann würde ich dich als Prof fragen, inwieweit lässt das Rückschlüssel auf die Soziale Arbeit zu, bzw hat damit überhaupt zu tun. ?
Re: Umgang mit Kindern
Schulkindalter, d.h. 6-12-JährigeHarkov hat geschrieben:Grundsätzliche Überlegungen
Empirisch oder Deskriptiv?
1. Wenn Ersteres, solltest du definieren welchen Kindheitszeitraum.
allgemein2. Bezieht sich deine Arbeit auf die Soziale Arbeit im Allgemeinen oder speziell auf die Soziale Arbeit in JVA.
Ich habe mit meinem Betreuer der BA gesprochen. Da ich es als Literatur-, nicht als Forschungsarbeit angemeldet habe kann ich auf Mayring o.ä. verzichten. Ich werde ein Leitfadeninterview mit einem SozA in der JVA führen, eines mit einer SozA der Straffälligenhilfe, ein weiteres mit einer Angehörigenbeauftragten ist beantragt. Für die Arbeit werden ich dann zitateweise transkribieren.3. Wenn du praktische Erfahrungen einfließen lassen willst, kannst du die nicht einfach niederschreiben. Ich empfehle die Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring.
Ist mir völlig klar und soll auch nicht das Ziel des Ganzen sein - ein Grund diesen Weg zu wählen um einen Einblick zu bekommen.Bedenke auch, dass du vielleicht gar nicht an JVA Mitarbeiter und oder Insassen kommst.
Prinzipiell musst du: Deine Fragestellung und deine Ausrichtung noch besser operationalisieren.
Heißt: Was den Aspekt der Sozialen Arbeit betrifft habe ich Fachkräfte gefunden die ich qualitativ befragen werden - die Aussagen bilden den Kern der Arbeit. Jedoch gehört zu der ganzen Haftsache nicht nur der SozA, sondern auch Polizisten, Angestellte des Vollzuges etc. Angaben in der Literatur sind meist schon älter und teils sehr schwarz/weiß. Deshalb möchte ich, wie geschrieben, nicht alles einfach so übertragen. Informationen die ich hier erhalte würde ich in die Arbeit einfließen lassen, natürlich entsprechend gekennzeichnet, dass es sich nicht um wissenschaftlich fundierte, sondern 'private' Aussagen aus der Praxis handelt. Um jetzt auch noch Polizisten etc. zu interviewen fehlt die Zeit, zumal darauf nicht der Fokus liegt.
Re: Umgang mit Kindern
Das klingt doch schon sehr gut. Ich hatte vermutet, dass du bereits mehr hast, als im Thread ersichtlich. Durch deinen Abgleich mit der Fachliteratur, ist deine Arbeit dann auch absolut hinreichend wissenschaftlich. Viel Erfolg .
-
- Corporal
- Beiträge: 412
- Registriert: Mi 26. Dez 2007, 00:00
Re: Umgang mit Kindern
Moin,
ich möchte Dich erst einmal auf folgende Webartikel bzw. Seiten aufmerksam machen.
Hilfe für Kinder
http://www.besuch-im-gefaengnis.de/
und Vater hinter Gittern
In der Ausbildung zum Justizvollzugsbeamten und später während seines Dienstes gibt es keine speziellen Seminare, um kindgerechter handeln zu können. Wir arbeiten Täterorientiert - Darauf liegt der gesamte Fokus der Ausbildung. Während der Ausbildung bekommen wir eine generelle Ausbildung in den Themen Psychologie, Pädagogik und Gesprächsführung vermittelt. Dieses und der gesunde Menschenverstand versetzt uns in die Lage, Besucher altersentsprechend durch die Zeit seines Besuches zu begleiten.
Es ist eine Welt, die streng zeitlich getaktet ist und wo Sicherheitsbelange sehr hoch liegen - So müssen sich Kinder bei uns auch durchsuchen lassen, wenn sie mit zum Besuch kommen. Manches Mal müssen Wartezeiten absolviert werden, weil eine Gruppe von Besucher gerade zugeführt wurde. Die Angehörigen empfinden das dann gelegentlich als Schikane, ist aber in der Regel einem besonderen Ereignis geschuldet, welches dem Besucher gar nicht auffallen soll.
ich möchte Dich erst einmal auf folgende Webartikel bzw. Seiten aufmerksam machen.
Hilfe für Kinder
http://www.besuch-im-gefaengnis.de/
und Vater hinter Gittern
In der Ausbildung zum Justizvollzugsbeamten und später während seines Dienstes gibt es keine speziellen Seminare, um kindgerechter handeln zu können. Wir arbeiten Täterorientiert - Darauf liegt der gesamte Fokus der Ausbildung. Während der Ausbildung bekommen wir eine generelle Ausbildung in den Themen Psychologie, Pädagogik und Gesprächsführung vermittelt. Dieses und der gesunde Menschenverstand versetzt uns in die Lage, Besucher altersentsprechend durch die Zeit seines Besuches zu begleiten.
Es ist eine Welt, die streng zeitlich getaktet ist und wo Sicherheitsbelange sehr hoch liegen - So müssen sich Kinder bei uns auch durchsuchen lassen, wenn sie mit zum Besuch kommen. Manches Mal müssen Wartezeiten absolviert werden, weil eine Gruppe von Besucher gerade zugeführt wurde. Die Angehörigen empfinden das dann gelegentlich als Schikane, ist aber in der Regel einem besonderen Ereignis geschuldet, welches dem Besucher gar nicht auffallen soll.
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