Erfolgsaussichten Klage?

Fachliche Diskussionen zum Themenbereich Dienstrecht

Moderator: Oeli

Knaecke77
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Erfolgsaussichten Klage?

Beitragvon Knaecke77 » So 9. Sep 2018, 11:01

Problem:

Ich habe mich auf eine ausgeschriebene Stelle A9/A9 Z beworben.
Der gut beurteilte und "vorgesehene Kandidat" der die Stelle erhalten sollte, orientierte sich allerdings anderweitig und bekam dort auch den Zuschlag.

Nun bekam ich eine lapidare schriftliche Absage, dass das Ausschreibeibungsverfahren aus organisatorischen Gründen abgebrochen worden sei.

Für mich stellt es sich so dar, dass die Stelle lediglich pro forma ausgeschrieben wurde. Da der vorgesehene Kollege sich anderweitig orientiert hat, wollte der Dienstherr (Bund) nun von der Ausschreibung wohl nichts mehr wissen und beendete das Ausschreibungsverfahren.

Seitens des PR und der Gewerkschaft wurde mir bzgl. der Erfolgsaussicht einer Klage nicht viel Hoffnung gemacht.

Fragen ans Plenum:

Wer hat in ähnlicher Konstellation gegen den Dienstherrn geklagt und wie ging das Verfahren aus?
Welche Qualifikation sollte ein Rechtsanwalt besitzen, der einen in Klagen gegen den Dienstherrn vertritt?
Welche Fristen sind einzuhalten?

Danke.

Konspi
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Re: Erfolgsaussichten Klage?

Beitragvon Konspi » So 9. Sep 2018, 18:03

Ich würde empfehlen, zunächst deinen Fokus nicht auf eine Klage zu richten, sondern ggf. die Sachlage zunächst mit einem Rechtsanwalt (Verwaltungsrecht - da müsste der örtliche Gewerkschaftsfunktionär die Experten benennen können) durchzusprechen. Dieser könnte an die Behörde herantreten und um Auskunft bitten oder ggf. auch klagen. Manchmal reichen bereits die ersten Schritte um eine Klärung herbeizuführen.
Ich habe letztens für ein zweistündiges Gespräch mit einem anschließenden Schriftsatz ca. 220€ bezahlt. War mir die Sache wert, da ich mich dann nicht mehr über vermeintliches Unrecht ärgern musste. "Organisatorische Gründe" gibt es natürlich einige...!
Im Übrigen habe ich mir vor meinem Schritt zum RA das OK von meiner Behörde eingeholt - damit die mir nicht mit einem Verstoß gegen Verschwiegenheit o.ä. kommen können.
Was mich allerdings bei Dir stutzig macht ist, warum dein Personalrat (der üblicherweise in die Auswahlverfahren eingebunden sein dürfte) nicht für Dich eintritt? Also dürfte er dem Abbruch des Verfahrens zugestimmt haben..!

Viel Erfolg
konspi
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vladdi
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Re: Erfolgsaussichten Klage?

Beitragvon vladdi » So 9. Sep 2018, 18:24

Der Dienstherr kann die Ausschreibung zurücknehmen.
Das war es dann.
Klagen sinnlos.

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Kaeptn_Chaos
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Re: Erfolgsaussichten Klage?

Beitragvon Kaeptn_Chaos » So 9. Sep 2018, 19:55

Ich sehe in dieser Konstellation wenig Klageerfolg.
:lah:

Knaecke77
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Re: Erfolgsaussichten Klage?

Beitragvon Knaecke77 » Mo 10. Sep 2018, 08:07

Konspi hat geschrieben:
So 9. Sep 2018, 18:03

Was mich allerdings bei Dir stutzig macht ist, warum dein Personalrat (der üblicherweise in die Auswahlverfahren eingebunden sein dürfte) nicht für Dich eintritt? Also dürfte er dem Abbruch des Verfahrens zugestimmt haben..!

Viel Erfolg
konspi
Ich habe den Personalrat offiziell nicht um Unterstützung gebeten, sondern lediglich das Gespräch mit dem Personalrat meines Vertrauens gesucht, nachdem mir die Absage ausgehändigt wurde. Das Thema wurde u.a. in der Sitzung des PR besprochen und insofern wohl auch durchgewunken. :frown:

Vielen Dank für Eure Ratschläge und Einschätzungen.

1957
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Re: Erfolgsaussichten Klage?

Beitragvon 1957 » Mo 10. Sep 2018, 11:16

Der "Dienstherr" hat in solchen Besetzungsfragen einen gewissen Spielraum. Ich sehe hier kaum einen wirklichen Klagegrund.


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