4 Polizisten in Dallas ermordet

Diese Sektion dient dem Informationsaustausch mit ausländischen Kollegen sowie der Information über internationale polizeiliche Strukturen/Rechtsthemen

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HessieJames
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Re: 4 Polizisten in Dallas ermordet

Beitragvon HessieJames » Sa 9. Jul 2016, 01:00

Pistolen-Paule hat geschrieben:Offenbar fehlt einigen Cops in den USA das nötige Fingerspitzengefühl – nicht nur am Abzugszüngel, aber viel mehr noch geistig! – solche Situation nicht eskalieren zu lassen/ mit einer Tötung zu beenden.
Gerade auch, weil solche Aktionen meist nach hinten losgehen und eben zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen führen können.
Und in Zeiten der Smartphones – wo jeder eine Kamera am Start hat, wo alles gefilmt und protokolliert werden kann, ist es einfach nur dumm, leichtfertig den Finger krumm zu machen.
HessieJames hat geschrieben:… kann man sich zumindest Sätze sparen, in denen Uniformträger und Vollidioten im gleichen Atemzug genannt werden
Auch wenn ich selber einige Jahre Uniform getragen haben, zeige ich mich nicht automatisch mit allen Uniformträgern solidarisch. Gegenüber schwarzen Schafen kann und werde ich mich nicht verbunden fühlen.
Wenn das für Dich geht - fein.
Verstehe ich das richtig... Aus der Tatsache, dass ich mich dagegen ausspreche, in einem Thread, in dem es um ermordete Polizisten geht (zumindest eingangs), von uniformierten Vollidioten zu schreiben, schließt du, dass ich mich automatisch mit sämtlichen Uniformträgern weltweit solidarisiere, einschließlich irgendwelcher schwarzer Schafe? Aha.

Da du ja ein interessierter Bürger bist, will ich mal versuchen, darauf aufzubauen:
Der Umstand, dass ein Smartphone jederzeit laufen könnte, dürfte auch den amerikanischen Kollegen bekannt sein. Dass ein medialer Aufschrei folgen wird, wenn man unter wenigstens einmal fragwürdigen Umständen auf einen Schwarzen schießt, ebenfalls. Wenn ein Polizist also dennoch die Entscheidung trifft, zu schießen, wird das in aller Regel daran liegen, dass er sich bedroht fühlt und ihm die politische Tragweite seines Handelns sowie die Mobiltelefone in seiner unmittelbaren Umgebung erst einmal egal sein müssen, da es aus seiner Sicht um nichts weniger als sein Leben geht. Und nicht daran, dass er "dumm" ist oder es ihm an "geistigem Fingerspitzengefühl" mangelt. Nun mag sich hinterher herausstellen, dass sich der Polizist im Irrtum befand. Das sind dann die Fälle, in denen er medial filetiert wird. Selbst wenn er - ab hier wird es komplizierter - tatsächlich nicht falsch gehandelt hat. Die von ihm empfundene Bedrohung objektiv nachvollziehbar war. Solche Fälle gibt es häufig, auch hierzulande.
Aber ja, es gibt sicher auch die Fälle, in denen man den Irrtum dem Polizisten anlasten muss, er also vermutlich schlicht überreagiert hat.

Die beiden jüngsten Vorfälle in den USA sind meines Wissens nach dahingehend noch nicht aufgeklärt. Ich persönlich halte alle dargestellten Varianten für denkbar. Also auch - das bitte aufmerksam lesen - eine Überreaktion.
Für mehr als unwahrscheinlich halte ich allerdings, dass sich die beteiligten Cops gedacht haben: "Scheiß aufs Smartphonezeitalter, scheiß auf die Politik - bin ich eh zu doof für - das da issen Schwarzer, den knall ich jetzt einfach mal ab, weil mir grad danach ist."
Eine solch niederträchtige Art von Vorsatz und noch dazu rassistische Motive kann man allenfalls dem Mörder der fünf Polizisten anlasten.

Knaecke77
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Re: 4 Polizisten in Dallas ermordet

Beitragvon Knaecke77 » Sa 9. Jul 2016, 09:42

Der Attentäter von Dallas ,der sich in einem Parkhaus verschanzt hatte, wurde mittels Roboter und C4 - Sprengstoff neutralisiert.

- Meine Frage ins Plenum: Gäbe das deutsche Recht eine entsprechende Vorgehensweise auch in Deutschland her?
Fünf Polizisten hat der Heckenschütze vonDallas getötet und sich anschließend verschanzt. Die Polizei setzte daraufhin einen Roboter ein, um den Mann zu töten. Diese Technik ist wirkungsvoll, aber extrem umstritten.

Experte: "Methode ist rechtlich irrelevant" 

Ferngesteuerte Gewalt wird in den Kriegen und Konflikten der Gegenwart zwar immer wieder moralisch und rechtlich hinterfragt, sie ist in Gestalt von großen oder kleineren Drohnen aber gang und gäbe. Die Polizei in den USA nutzt ferngesteuerte Geräte für die Aufklärung per Kamera, das Ausbringen von Tränengas und sogar zur Rettung Verwundeter. Betritt die Polizei mit der Robo-Bombe Neuland?

http://www.t-online.de/nachrichten/pano ... chnik.html

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Re: 4 Polizisten in Dallas ermordet

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Sa 9. Jul 2016, 09:46

Nicht per se.
:lah:

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Re: 4 Polizisten in Dallas ermordet

Beitragvon 1-14-20-9 » Sa 9. Jul 2016, 10:10

Ich denke das das Verhältnis zwischen Polizei und Bevölkerung in den USA grundsätzlich anders als zB. in Deutschland bzw. Europa ist.
Verschärft wird die ganze Problematik durch Waffengesetze, mit denen man durchaus Kleinkriege innerhalb von Städten anzetteln kann.

Die "Problemlösung" mit Hilfe eines Roboters, der Sprengstoff transportiert, reiht sich nahtlos in die anderen Todesfälle auf beiden Seiten ein.

Gewalteinsatz, bei dem der Tod des Gegenübers billigend in Kauf genommen wird scheint in den USA verbreitet zu sein.

Meine pers. Meinung,
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Ghostrider1
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Re: 4 Polizisten in Dallas ermordet

Beitragvon Ghostrider1 » Sa 9. Jul 2016, 11:06

Ich finde den Robo-Einsatz gut.
Er wollte es schmutzig und bekam es schmutzig. Warum Kollegen opfern, wenn ich stählerne Helfer habe? Ich sehe in der "Problemlösung" nichts verwerfliches.
Gezielte Ausschaltung eines zu allem entschlossenen Täters, mit möglichst geringer Gefahr für die eigenen Leute.
Ich behaupte einfach mal, dass die Jungs in Übersee vorher auch andere mögliche Verfahren geprüft haben.

Ach, Tagesschau ist wieder wie gewohnt drauf. Der Kommentar des Washington Reporter war ja garnicht vorverurteilend...

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Re: 4 Polizisten in Dallas ermordet

Beitragvon 1-14-20-9 » Sa 9. Jul 2016, 11:23

Ghostrider1 hat geschrieben:Ich finde den Robo-Einsatz gut.
Er wollte es schmutzig und bekam es schmutzig. Warum Kollegen opfern, wenn ich stählerne Helfer habe? Ich sehe in der "Problemlösung" nichts verwerfliches.
Gezielte Ausschaltung eines zu allem entschlossenen Täters, mit möglichst geringer Gefahr für die eigenen Leute.
Ich behaupte einfach mal, dass die Jungs in Übersee vorher auch andere mögliche Verfahren geprüft haben.


Wie ich schon schrieb, der Gewalteinsatz bis hin zum Tod scheint durchaus als probates Mittel auf beiden Seiten zu gelten. Mit dieser Einstellung dreht sich die Gewaltspirale immer schneller, also sollte man sich in Zukunft nicht wegen weiterer Opfer wundern.

Der Steinmetz

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Re: 4 Polizisten in Dallas ermordet

Beitragvon Loewe » Sa 9. Jul 2016, 12:04

Wie ich schon schrieb, der Gewalteinsatz bis hin zum Tod scheint durchaus als probates Mittel auf beiden Seiten zu gelten. Mit dieser Einstellung dreht sich die Gewaltspirale immer schneller, also sollte man sich in Zukunft nicht wegen weiterer Opfer wundern.
@ 1-14-20-9
Ich finde Du machst es Dir ein bisschen einfach. Der Täter hatte das Heft des Handelns in seiner Hand und es lag in seinem Ermessen das ganze durch Aufgabe - oder durch Suizid - zu beenden. Statt dessen bewegte er sich schnell, zielgerichtet, reichlich mit Munition und Waffen ausgestattet und schoss auf alles was erreichbar war. Mit dem Ergebnis von bislang 5 toten Polizisten. Zudem drohte er mit der Zündung von Sprengsätzen, die er deponiert haben wollte.
Damit hat er die Polizei zum raschen Handeln gezwungen. Das die Entscheidung auf einen Roboter fiel, ist aus ethischen Gründen sicherlich diskussionswürdig, als Alternative hätte gestanden das Leben weiterer Polizisten aufs Spiel zu setzen gegen einen taktisch klug und entschlossen vorgehenden Schützen. Pragmatismus ist nunmal auch eine typische Eigenschaft der US Amerikaner und, auch wenn es für uns manchmal schwer begreiflich ist, es gibt Situationen in denen man einen Menschen töten muss, um das Leben anderer Menschen zu schützen. Dabei spielt die Polizei nicht Gott und macht es sich nicht leicht, wie es aus deinen Formulierungen einer Gewaltspirale klingen mag. Der Schütze selbst und niemand anderes hat eine Situation heraufbeschworen die letztlich nur mit seinem Tod enden konnte. Der Schütze allein dreht die Spirale von der Du sprichst und zwingt die Polizei zum Handeln. Es sind somit nicht beide Seiten sondern eine Seite die durch extreme Gewalt ein handeln der anderen seite erzwingt.

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Re: 4 Polizisten in Dallas ermordet

Beitragvon 1957 » Sa 9. Jul 2016, 12:13

Richtig, es ist schon sonderbar, wie schnell sich ein Sprachgebrauch einschleicht, der schon fast von zwei rivalisierenden Seiten spricht. Dabei ist es doch grundsätzlich die Polizei, die zum Schutze der Menschen auf der Grundlage von Gesetzen tätig wird.
Die Kollegen dort( und hier) setzen tagtäglich ihr Leben auf's Spiel.
Der schnelle Ansatz in den USA kann nur Besonnenheit bei allen Beteiligen, faire Prüfung der Sachverhalte unter Beteiligung der Bürgerbewegungen, allgemeine Aufklärung und modifizierte Konzepte für die Polizei sein.

Lone Soldier

Re: 4 Polizisten in Dallas ermordet

Beitragvon Lone Soldier » Sa 9. Jul 2016, 14:28

Wenn überhaupt, dann muss das Vorgehen der US-Polizei im Gesamtkontext gesehen werden. Dort kommt es im Allgemeinen, vor allem in manchen Bundesstaaten, viel öfter dazu, dass Schusswaffen eingesetzt werden. Weil einfach viel mehr Leute eine Waffe haben, als hier und sie dann auch noch in der Öffentlichkeit mit sich rum schleppen dürfen. Dass eine Polizei, die in so einem Umfeld arbeitet und deren Bediensteten in diesem Umfeld sozialisiert wurden, anders mit der Dienstwaffe umgeht, als wir, ist vollkommen normal.

In Amerika müsste also die Frage nicht lauten ob die Polizei, sondern ob die Gesellschaft als Ganzes ein Problem mit Gewalt durch Schusswaffen hat. Und wo die Ursachen dieses Problems liegen.

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Re: 4 Polizisten in Dallas ermordet

Beitragvon Controller » Sa 9. Jul 2016, 15:30

- Meine Frage ins Plenum: Gäbe das deutsche Recht eine entsprechende Vorgehensweise auch in Deutschland her?
zumindest "mein" POG kennt diesen Passus
§ 66
Besondere Waffen, Sprengmittel
(1) Besondere Waffen im Sinne des § 58 Abs. 5 dürfen gegen Personen nur in den Fällen des § 64 Abs. 1 Nr. 1, 2 und 5 und nur mit Zustimmung des fachlich zuständigen Ministeriums oder eines von ihm im Einzelfall Beauftragten angewendet werden, wenn

1.
diese Personen von Schusswaffen oder Handgranaten oder ähnlichen Explosivmitteln Gebrauch gemacht haben und

2.
der vorherige Gebrauch anderer Schusswaffen erfolglos geblieben ist.

(2) Besondere Waffen im Sinne des § 58 Abs. 5 dürfen nur gebraucht werden, um angriffsunfähig zu machen. Handgranaten dürfen gegen Personen in einer Menschenmenge nicht gebraucht werden.

(3) Im Übrigen bleiben die Bestimmungen über den Schusswaffengebrauch unberührt.

(4) Sprengmittel dürfen gegen Personen nicht angewendet werden.
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

- Verstorben am 09.08.2021 -

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Re: 4 Polizisten in Dallas ermordet

Beitragvon 1-14-20-9 » Sa 9. Jul 2016, 16:14

Loewe hat geschrieben:
Wie ich schon schrieb, der Gewalteinsatz bis hin zum Tod scheint durchaus als probates Mittel auf beiden Seiten zu gelten. Mit dieser Einstellung dreht sich die Gewaltspirale immer schneller, also sollte man sich in Zukunft nicht wegen weiterer Opfer wundern.
@ 1-14-20-9
Ich finde Du machst es Dir ein bisschen einfach. Der Täter hatte das Heft des Handelns in seiner Hand und es lag in seinem Ermessen das ganze durch Aufgabe - oder durch Suizid - zu beenden. Statt dessen bewegte er sich schnell, zielgerichtet, reichlich mit Munition und Waffen ausgestattet und schoss auf alles was erreichbar war. Mit dem Ergebnis von bislang 5 toten Polizisten. Zudem drohte er mit der Zündung von Sprengsätzen, die er deponiert haben wollte.
Damit hat er die Polizei zum raschen Handeln gezwungen. Das die Entscheidung auf einen Roboter fiel, ist aus ethischen Gründen sicherlich diskussionswürdig, als Alternative hätte gestanden das Leben weiterer Polizisten aufs Spiel zu setzen gegen einen taktisch klug und entschlossen vorgehenden Schützen. Pragmatismus ist nunmal auch eine typische Eigenschaft der US Amerikaner und, auch wenn es für uns manchmal schwer begreiflich ist, es gibt Situationen in denen man einen Menschen töten muss, um das Leben anderer Menschen zu schützen. Dabei spielt die Polizei nicht Gott und macht es sich nicht leicht, wie es aus deinen Formulierungen einer Gewaltspirale klingen mag. Der Schütze selbst und niemand anderes hat eine Situation heraufbeschworen die letztlich nur mit seinem Tod enden konnte. Der Schütze allein dreht die Spirale von der Du sprichst und zwingt die Polizei zum Handeln. Es sind somit nicht beide Seiten sondern eine Seite die durch extreme Gewalt ein handeln der anderen seite erzwingt.

Loewe
Hallo Loewe

Dein Einwand in allen Ehren, nur man sollte das Ganze wirklich im Gesamtkontext sehen, also nicht nur den Todesschützen im Parkhaus.
Rassismus ist in den USA leider Gottes allgegenwärtig und die Probleme damit lassen sich einfach nicht mit Gewalt lösen.
Wenn ein Schwarzer in einer Verkehrskontrolle durch 4 Schüsse ums Leben kommt, die Freundin daneben sitzt und alles filmt, dann frage ich mich schon wie es zu einer solchen Situation kommen konnte und ob ein Team die Situation nicht hätte besser lösen können, schon allein aufgrund der besseren Eigensicherung.

Wohlgemerkt, Laienmeinung

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Re: 4 Polizisten in Dallas ermordet

Beitragvon Fritz4081 » Sa 9. Jul 2016, 16:25

Moin C,

ob das jetzt erforderlich war, frage ich mich auch. Mit dem Manipulator komm ich auch nah genug heran um die Wasserkanone einsetzen zu können. Zudem passt bei manchen Modelle auch noch Schrot 12/70 ins Patronenlager.

Gruß Fritz

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Re: 4 Polizisten in Dallas ermordet

Beitragvon malfragen » Sa 9. Jul 2016, 18:36

Lone Soldier hat geschrieben:Wenn überhaupt, dann muss das Vorgehen der US-Polizei im Gesamtkontext gesehen werden. Dort kommt es im Allgemeinen, vor allem in manchen Bundesstaaten, viel öfter dazu, dass Schusswaffen eingesetzt werden. Weil einfach viel mehr Leute eine Waffe haben, als hier und sie dann auch noch in der Öffentlichkeit mit sich rum schleppen dürfen. Dass eine Polizei, die in so einem Umfeld arbeitet und deren Bediensteten in diesem Umfeld sozialisiert wurden, anders mit der Dienstwaffe umgeht, als wir, ist vollkommen normal.

In Amerika müsste also die Frage nicht lauten ob die Polizei, sondern ob die Gesellschaft als Ganzes ein Problem mit Gewalt durch Schusswaffen hat. Und wo die Ursachen dieses Problems liegen.
Ich denke das dies den dortigen Gesamtumstand am besten beschreibt, es liegt nicht an der Polizei oder den Bürgern, das ist Umstand der gesamten Gesellschaft.

In manchen Staaten kann sich ja jeder nach belieben und finanziellen Mitteln mit Waffen eindecken, darum ist die Gesamtdichte an Waffen schon bei weitem mehr als hierzulande.
Dadurch kommt es wohl auch zwangsläufig dazu das die Grundeinstellung in Sachen Waffen und deren Einsatz "alltäglicher" betrachtet wird.
Könnte mir durchaus vorstellen das es dort Haushalte gibt wo so Ding in der Ecke steht, so normal wie bei uns der Staubsauger.

Also ich finde den Einsatz des Sprengroboters ziemlich effizient, jedoch moralisch bedenklich.

Was ist ebenfalls mitgehe ist die Aussage hier das dies alles eine "Gewaltspirale" ist die dort noch richtig ausarten kann, wenn nicht schon ist.
Eine Handvoll Polizei Einsätze endeten tödlich, dadurch kam es zu Protesten bei denen wiederrum Menschen getötet wurden.
Man stelle sich vor in der Gegend kommt es in nächster Zeit wieder zum polizeilichen SWG, ob nun gerechtfertigt oder nicht, die Bevölkerung wird es nicht tolerieren, schon alleine aus dem Grund weil das Vertrauen in die Polizei zutiefst erschüttert ist
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Re: 4 Polizisten in Dallas ermordet

Beitragvon Beverly Hills Cop » Sa 9. Jul 2016, 20:17

springer hat geschrieben:@Beverly Hills Cop
Da war beides mal von Anfang an eine Schusswaffe beim Gegenüber im Spiel; da ist man einfach vorsichtig. Wenn angekündigt wird, dass man eine Schusswaffe hat und dann entgegen einer ausdrücklichen Anweisung in die Tasche gelangt wird, dann steht man da schon eine Winzigkeit vor dem gezielten Schuss. Auch in Deutschland.

Aber Du kannst bestimmt erklären, was genau falsch lief.
Wenn mein Gegenüber eine "Schusswaffe" hat bzw. ich davon ausgehe, gehe ich dann so gezielt in den Zweikampf und rolle mich mit meinem Gegenüber auf dem Boden? Ich denke nicht oder? Zumindestens wird das hier, bei uns in der Ausbildung, nicht so beigebracht. Mehr brauche ich ja dazu nicht sagen.
„Der Utopist sieht das Paradies, der Realist das Paradies plus Schlange.“

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Re: 4 Polizisten in Dallas ermordet

Beitragvon JedemDasSeine » Sa 9. Jul 2016, 21:16

Meinst du damit, dass die Beamten sofort hätten schießen sollen?
An sich ist nichts weder gut noch böse, das denken macht es erst dazu!(Shakespeare)


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