Verschärfung des Waffenrechts = Eindämmung Amokläufe???

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uwewittenburg
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Verschärfung des Waffenrechts = Eindämmung Amokläufe???

Beitragvon uwewittenburg » Di 17. Mär 2009, 12:40

[quote=""Gremlin""]

[quote=""Gerry""]
3. Ein Totalverbot von Waffen.
Das wäre zwar eine durchaus konsequente Maßnahme, nur leider übersehen ihre Verfechter, dass sie an der eigentlichen Thematik vorbeidiskutieren. Das Phänomen Amok beschränkt sich nämlich leider nicht auf das (ohnehin austauschbare) Tatmittel. [/quote]

Genau, das wäre sehr konsequent zumal ja diese Amokläufe hauptsächlich mit legalen Schußwaffen durchgeführt worden sind.
Selbst wenn die Waffe ordentlich im Safe aufbewahrt gewesen wäre,der Tim hätte sich bestimmt die Schußwaffe seines Vaters auch auf andere Weise besorgt. Ich glaube irgendwie nicht,dass der sich einen Flammenwerfer zusammengebaut oder sich irgendwo im Millieu eine illegale Waffe besorgt hätte.[/quote]

So ein Quatsch, willst Du jetzt auch Autos, Busse, Bahnen und Flugzeuge verbieten lassen?

Das private Aufbewahren von Waffen ist überhaupt nicht das Problem!

Eher eine zentrale Aufbewahrung!

Ich wäre in der Lage, mich in der nächsten halben Stunde legal mit einer fremden legalen Schußwaffe und ca 50 Schuß auszurüsten, wenn ich es wollte, auch wenn ich nicht im Besitz einer WBK und der dazugehörigen Munitionserwerbserlaubnis wäre. (habe jedoch beides)

Das ist überhaupt kein Problem!

Nein, ich tue es nicht und habe es auch nicht vor!

Ich werde den Weg aber auch nicht aufzeigen!
Ich lasse mir meine Meinung nicht nehmen und nehme sie auch nicht anderen.
Nur wer höflich widerspricht ist ein würdiger Diskussionspartner.

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Verschärfung des Waffenrechts = Eindämmung Amokläufe???

Beitragvon Mystix » Di 17. Mär 2009, 12:51

[quote=""Chrisimo""][quote=""Mystix""]]
Der Vergleich mit dem Strassenverkehr hinkt m. E. ganz gewaltig.

Unfall = unbeabsichtigt.

Amoklauf = beabsichtigt.
[/quote]

Soll das heißen, dass Verkehrstote demnach egal sind?
[/quote]

Dein Gedankengang erschliesst sich mir überhaupt nicht.

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Verschärfung des Waffenrechts = Eindämmung Amokläufe???

Beitragvon Chrisimo » Di 17. Mär 2009, 13:00

[quote=""Mystix""][quote=""Chrisimo""][quote=""Mystix""]]
Der Vergleich mit dem Strassenverkehr hinkt m. E. ganz gewaltig.

Unfall = unbeabsichtigt.

Amoklauf = beabsichtigt.
[/quote]

Soll das heißen, dass Verkehrstote demnach egal sind?
[/quote]

Dein Gedankengang erschliesst sich mir überhaupt nicht.[/quote]

Ist doch einfach: Was spielt der Unterschied (Unfall/Absicht) für eine Rolle? Tot ist tot.

Warum sollen denn Amokläufe verhindert werden?
Weil Menschen dabei sterben? Oder weil dort durch Waffen Menschen sterben?

Wenn ich Menschenleben schützen will, dann ist mir ziemlich egal, ob die Menschen nun unbeabsichtigt oder beabsichtigt getötet wurden. Das einzige was zählt ist, ob und wie man es vermeiden kann.

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Verschärfung des Waffenrechts = Eindämmung Amokläufe???

Beitragvon Gast » Di 17. Mär 2009, 13:13

[quote=""Mystix""]Der Vergleich mit dem Strassenverkehr hinkt m. E. ganz gewaltig.

Unfall = unbeabsichtigt.

Amoklauf = beabsichtigt.[/quote]

Es geht ja auch nicht um die moralische Verwerflichkeit oder die juristische Beurteilung der Tat, sondern um das real für den Bürger existierende Risiko. Und da schlagen Verkehrsunfälle den Amoklauf nunmal um Längen.

[quote=""Gremlin""]Ich glaube irgendwie nicht,dass der sich einen Flammenwerfer zusammengebaut oder sich irgendwo im Millieu eine illegale Waffe besorgt hätte.[/quote]

Der Amokläufer von Volkhoven hat genau das getan...
Du musst dir vor Augen führen, dass Amokläufer mit einer dermaßenen Entschlossenheit vorgehen, dass selbst der eigene Tod sie nicht von ihren Taten abhalten kann. Zu glauben, dass so jemand sich von seiner Tat abhalten lässt, nur weil er keine (legale) Schusswaffe zur Hand hat, ist mehr als naiv.

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Verschärfung des Waffenrechts = Eindämmung Amokläufe???

Beitragvon Fritz4081 » Di 17. Mär 2009, 15:00

@ Gerry

Eine rationale Risikobeurteilung will keiner haben und auch nicht hören. Dann ständen noch ganz andere Neubewertungen an !

Ürbigens was Gewltausbrüche und komische Reaktionen von Jugendlichen angeht:

Erinnerst Du dich an die, angeblich alkoholisierten, Jung die in Oberbayern einen toten Selbstmöder mit Draht an einem Baum hängten und danch mit Eisenstangen auf die Leiche enprügelten? War 2007 glaub ich. Bei Auffindung dann erstma ne Riesenwelle mit Ok/BtM-Verdacht etc..


aber ganz normale Jungs!?

Übrigens wurden bei einem der vorhergehenden Amokläufe auch USBV (glücklicherweise sehr delitantisch) eingesetzt. An eine Änderung des Chemikalienrechts kann ich mich als Folge auch nicht erinnern.

Und allzuviel alternative Gefahrenpotenziale kann man garnicht offen ansprechen, es sind zu viele potenziell Nachahmungswillige unterwegs.

Gruß Fritz
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Verschärfung des Waffenrechts = Eindämmung Amokläufe???

Beitragvon Nordlicht » Di 17. Mär 2009, 15:24

Ist die Schußwaffe denn das zentrale Problem bei Amokläufer?
Es gab solche Ereignisse, wenn man in die Geschichte sieht auch schon vor Erfindung des Feuerwaffen. Da wurde eben das Schwert, der Yantangan(?) oder ein Dolch benutzt.
Nach vielen Ereignissen wird die Diskussion auf das Thema Schußwaffe begrenzt, ob es nur ein Teilaspekt ist.
Der freundliche Ehemann, der seine Frau erschießt, hätte in Ermangelung einer Pistole wohl auch das altbewährte Küchenmesser genommen.
Ich nehme an, daß sich solche Vorfälle niemals restlos verhindern lassen werden, es sei denn, man amputiert jedem Menschen im Kindesalter die Hände.

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Verschärfung des Waffenrechts = Eindämmung Amokläufe???

Beitragvon SchwarzeSau » Di 17. Mär 2009, 17:23

[quote=""Mystix""]Fakt ist: Hätte jemand diese Waffen nicht legal gekauft und erworben, hätten diese Waffen mit allergrösster Wahrscheinlichkeit nicht illegal in den Besitz der entsprechenden Schüler kommen können.
[/quote]

Hätte-wenn-wäre, lies dazu mal Troopers Post auf Seite 1.

Außerdem: wer eine Waffe hier legal kaufen darf, weiß um die Aufbewahrungsvorschriften. Du auch. Dann impliziere hier bitte nicht, daß alles so einfach wäre und der Sohn so einfach Vaters Waffe nehmen konnte. Ich hab dazu schon genug geschrieben! Für alles in diesem fall gibt es gesetze und alle reiten auf deren einhaltung herum.

Tut es auch mal hier, Waffenrecht ist klein rechtsfreier Raum!
Hüte Dich vor dem Zorn eines sanftmütigen Mannes. (John Dryden)
Wenn Ihr den Tod so sehr liebt, könnt Ihr ihn haben....(Otto Schily)

A gun in the hand is better than a cop on the Phone.

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Beitragvon Mystix » Di 17. Mär 2009, 17:34

[quote=""SchwarzeSau""][quote=""Mystix""]Fakt ist: Hätte jemand diese Waffen nicht legal gekauft und erworben, hätten diese Waffen mit allergrösster Wahrscheinlichkeit nicht illegal in den Besitz der entsprechenden Schüler kommen können.
[/quote]

Hätte-wenn-wäre ...

[/quote]

Darum geht es doch letztendlich immer!

Man entwickelt Szenarien und versucht herauszufinden, wie etwas abgelaufen wäre/ablaufen würde, wenn ...

Du kennst aber auch meine Einstellung aus nem anderen Thread: Sowas lässt sich nicht verhindern. Polizeistaat und noch mehr Verbote will ich nicht. Es gehört zum Leben. Punkt.

Aber wenn ich diskutiere, dann eben auch auf Hätte-Wenn-Wäre-Basis, anders geht es doch gar nicht.

Und Fakten bleiben Fakten, auch wenn sie dir oder mir nicht passen.

Gast

Verschärfung des Waffenrechts = Eindämmung Amokläufe???

Beitragvon Gast » Di 17. Mär 2009, 19:20

[quote=""Fritz4081""]@ Gerry

Eine rationale Risikobeurteilung will keiner haben und auch nicht hören. Dann ständen noch ganz andere Neubewertungen an![/quote]

Und genau da liegt der Hund begraben. Statt gesellschaftliche Probleme zu lösen (oder zumindestens anzusprechen) versuchen wir sie mit ein paar kosmetischen Maßnahmen zu kaschieren. Dann fühlen wir uns wieder ein paar Jahre sicher - bis es das nächste Mal knallt...

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Beitragvon Fritz4081 » Mi 18. Mär 2009, 09:07

Um den "Hund" nochmal aufzuwecken:

http://www.fr-online.de/frankfurt_und_h ... Hause.html

Immerhin hat der Junge das Ding nicht in die Schule mitgenommen, aber das Abgenen hätt schnell schiefgehen können. Soviel zum Restrisiko :(


Gruß Fritz
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Verschärfung des Waffenrechts = Eindämmung Amokläufe???

Beitragvon MICHI » Mi 18. Mär 2009, 16:26

wie sieht es in den 15 bl eigentlich mit einer zentralen waffendatei, wie sie hamburg unter der bezeichnung "wanda" führt aus.
Gruß
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Verschärfung des Waffenrechts = Eindämmung Amokläufe???

Beitragvon deBadner » Mi 18. Mär 2009, 16:50

[quote=""SchwarzeSau""][quote=""deBadner""]Es ist leider eine Tatsache, dass beide bisherigen Amokläufe in Deutschland mit legalen Waffen "veranstaltet" wurden. [/quote]

Kann ich so nicht stehenlassen, weil: lediglich Hypothese ohne Hintergrund. Winnenden: Sohn nahm Waffe rechtswidrig in Besitz= Diebstahl, daraus folgt: Waffe illegal besessen. Erfurt: Waffe legal gekauft, jedoch vom OA nicht eintragen lassen, WBK verfälscht, OA der Kontrollpflicht nicht nachgekommen, dh, bestehendes Recht durch Behörde nicht angewandt (somit trifft diese eine Mitschuld)= Waffe illegal besessen.[/quote]

Man kann alles so drehen, wie man es gerade braucht.

"Legal" im Sinne meines Beitrags sollte verdeutlichen, dass die Waffe ursprünglich nicht auf illegalem Wege beschafft wurde.
Natürlich hat der Täter in Winnenden die Waffe seinem Vater entwendet.
Deshalb war die Waffe aber bis zu diesem Zeitpunkt dennoch im legalen Besitz des Vaters - das war gemeint mit legaler Waffe.

Ebenso die Waffe in Erfurt: Legal gekauft. Was damit hinterher geschah, steht auf einem anderen Blatt.

Mit illegal im Kontext meines Beitrags sollte eigentlich zu verstehen sein, dass die Waffe auf dem Schwarzmarkt beschafft wurde. Und das war in beiden Fällen nicht so.

[quote=""SchwarzeSau""]
...noch sind wir eine Demokratie. Wenn das Volk keine waffen merh hat, sind wir eine Diktatur. Schau in die Geschichte, es gibt genug Beispiele. Auch in D. Ich sage nur 3.Reich und DDR.[/quote]

Richtig, wir sind eine Demokratie.
Aber eine Diktatur daran festzumachen, dem Volk die Waffen zu nehmen sehe ich doch etwas zu drastisch.

Wenn wir gerade bei Demokratie sind:
Angenommen, die Mehrheit der Deutschen stimmt für ein vollständiges Verbot von Waffen in Privatbesitz. Was wäre daran nicht demokratisch?
http://www.presseportal.de/pm/6329/1371 ... jahr_stern


Ich persönlich bin sicher nicht für ein Verbot von Waffen im Privatbesitz.
Jedoch sollte man eben erkennen, dass eben beide bisherigen Amokfälle in Deutschland eben mit solchen Waffen verübt wurden.
Das Argument "wer unbedingt eine Waffe will, bekommt sie auch" ist sicher nicht falsch. Aber im Falle des jugendlichen Amoktäters sehe ich diese Möglichkeit als zu vernachlässigen an, solange er auf wesentlich einfacherem Wege an die begehrten Schusswaffen kommt.

Jedoch wegen 2 Fällen, zugegeben tragischen Fällen, ein Verbot von Schusswaffen in Privatbesitz zu verhängen, sehe ich als absolut unverhältnismäßig an.
Zu verhindern sind derartige Taten sicher nicht. Zumindest nicht durch eine Verschärfung des Waffenrechts.

Eine Frage stelle ich mir allerdings doch:
Was hat eine großkalibrige Waffe mit Sport zu tun?

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Verschärfung des Waffenrechts = Eindämmung Amokläufe???

Beitragvon Fritz4081 » Mi 18. Mär 2009, 16:51

Bin ja für Minimierung von Datenbanken, aber in diesem Fall wärs nicht schlecht. Nur was verbessert sich hinsichtlich der Kontolle durch OA? wenn dort eh zu wenig Leute sitzen?

Gruß Fritz
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Verschärfung des Waffenrechts = Eindämmung Amokläufe???

Beitragvon Chrisimo » Mi 18. Mär 2009, 17:02

[quote=""deBadner""]
Was hat eine großkalibrige Waffe mit Sport zu tun?[/quote]

Komische Frage. Was hat ein Motorrad mit Sport zu tun? Oder ein Fallschirm?
Sport heißt glaube ich nicht unbedingt viel körperliche Bewegung.
Eine großkalibrige Waffe stellt jedenfalls schon mal andere Anforderungen an den Schützen, als eine Kleinkalibrige (dazu zähle ich jetzt mal .22 und drunter).
Ist natürlich auch alles Geschmackssache. Manche schießen auch lieber Luftgewehr. Ist auch ok.

Gast

Verschärfung des Waffenrechts = Eindämmung Amokläufe???

Beitragvon Gast » Mi 18. Mär 2009, 17:03

[quote=""deBadner""]Eine Frage stelle ich mir allerdings doch:
Was hat eine großkalibrige Waffe mit Sport zu tun?[/quote]

Es gibt beim sportlichen Schießen mehr als genug Großkaliberdisziplinen. Einerseits weil das Schießen mit großkalibrigen Waffen (da gehört ja nicht nur die 44er Magnum von Dirty Harry, sondern auch schon eine "normale" 9mm dazu) ganz andere Herausforderungen bietet als das mit einer 22er. Und andererseits weil es ziemlich aussichtslos sein dürfte, einen Popper mit einer Kleinkaliberwaffe umzuschießen. :wink:


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