Bei den Zöllnern geht die Angst um

Erfahrungsberichte, Probleme und Verbesserungsvorschläge...

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Re: Bei den Zöllnern geht die Angst um

Beitragvon zoellner » Sa 3. Mär 2012, 13:55

der kann ja viel absagen, nur wenn die Politik entscheidet muss er auch dass machen was ihm gesagt wird.in der Hinsicht ja er nichts zu entscheiden.

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Re: Bei den Zöllnern geht die Angst um

Beitragvon Frankfurter_1972 » Sa 3. Mär 2012, 14:46

Na, dann würde der jetztige Chef des HZA Singen mit seinem Wechsel nach Frankfurt quasi vom Regen in die Taufe kommen. Unser öPR-Vorsitzender Christan Brüchert scheut sich nicht davon, offensichtliche Probleme vor Gericht zu klären. Und bis jetzt immer erfolgreich! :polizei1:

Siehe:

Mitbestimmung der Personalräte bei Erstfestsetzung von Erfahrungsstufen bestätigt (24.10.2011)
http://bdz.eu/medien_nachrichten_3174.php

Hessischer Verwaltungsgerichtshof bestätigt umfassenden Informationsanspruch der Personalräte (17.11.2011)
http://bdz.eu/medien_nachrichten_3185.php

Das wird lustig! :polizei7:
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Re: Bei den Zöllnern geht die Angst um

Beitragvon J12 » Sa 3. Mär 2012, 15:02

Mmh, sollte das HZA Frankfurt a.M. - Flughafen nicht zu einem ZA umgewandelt werden und ein HZA Frankfurt a.M. gegründet werden. An einem ZA gibt es m.E. keinen nach A 16 bewerteten Dp. :gruebel:
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Re: Bei den Zöllnern geht die Angst um

Beitragvon Frankfurter_1972 » Sa 3. Mär 2012, 15:54

Das HZA Frankfurt-Flughafen soll aufgelöst werden. Übergangslos entsteht dann das HZA Frankfurt am Main neu. Der Flughafen wird dann nur noch ein ZA sein (jedenfalls der Frachtbereich, Reiseverkehr und Vorfeld sind ja eh SG C).

Beim neuen HZA Frankfurt am Main gibt es dann natürlich wieder nen A16ner.
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Re: Bei den Zöllnern geht die Angst um

Beitragvon J12 » Sa 3. Mär 2012, 16:07

Und nochmal mmh!
ZÄ gehören nach FK PSZ zum SG B (fachliche Behandlung). Dort ist vorranging die Fracht und die USt-Erstattung des ZA Flughafen F/aM angesiedelt.

Die KEen am Flughafen werden dann zum SG C des neuen HZA Frankfurt a.M. gehören.
Frankfurter_1972 hat geschrieben: Beim neuen HZA Frankfurt am Main gibt es dann natürlich wieder nen A16ner.
Dank des ZA Flughafen wird die nötige AK-Zahl für einen nach A 16 bewerteten Dp des Vorstehers des HZA F/aM erreicht. Sonst hätte es wohl nicht geklappt. :buhu:
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Re: Bei den Zöllnern geht die Angst um

Beitragvon Die_Schumann » So 4. Mär 2012, 21:36

Geht bei den Kollegen eigentlich immernoch die ANGST um, ..oder sind wir massiv OT..?

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Re: Bei den Zöllnern geht die Angst um

Beitragvon zoellner » So 4. Mär 2012, 23:08

Was off Topic ist, entscheiden wir Moderatoren!

Wir sind immernoch beim Thema der drohenden Einzelbesetzung von Grenzübergängen! Ausser der Aussage, dass das BMF nunmehr einen Bericht verlangt und dann entscheidet, ist der Kelch noch nicht an den Kollegen vorrüber gegangen.

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Re: Bei den Zöllnern geht die Angst um

Beitragvon Knaecke77 » Di 7. Aug 2012, 18:38

Neusten Veröffentlichungen der Interessenvertretungen zufolge sollen nun ehemalige Angehörige der Bundeswehrverwaltung die Kräfte des Warenverkehrs (SG B) beim Stempeln der AKZ kräftig unterstützen.

Wie viele wechselwillige Kollegen des SG C dann noch zu B wechseln können?
Man hört viele würden lieber heute als morgen die Waffen abgeben um ins lauschige Zollamt zu wechseln.

Kommen mal wieder die eigenen Kollegen zu kurz?
Zuletzt geändert von Knaecke77 am Mi 8. Aug 2012, 07:47, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Bei den Zöllnern geht die Angst um

Beitragvon ostkev » Di 7. Aug 2012, 20:25

Knaecke77 hat geschrieben:Neusten Veröffentlichungen der Interessenvertretungen zufolge sollen nun ehemalige Angehörige der Bundeswehrverwaltung die Kräfte des Warenverkehrs (SG B) beim Stempeln der AKZ kräftig unterstützen.
Da ja eh nicht kontrolliert werden soll, ob eine Übereinstimmung mit der ausgeführten Ware vorliegt, ist das nur konsequent.
Stempelautomaten würden das aber auch erledigen können.

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Re: Bei den Zöllnern geht die Angst um

Beitragvon grenzwertig » Fr 2. Nov 2012, 18:16

Schützenhilfe von der "Gegenseite" zum Thema Bagatellgrenze bei den AKZ:
Dem Schweizer Einzelhandel laufen die Kunden ins benachbarte Deutschland davon - auch wegen der Mehrwertsteuerrückerstattung. Die Schweizer Idee einer Bagatellgrenze würde in Deutschland vor allem Lebensmittelgeschäfte hart treffen.

Die bisherige Mehrwertsteuer-Regelung für den grenzüberschreitenden Einkauf soll fallen. Das haben sich Schweizer Politiker offensichtlich vorgenommen, die ihren wund gescheuerten Ladenbesitzer helfen wollen. Deshalb soll für die Mehrwertsteuer-Rückerstattung eine Bagatellgrenze eingeführt werden. Sie soll zwischen 100 und 250 Euro liegen. Wer für weniger einkauft, soll die deutsche Mehrwertsteuer nicht mehr erstattet bekommen.

Schweizer Botschafter wirbt in Berlin für Bagatellgrenze

Diesen Wunsch brachte in der vergangenen Woche die Zürcher Nationalrätin Kathy Riklin (Christliche Volkspartei CVP) bei Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble in Berlin vor. Riklin, Präsidentin der Schweizer Parlamentarierdelegation für die Beziehungen zum Bundestag, hatte mit ihrer Delegation ihm Rahmen der Kontakte der deutsch-schweizerischen Parlamentariergruppe Berlin besucht. Laut einem Bericht der Schweizer Sonntagszeitung soll sich auch schon der Schweizer Botschafter in Berlin, Tim Guldimann, für die Einführung einer Bagatellgrenze eingesetzt haben.


"Lieber eine neue Brücke als weniger Kunden"

Dem Vorsitzenden des Waldshuter Gewerbevereins W+F, Christian Straub, geht die Schweizer Begründung einer Ersparnis von Arbeit für deutsche Zollbeamte zuwider. Auf das Sträuben der Schweizer Seite gegen einen neuen Grenzübergang zwischen Waldshut und dem Aargau anspielend sagt Straub: „Der Verkehrsstau lässt sich am besten durch den Bau einer neuen Rheinbrücke lösen, nicht durch weniger Schweizer Kunden.“

Durchschnittlich 35 Euro je Einkauf

Für die Vertreter des deutschen Einzelhandels insgesamt sind die neuen Bemühungen zur Einführung einer Bagatellgrenze Anlass zur Sorge: "Für Klein- und Mittelbetriebe ist die Rückerstattung essentiell. Bei der angedachten Mindestgrenze würden besonders die Lebensmittelgeschäfte leiden, bei denen Schweizer Kunden je Einkauf im Durchschnitt 35 Euro ausgeben", so Jochen Seipp, Vertreter des Handelsverbandes Südbaden in Waldshut-Tiengen.
Quelle

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Re: Bei den Zöllnern geht die Angst um

Beitragvon Zollmajor » Sa 3. Nov 2012, 07:28

Glückwunsch an die Schweizer! Die Schweizer haben tatsächlich die ersten Politiker mit Verstand im Bereich ZOLL gefunden.
Nagut die Motivation da hinter ist natürlich das liebe Geld und Wählerstimmen aus dem Einzelhandel aber trotzdem :zustimm: .

Hoffentlich hört Berlin zu und setzt die Nummer auch um. Ich habe die Schnauze voll wegen 30 Cent durch die Gegend zu rennen nur um dann festzustellen dass die Ware garnicht da ist :motz:

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Re: Bei den Zöllnern geht die Angst um

Beitragvon Knaecke77 » Sa 3. Nov 2012, 08:41

Zollmajor hat geschrieben:Glückwunsch an die Schweizer! Die Schweizer haben tatsächlich die ersten Politiker mit Verstand im Bereich ZOLL gefunden.
Nagut die Motivation da hinter ist natürlich das liebe Geld und Wählerstimmen aus dem Einzelhandel aber trotzdem :zustimm: .

Hoffentlich hört Berlin zu und setzt die Nummer auch um. Ich habe die Schnauze voll wegen 30 Cent durch die Gegend zu rennen nur um dann festzustellen dass die Ware garnicht da ist :motz:

Du wirst doch nicht glauben, dass der örtliche Einzelhandel dieses Ansinnen durchgehen lässt?! Die Verbände werden schon in Stellung gebracht.

Zudem....der Verschiebebahnhof von C nach B ist auf den Schienen und hat Fahrt aufgenommen. Den hält nichts mehr auf.
Unter Schröder und Merkel knallhart weggekürzt! Politiker: Haltet eure Zusagen aus den 00er Jahren ein!
Deshalb --> Urlaubs- und Weihnachtsgeld & 38,5 h - Wochenarbeitszeit (ohne Einkommensverlust) auch wieder für Beamte! JETZT!! :zustimm:

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Re: Bei den Zöllnern geht die Angst um

Beitragvon Zollmajor » Sa 3. Nov 2012, 20:18

Wie schon gesagt haben bisher nur die Schweizer das seltene Exemplar eines Politikers mit Sachverstand entdeckt. Die bisherige intensive Suche in den in Deutschland angesiedelten Ministerien ergaben bisher keine nennenswerten Erfolge (Paradebeispiel: Aufsichtsrat Berliner Flughafen).

Natürlich werden die entsprechenden Lobbyisten schon Sorge tragen dass neue Regelungen die ihren Gewinn verringern wurden schon im Vorfeld abgewürgt werden. Aber mit jedem Vorfall, Zeitungsbericht oder Vorschlag (jetzt aus der Schweiz) besteht die Chance dass nicht nur die regionalen Zeitungen berichten sondern dass die "Missstände" auch mal von er Überregionalen Zeitung (z.B Spiegel und [Schande über mich] Bild) aufgegriffen werden. Auf die Fachkräfte hört keiner aber vor der Presse haben die Herren/Damen im BMF Angst.

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Re: Bei den Zöllnern geht die Angst um

Beitragvon zoellner » Fr 14. Dez 2012, 22:15

Inzwischen wird in 4 Augen-Gesprächen den Kollegen mitgeteilt wo sie ab dem 1.1. Dienst tun werden. Die meisten werden gegen ihren Willen an die Zollämter umgesetzt undd nehmen ihre Stelle mit, wo sie im Warenverkehr Kassenzettel stempeln und Busse abkassieren sollen.
Eigentlich ist vorgesehen, dass sie die komplette Tätigkeit im Warenverkehr mit erledigen, aber es sind keine Lehrgänge vorgesehen. Somit sollen die alten Kollegen die neuen einarbeiten. Grundsätzlich machbar, aber auch nur wenn sich Kollegen finden, die die neuen Kollegen auch unterstützen.
Die Personalstärke der Kontrolleinheiten wird nahezu halbiert... und das wo es jetzt schon Personaldefizite in den Kontrolleinheiten an der CH-Grenze gibt.

Grundsätzlich finde ich es aber auch richtig Scheiße, dass von Heute auf Morgen funktionierende Kontrolleinheiten auseinander gerissen werden, nur damit der Einzelhandel und die IHK zufrieden gestellt werden. Es ist ja auch nicht auszudenken was mit den Läden im Grenzgebiet passieren würden, wenn die Freimeinge für Ausfuhrerstattungen auf 100€ angehoben werden würde. Es würden zwar ca. 48% der Kassenzettel wegfallen, aber auf der anderen Seite wären die eidgenössischen Kunden angehalten mehr einzukaufen um auf die 100€ Warenwert zu kommen. Das Theater was veranstaltet wird, wenn eine Schlange vor dem Schalter steht und jeder nur Cent und keine Eurobeträge abgestempelt haben will ist doch zum ko...... .

Für diese Tätigkeit braucht man weder eine 2-jährige Ausbildung noch Zollbeamte. Da reicht ein Schimpanse oder ein Stempelautomat. Zumal ja physische Kontrollen, ob die Ware die abgestempelt werden soll ja auch nichtmehr richtig möglich sind, weil abends und am Wochenende an kleinen Ämtern der Beamter in seiner Box sitzt, hinter Panzerglas und aus eigensicherungsgründen, weil er ja alleine Dienst tut, nicht auf die Straße darf. Sehr sinnig sowas.

Die Beschauquote (also die Anzahl der tatsächlichen Kontrollen dessen was der Reisende dabei hat) liegt im Schnitt bei 1,2%. Das Land Baden-Württemberg, was für die Verwaltung und Erstattung der Mehrwertsteuer zuständig ist, verlangt jedoch mindestens 20% (wenn ich recht inforiert bin).
Im Bereich des HZA Singen, also von Konstanz bis Bad Säckingen sind 2011 rund 60 Mio Kassenzettel gestempelt worden. wieviele physische Kontrollen hier durchgeführt werden müssten damit man die Quote erreicht, kann sich jeder selbst ausrechnen.

Umgekehrt bekommt man in der Schweiz auch die Schweizer MwSt bei der Ausreise erstatte, aber erst ab einem Warenwert von 500CHF. Die MwSt beträgt in der Schweiz auch nur 2,5 - 8% da muss man auch eine Menge teurer Waren einkaufen damit sich das lohnt.

Eine Anhebung der deutschen Freimenge auf min. 100€ wäre nur konsequent und würde den Zoll wieder für vernünftigen Aufgaben frei machen.

Kurz gesagt. Vadder Staat und Muddern Ministerium sehen die Kriminalitätsbekämpfung, den Schutz der Bevölkerung und die Sicherung der Einfuhrabgaben nicht so wichtig an. Hauptsache IHK, Bürgermeister, Landräte und der Einzelhandelsverband machen keinen Ärger und sind zufrieden.
Wer sich noch beim Schmuggeln erwischen lässt, sollte wegen Blödheit nochmal bestraft werden.
:sauer:

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Re: Bei den Zöllnern geht die Angst um

Beitragvon zoellner » Fr 18. Jan 2013, 16:00

Das war wohl nix. Lieber ausgebildete Zollbeamte zu Stempelknechten verheizen, statt eine vernünftige Lösung umzusetzen. Es hätte wahrlich niemandem geschadet, wenn es zu einer Bagatellgrenze gekommen wäre. Das Einkaufsverhalten der Schweizer hätte sich womöglich sogar verändert und die Umsätze der deutschen Einzelhändler wäre gestiegen.

Schäuble hilft Händlern, nicht dem Zoll

Bagatellgrenze für Schweizer Einkaufstouristen vom Tisch.

FREIBURG. Über die vielen Einkaufstouristen aus der Schweiz freuen sich Südbadens Einzelhändler. Weniger erfreut sind deutsche Zöllner, die den Eidgenossen bei der Rückreise in ihre Heimat an der Grenze sogenannte Ausfuhrbescheinigungen abstempeln müssen. Mit Hilfe der grünen Zettel können sich die Schweizer die in der Bundesrepublik gezahlte Umsatzsteuer erstatten lassen. In den Hauptzollämtern Lörrach und Singen waren vergangenes Jahr 38 000 Zettel zu stempeln – pro Tag. "Das nähert sich der Absurdität, wenn man bedenkt, dass uns ohnehin schon viel Personal fehlt", hatte vor einem Jahr der Chef der deutschen Zollgewerkschaft, Klaus H. Leprich, der BZ gesagt. Seitdem ist die Zahl der Zettel um ein Viertel gestiegen – auf 14 Millionen.

Das Ausmaß des Einkaufstourismus’ ärgert auch Schweizer Politiker. Sie wollen, dass ihre Landsleute ihr Geld daheim ausgeben. Daher haben sie in Berlin die Einführung einer Bagatellgrenze für die Rückerstattung der Umsatzsteuer ins Gespräch gebracht. Das hätte den Einkauf beim nördlichen Nachbarn weniger attraktiv gemacht. Die Grenze sollte zwischen 100 und 200 Euro liegen, die durchschnittliche Einkaufssumme liegt bei 50 Euro. Frankreich erstattet die Steuer ab 175 Euro Einkaufsumme zurück.

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Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat das nun aber abgelehnt. Das habe dieser in einem Brief an den Chef der Industrie- und Handelskammer (IHK) Hochrhein-Bodensee, Kurt Grieshaber, klargestellt, teilte am Donnerstag die IHK mit. Die Bagatellgrenze ist vom Tisch. Grieshaber freut’s. Er hatte stets die Bedeutung der Schweizer Kunden für den regionalen Handel betont. Schäuble habe in dem Brief geschrieben, dass es "zwar zu einem deutlichen Mehraufwand der Zollverwaltung käme, dem aber andererseits die Belebung des grenznahen Einzelhandels mit entsprechend höheren Ertragssteuereinnahmen entgegenstünde".

Die Zöllner wird es nicht freuen. Leprich 2012: "Ich höre von meinen Kollegen an der Grenze, dass sich einige Reisende für einen Becher Joghurt einen Beleg geben lassen, andere sich die Umsatzsteuer für die Plastiktüte zurückholen."
http://www.badische-zeitung.de/nachrich ... 15518.html


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