Beitragvon Beobachter » So 14. Jul 2013, 15:37
Ok.
Es war als Anregung zum Nachdenken gemeint und ich präzisiere gerne, was ich meine.
Der Fred geht ja schon ein paar Tage länger. Und erst nach vielen Seiten ist es halbwegs gelungen, sich darauf zu einigen, womit man es bei diesem Camp zu tun hat und was denn der Job der Polizei in diesem Zusammenhang wäre.
Vielleicht täusch ich mich auch und wir sind uns noch immer nicht darüber einig.
Weil es eben auch nicht ganz einfach ist.
Ausgangspunkt (was das Camp, nicht das in denselben Zusammenhang gesetzte allgemeine Level der Kriminalität in X-berg betrifft) war ja sinngemäß:
"Das ist aber ungerecht! Da könnt ja jeder kommen und überall sein Zelt errichten! Da ist eine "Störung" und obwohl ich zur Störungsbeseitigung da bin, darf ich nichts dagegen tun! Und dann muss ich mich auch noch von jedem anpöbeln lassen. Alle sind gegen mich."
Eine Veränderung des Blickwinkels könnte nun dazu führen, anzuerkennen, dass dieses Camp ein Ausdruck durchaus politisch erwünschter und im Sinne des Grundgesetzes erst mal unterstützenswerter Meinungsäußerung ist.
Mit dem Effekt, dass man den dort agierenden Menschen nicht schon von vornherein selbst so entgegentritt, als habe man es mit "Störern" zu tun.
Sondern erst einmal mit Menschen, die ein demokratisches Anliegen mit friedlichen Mitteln verfolgen dürfen.
Diese Information wird aber vor Ort von Polizeibeamten nicht übermittelt, während das Signal aus der Politik recht eindeutig ist.
Dort sehe ich Fortbildungsbedarf.
Gutwillige, differenzierte und geduldige Menschen wie ich gehen davon aus, dass es polizeiintern ein Übermittlungsproblem geben könnte.
Andere werfen dem konkret (und aufgrund der Situation sogar vielleicht zu Recht) missgelaunten Polizisten persönlich eine eher rechte, einwanderungsfeindliche Gesinnung vor, die es ihm persönlich schwer macht, von seiner Haltung, "Das is hier alles illegal und jeder, der hier steht, ist kriminell!" abzurücken.
Kurz und gut: vielleicht trägt man zur miesen Stimmung gegen Polizisten auch selbst ein bisschen bei?
"Ich glaube an das Gute im Menschen, rate aber dazu, sich auf das Schlechte in ihm zu verlassen. "
Alfred Polgar