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Re: Berlin Kreuzberg

Beitragvon powle » Di 16. Jul 2013, 16:12

Ich kann die Anliegen der Asylbewerber vollkommen verstehn, und die sind bestimmt nicht Schuld an deiner beruflichen Unzufriedenheit Uwe.

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Re: Berlin Kreuzberg

Beitragvon Timmey! » Di 16. Jul 2013, 16:37

Das Anliegen können die meisten Kollegen vermutlich verstehen. Aber es geht um die Selbstverständlichkeit des Rechtsbruches, was vielen Kollegen zu Recht sauer aufstößt

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Re: Berlin Kreuzberg

Beitragvon Knaecke77 » Di 16. Jul 2013, 17:13

Die Flüchtlinge sind doch sicherlich selbst nicht auf die Idee gekommen ein Zeltstadt mitten in Berlin aufzustellen.

In Deutschland habem wir zwischenzeitlich eine gut verdienende "Asylindustrie" bestehend aus Anwälten, Organisatsionen und Betreuungsvereinen. Diese haben natürlich ein vitales Interesse daran, dass a) der Zufluss an Flüchtlingen nicht versiegt und b) die Anliegen dieser Vereine (die nicht zwingend mit den Interessen der Flüchtlingen übereinstimmen müssen) medienwirksam präsentiert werden.

Erst kürzlich habe ich bei einer Wahlveranstaltung erfahren dürfen, wie falsch das Bild ist, dass Parteien wie die Grünen und Piraten von Zuständen in Asylbewerberheimen zeichnen. Die Diskussion war von Unkenntnis, übertreibungen und schlichten Falschinformationen geprägt.

Schon klar, dass man den Wutbürger hier auf die Barrikaden bringt und die Polizei darunter zu leiden hat.
:nein:

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Re: Berlin Kreuzberg

Beitragvon Controller » Di 16. Jul 2013, 17:29

@ DonRob

darum ging es mir ja auch bei dem Zitat:

Wer definiert ......

ich meine, :polizei10: :gruebel:

vor nicht allzu langer Zeit den Begriff

Wirschaftsflüchtlinge

in der Tagesschau von einem Kabinettsmitglied gehört zu haben :pfeif:
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

- Verstorben am 09.08.2021 -

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Re: Berlin Kreuzberg

Beitragvon Knaecke77 » Di 16. Jul 2013, 17:37

Kaeptn_Chaos hat geschrieben:
Knaecke77 hat geschrieben:
a) der Zufluss an Flüchtlingen nicht versiegt
Ach so...ich dachte, dass die Asylbewerber aufgrund der katastrophalen Lage in ihren Heimatländen Grund, Boden und Familie hinter sich lassen. Kannste mal sehen.

Vielleicht könntest du ja mal beim PP Berlin vorbei fahren und durchzählen, wer draußen alles raucht...dann können wir da eine Eingabe schreiben und mit den dann zur Verfügung stehenden Beamten mal richtig durchgreifen.

Sachlich geht anderst..... :frown:

Ich habe nirgends geschrieben, dass o.g. Lobby für den "Nachschub" an Flüchtingen verantwortlich ist.
Dafür sorgen schon Politiker und Wirtschaftsmagnaten.

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Re: Berlin Kreuzberg

Beitragvon Majestro » Di 16. Jul 2013, 19:43

SirJames hat geschrieben:Sollten mir die Bedingungen in meinem Fluchtland nicht gefallen, so gehe ich in ein anderes Land, dass mir mehr bietet.
Und genau das tun auch die meisten Asylsuchenden. Zumindest ist das mein subjektives Empfinden und ich habe nahezu jede Schicht mit diesen Menschen zu tun.
Das Problem ist nur, das hilft ihnen nix.

Beispiel:
1-AFG-m-23, lässt sich bis in die EU nach Griechenland schleusen. Dort wird er von den Behörden aufgegriffen und beantragt das erste mal Asyl. Er merkt schnell, dass das hier nicht so das gelbe vom Ei ist. Also macht er sich auf in ein "besseres" EU-Land.
Von Griechenland führt ihn seine Reise über Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Österreich bis nach Deutschland zu mir an die Autobahn und auf die Rastanlage in meine Kontrolle.

So. Keine ID-Papiere, logisch. Mitnahme zur Dienststelle. ED-Behandlung, EURODAC-Abfrage. Und hier liegt nun der Hund begraben.

In Griechenland hat er, wie erwähnt, bereits Asyl beantragt. Nur sind die Griechischen Behörden, was die Zurückschiebepraxis anbelangt, sagen wir mal, etwas "nachlässig"....
Der AFG bekommt einen Schrieb in die Hand, in dem ihm mitgeteilt wird, dass er das Land binnen zwei Wochen zu verlassen hat. Macht er... klaaar.... aber nach Deutschland.. :o

Er sitzt jetzt bei uns auf der Dienststelle und wir warten auf das Telebildergebnis bzw die EURODAC-Auswertung des BKA. Dieses trifft ein und tataaaaa!!! EURODAC-Treffer in Griechenland.
Nach dem Dubliner Übereinkommen II wird er nun in Zurückschiebehaft genommen und binnen 2-3 Wochen in das Land zurückgeschoben in dem er zuerst Asylantrag gestellt hat, hier Griechenland.... :buhu:
Man sieht, ein Teufelskreis....
Meine persönliche Meinung hierzu:
Menschen, die ein BEACHTLICHES Schutzersuchen in Deutschland stellen, dürfen gerne hier bleiben, ich würde es an deren Stelle genauso machen. Diese Menschen erhalten auch nach Ablauf und Befürwortung ihres Aslyantrages irgendwann einmal Zugang zum Arbeitsmarkt.

Die Menschen, die in Berlin einen Platz besetzen, dürften an die 90% aus Wirtschaftsflüchtlingen bestehen und somit ein UNBEACHTLCIHES Schutzersuchen hier in Deutschland gestellt haben. Diese werden nach Bearbeitung / Ablehnung ihres Asylantrages in ihr Heimatland zurückgeschoben. Sorry, aber für schlechte Arbeitsmarktverhältnisse in zB Serbien können wir nix.... :banned:
"dass" / "das"

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Re: Berlin Kreuzberg

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Di 16. Jul 2013, 20:12

Das ist eigentlich ein schöner Beitrag. :zustimm:

(Eigentlich, weil das GG halt nicht nach Zweck des Asyls unterscheidet. Dem ist auch egal, ob sich Tyrant in seinem Befinden gestört fühlt)
:lah:

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Re: Berlin Kreuzberg

Beitragvon SirJames » Di 16. Jul 2013, 20:30

Käptn, ich denke kein Kollege lehnt die Aufnahme von Flüchtlingen grundsätzlich ab. In diesem Thread und vor allem den im Zusammenhang mit der Refugee Problematik eingesetzten Beamten geht es um die Art und Weise des Umganges mit dieser Thematik.

Wenn man davon nicht unmittelbar betroffen ist, sollte man vielleicht etwas vorsichtiger in seinen Einlassungen sein. Ich vertrete wahrlich kein konservatives Weltbild und ich habe auch nichts gegen eine politische Auseinandersetzung über dieses Thema, ich habe etwas gegen politisch geduldeten fortdauernden Rechtsbruch, Heuchelei, Ungleichbehandlung und die Demütigung von uns eingesetzten Beamten.

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Re: Berlin Kreuzberg

Beitragvon Objektschuetzer » Di 16. Jul 2013, 20:35

So und das die ganze Sache offensichtlich doch nicht ganz so sauber ist hat unserer Innensenator heute nochmal vor versammelter Presse zum Besten gegeben:

Er wird sich an keinem runden Tisch beteiligen ,der als Thema eine rechtswidrige Situation hat und nichts anderes als eine rechtswidrige Situation stellt sich da am O-Platz dar. Unter Duldung des grünen Bezirksbürgermeisters.

Respekt Herr Henkel, klare Worte :applaus: :zustimm:

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Re: Berlin Kreuzberg

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Di 16. Jul 2013, 20:37

Was heißt denn "unmittelbar davon betroffen"?

Ist man als Berliner der Einzige, der erlebt, wie teilweise mit zweierlei Maß gemessen wird, unterschiedliche Gruppierungen unterschiedliche Freiheiten erleben und das mit dem Artikel 3 nur selten was zu tun hat?

Habt ihr ein Monopol darauf, solche Bagatellen wie ein Zeltlager beurteilen zu können?

Nee, lass mal stecken. Wenn es gut läuft, habe ich nur alle vier Tage eine Rechts / Links Demo in der Fußgängerzone als adhoc Lage und stehe da sehr im Fokus der Bevölkerung, der Medien und der Justiz. Insofern bilde ich mir ein, auch hier mitreden zu können, sorry. Auch, wenn mein letzter Berlinbesuch vier Monate zurückliegt und ich da keine störenden Asylmissbraucher getroffen habe, die euer Rechtsempfinden strapazieren. Auch, wenn ich vorsichtiger sein soll. (Gelächter)

Aber bestimmt ist das alles ganz, ganz böse und als Außenstehender nicht zu erfassen.

Und das hält die Demokratie bestimmt nicht aus, dass Asylsuchende da marodieren und die Justiz da vielleicht etwas mehr Leine lässt, als bei anderen politischen Strömungen.
:lah:

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Re: Berlin Kreuzberg

Beitragvon powle » Di 16. Jul 2013, 20:41

Absolut lächerliche Haltung von unserem Innensenator. So löst man auf jeden fall keine Probleme, in dem man sich sträubt darüber zu reden.

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Re: Berlin Kreuzberg

Beitragvon Objektschuetzer » Di 16. Jul 2013, 21:03

powle hat geschrieben:Absolut lächerliche Haltung von unserem Innensenator. So löst man auf jeden fall keine Probleme, in dem man sich sträubt darüber zu reden.

Und trotzdem ist das wohl die Linie die der Senat vertritt.

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Re: Berlin Kreuzberg

Beitragvon Mainzelmann2001 » Di 16. Jul 2013, 21:36

uwewittenburg hat geschrieben:Ich habe keinen Spaß mehr aber nur noch 8 Dienstmonate, aber ich kann nicht loslassen!
Uwe ich hau in vier Jahren in den Sack.

Momentan bereitet es mir Spaß Dinge nicht zu tun, welche ich nicht einsehe. Gerade beim Ausfüllen von Formularen. Ich diskutiere dann gern rum und meistens macht es dann der genervte Gegenüber. Ich plane auch schon meine Abschiedsfeier, natürlich nur mit geladenen Gästen. Ich weiß auch schon wo, wenns die dann noch gibt:
http://westernclub-old-trappers.de/die_ ... stadt.html

Und so lass ichs ganz langsam ausklingen. Nächstes Jahr geh ich nochmal in Kur.

Was ich dir raten kann, du hast ein profundes Wissen im Bereich K und insbesondere auch im Bereich Waffenrecht. Versuch mal einen Jungen zu begeistern und zieh dir jemanden ran, der das übernimmt. Gib dein Wissen weiter. Dann gehts sichs einfacher.


Und lass die die Urkunde zuschicken, dann musst du keine Hände schütteln die du nicht schütteln magst.
Was juckt es die stolze Eiche, wenn sich die Wildsau an ihr reibt.

Das frühe Vögeln entspannt den Wurm.

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Re: Berlin Kreuzberg

Beitragvon 1957 » Di 16. Jul 2013, 21:38

dem käptn und powle muss ich zustimmen.
ein friedliches bagatellcamp, wenn auch rechtswidrig, allerdings aus berechtigtem anlass , sollte in einem toleranten menscherechtsstaat geduldet werden.
und zwar so lange, bis die politik eine lösung für die probleme gefunden hat.

noch was: ich habe verständnis für jeden menschen, der aus wirtschaftlicher not versucht, sein glück im reichen westen zu machen.
das haben unsere vorgenerationen übrigens auch schon mehrfach gemacht.
verfolgte menschen oder kriegsflüchtlinge aufzunehmen oder zu finanzieren erscheint mir selbstverständlich.

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Kaeptn_Chaos
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Re: Berlin Kreuzberg

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Di 16. Jul 2013, 21:41

1957: Top! :zustimm:

(Mainzel, ich reise dann mit Entourage an.)
:lah:


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