Urteil im Fall "Jalloh"

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Re: Urteil im Fall "Jalloh"

Beitragvon Beobachter » Fr 15. Nov 2013, 12:33

Bloß keine Zweifel aufkommen lassen!

Ausschlaggebend ist doch weder die Form, noch das, was man über die Auftraggeber zu wissen meint.

Wichtig wär allein, wie (wissenschaftlich) tragfähig und plausibel, gemessen an diesen Einwänden, das oder die Ausgangsgutachten ist bzw. sind.
Wenn es eines oder mehrere gegeben haben sollte.
Es ging den Auftraggebern erst einmal nur darum, die Ermittlungsergebnisse zu erschüttern und dafür ist weder eine besondere Form noch Neutralität vorgeschrieben.
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Re: Urteil im Fall "Jalloh"

Beitragvon Challenger » Fr 15. Nov 2013, 12:45

Beobachter hat geschrieben:Es ging den Auftraggebern erst einmal nur darum, die Ermittlungsergebnisse zu erschüttern und dafür ist weder eine besondere Form noch Neutralität vorgeschrieben.
Doch. Hier geht es nämlich um Sachlichkeit und nicht wie immer einfach nur ums stumpf dagegen sein.

Außerdem halte ich öffentliche Behauptungen oder Vorwürfe für (mitunter auch rechtlich) sehr grenzwertig, wenn keine Substanz dahinter steht.

Letztlich dürfte es diesen Leuten aber wie immer nur um eines gehen und das wurde hier sehr treffend von 1957 auf den Punkt gebracht:
1957 hat geschrieben:die sau ist losgelassen.
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Re: Urteil im Fall "Jalloh"

Beitragvon Fritz4081 » Fr 15. Nov 2013, 12:53

Moin,

um als Sachverständiger ernst genommen zu werden, sind durchaus einige Randbedingungen einzuhalten.

Genau dieser Umstand ist hier formal und inhaltlich nicht gegeben.

Mit solchem unausgegorenen Zeug wird nur mein Vertrauen in den Autor erschüttert.

Die Inhalte sind sowohl von der thermodynamischen wie von der chemisch - analytischen Seite her vollkommen unzulänglich. Weder Methoden noch "Messungen" werden mit der notwendigen Sorgfalt erläutert und dokumentiert.

Und schon die vergleichenden Lichbilder der Seiten 12-13 legen die Schlussfolgerungen des "Gutachtens" als fragwürdig dar. Denn darin sehe ich schon so unterschiedliche thermische Gradienten im Rußantrag zwischen Versuchsaufbau und Auffindungssituation....
Weitere Details spar ich mir mal.

Gruß Fritz

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Re: Urteil im Fall "Jalloh"

Beitragvon Fritz4081 » Fr 15. Nov 2013, 12:57

Moin Challenger,

eben!

Und es ist ein absolut unwürdiges Profilierungschauspiel gegenüber dem Verstorbenen sich mit solchem substanzlosen Mist an die Öffentlichkeit zu begeben!

Wenn die Amtsseite, oder sonstwer, in Gutachten Mist baut, kann dieser Umstand i.d.R. auch mit naturwissenschaftlichen Methoden nachgewiesen werden!

Da brauch ich nicht so ein Gestammel!

Gruß Fritz

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Re: Urteil im Fall "Jalloh"

Beitragvon Beobachter » Fr 15. Nov 2013, 14:06

Ich weiß nicht genau, warum man Menschen verunglimpfen muss, die Fragen haben, die offenbar bislang ungeklärt geblieben sind (siehe ab Seite 7).
Ihr werdet eure Gründe haben.
Wenn das so passiert ist wie dort geschildert, gibt das mMn Anlass zu Zweifeln am Verfahren.
Wenn die Amtsseite, oder sonstwer, in Gutachten Mist baut, kann dieser Umstand i.d.R. auch mit naturwissenschaftlichen Methoden nachgewiesen werden!
Einer der Vorwürfe der Initiative ist, dass schon ursprünglich nicht genügend Beweismittel gesichert wurden, um eine ergebnisoffene Untersuchung zu ermöglichen.
Falls das so ist, wird man diesen Fehler im Zweifel auch im Nachhinein nicht beheben können und alle nachträglichen Was-weiß-ich-Versuche können allenfalls Indizien für den mutmaßlichen Verlauf liefern.
Egal, wer sie veranstaltet.
Die Wahrscheinlichkeit, dass hier irgendwann mal wegen eines vorsätzlichen Tötungsdeliktes verurteilt wird, dürfte außerordentlich gering sein.

Ob da im Rahmen der Ermittlungen Fehler gemacht worden sind und wenn ja, welche und durch wen, dürfte doch auch für Polizeibeamte von Interesse sein. Oder nicht? :gruebel:
Das Bild, das die Ermittlungsbehörden abgeben, wird jedenfalls nicht besser, wenn man Ungereimtheiten ignoriert, statt ihnen nachzugehen.
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Re: Urteil im Fall "Jalloh"

Beitragvon 1957 » Fr 15. Nov 2013, 15:48

dem schließe ich mich an.

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Re: Urteil im Fall "Jalloh"

Beitragvon Fritz4081 » Fr 15. Nov 2013, 19:07

@ Beobachter,

es wird niemand verunglimpft, ich sage nur was ich von solchen Menschen halte die mit halbgarem Mist meine Zeit verschwenden.

Gegen das "Gutachten" sind die verlinkten Fragen ja geradezu noch Gold!

Tatsächlich besteht das Problem einer vollumfänglichen Beweissicherung letzlich immer. Was in den ersten Stunden nicht gesichert wurde ist unwiederbringlich verloren.
Natürlich kann dabei eine tätige Unterlassung genauso wenig ausgeschlossen werden, wie das unabsichtliche Übersehen von Details.

Auf der KT-Seite sicher kein Ruhmesblatt und mit den verbleibenden Erkenntnissen sicher auch nicht mehr aufklärbar; höchst unbefriedigend.

Gruß Fritz

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Re: Urteil im Fall "Jalloh"

Beitragvon JedemDasSeine » Fr 15. Nov 2013, 19:52

Von Verunglimpfung würde ich eher sprechen, wenn auf der Grundlage von Pseudo-Gutachten öffentlich Vorwürfe erhoben werden.

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Re: Urteil im Fall "Jalloh"

Beitragvon Brathühnchen » Fr 15. Nov 2013, 19:56

Lassen wir das lieber die Staatsanwaltschaft entscheiden.
----------------
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Re: Urteil im Fall "Jalloh"

Beitragvon Erdapfel » Fr 15. Nov 2013, 20:17

Der Schluss, dass das Feuerzeug, mangels korrespondierender Faser- und DNA-Spuren, in keinem Fall dem Verstorbenen zugeordnet werde kann ist dilettantisch, und wie das gesamte "Gutachten" tendenziös. Ein KA würde für diese Aussage in der Prüfung echte Probleme bekommen.

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Re: Urteil im Fall "Jalloh"

Beitragvon Beobachter » Fr 15. Nov 2013, 20:51

Weisst du, aus welchem Grund das Ding dem Toten zugeordnet wurde?

Ich nicht.
Die Frage ist doch, ob und aus welchem. Grund Alternativen ausgeschlossen wurden.

Und ich frag mich natürlich, warum hier krampfhaft erstmal versucht wird, nach. Rechtfertigungen zu suchen.
Obwohl die allermeisten hier die Akte auch nich kennen dürften.
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Re: Urteil im Fall "Jalloh"

Beitragvon Erdapfel » Fr 15. Nov 2013, 22:55

Du hast den Bericht schon gelesen? Mangels Faserspuren und DNA des Verstorbenen behauptet er das Feuerzeug würde in keinem fall diesem gehört. Dieser Schluss ist unzulässig.

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Re: Urteil im Fall "Jalloh"

Beitragvon Beobachter » Sa 16. Nov 2013, 09:47

Da hast du schön aufgepasst!
Du hast nur übersehen, dass das nicht die Frage ist, um die es hier geht.
Ich würde es begrüßen, wenn einer deiner Kollegen dir das hier nochmal erklären würde. Weil die Guten aber zusammenhalten, wird das nicht passieren.

Fragst du dich, nachdem du das alles gelesen hast nicht, wieso das Feuerzeug im Verfahren dem Opfer zugeordnet wurde, obwohl man die Herkunft der Spuren am Feuerzeug gar nicht weiter geprüft hat?
Weil man es am Körper des Opfers gefunden hat?
Ist dieser Schluss denn auch dann noch ohne weiteres "zulässig", wenn Bilder vom Tatort zeigen, dass es da auch andere Manipulationen gegeben hat? Wenn Videoaufzeichnungen verschwunden sind und angeblich nicht einmal geklärt werden kann, welche Personen an diesem Tag überhaupt dort waren?

Ich erwarte ja gar nicht, dass ihr euch schämt, bevor ein Gerichtsurteil euch das erlaubt.
Aber warum hier auf Teufel komm raus versucht wird, zu decken, was dort ungewöhnlich war, macht mich betroffen und wütend.
Als ob es ein Naturgesetz wäre, dass Dinge "übersehen werden können".
Hey, da ist ein Mensch im Polizeigewahrsam lebendig verkohlt und die ersten Ermittlungsbeamten waren mit den Gedanken nicht ganz bei der Sache?
Weil das ein so belangloses und alltägliches Vorkommnis ist, dass man da vor lauter professioneller Routine schon mal entschuldbar bisschen schludern kann?

Das, was hier zu lesen ist, setzt dem Ding ja noch die Krone auf!
Da könnt ihr mal richtig stolz auf euch sein!

Ich frag mich unterdessen weiter, wie es überhaupt kommen kann, dass Private die Hausaufgaben der Ermittlungsbehörden nachholen müssen.
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Urteil im Fall "Jalloh"

Beitragvon Erdapfel » Sa 16. Nov 2013, 10:07

Stoppe deine Polemik und deine Anfeindungen und beantworte einfach mal die Frage warum das Gutachten zu diesem angeblich eindeutigen Schluss kommt und hinterfrage dabei doch selber mal die Intention welche dahinter stecken mag.

Solche Stellen gibt es im Gutachten zuhauf.

Es geht mir hier um die Glaubwürdigkeit der getroffenen Aussagen. Und wer sich zu einer solch unhaltbaren Aussage hinreisen lässt erscheint nicht sehr glaubwürdig und seriös. Was nicht ausschließt das der Gutachter recht haben könnte. Nur wissenschaftlich und seriös ist es in keinem Fall.

Mir geht es um diesen Punkt.

Aber darüber möchtest du ja hinweggehen... Differenzierte Betrachtung scheint nunmal nur in eine Richtung angebracht.

Und sollte ein weiteres, tatsächlich wissenschaftliches Gutachten in Auftrag gegeben werden, und würde ein Gericht aufgrund der höheren Qualität diesem neuem Gutachten folgen, weiß ich jetzt schon: Du wirst dem Gericht und dem Gutachten misstrauen
Zuletzt geändert von Erdapfel am Sa 16. Nov 2013, 10:24, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Urteil im Fall "Jalloh"

Beitragvon Beobachter » Sa 16. Nov 2013, 10:19

Kein Problem.
Es geht darum, die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, dass es in einem demokratischen Land zu Ereignissen kommen kann, die aussehen, als wärn wir in irgendwo der Dritten Welt. Auf einer Polizeistation, in der irgendwas geschieht, was später leider nicht mehr zu klären ist.

Es geht darum, den Ermittlungsbehörden nochmals die Gelegenheit zu geben, genauer zu prüfen, was da los war.
Wenn sie schon von selbst nicht drauf kommen, was man eigentlich erwarten würde.
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