Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

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Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon tyrant » So 15. Dez 2013, 08:28

http://www.mopo.de/nachrichten/polizist ... 21748.html

Ist ja nicht das erste mal, dass dort Randale gemacht wird. Warum kann der Staat sich hier nicht wehren? Welche Möglichkeiten gäbe es nach aktuellem Recht, diesen Gewalttätern das Handwerk zu legen?
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Re: Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon MICHI » So 15. Dez 2013, 10:05

tyrant hat geschrieben:http://www.mopo.de/nachrichten/polizist ... 21748.html

Ist ja nicht das erste mal, dass dort Randale gemacht wird. ?
Liegt nun einmal an der Lage des PK 16 und des Zuständigkeitsbereiches Schanze.

Wenn man sich das alles dort einmal vor Augen hält, könnte es wesentlich schlimmer aussehen.
Gruß
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Re: Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon tyrant » So 15. Dez 2013, 10:24

Aber ist das ein befriedigendes Gefühl, dass es schlimmer sein könnte? Es kann doch nicht sein, dass "der Staat" derart offen angegriffen werden kann und es dafür keine Konsequenzen gibt?

Versteh mich nicht falsch, in Berlin gibt's das auch, doch auch hier finde ich es sehr befremdlich, dass der Staat sich nicht einmal selbst schützen kann.

Wenn solcherlei Vorfälle immer wieder passieren, dann müssen die Sicherungskonzepte neu geschrieben werden. Und wenn man da einen eingemauerten Sicherheitstrakt daraus macht. Ein bisschen Sicherheitsverglasung reicht hier mMn nicht aus.

Wenn sowas regelmäßig geschieht, könnte man doch mal über neuartige Sicherungsmaßnahmen nachdenken. Wie wäre es mit einem LRAD oder mit einem im Gebäude integrierten Wasserwerfer?

Würde der Platz vielleicht ausreichen, um eine Hundertschaft unterzubringen, die ad hoc reagieren kann?

Was wäre denn, wenn jetzt ein dringender Einsatz rein käme? Sämtliche Besatzungen, die sich gerade in der Wache befinden, wären gebunden. Nachbarreviere müssten einspringen. Die sind aber so weit zusammengespart, dass sie nur ihre eigenen Aufgaben gerade so erfüllen können.

Dieses Gefühl der Ohnmacht würde mich als Beamter dieses Reviers vmtl. krank machen.
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Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon MICHI » So 15. Dez 2013, 11:04

tyrant hat geschrieben:Aber ist das ein befriedigendes Gefühl, dass es schlimmer sein könnte? Es kann doch nicht sein, dass "der Staat" derart offen angegriffen werden kann und es dafür keine Konsequenzen gibt?
Welche Konsequenzen denn, außer die ganz normalen Strafverfolgungsmaßnahmen, in diesem Fall Ermittlungen gegen Unbekannt.
Versteh mich nicht falsch, in Berlin gibt's das auch, doch auch hier finde ich es sehr befremdlich, dass der Staat sich nicht einmal selbst schützen kann.
Wie willst du denn ein öffentliches Gebäude, bis auf bauliche Maßnahmen, schützen?
Wenn solcherlei Vorfälle immer wieder passieren, dann müssen die Sicherungskonzepte neu geschrieben werden.
Es waren jetzt über einen Zeitraum von mehr als zehn wenn nicht zwanzig Jahren zwei Vorfälle.
Nun lass mal die Kirche im Dorf. Da waren in anderen BL Dienststellen viel häufiger frequentiert.
Wenn sowas regelmäßig geschieht, könnte man doch mal über neuartige Sicherungsmaßnahmen nachdenken. Wie wäre es mit einem LRAD oder mit einem im Gebäude integrierten Wasserwerfer?
Es geschieht aber nun einmal nicht regelmäßig.
Wie wäre es denn mit Schießscharten :nein:

Würde der Platz vielleicht ausreichen, um eine Hundertschaft unterzubringen, die ad hoc reagieren kann?
Was hast du denn für Vorstellungen?


Was wäre denn, wenn jetzt ein dringender Einsatz rein käme? Sämtliche Besatzungen, die sich gerade in der Wache befinden, wären gebunden. Nachbarreviere müssten einspringen. Die sind aber so weit zusammengespart, dass sie nur ihre eigenen Aufgaben gerade so erfüllen können.
Das kommt auch anderweitig vor, dass die angrenzenden PK gegenseitig unterstützen.
Und da ist nichts zusammengespart.
Man muss nicht immer alles kritiklos und ohne Hinterfragen glauben, was durch die Medien geht.


Dieses Gefühl der Ohnmacht würde mich als Beamter dieses Reviers vmtl. krank machen.
Dann wärest du zu weich für den Job.

Das Ganze ist zwar ein nicht hinzunehmender Vorfall, aber kein Grund in Panik zu verfallen.
Gruß
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Re: Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon Kaeptn_Chaos » So 15. Dez 2013, 12:43

tyrant hat geschrieben:
Würde der Platz vielleicht ausreichen, um eine Hundertschaft unterzubringen, die ad hoc reagieren kann?
:rofl:

Die Kollegen der Ehu würde vermutlich krank machen, in einem Gebäude auf Lauer zu liegen und auf ein Ereignis zu warten, das alle Jubeljahre mal eintritt. Das motiviert die Kollegen der Ehu immer am meisten: Die Sinnhaftigkeit und die Aktionswahrscheinlichkeit in ihrem Auftrag.
:lah:

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Re: Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon Locke » So 15. Dez 2013, 13:38

Mit dem Stürmen geht's ja nicht so schnell. .. aber ich stell mir da mal das Szenario vor, das so ein paar rote Floristen in der Wache auf einen eisenharten, total angesäuerten WDF treffen, der gerade beim Planen, DSM und Fispol-machen gestört wurde und sich denkt:"Soll ich mich einfach mal von ner Bande Terroristen mit nem Molli grillen lassen, denen noch meine Waffe und den Generalschlüssel u.a. für die Waffenkammer überlassen oder kehre ich morgen lebendig heim und werfe ganz bitter mal nen Haufen Blei in die Kolonne?".

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Re: Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon tyrant » So 15. Dez 2013, 15:38

Michi: Ich zähle alleine 3 Angriffe in den letzten 4 Jahren.

04.12.2009: http://www.stern.de/panorama/anschlaege ... 26788.html

17.05.2010: http://www.sueddeutsche.de/panorama/kra ... i-1.150615

2013: http://www.mopo.de/polizei/sternschanze ... 08618.html

@Käptn: Der Sinn soll ja nicht sein, dass die da den ganzen Tag auf der Lauer liegen. Viel eher ist es ja so, dass man schnell reagieren könnte, wenn sie denn vor Ort sind. Wie oft das ist, weiß ich natürlich nicht. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass EHu einen enormen Trainingsaufwand hat und die dementsprechend auch öfter mal am Heimatstandort sind. Korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege.
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Re: Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon powle » So 15. Dez 2013, 15:43

Und das Training findet dann in der Polizeiwache statt?

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Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon MICHI » So 15. Dez 2013, 15:53

tyrant hat geschrieben:Michi: Ich zähle alleine 3 Angriffe in den letzten 4 Jahren.

04.12.2009: http://www.stern.de/panorama/anschlaege ... 26788.html

17.05.2010: http://www.sueddeutsche.de/panorama/kra ... i-1.150615

2013: http://www.mopo.de/polizei/sternschanze ... 08618.html
.
Ich zähle zwei. Die beiden ersten Links beziehen sich auf den selben Vorfall.

Zum Rest sage ich lieber nichts.
Gruß
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Re: Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon TypausHH » So 15. Dez 2013, 18:15

Das wird irgendwann mal gewaltig schiefgehen. Die Wache liegt unmittelbar am Krisenherd, und die Szene kann sich innerhalb von 30 Minuten zu dutzenden zusammenrotten und ist extrem gut vernetzt.

Einige Mann Nachtdienst haben dem nicht viel (nicht-tödliches) entgegenzusetzen, wenn die erstmal drin sind.

Allerdings fanden die Angriffe bisher immer im Rahmen planbarer Großlagen statt, so dass zumindest zeitnahe geschlossene Kräfte zur Verfügung standen.
An einem Mittwochabend aus heiterem Himmel sähe das schon schlechter aus.

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Re: Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon SirJames » So 15. Dez 2013, 20:46

Die Kollegen der Ehu würde vermutlich krank machen, in einem Gebäude auf Lauer zu liegen und auf ein Ereignis zu warten, das alle Jubeljahre mal eintritt. Das motiviert die Kollegen der Ehu immer am meisten: Die Sinnhaftigkeit und die Aktionswahrscheinlichkeit in ihrem Auftrag.
Ein derartiger Einsatz hätte mehr Sinnhaftigkeit als 50% der Einsätze die meine Einheit in den letzten Monaten zu bewältigen hatte. Zumindest in Berlin sind wir bis auf Ausnahmen nur noch die Handlanger zur Befriedigung einzelner PF's, die uns trotz nicht vorhandener Lage anfordern und bis zum Exzess halten, die Vassalen zur Erfüllung irgendwelcher Zielvorgaben und Statistiken, ohne Sinn und Verstand für Realitäten.

Ich weiß nicht wie es in Hamburg ist, aber für mich wäre es tatsächlich schon ein Highlight OS zumindestens für die Sicherheit der eigenen Kollegen zu stehen.

Musste ich mal loswerden.

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Re: Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon Kaeptn_Chaos » So 15. Dez 2013, 21:01

Tjoa...zu der Thematik gibt es ja genug Freds.

Nachdem ich jetzt als EA F oder kleiner PF gesehen habe, wie schnell Lagen kippen können, die ich als Funkwagen auch immer als Nulllage angesehen habe...da forder ich auch lieber eine mehr als eine zu wenig an.
:lah:

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Re: Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon SirJames » So 15. Dez 2013, 21:11

Nachdem ich jetzt als EA F oder kleiner PF gesehen habe, wie schnell Lagen kippen können, die ich als Funkwagen auch immer als Nulllage angesehen habe...da forder ich auch lieber eine mehr als eine zu wenig an.
Spricht ja nichts dagegen. Aber als EA F oder kleiner PF weißt du ja dass du eine regelmäßige B.d.L. machst und wenn im Rahmen dieser festgestellt wird, dass keine Lage besteht, bzw. eine andere, dann muss der PF in der einen oder anderen Weise nachsteuern. Und daran hapert es aus meiner Sicht und es wird angefordert und gehalten ohne Tatsachen, die das begründen würden. Der Verlaufsbericht wird dann entsprechend formuliert, damit der Stab nicht nachhakt und gut ist. Das ist ja nur ein Beispiel von vielen. Von der Sinnhaftigkeit diverser Ziele und Statistiken will ich gar nicht anfangen.

Wie das zur Motivationslage der Kollegen, insbesondere der jungen arbeitswilligen, beiträgt, brauch ich dir nicht erklären.

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Re: Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon Kaeptn_Chaos » So 15. Dez 2013, 21:16

Naja...das ist in einem Flächenbundesland vielleicht auch was anderes als in Berlin.

Da leuchtet es der Ehu aus Bielefeld, die durch die KoSt zugelost wurde, schon eher ein, weshalb sie noch ein wenig länger in Dortmund bleibt - auch, wenn keine Lage ist.

Ist aber auch OT.

Ob ein Gruppenbeamter alle Infos hat, die der PF hat, sei dahin gestellt...
:lah:

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Re: Hamburg: Wieder Angriffe auf Polizeiwache

Beitragvon Brot » So 15. Dez 2013, 21:17

tyrant hat geschrieben:Welche Möglichkeiten gäbe es nach aktuellem Recht, diesen Gewalttätern das Handwerk zu legen?
Warum sollte man anders reagieren als mit Rückzug, wenn man sieht, wie das Thema in den breiten Medien Achtung findet? (nämlich gar nicht)

Aber man stelle sich nun vor, es wäre sogar zum SWG gekommen, wenn die rechtlichen Voraussetzungen vorgelegen hätten, was ich anhand der Pressemitteilung nicht beurteilen kann. Dann wäre das Thema bestimmt unter den Topmeldungen in allen Medien. Und ich bin mir nicht sicher, ob unbedingt zum Vorteil der Polizei.

Meine Meinung ist: So lange die 4. Gewalt in Form der Medien nicht hinter der Polizei steht, läuft man nur der Gefahr einer negativen Berichterstattung. Und diese nimmt der normale Bürger auf und festigt sich evtl. sein ebenfalls negatives Bild der Polizei.


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