Schon paradox: da wird dem gemeinen Zöllner immer gepredigt, wie hochsensibel und wichtig der Schutz des Kulturgutes ist und dann haut irgendein Verwerter auf Zollauktion Münzen unklarer Herkunft raus. Und der Hinweis auf mögliche Terrorismusfinanzierung lässt sich auch nicht von der Hand weisen. Professionalität sieht anders aus...
Quelle
Zoll verkauft mutmaßliche Raubschätze
Moderator: Team Zoll
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Zoll verkauft mutmaßliche Raubschätze
Zuletzt geändert von grenzwertig am Fr 9. Jan 2015, 21:14, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Zoll verkauft mutmaßliche Raubschätze
Kannst du bitte die Quellenangabe überprüfen, bei mir öffnet sich da nichts.
Danke!
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Re: Zoll verkauft mutmaßliche Raubschätze
ich hab es mal kopiert:
Archäologie
Terroristen bereichern sich
Von Lh,
Der KriminalarchäologeMichael Müller-Karpe,59, vom RömischGermanischen Zentralmuseum in Mainz kritisiert den deutschen Zoll: Die Behörde hat vergangene Woche 71 römische und griechische Münzen online versteigert - es handelt sich möglicherweise um Diebesgut.
SPIEGEL: Herr Müller-Karpe, wie kommen Sie darauf, dass die Münzen aus illegalen Quellen stammen?
Müller-Karpe: In allen 30 Nachfolgerstaaten des Römischen Reichs ist das Graben nach und der Export von Antiken verboten, etwa in Griechenland schon seit 1834. Wenn, wie in diesem Fall, keine Ausnahmegenehmigung vorliegt, müssen wir davon ausgehen, dass ein Objekt aus Plünderungen stammt.
SPIEGEL: Woher kommen die Münzen?
Müller-Karpe: Wahrscheinlich wurden sie erst in den letzten 30 Jahren aus dem Boden gewühlt; wo, ist leider nicht mehr zu ermitteln. Mehr als 99 Prozents der im Umlauf befindlichen antiken Münzen kamen erst nach 1970 in den Handel, als Metalldetektoren populär wurden. Seitdem werden archäologische Stätten systematisch geplündert. Manche gleichen Mondlandschaften.
SPIEGEL: Wer plündert?
Müller-Karpe: Großteils mafiöse Banden. Der Handel ist ein Milliardengeschäft.
SPIEGEL: Die Münzen wurden für insgesamt ein paar Tausend Euro verkauft. Das klingt günstig.
Müller-Karpe: In Geld lässt sich der Wert eines archäologischen Fundes nicht bemessen. Er kann immens sein - vorausgesetzt, sein Fundort wird dokumentiert. Dass die Varusschlacht bei Kalkriese stattfand, wissen wir vor allem wegen der Münzen, die Archäologen dort gefunden haben.
Spiegel: Was sollte mit den Münzen geschehen?
Müller-Karpe: Sie gehören in ein Museum. Stattdessen legitimiert und befördert der deutsche Zoll mit solchen Versteigerungen Raubgrabungen. So helfen wir, einen Markt für Diebesgut zu schaffen, auf dem sich beispielsweise Terroristen vom "Islamischen Staat" bereichern können, indem sie antike Schätze verhökern! Es ist absurd - ein Rechtsstaat wie Deutschland meint, mit archäologischen Funden ungeklärter Herkunft eine schwarze Null im Behördenetat erreichen zu können.
Archäologie
Terroristen bereichern sich
Von Lh,
Der KriminalarchäologeMichael Müller-Karpe,59, vom RömischGermanischen Zentralmuseum in Mainz kritisiert den deutschen Zoll: Die Behörde hat vergangene Woche 71 römische und griechische Münzen online versteigert - es handelt sich möglicherweise um Diebesgut.
SPIEGEL: Herr Müller-Karpe, wie kommen Sie darauf, dass die Münzen aus illegalen Quellen stammen?
Müller-Karpe: In allen 30 Nachfolgerstaaten des Römischen Reichs ist das Graben nach und der Export von Antiken verboten, etwa in Griechenland schon seit 1834. Wenn, wie in diesem Fall, keine Ausnahmegenehmigung vorliegt, müssen wir davon ausgehen, dass ein Objekt aus Plünderungen stammt.
SPIEGEL: Woher kommen die Münzen?
Müller-Karpe: Wahrscheinlich wurden sie erst in den letzten 30 Jahren aus dem Boden gewühlt; wo, ist leider nicht mehr zu ermitteln. Mehr als 99 Prozents der im Umlauf befindlichen antiken Münzen kamen erst nach 1970 in den Handel, als Metalldetektoren populär wurden. Seitdem werden archäologische Stätten systematisch geplündert. Manche gleichen Mondlandschaften.
SPIEGEL: Wer plündert?
Müller-Karpe: Großteils mafiöse Banden. Der Handel ist ein Milliardengeschäft.
SPIEGEL: Die Münzen wurden für insgesamt ein paar Tausend Euro verkauft. Das klingt günstig.
Müller-Karpe: In Geld lässt sich der Wert eines archäologischen Fundes nicht bemessen. Er kann immens sein - vorausgesetzt, sein Fundort wird dokumentiert. Dass die Varusschlacht bei Kalkriese stattfand, wissen wir vor allem wegen der Münzen, die Archäologen dort gefunden haben.
Spiegel: Was sollte mit den Münzen geschehen?
Müller-Karpe: Sie gehören in ein Museum. Stattdessen legitimiert und befördert der deutsche Zoll mit solchen Versteigerungen Raubgrabungen. So helfen wir, einen Markt für Diebesgut zu schaffen, auf dem sich beispielsweise Terroristen vom "Islamischen Staat" bereichern können, indem sie antike Schätze verhökern! Es ist absurd - ein Rechtsstaat wie Deutschland meint, mit archäologischen Funden ungeklärter Herkunft eine schwarze Null im Behördenetat erreichen zu können.
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum.
- Verstorben am 09.08.2021 -
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- Corporal
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Re: Zoll verkauft mutmaßliche Raubschätze
Herr Müller-Karpe stellt doch lediglich Mutmaßungen an...
Mal ein Link zu einer Auktion:
http://www.zoll-auktion.de/auktion/aukt ... ?id=396668
"Die Münzen wurden einem Sachverständigen vorgelegt. Hinweise auf Fälschungen konnten augenscheinlich nicht festgestellt werden. Die Pfändung erfolgte in einem Privathaushalt aus einer gewachsenen Sammlung.
Es liegen keine Erkenntnisse vor, dass es sich bei den Versteigerungsgegenständen um gestohlenes oder unrechtmäßig ausgeführtes Kulturgut, insbesondere solches nach Richtlinie 93/7/EWG des Rates vom 15. März 1993 (Amtsblatt EG Nr. L 74, S. 74 vom 27. März 1993) handelt und die Verwertung unzulässig wäre."
Mal ein Link zu einer Auktion:
http://www.zoll-auktion.de/auktion/aukt ... ?id=396668
"Die Münzen wurden einem Sachverständigen vorgelegt. Hinweise auf Fälschungen konnten augenscheinlich nicht festgestellt werden. Die Pfändung erfolgte in einem Privathaushalt aus einer gewachsenen Sammlung.
Es liegen keine Erkenntnisse vor, dass es sich bei den Versteigerungsgegenständen um gestohlenes oder unrechtmäßig ausgeführtes Kulturgut, insbesondere solches nach Richtlinie 93/7/EWG des Rates vom 15. März 1993 (Amtsblatt EG Nr. L 74, S. 74 vom 27. März 1993) handelt und die Verwertung unzulässig wäre."
Re: Zoll verkauft mutmaßliche Raubschätze
Danke Controller
Ich seh das genau wie du Sammelzöllner, eine Meinung, gespickt mit etwas Populismus aber ohne greifbare Fakten.
Mit Vermutungen und Bauchgefühl kann ich solche Schätze nicht sicherstellen.
Ohne Pfändung wären die Münzen nie irgendwo aufgetaucht.
Ich seh das genau wie du Sammelzöllner, eine Meinung, gespickt mit etwas Populismus aber ohne greifbare Fakten.
Mit Vermutungen und Bauchgefühl kann ich solche Schätze nicht sicherstellen.
Ohne Pfändung wären die Münzen nie irgendwo aufgetaucht.
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Re: Zoll verkauft mutmaßliche Raubschätze
bitte Cologne, gerne
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Re: Zoll verkauft mutmaßliche Raubschätze
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