Keine Polizei beim "VU ohne"

Polizeibezogenes, was in keine andere Sektion hineinpasst

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Ghostrider1
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Re: Keine Polizei beim "VU ohne"

Beitragvon Ghostrider1 » Mi 6. Mai 2015, 13:34

Sind wir die Einzigen die Lichtbildmappen erstellen MÜSSEN?

Selbst bei einem Poppel-VKU, müssen wir Fotos machen und der Vorgang geht ins System. Egal ob VG, BG oder mündlich.
Wenn Fotos gemacht wurden, sind wir verpflichtet eine Lichtbildmappe zu erstellen.

Seit Neustem müssen wir uns unterschreiben lassen, wenn wir einen VKU mdl. abschliessen. Es gab wohl dumme Anfragen einer Versicherung. kA warum unsere Führung so den Bückling macht.

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Re: Keine Polizei beim "VU ohne"

Beitragvon CMW » Mi 6. Mai 2015, 13:42

In meinen Augen ist die Polizei beim VU "ohne" nurnoch Dienstleister für die Versicherungen. Auch scheinen die VKT nicht mehr in der Lage, privatrechtliche Dinge selbst zu regeln...und wenn es nur die einfachsten Dinge wie Personalien sind.

Der erste Satz, den ich höre wenn ich zu einer Unfallstelle komme ist: "Wir haben sie gerufen damit sie die Schuld feststellen" oder "Meine Leasing/Versicherung/Autovermietung/... will das ich sie rufe".

Ich gehe konform, dass die Polizei bei den meisten Unfällen gerufen werden sollte (Verletzte,Straftaten,ausländische Fahrzeuge, Sprachschwierigkeiten, aggressive Unfallgegner), aber meist geht es um die irrige Annahme, die Polizei stellt eine wie auch immer geartete Schuld fest. Die Augen werden groß wenn ich mitteile, dass ich das nicht tun werde. Meist ist dann der Wunsch nach Aufnahme auch schon verflogen.

In manchen Regionen werden Verwaltungsgebühren erhoben bei der VU-Aufnahme. Das wäre schonmal ein Schritt in die richtige Richtung.

@Ghostrider:
Wir erstellen Lichtbildermappen nur zwingend bei VU-Person und Vu-Fluchten, nicht bei Popelunfällen. Dazu sind die VKT selbst angehalten.

Unterschreiben lassen wir uns nur etwas, wenn wir einen DEB ausfüllen und/oder Fragebögen schicken.
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Re: Keine Polizei beim "VU ohne"

Beitragvon Peppermintpete » Mi 6. Mai 2015, 13:53

In meiner Ecke werden bei VU-F und VU-P Lichtbilder gemacht. Dazu die entsprechende Anzeige mit LiBi-Mappe.

Wenn ein OWi-Tatbestand erfüllt ist, werden Fotos gefertigt und auf den Lichtbild-Server gepackt. Mehr nicht. Als Anzeige genügt die ausgefüllte Unfall-Mitteilung

Bei weniger werden nur in Ausnahmefällen Fotos gemacht...
Dazu die Mitteilung + VG oder halt mündlicher Verwarnung (für die musste man sich in meiner alten Behörde auch zT rechtfertigen. "Hier" wird das - noch - entspannt betrachtet)
:keks:

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Re: Keine Polizei beim "VU ohne"

Beitragvon Challenger » Mi 6. Mai 2015, 13:59

Ghostrider1 hat geschrieben:Dann nimmt man das Ding auf und hat im Nachgang noch Haufen Arbeit: Unfallanzeige, kleine Skizze, Lichtbildanlage.
Wie LiBi machen wir in Hessen auch nur Skizzen, wenn es nötig ist.
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Re: Keine Polizei beim "VU ohne"

Beitragvon coco_loco » Mi 6. Mai 2015, 14:08

Bei der abschließenden Unfallaufnahme vor Ort: keine Lichtbilder, da kein Systemeintrag.

Bei qualifizierter Aufnahme machen wir auch Lichtbilder. Und ne nicht maßstabsgetreue Skizze.
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Re: Keine Polizei beim "VU ohne"

Beitragvon Challenger » Mi 6. Mai 2015, 14:13

coco_loco hat geschrieben:Bei qualifizierter Aufnahme machen wir auch Lichtbilder. Und ne nicht maßstabsgetreue Skizze.
Also bei jedem "Popel"-VU? Da wundert es mich nicht, daß VU-Aufnahme mancherorts so unbeliebt ist, wenn man 'nichts' dann auch noch künstlich aufblähen soll. :polizei4:
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Re: Keine Polizei beim "VU ohne"

Beitragvon coco_loco » Mi 6. Mai 2015, 14:17

Nö. Ich schrieb doch: nur bei der qualifizierten Aufnahme. Popel-VUs mit dem Formular, das ich bereits beschrieben habe. Ohne Fotos. Ohne System.
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Re: Keine Polizei beim "VU ohne"

Beitragvon Challenger » Mi 6. Mai 2015, 14:23

Jo, sorry! Hatte ich falsch verstanden.

Bei uns gibt es nur aufgenommen oder nicht aufgenommen (daher vermutlich meine Irritierung).

Und wenn aufgenommen, dann mit elektronischem Vorgang (wie von Diag beschrieben), jedoch eben nicht immer mit Skizze oder Bildern (nur wenn es auch wirklich Sinn macht).
Zuletzt geändert von Challenger am Mi 6. Mai 2015, 14:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Keine Polizei beim "VU ohne"

Beitragvon Timmey! » Mi 6. Mai 2015, 14:26

@1957: Die Bagatellunfälle (Verwarngeld) dürfen nicht aufgenommen werden. Ergo schreiben wir nix.

Bei allen anderen Unfällen schreiben wir eine komplette Unfallanzeige inklusive aller anderer Daten im System. Lichtbilder werden je nach Bedarf gefertigt.

Diesen Aufnahmebogen gibt es hier nicht, gibt halt lediglich die Unterscheidung zwischen nicht aufnahmepflichtigen und aufnahmepflichtigen Unfällen.

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Re: Keine Polizei beim "VU ohne"

Beitragvon coco_loco » Mi 6. Mai 2015, 14:30

Achso. Bei uns gibts noch dieses Formular. Stehen eigentlich nur die Personalien drauf. Wenig Arbeit, vor allem im Nachhinein. Wenn der Unfallhergang für uns unklar ist, können wir das jedoch nicht nehmen. Ist eine praktikable Lösung, auch wenn wir das meist nur für irgendwelche Versicherungen oder Firmen machen, die die Aufnahme wollen.
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Re: Keine Polizei beim "VU ohne"

Beitragvon chigurh » Mi 6. Mai 2015, 14:42

Mal was zur "klaren Sachlage" bei Unfällen ;-):
Weiterer Schlag gegen organisierten Versicherungsbetrug – Rund 200 Unfälle fingiert – weitere Durchsuchungsaktion – 60 Beschuldigte

Gemeinsame Presseerklärung des Polizeipräsidiums Unterfranken und der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg

ASCHAFFENBURG. Bereits seit über einem Jahr ermittelt die Kriminalpolizei Aschaffenburg in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg gegen offenbar gut organisierte Versicherungsbetrüger. Dabei geht es um rund 200 manipulierte bzw. provozierte Verkehrsunfälle sowie vorgetäuschte Kasko-Schadensfälle. Der für die Versicherungswirtschaft entstandene Schaden beläuft sich zwischenzeitlich im Bereich von annähernd einer Million Euro.

Nach einer Durchsuchungsaktion Ende Juni 2014 folgte diese Woche Dienstag eine erneute Aktion der Strafverfolgungsbehörden in elf Objekten. Gegen insgesamt 60 Beschuldigte laufen jetzt strafrechtliche Ermittlungen u.a. wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Bandenbetruges.

Wie bereits berichtet, war Mitte 2014 (26.06.2014) ein Großaufgebot der Polizei am bayerischen Untermain und in Frankfurt am Main im Einsatz, um 18 Objekte zu durchsuchen. Dabei hatten die Fahnder umfangreiches Beweismaterial und auch sieben Autos der Oberklasse sichergestellt. 13 Personen waren damals vorläufig festgenommen worden, gegen zwei hatten Haftbefehle bestanden. Zwei weitere Beschuldigte waren zu diesem Zeitpunkt wegen eines versuchten Tötungsdelikts seit April 2014 in Untersuchungshaft. Die übrigen Festgenommenen waren wieder auf freien Fuß gekommen.

Die Ausgangsermittlungen ins Rollen gebracht hatte eine anonyme Mitteilung, die bei der Kriminalpolizei Aschaffenburg im Herbst des Jahres 2013 eingegangen war. Darin gab es Hinweise auf eine ganze Reihe von Straftaten. Der Hauptvorwurf bestand darin, dass seit Jahren Verkehrsunfälle zum Zwecke des Versicherungsbetruges manipuliert und provoziert worden sein sollen. In der Folge hatten dann sehr aufwändige, gemeinsame Ermittlungen der Kriminalpolizei Aschaffenburg und der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg begonnen. Nach und nach hatten sich die in dem Schreiben geäußerten Verdachtsmomente bestätigt. Der Sachbearbeiter der Kriminalpolizei war bei seinen Recherchen auf eine offenbar gut organisierte, bandenmäßige Struktur gestoßen, bei der eine Vielzahl an Männern und auch Frauen an umfangreichen Betrugsfällen um manipulierte und provozierte Verkehrsunfälle beteiligt war. Es stellte sich heraus, dass viele der fälligen Reparaturen in einer Kfz-Werkstatt abgewickelt worden waren, deren Inhaber nach bisherigen Erkenntnissen ebenfalls dem Kreis der Tatverdächtigen zuzurechnen ist.

In dem laufenden Verfahren geht es um insgesamt 200 Verdachtsfälle, bei denen seit 2008 über die Versicherungen ein Schaden von annähernd einer Million Euro abgerechnet wurde. Teilweise wurden den Versicherungen gefälschte Gutachten vorgelegt. Die fingierten Unfälle ereigneten sich zumeist im Großraum Aschaffenburg und im angrenzenden hessischen Bereich. Bei vielen dieser fingierten Unfälle stammten beide Unfallbeteiligte aus dem Kreis der jetzt beschuldigten Personen. In anderen Fällen waren auch völlig ahnungslose Verkehrsteilnehmer die Leidtragenden. In einem Fall saß in einem Fahrzeug auch eine schwangere Frau, die vorsorglich zwei Tage im Krankenhaus behandelt wurde. Ein weiterer Unfallbeteiligter war wegen eines Schocks einen Tag in der Klinik.

Nachdem gegen mehrere Beschuldigte bereits im April 2014 Haftbefehle ergingen, wurde Ende März 2015 gegen einen weiteren Hauptbeschuldigten ein Haftbefehl erlassen und vollzogen.

Die gemeinsamen Ermittlungen der Kripo Aschaffenburg dauern indes weiterhin an. Neben dem Verdacht von Betrugsstraftaten, stehen auch Verkehrsstraftaten im Raum. Insbesondere besteht in mehreren Fällen ein Tatverdacht bezüglich eines Verbrechens des vorsätzlichen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.

Bei der zuletzt durchgeführten Aktion wurden insgesamt 11 Objekte von 7 Beschuldigten und auch einem Zeugen durchsucht, um Beweismittel zu erhalten. Die betroffenen Personen wurden im Anschluss zu den Vorfällen noch einmal vernommen.

Bislang wurden durch die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg gegen 16 Beschuldigte Anklagen erhoben oder Strafbefehle beantragt. Die Ermittlungskommission der Kriminalpolizei Aschaffenburg wird zusammen mit der Staatsanwaltschaft noch mehrere Monate damit beschäftigt sein, die bisher erkannten Verfahren sachgerecht abzuarbeiten.

https://www.polizei.bayern.de/news/pres ... tml/219771
http://www.mit-sicherheit-anders.de
Ab 2018 Bewerbungen bis 31J möglich!

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Re: Keine Polizei beim "VU ohne"

Beitragvon uwewittenburg » Mi 6. Mai 2015, 14:59

Von daher beschäftigen die Versicherungen auch Sachverständige und Detekteien.
Ich lasse mir meine Meinung nicht nehmen und nehme sie auch nicht anderen.
Nur wer höflich widerspricht ist ein würdiger Diskussionspartner.

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Re: Keine Polizei beim "VU ohne"

Beitragvon wolfi71 » Mi 6. Mai 2015, 15:23

Beim VU ohne sollte die Polizei den Beteiligten eine Rechnung für den Aufwand erstellen und das mit den Verwarnungen sein lassen. Da kommt mehr bei rüber.

Dann beschäftigt man Kleinaufnahmegruppen und das erste was die Beteiligten unterschreiben müssen, ist die Kostenübernahmeerklärung. Ohne die tut man keinen Handstreich. Dann wird das aufgenommen und in die Systeme eingegeben und geht an die Versicherungen. Wenn dabei ein bußgeldwürdige Sache rüberkommt, dann kann man das ja zusätzlich beanzeigen. Ist ja aber bei den Samstagvormittagfällen eher selten der Fall.

Was glaubt ihr wie der Wunsch nach Aufnahme durch die Polizei nachlässt, wenn sich das rumspricht.

@chigurh: Ist dir jemals der Verdacht gekommen, dass es sich bei der KfZ-Branche und ihren Nebendingen um organisierte Kriminalität handeln könnte? Die lassen sich anbumsen, gehen zu einem Schlechtachter und einer bestimmten Werkstatt und alles wird bezahlt. Gehören alle zum System und verdienen nicht schlecht daran.
Zuletzt geändert von wolfi71 am Mi 6. Mai 2015, 15:28, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Keine Polizei beim "VU ohne"

Beitragvon SirJames » Mi 6. Mai 2015, 15:25

Moin,

ich sähe es als positive Entwicklung an, wenn Bagatell-VUs ohne Verletzte, sofern Personalien ausgetauscht sind, aus unserer Zuständigkeit genommen und dadurch Ressourcen freigemacht würden.

Gruß
“No, I don’t wonder Marty. The world needs bad men. We keep the other bad men from the door.”

(true detective)

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uwewittenburg
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Re: Keine Polizei beim "VU ohne"

Beitragvon uwewittenburg » Mi 6. Mai 2015, 15:29

Wenn dann alle Beteiligten einsichtig und vernünftig wären und nicht der Auffahrende behauptet dass der andere rückwärts gefahren ist! :ja:
Ich lasse mir meine Meinung nicht nehmen und nehme sie auch nicht anderen.
Nur wer höflich widerspricht ist ein würdiger Diskussionspartner.

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