Bürgerwehr - Schutz oder Selbstjustiz?

Polizeibezogenes, was in keine andere Sektion hineinpasst

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Re: Bürgerwehr - Schutz oder Selbstjustiz?

Beitragvon Trooper » Do 19. Nov 2015, 20:44

Erstens sind wir hier weder Vorgesetzte von irgendwem noch die Forumspolizei. Ich habe es oft genug gesagt und wiederhole es nochmal: das hier ist Oelis virtuelle Kneipe und wir sind die Barkeeper zugleich Rausschmeißer. Falls jemandem die Musik nicht paßt oder die Cocktails nicht schmecken, kann er sich gerne eine andere Pinte suchen. Mehr werde ich dazu nicht sagen.

Und zweitens geht es jetzt wieder final zum Thema zurück.
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Re: Bürgerwehr - Schutz oder Selbstjustiz?

Beitragvon Trooper » Do 19. Nov 2015, 21:40

Leute, es reicht jetzt
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Re: Bürgerwehr - Schutz oder Selbstjustiz?

Beitragvon schutzmann_schneidig » Sa 21. Nov 2015, 15:08

... und deshalb habe ich etliche OT-Beiträge und Diskussionen, die in diesem Thread nichts zu suchen haben, entsorgt.

Das Thema dieses Threads ist unschwer zu erkennen und daher geht es hier, sofern noch weiterer Diskussionsbedarf besteht, auch in diesem Thema weiter.
- It's a deadly stupid thing to point a gun (real or fake) at a police officer in the dark of night or the light of day -

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Re: Bürgerwehr - Schutz oder Selbstjustiz?

Beitragvon Knaecke77 » Di 24. Nov 2015, 17:44

zulu hat geschrieben:Der Sparkurs rächt sich immer irgendwann. Reduziert man die Personaldecke immer weiter, beginnen Bürger sich selbst zu helfen.
In der Tat:
Dresden - Die Nachfrage nach Selbstverteidungskursen und Waffen ist in den vergangenen Wochen deutschlandweit stark gestiegen. Auch die Sachsen rüsten auf.

(.....)Dies können Gründe dafür sein, weshalb die Nachfrage nach Abwehrwaffen und Selbstverteidigungskursen in den vergangenen Wochen massiv gestiegen ist.

So berichtet der Focus, dass es bei Pfefferspray bundesweite Lieferengpässe gibt und es bis zu fünf Wochen Wartezeiten geben kann. Der Verkauf von derartigen Sprays ist Deutschlandweit im Vergleich zum Vorjahr um 600 Prozent angestiegen.
https://mopo24.de/nachrichten/aus-angst ... ffen-25212

oder
Waffenverkauf Menschen in Sachsen-Anhalt rüsten auf
http://www.mz-web.de/mitteldeutschland/ ... 91212.html

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Re: Bürgerwehr - Schutz oder Selbstjustiz?

Beitragvon Knaecke77 » Do 14. Jan 2016, 15:57

Nach Übergriffen in Köln Bürgerwehr verabredet sich auf Facebook
Wir suchen ehrenamtliche Kampfsportler, Bodybuilder, Türsteher und jeden der mitwirken will, um dieses Projekt zu starten", schreibt die selbsternannte Kölner Bürgerwehr auf ihrer Facebook-Seite. Fast 4000 "Gefällt mir"-Klicks hat die Seite "Kölner Bürgerwehr" seit ihrer Gründung vor einer Woche bereits erhalten. Ihr selbst erklärtes Ziel: "Gegen die Leute, die unsere Töchter am vergangenen Silvester bedrängt haben, vorgehen." Dazu organisiert die Gruppe Patrouillen und bittet immer wieder um Spenden. Unter dem Motto "Köln wehrt sich!", wirbt die Bürgerwehr um Unterstützer.
http://www.focus.de/regional/koeln/angr ... 07517.html

Über diese Unterstützung wird sich die Polizei sicherlich freuen.

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Re: Bürgerwehr - Schutz oder Selbstjustiz?

Beitragvon greyman » Do 14. Jan 2016, 16:03

Woanders werden Karnevalsumzüge abgesagt, weil die Sicherheit nicht gewährleistet werden kann:

http://www.focus.de/regional/wesel/nach ... 11504.html
Ein Sprecher der Stadt sagte, man könne nicht ausschließen, dass die im Stadtteil Orsoy lebenden Flüchtlinge den Zug besuchen und es zu Vorfällen wie in der Silvesternacht in Köln komme
Was ist die bessere Alternative?

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Re: Bürgerwehr - Schutz oder Selbstjustiz?

Beitragvon Knaecke77 » Do 14. Jan 2016, 16:16

greyman hat geschrieben:Woanders werden Karnevalsumzüge abgesagt, weil die Sicherheit nicht gewährleistet werden kann:

http://www.focus.de/regional/wesel/nach ... 11504.html
Ein Sprecher der Stadt sagte, man könne nicht ausschließen, dass die im Stadtteil Orsoy lebenden Flüchtlinge den Zug besuchen und es zu Vorfällen wie in der Silvesternacht in Köln komme
Was ist die bessere Alternative?
Ich entnehme der Meldung, dass die Stadt die Sicherheitsauflagen nicht bis Rosenmontag gewährleisten kann.
Dass hat mit dem Thema Bürgerwehren ja eher weniger zu tun.....oder habe ich etwas falsch verstanden?

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Re: Bürgerwehr - Schutz oder Selbstjustiz?

Beitragvon greyman » Do 14. Jan 2016, 16:22

Knaecke77 hat geschrieben:Ich entnehme der Meldung, dass die Stadt die Sicherheitsauflagen nicht bis Rosenmontag gewährleisten kann.
Dass hat mit dem Thema Bürgerwehren ja eher weniger zu tun.....oder habe ich etwas falsch verstanden?
Der Veranstalter kann bis Rosenmontag die Auflagen der Stadt nicht erfüllen. Zu den Auflagen gehören unter anderem, "genügend" geschultes (§34a) Sicherheitspersonal zu benennen.

Damit sind es Private, die auf öffentlichen Strassen und Veranstaltungen die Sicherheit (mit) gewährleisten sollen, weil die Polizei es nicht kann. So fordert es die Ordnungsbehörde.

Die Stadt gibt ja offen zu, die öffentliche Sicherheit nicht gewährleisten zu können.

Was ist da noch noch der grosse Unterschied zu einer Bürgerwehr?

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Re: Bürgerwehr - Schutz oder Selbstjustiz?

Beitragvon henrymuc » Do 14. Jan 2016, 17:28

Ich möchte gerne mit meinen Erfahrungen zu dem Thema beitragen.
Ich wohne in Bayern, und hier haben wir die Sicherheitswacht. Das ist ein Ehrenamt des Bay. Innenministeriums. Die Ehrenamtler sind der jeweiligen PI unterstellt. Die Sicherheitswacht gibt es nur in Kommunen welche diese angefordert haben.

Im Auswahlverfahren finden ein Bewerbungsgespräch, und eine Sicherheitsüberprüfung statt. Die Ausbildung dauert ca. 40 Stunden. Wir besitzen die sog. "Jedermann - Rechte" und dürfen zusätzlich zur Gefahrenabwehr einen Platzverweis ausprechen und eine IDF vornehmen. Zusätzlich dürfen wir Befragungen von Zeugen durchführen.

Ein Freund von mir hatte mir von der Sicherheitswacht erzählt, da er selbst dort tätig ist. Er meinte das ich dort gut hereinpassen würde. Vor ein paar Jahren war ich beruflich im Sicherheitsgewerbe tätig. Ich hatte allerdings bedenken, weil ich Angst hatte das dort nur Leute tätig sind die sich wichtig machen wollen. Ich habe mich dann doch überreden lassen, und mich beworben. Nach dem Vorstellungsgespräch, der Sicherheitsüberprüfung und der Schulung fing ich mit dem Streifendienst an. Wir bestreifen den öffentlichen Raum in einem sozialen Brennpunkt. Wir achten vor Allem auf Vandalismus-Schäden, Graffity, defekte Strassenbeleuchtung oder nicht lesbare Verkehrsschilder. Bei verdächtigen Wahrnehmungen oder ernsthaften Situationen alarmieren wir die Einsatzzentrale. Ausserdem halten wir Kontakt zum Sicherheitsdienst einer Gemeinschaftsunterkunft.

Ich habe festgestellt das es bei uns keine Wichtigtuer gibt. Die Rückmeldung der Bürger, der Gemeinde und des Sicherheitspersonals an der Gemeinschaftsunterkunft ist durchweg positiv. Das Sicherheitsempfinden der Bürger wird gestärkt. In unseren Gesprächen mit den Menschen, geben wir ihnen die Möglichkeit ihre Sorgen und Nöte zu adressieren. Manchmal erfahren wir so auch Sachverhalte die wir an den DGL zur weiteren Bearbeitung weitergeben können.

Ich kann jetzt nur für mich sprechen. Ich sehe mich als Bindeglied zwischen Bürger und Polizei. Ich sehe mich nicht als Polizist oder Hilfspolizist. Ich will auch nicht den Helden spielen. Ich wäre beispielsweise auch dagegen eine Waffe zu tragen. Was eh nicht zulässig ist.

Viele Grüße

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Re: Bürgerwehr - Schutz oder Selbstjustiz?

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Do 14. Jan 2016, 17:51

Ruthe sagt sinngemäß dazu:

Bürgerwehren - ein Haufen Bekloppter, der durch die Straßen rennt und das regeln will, was die Polizei vermeintlich nicht schafft.

Genauso gruselig, wie die Vorstellung, dass ein Haufen Bekloppter durch Krankenhausflure rennt und das regeln will, was die Ärzte nicht schaffen.
:lah:

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Re: Bürgerwehr - Schutz oder Selbstjustiz?

Beitragvon Controller » Do 14. Jan 2016, 18:00

jupp eben Plakat gesehen:

Bürger für Rechts und Ordnung :polizei4:

Aber auch:

Wer sich im Geschichtsunterricht fragte,

wie in den 30.-er Jahren soviel Hass enstehen konnte

kann nun live zusehen
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

- Verstorben am 09.08.2021 -

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Re: Bürgerwehr - Schutz oder Selbstjustiz?

Beitragvon greyman » Do 14. Jan 2016, 19:15

Kaeptn_Chaos hat geschrieben:Genauso gruselig, wie die Vorstellung, dass ein Haufen Bekloppter durch Krankenhausflure rennt und das regeln will, was die Ärzte nicht schaffen.
Womit der Kreis zu ehrenamtlichen Rettungsdienstmitarbeitern und Freiwilligen Feuerwehren wieder von Dir geschlossen wurde.

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Re: Bürgerwehr - Schutz oder Selbstjustiz?

Beitragvon Controller » Do 14. Jan 2016, 19:17

ich sehe deutliche Unterschiede zwischen

ehrenamtlichen Rettungsdienstmitarbeitern
Freiwilligen Feuerwehren
Ärzte

und dann haben wir noch gar nicht mal angedacht, wer sich da in welchen Kreisen :pfeif:
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

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Re: Bürgerwehr - Schutz oder Selbstjustiz?

Beitragvon malfragen » Do 14. Jan 2016, 19:42

Kann man nun bewerten wie man will, nach den Ereignissen in Köln muss ich meine Ansicht zu den Bürgerwehren sowieso revidieren und neu ordnen.

Bevor hier jemand über Ehrenamt herzieht, ohne Ehrenamtliche wäre das System BRD schon den Bach runter gegangen.
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Re: Bürgerwehr - Schutz oder Selbstjustiz?

Beitragvon mistam » Do 14. Jan 2016, 20:03

greyman hat geschrieben:
Kaeptn_Chaos hat geschrieben:Genauso gruselig, wie die Vorstellung, dass ein Haufen Bekloppter durch Krankenhausflure rennt und das regeln will, was die Ärzte nicht schaffen.
Womit der Kreis zu ehrenamtlichen Rettungsdienstmitarbeitern und Freiwilligen Feuerwehren wieder von Dir geschlossen wurde.
Die FF und die freiwilligen Retter rennen weder über Krankenhausflure, noch wollen sie regeln, was Ärzte nicht schaffen.
Meine Meinung zu Bürgerwehren hatte ich bereits deutlich gemacht. Die jüngsten Ereignisse haben daran nichts geändert und der unsäglichen Facebook-Aufruf scheint meine Befürchtungen ja zu bestätigen.

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