Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

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hellbert
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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon hellbert » Fr 18. Mär 2016, 23:50

malfragen hat geschrieben:Was ich fragwürdig finde ist die Aussage das Ermittlungen erst eingeleitet wurden nachdem der WDR angefragt hat.
Finde es fragwürdig, dass überhaupt Ermittlungen angestellt werden. Weswegen überhaupt? Die Gemüter erhitzen man sich ja eher weniger an dem Zwang sondern mehr an der "Ansage".

Und daran kann ich nichts Verwerfliches finden. Zumindest nichts strafrechtlich relevantes...

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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon 1957 » Fr 18. Mär 2016, 23:57

Strafrechtlich womöglich nicht, aber dienstrechtlich.

Wenngleich auf verschiedenen Etagen nicht verstanden wird, dass mit wohlfeiler Sprache Probleme auf der Straße selten gelöst werden können. Ist ja auch kein Wunder, wenn man nie mit derartigem konfrontiert wird.

Sprache transportiert Ansagen und ist von daher eine taktische Maßnahme. Je nach Milieu oder Lebenssituation kann das durchaus unterschiedlich sein. Trotzdem kann der Schutzmann in Art und Weise seiner Ansage daneben liegen. Insbesondere dann, wenn es nicht taktisch, sondern als Ausdruck der eigenen Befindlichkeit oder Einstellung gemeint ist.
Zuletzt geändert von 1957 am Sa 19. Mär 2016, 00:07, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon Controller » Sa 19. Mär 2016, 00:06

ob da auch Jeder verstanden wurde ....wörtlich gemeint :polizei13:
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

- Verstorben am 09.08.2021 -

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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon malfragen » Sa 19. Mär 2016, 00:22

Wer weiß ob die Frau es überhaupt genau verstanden hat was gesprochen wurde.
Aber die Wortwahl, naja.
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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon malfragen » Sa 19. Mär 2016, 00:24

hellbert hat geschrieben:
malfragen hat geschrieben:Was ich fragwürdig finde ist die Aussage das Ermittlungen erst eingeleitet wurden nachdem der WDR angefragt hat.
Finde es fragwürdig, dass überhaupt Ermittlungen angestellt werden. Weswegen überhaupt? Die Gemüter erhitzen man sich ja eher weniger an dem Zwang sondern mehr an der "Ansage".

Und daran kann ich nichts Verwerfliches finden. Zumindest nichts strafrechtlich relevantes...
Wenn man die Kommentare so liest erhitzen sich die Gemüter an beidem, weshalb es nicht klären und darlegen ob rechtens oder nicht?
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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon zambo84 » Sa 19. Mär 2016, 00:35

Reine Vermutung, aber ich gehe fest davon aus, dass das "in Ketten legen" ursprünglich nicht vom Kollege kam. Wahrscheinlich wurde dieser Ausdruck so von der Mutter oder einem Sprachmittler verwendet, da eine andere Beschreibungen aufgrund von Sprachdefiziten nicht möglich war. Das zeigt der Videoausschnitt natürlich nicht. Dass diese Ausdrucksweise dann von dem Kollegen aufgenommen wurde, damit die Mutter weiß, wovon geredet wird, ist nur verständlich.

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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon 1957 » Sa 19. Mär 2016, 02:56

Den EIndruck habe ich nicht.
Der offenkundig einsatzführende Kollege ( DGL ? ), erklärt die polizeiliche Absicht vor umstehenden Personen ( Dolmetscher, Bedienstete der Stadt etc.) Dabei benutzt er wörtlich mehrfach das "in Ketten legen" und "scheißegal".

Der Einsatz wirft mehrere Fragen auf:

War die Grundmaßnahme ( Verlegung der Familie) auch mit unmittelbarem Zwang durch die entscheidende Behörde ( Kommune) entsprechend angeordnet?

Für die Polizei wäre das dann Vollzugshilfe.
Die Gesprächsführung des Kollegen halte ich für ungeschickt und allzu ordinär.
Gleichwohl kann sie als Androhung des UZ eingestuft werden.

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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon hellbert » Sa 19. Mär 2016, 03:13

1957 hat geschrieben:Die Gesprächsführung des Kollegen halte ich für ungeschickt [...]
Wenn man deswegen jetzt auch noch belangt wird...

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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon bistechteinsupertyp » Sa 19. Mär 2016, 06:00

Was ist das bitte für eine Überschrift?
Wer wurde in dem Video bitte misshandelt?
Das Kind wurde nicht mal hart angepackt, sondern nur weggezogen.
Was soll das?

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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon Old Bill » Sa 19. Mär 2016, 06:34

Die Überschrift wurde vom TE Frank_NBG gezielt so gewählt um den Vorfall entsprechend zu dramatisieren. Schaut man sich die übrigen Beiträge und eröffneten Threads des Users an so fällt auf, das er ganz offensichtlich ein massives Problem mit Der Polizei hat und im Forum deshalb regelmäßig mit solchen "Skandalen" zu provozieren versucht.
Ich warte immer noch auf einen Diskussionsansatz.
Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Das nennen sie dann ihren Standpunkt.

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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon Ghostrider1 » Sa 19. Mär 2016, 06:45

@Controller
Was ist los? Wieso "Facepalm"? Paßt nicht so ins Weltbild, dass es auch in NRW zur Sache geht? Beides gleich gelagert. Eine Maßnahme mußte durchgezogen werden, mit Zwang.
Also höre bitte auf, es nervt mittlerweile gewaltig.

@1957
War die Grundmaßnahme ( Verlegung der Familie) auch mit unmittelbarem Zwang durch die entscheidende Behörde ( Kommune) entsprechend angeordnet?
Eure Kommune ordnet uZ an? Was sagt das PolG-NW dazu? Bei uns ist uZ eine Angelegenheit nur für dem Polizeivollzugsdienst.
Bei uns steht meist eine Telefonnummer mit drauf, wenn es harrig wird. Die Kommune kann dann von ihrem Vorhaben ablassen.

Verlegung wird angeordnet. Es wird eröffnet. Polizeilicher Zweck kann nicht erreicht werden, weil man sich bockig stellt.
uZ angedroht -> kein Einlenken -> uZ folgerichtig durchgezogen

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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon Knaecke77 » Sa 19. Mär 2016, 09:23

1957 hat geschrieben:
Der Einsatz wirft mehrere Fragen auf:
In der Tat. Wie so oft kann der vorliegende Sachverhalt nur aufgrund einer dürren Meldung und einer Vi­deo­se­quenz beurteilt werden. Diese zeigt eine "unschöne" Situation. Über den Vorlauf ist nichts bekannt.

O - Ton ist nicht verfügbar.

- Mir stellt sich die Frage, weshalb die Familie und nicht der mutm. Täter aus der Einrichtung umziehen sollte?

- Hat sich die Syrerin evtl. daneben benommen?

Die weiteren Ermittlungen sollten abgewartet werden, ehe der Stab gebrochen wird.

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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon al-lex » Sa 19. Mär 2016, 09:52

Knaecke77 hat geschrieben:
1957 hat geschrieben:
Der Einsatz wirft mehrere Fragen auf:
In der Tat. Wie so oft kann der vorliegende Sachverhalt nur aufgrund einer dürren Meldung und einer Vi­deo­se­quenz beurteilt werden. Diese zeigt eine "unschöne" Situation. Über den Vorlauf ist nichts bekannt.

O - Ton ist nicht verfügbar.
Hier sieht man den O-Ton:
http://www1.wdr.de/mediathek/video/send ... t-100.html
Daraus erkennt man auch, dass anders als hier einige mutmaßen der Polizisten das nicht (direkt) dem polizeilichem Gegenüber sagt, sondern sehr erregt wirkt und das so dem Dolmetscher/Übersetzer so sagt.

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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Sa 19. Mär 2016, 09:57

Knäcke, das geht aus den Artikeln hervor: Sie war angeblich Opfer einer Straftat und sollte in eine besser geeignete Unterbringung, der Täter hingegen bleiben.

Ghosti, finde doch mal aus dieser minderwertigkeitskomplexbehafteten "Wir armen, armen Sachsen" Rolle.
Was ist los? Wieso "Facepalm"? Paßt nicht so ins Weltbild, dass es auch in NRW zur Sache geht? Beides gleich gelagert. Eine Maßnahme mußte durchgezogen werden, mit Zwang.
Dass es auch in NRW zur Sache geht, hat hier niemand bestritten. Der Fall hingegen ist ganz und gar nicht gleich gelagert, weil die Polizei NRW es schafft, den Zwang gegen den Verhaltensstörer anzuwenden.

Was mich viel mehr stört ist, dass der Medienminister schon wieder vorab ein Urteil gefällt hat. Die gewählte Ausdrucksweise mag normal gestrickte Menschen irritieren, kann aber geeignet sein. Ob sie es ist, weiß ich nicht. Ich habe mir abgewöhnt, hier nach Handysequenzen zu einem Urteil zu kommen. Grundsätzlich kann ich mir vorstellen, dass es für die Adressatin einfacher zu verstehen ist, dass sie in Ketten gelegt werden soll, als zu hören "Andernfalls werden wir Ihre oberen Extremitäten mittels Schließacht fixieren" - bzw. dass das dem Dolmetscher, über den der Kollege ja offensichtlich kommunizierte, leichter verständlich war.

Der Kollege wirkt nicht souverän. Wer von uns tut das aber immer und jederzeit?

Ob Straftaten oder Disziplinarvergehen im Raume stehen, wird sich zeigen.
:lah:

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Re: Polizist drohte Syrerin, sie in Ketten zu legen

Beitragvon Ghostrider1 » Sa 19. Mär 2016, 10:11

KC, es ist keine Opferrolle. Ich lege nur mittlerweile auch den Finger in die Wunde. Ich nehme mir jetzt nach mehreren Aktionen einfach auch das Recht heraus, und umschreibe das nicht mehr nett. (ist aber OffTopic).
Komisch das man immer die Opferrolle aufgedrückt bekommt, wenn man auf einige User zeigt. Ist doch andersrum nicht so. :pfeif:

Kann ja sein dass ich etwas falsch verstanden habe, aber im Vorfeld war die Frau Opfer :!:
Die Situation machte es notwendig, dass sie etwas Dulden bzw. ein Handlung vornehmen sollte. Warum die Verlegung der Frau+Kinder notwendig war, ist doch egal. Sie mußte.
Dann der uZ.

--> Claußnitz. Die Leute im Bus wurden "bedroht" und der Bus+Insassen waren in Gefahr. Die Leute sollten eine Handlung auf staatliche Weisung vollziehen, nämlich den Bus verlassen. --> uZ

Also wem die Schnittmenge nicht auffällt, muss wirklich beide Augen verschließen. :tot:
Es geht rein um die Zielrichtung und dem Adressaten des uZ.

Ich kritisiere nicht die Kollegen, da ich solche Einsätze durchaus nachvollziehen kann. Ich kenne das aus meinem dienstlichen Berufsleben.
Meine Meinung zu den öffentlich rechtlichen Medien und der Darstellung solcher SV ist bekannt. Nun kann man sich wieder fragen, was eine so einseitige Berichterstattung bezweckt. (es lebe die Zwangsabgabe...)


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