Terror in Europa

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Re: Terror in Europa

Beitragvon HessieJames » Do 28. Apr 2016, 02:42

Konspi hat geschrieben: Zur mancher Ausrüstungsforderung möchte ich anmerken - da könnt ihr kriegen, was es auf dem Markt gibt. Wenn euch beim ersten Schussknall vor lauter Muffe die Hände zittern und ihr euch der diversen Ausbildungsdefizite bewusst werdet, dann würden auch die Ausrüstungsfreaks merken, dass Ausbildung das wesentlichste ist. Der SEK'ler lebt zumeist nicht länger wegen der höheren Schutzklasse in seiner Weste..!

Grüße
Mist, und ich dachte immer, die ganze Ausrüstung würde Sinn machen. D.h., die vom SEK schleppen den Krempel also nicht deswegen mit sich rum sondern weil... ja, keine Ahnung, weil? Weil es cooler aussieht? :polizei10:

Ich frage mich gerade, ob sich die Kollegen, die in den 90ern eine leichte ballistische Weste für den täglichen Dienst eingefordert haben, ohne bereits an einem Dutzend Schießereien beteiligt gewesen zu sein, auch als Ausrüstungsfreaks bezeichnen lassen mussten.

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Re: Terror in Europa

Beitragvon Konspi » Do 28. Apr 2016, 18:00

Lone Soldier hat geschrieben:Ich glaube kein Kollege hier hat gefordert etwas in seinen Kofferraum zu werfen oder an der Wache zu lagern ohne, dass damit auch entsprechende Ausbildungskonzepte einhergehen.
Iss klar - habe ich wohl überlesen...! :stupid:

Die Helden schleppen auch die Ausrüstung mit sich rum, aber primär sind sie besser ausgebildet!
Was nutzt mir z.B. 'ne Weste mit schweren Platten drin, kann daher aber die MP nicht mehr in die Schulter ziehen und beherrsche den Deut-Schuss mit dem Teil nicht, weil mir die Ausbildung fehlt....?!

Grüße
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Re: Terror in Europa

Beitragvon SirJames » Do 28. Apr 2016, 18:23

Konspi hat geschrieben:
Lone Soldier hat geschrieben:Ich glaube kein Kollege hier hat gefordert etwas in seinen Kofferraum zu werfen oder an der Wache zu lagern ohne, dass damit auch entsprechende Ausbildungskonzepte einhergehen.
Iss klar - habe ich wohl überlesen...! :stupid:

Die Helden schleppen auch die Ausrüstung mit sich rum, aber primär sind sie besser ausgebildet!
Was nutzt mir z.B. 'ne Weste mit schweren Platten drin, kann daher aber die MP nicht mehr in die Schulter ziehen und beherrsche den Deut-Schuss mit dem Teil nicht, weil mir die Ausbildung fehlt....?!

Grüße
Moin,

wir durften im Rahmen eines Amoktrainings vor Jahren Helm und SK4-Weste, ballistische Matte und so ein cooles ballistisches Schild mit Lampen und Fenster ausprobieren, wo einem nach 10min der Arm abfault.

Wir entschieden uns einhellig für Helm und Weste. Einschränkungen beim Handling mit P6 und MP konnte ich nicht feststellen. Insofern überzeugt mich Deine Argumentation nicht.

Dass wir uns nicht plötzlich ohne Aus- und Fortbildung Schrotflinten oder Karabiner aufs Auto packen, dürfte selbstverständlich sein. Was es nun an Helm und schwerer Weste großartig auszubilden gäbe, weiß ich nicht.

Gruß
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Re: Terror in Europa

Beitragvon HessieJames » Fr 29. Apr 2016, 00:38

Konspi hat geschrieben:
Lone Soldier hat geschrieben:Ich glaube kein Kollege hier hat gefordert etwas in seinen Kofferraum zu werfen oder an der Wache zu lagern ohne, dass damit auch entsprechende Ausbildungskonzepte einhergehen.
Iss klar - habe ich wohl überlesen...! :stupid:

Die Helden schleppen auch die Ausrüstung mit sich rum, aber primär sind sie besser ausgebildet!
Was nutzt mir z.B. 'ne Weste mit schweren Platten drin, kann daher aber die MP nicht mehr in die Schulter ziehen und beherrsche den Deut-Schuss mit dem Teil nicht, weil mir die Ausbildung fehlt....?!

Grüße
Ich mein das jetzt ehrlich nicht böse, aber kann es sein, dass du keine Ahnung hast, worüber hier in punkto Ausrüstung diskutiert wird? Und dass der ein oder andere Lehrgang an dir vorbeigezogen ist? Anders kann ich mir deine Bedenken gerade nicht erklären, aber um mal den Versuch zu unternehmen, sie ein wenig zu zerstreuen:
Ich glaube, keiner hier denkt beim Thema SK4 an die 15-Kilo-Westen, die selbstverständlich für den Einzeldienst nur bedingt geeignet wären. Es geht um eine Variante, die nur einen Teil des Oberkörpers bedeckt und dementsprechend leichter ist, so dass keine besonders hohe Fitness beim Tragen erforderlich ist.
Und gar so schlecht sind die bisherigen Ausbildungsangebote für die angesprochene Zielgruppe nun wirklich nicht, dass derartige Zweifel angebracht wären. Natürlich vermitteln Lehrgänge wie die Amok-Beschulungen nicht mehr als das Minimum an Grundwissen, das man braucht, um bei einer Echtlage einigermaßen strukturiert vorzugehen, und natürlich lernt man dabei nicht, in stundenlangem Trommelfeuer ne ruhige Hand zu behalten. Aber zumindest hat man dann eine Antwort in einer Extremsituation schneller parat als völlig unvorbereitet mit einer konfrontiert zu werden.
Aber wie sähe denn dein Lösungsansatz aus? Jeden Schutzmann auf einen monatelangen Lehrgang im Orts- und Häuserkampf schicken?

Nochmal: Es geht hier nicht darum, Streifenpolizisten zu jeder Familienstreitigkeit mit Sturmgewehren zu schicken. Sondern sie auf eine veränderte Sicherheitslage in Europa vorzubereiten, und zwar auch durch die dafür erforderliche Ausrüstung. Was ja, wie schon mehrfach angesprochen, auch teilweise bereits veranlasst wurde. Dass dazu natürlich auch entsprechende Lehrgangsangebote gehören, sollte selbstverständlich sein und nicht extra betont werden müssen.

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Re: Terror in Europa

Beitragvon Holger73 » Fr 29. Apr 2016, 09:20

:zustimm:
"Das Problem, ob Denken ohne Sprache möglich sei, ist immer noch umstritten. Dagegen wird die Tatsache, daß Sprache ohne Denken durchaus möglich ist, täglich tausendfach bewiesen."

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Re: Terror in Europa

Beitragvon Trooper » Fr 29. Apr 2016, 09:41

Ich wüßte jetzt spontan auch nicht, warum man bei der Variante, über die hier geredet wird (nämlich einen simplen Plattenträger und Helm ohne Visier), keinen ordentlichen Langwaffenanschlag mehr hinkriegen sollte. Womöglich gibt es hier ein kleines Kommunikationsproblem.
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Re: Terror in Europa

Beitragvon Konspi » Fr 29. Apr 2016, 16:39

Hallo,

ich finde Eure Argumentation nachvollziehbar und vielleicht sehe ich das Ganze tatsächlich auch aus einer anderen Sicht, HessieJames. Möchte an dieser Stelle nicht mehr mit kleinteiligen Argumentationen weitermachen - sonst kommt noch der Verweis auf PNs! :polizei2:

Grüße
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Re: Terror in Europa

Beitragvon Mac Phail » Sa 30. Apr 2016, 11:34

In NRW sollen die ersten Beamten vor Ort eingreifen und besser ausgerüstet und entsprechend geschult werden:
http://m.rp-online.de/nrw/panorama/schi ... -1.5944779
Gruß Gordon - Kein PVB

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Re: Terror in Europa

Beitragvon SirJames » Sa 30. Apr 2016, 11:48

Mac Phail hat geschrieben:In NRW sollen die ersten Beamten vor Ort eingreifen und besser ausgerüstet und entsprechend geschult werden:
http://m.rp-online.de/nrw/panorama/schi ... -1.5944779
Moin,

ich persönlich halte das für einen richtigen, weil notwendigen Schritt. Und dieser korrespondiert mit den hier bereits seit Monaten kontrovers geführten Diskussionen über das Vorgehen bei bestimmten Lagen.

Gruß
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Re: Terror in Europa

Beitragvon Spawnilein » Sa 30. Apr 2016, 12:24

Aus dem Artikel:
Das Geheimpapier sieht für die Streifen flächendeckend erheblich bessere Schutzwesten und zusätzliche Waffen vor.
Ohne das, wird dieses Konzept auch nicht aufgehen.
Aber gut das man einen anderen Weg geht als die BPol.

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Re: Terror in Europa

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Sa 30. Apr 2016, 12:44

Wir müssen ja auch...

Die Titelzeile des Artikels ist mal wieder völlig Grütze. Den letzten Satz unterschreibe ich allerdings - allein mir fehlt der Glaube.

Die ersten Trainingsteilnehmer finden es als durchaus brauchbar. Ich bin gespannt.
:lah:

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Re: Terror in Europa

Beitragvon Holger73 » Sa 30. Apr 2016, 18:48

Spawnilein hat geschrieben:Aus dem Artikel:
Das Geheimpapier sieht für die Streifen flächendeckend erheblich bessere Schutzwesten und zusätzliche Waffen vor.
Ohne das, wird dieses Konzept auch nicht aufgehen.
Aber gut das man einen anderen Weg geht als die BPol.
Inwiefern?
Die neuen Lehrgänge für die Multis laufen doch erst an.
Was der Lehrgang selber beinhalten werde ich in den nächsten Wochen erfahren, wird sich aber bestimmt nicht groß von dem Konzept "Land" unterscheiden.

BFE+ ist nicht alles was der Dienstherr ausheckt, warten wir mal die nächsten 3 Monate ab und sehen was der Lehrgang bringt.

Grüße Holger
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Re: Terror in Europa

Beitragvon HessieJames » Di 14. Jun 2016, 22:22

Diese Warnung...

http://m.spiegel.de/politik/ausland/a-1096868.html

... war offenbar leider zutreffend:

http://m.spiegel.de/panorama/justiz/a-1097455.html

http://m.spiegel.de/politik/ausland/a-1097506.html

Von der menschlichen Tragödie, für die mir grad die Worte fehlen, mal abgesehen, wirft die Tat auch die Frage auf, welche Auswirkungen diese Strategie des IS auf Deutschland hat. Welches Ausmaß der Wahnsinn eines Einzelnen haben kann, hat man ja nun auch in Orlando sehen müssen.

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Re: Terror in Europa

Beitragvon JedemDasSeine » Mi 15. Jun 2016, 09:11

Es hat schon eine deutlich andere Dimension, wenn Polizisten in ihrem Privatleben, bzw. deren Familien zur Zielscheibe werden.
An sich ist nichts weder gut noch böse, das denken macht es erst dazu!(Shakespeare)

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Re: Terror in Europa

Beitragvon Ghostrider1 » Mi 15. Jun 2016, 09:37

Was hat Orlando mit dem Terror in der EU und dem IS zu tun? Weil er ein Moslem war? Er hätte auch ein Christ sein können. Gab es ja bereits...
Der Mann hatte Persönlichkeitsstörungen. Er war im Waffenumgang trainiert, da er als Wachmann arbeitete.

Das PVB's im Privatleben attackiert werden, ist nicht neu. Deswegen werden Ermittler, die im Bereich OK heiße Eisen anfassen, auch geschützt. Ich habe mal gehört, dass die Männer auf den Motorrädern, die Russenmafia usw. vor diesen Maßnahmen ebenfalls nicht zurück schrecken.

Wenn sich derartige Übergriffe in Deutschland häufen, kann es nur wenige Antworten geben, eine Liberalisierung des WaffG. Damit meine ich die WBK.


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