Gut möglich, dass die Polizisten den Täter tatsächlich "angriffsunfähig" schießen wollten, dabei aber irgendetwas schief gelaufen ist. Gut möglich auch, dass die Polizisten den Täter in seinem Wahn einfach nicht anders stoppen konnten als mit tödlichen Schüssen. Für genau so gut kann man es aber auch möglich halten, einen Verrückten angriffsunfähig zu machen, ohne ihn gleich zu erschießen - sofern er nicht mit einer geladenen Handfeuerwaffe herumhantiert.
Wo ist das denn her? Was ein idiotischer unqualifizierter Stuss... Kleinkinder und TV-Logik.
So lange der sich bei der Festnahme nicht auf anhieb auf den Boden gelegt hat und die Waffen 2 m von ihm entfernt liegen, nicht haltbar. Ich biete jedem Pseudosachverständigen gern einen kleinen Testlauf an, in dem ich das Messer oder die Axt habe. Spätestens dann verklingen solche komischen Argumente immer...
Zur Kühnast nochmal.
Am Dienstagmittag revidierte Künast daher teilweise ihre Tweets. "Ein Tweet ist offenbar viel zu kurz, um auf so eine gewalttätige Attacke angemessen zu reagieren", schrieb sie in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur dpa. Die von ihr ausgedrückte Sorge um die Verletzten sei ehrlich empfunden, und sie hoffe, dass keine schlimmen Folgen für die Opfer entstünden. "Das steht im Vordergrund."
Allerdings, so Künast weiter, gehörten zum Rechtsstaat auch die "Ermittlungen nach jedem Einsatz von Schusswaffen". Nicht zuletzt deswegen gehöre "der Job des Polizisten zu den schwierigsten". Sie habe "großen Respekt davor".
Feige und uneherenhaft aus der Geschicht gestohlen, würde ich mal behaupten. Da versteckt man sich dann nach Konsultation der PR-Abteilung mal schnell hinter einer Aussage, die ich der Frau schon sehr sehr lange nicht mehr abnehme. Da könnte man sich auch öffentlich mal für schämen...
Zusammengefasst:
- Die Lage war Mist.
- Jeder Verletzte ist einer zu viel, aber gottseidank kein Toter unter den Opfern.
- Der tote Angreifer wird auch nicht das gewesen sein, was die Kollegen unbedingt wollten.
- Alles in allem noch sehr, sehr glimpflich ausgegangen.
- Die normalen Ermittlungen (Ja, auch WIE IMMER gegen die Polizisten... keine Ahnung, warum das immer so dringed gefordert wird) werden laufen und vermutlich wieder mal ein sehr nüchternes Szenario aufzeigen.
- Die Presse und die Politik werden wieder deuten, falschmelden, revidieren, ausbeuten, polemisieren. Natürlich wird zu 50% die Polizei schuld sein, zu 50 % irgendwas anderes. Alles wie immer.
- Die Kollegen und Geschädigten werden hoffentlich bald wieder gesund und erholen sich von der Extremsituation.
- Und ich klinke mich aus dieser Diskussion mal aus, bis es ausreichend Fakten gibt. Sollte diverse Leute auch machen...
Ende von Nuke