Waffenschrank

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Moderator: schutzmann_schneidig

VanDan
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Re: Waffenschrank

Beitragvon VanDan » Fr 5. Aug 2016, 21:36

Habe mich inzwischen etwas erkundigt.
Es ist auch eine Frage des Geldes.

Ohne Schlüssel kann man zum Teil den doppelten Preis rechnen.
Da stellt sich schon die Frage ob es sein muss. Insbesondere wenn es lediglich dazu dient, dass die Waffe zwischen den Diensten zuhause gelagert werden kann.
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Re: Waffenschrank

Beitragvon nulpe » Sa 6. Aug 2016, 10:22

Die Frage der Aufbewahrung des Schlüssels hat entsprechende Foren schon seitenweise beschäftigt.
Da ging es bis zu der Behauptung, dass für die Aufbewahrung des Schlüssels die gleichen Bedingungen erfüllt sein müssen wie für die Waffe selbst :stupid:
Letztendlich: Wenn ein Unbefugter an den Schlüssel kommt, wird man das erklären müssen und Otto Normalschütze/jäger ist wahrscheinlich erst mal seine WBK los.
Deshalb habe ich mich für mechanische Zahlenschlösser entschieden. Da hat mich eins nur einmal verlassen, Ursache: eine leicht lockere Grundplatte (die ja mit Schrauben an der Rückseite der Tür befestigt ist) und damit ein "Wandern" der Zahlen um 1 Wert in eine Richtung.
Geladen geht übrigens gar nicht. Mit Muni zusammen erst ab 0. - B ist in dieser Beziehung nicht gleichwertig.
Die ultimative Schlüsselaufbewahrung: Man lese "Papillon". Aber die Tatsache, das es "Stöpsel" gibt, dürfte ja einem PVB bekannt sein- Aus seinem "Kundenkreis" natürlich.
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Re: Waffenschrank

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Sa 6. Aug 2016, 12:09

Ich leg den einfach in einen Schuhkarton, in dem sich ganz rein zufällig eine gespannte Rattenfalle befindet.
:lah:

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Re: Waffenschrank

Beitragvon Rennschnecke » Sa 6. Aug 2016, 12:47

Dann werde ich mich mal auf der Dienststelle erkundigen, was diese davon hält, wenn ich ständig meine Munition getauscht haben möchte.

Ich habe auf den Dienststellen bis dato auch noch keine Kollegen gesehen, die ihre Waffe in den dortigen Fächern nicht geladen abgelegt haben.

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Re: Waffenschrank

Beitragvon Trooper » Sa 6. Aug 2016, 13:03

Rennschnecke hat geschrieben:Dann werde ich mich mal auf der Dienststelle erkundigen, was diese davon hält, wenn ich ständig meine Munition getauscht haben möchte.

Ich habe auf den Dienststellen bis dato auch noch keine Kollegen gesehen, die ihre Waffe in den dortigen Fächern nicht geladen abgelegt haben.
Das hängt von deinem Waffenkammerbullen ab. Viele kennen die Problematik überhaupt nicht. Unserer ist unproblematisch, aber sein Stellvertreter hat mich neulich schon mal angeguckt, als ob ich ihn um seine erstgeborene Tochter als Konkubine gebeten hätte. Nachdem ich ihn dann über die Angelegenheit aufgeklärt hatte, wollte er mir dann eine Packung Mun andrehen, die schon mal deutlich in Umlauf gewesen war. Es brauchte eine längere Debatte, um ihn zur Herausgabe einer frischen Schachtel zu bewegen.

Die Empfehlung, die Einsatzmunition turnusmäßig gegen frische auszuwechseln, kommt übrigens von den SWET-Lehrtrainern und resultiert aus der Tatsache, daß mehrmaliges Zuführen derselben Patrone durch das schnelle Beschleunigen und Abbremsen dazu führen kann, daß sich das Geschoss in der Hülse lockert. Das kann dann zu einer Veränderung der Patronenlänge und daraus resultierend zu Zuführungsstörungen führen. Möglich ist auch, daß Waffenöl in die Hülse kriecht und die Treibladung angreift.

Es gibt belegte Fälle, in denen es aus diesen Gründen im Einsatz zu Waffenstörungen gekommen ist.
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Re: Waffenschrank

Beitragvon nulpe » Sa 6. Aug 2016, 14:10

Trooper hat geschrieben:
Die Empfehlung, die Einsatzmunition turnusmäßig gegen frische auszuwechseln, kommt übrigens von den SWET-Lehrtrainern und resultiert aus der Tatsache, daß mehrmaliges Zuführen derselben Patrone durch das schnelle Beschleunigen und Abbremsen dazu führen kann, daß sich das Geschoss in der Hülse lockert. Das kann dann zu einer Veränderung der Patronenlänge und daraus resultierend zu Zuführungsstörungen führen. Möglich ist auch, daß Waffenöl in die Hülse kriecht und die Treibladung angreift.

Es gibt belegte Fälle, in denen es aus diesen Gründen im Einsatz zu Waffenstörungen gekommen ist.
Auch wenn es an der Rampe nicht richtig "läuft" wie bei meiner alten P 38 kann das Geschoss etwas in die Hülse gedrückt werden. Im dem Trööt "Bullet Setback" schrub ich Ende 2014 dazu:
Ich habe mal nachgerechnet, wie hoch die Drucksteigerung ist, wenn das Geschoss einer üblichen 9 mm Luger durch wiederholtes Repetieren um 2 mm tiefer gedrückt wird.
(Das ist mir tatsächlich mal passiert, war aber schon sehr auffällig.)
Also als Beispiel:
Patronenlänge normal .......29,3 mm, Druck 2.200 bar
Patronenlänge eingedrückt..27,3 mm, Druck 3.600 bar

Bei nach CIP erlaubtem P max von 2350 bar sind das mehr als 50% Überdruck.

Finde ich schon bedenklich.....

Für Interessierte: Bei Revolvern gibt es das Problem, dass bei harten Ladungen die Geschosse in den anderen Kammern etwas aus der Hülse gezogen werden und dann die Trommel blockieren.
Ist aber mehr ein Problem von Wiederladern, die ihre Patronen nicht so gerne stark crimpen (Dann leiden Präzision und Lebensdauer der Hülsen).

PS: Käptn Chaos möge bitte seine süffisanten Bemerkungen bez. Rattenfalle lassen.

- Sonst zieh ich doch noch los und fang mir einen Taschendieb.
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Re: AW: Waffenschrank

Beitragvon vladdi » Sa 6. Aug 2016, 15:37

Rennschnecke hat geschrieben:
Ich habe auf den Dienststellen bis dato auch noch keine Kollegen gesehen, die ihre Waffe in den dortigen Fächern nicht geladen abgelegt haben.
... wenn alle von einer Brücke springen...

Dann erzähle / erkläre doch deinen Kollegen dass sie das falsch machen. Oder gib euren Fortbildern einen Hinweis, dann könnten die das thematisieren.
Bei uns hat der Dienststellenleiter (und ich weiß auch von anderen Dienstellen) das untersagt! Die Waffen müssen entladen in den Waffenfächern sein.

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Re: Waffenschrank

Beitragvon Rennschnecke » Sa 6. Aug 2016, 15:51

Wenn es den Studierenden so durch die Kollegen beigebracht wird, woher sollen sie es anders wissen, wenn es bei uns auch nicht an der PA thematisiert wurde.
Aber ich gebe Dir natürlich recht.

Wie gesagt, ich werde mal nachfragen, wie und ob man regelmäßig neue Munition erhalten kann.

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Re: Waffenschrank

Beitragvon Trooper » Sa 6. Aug 2016, 20:51

Oh Wunder... auch die heilige PA unterrichtet die eine oder andere Sache nicht oder falsch. Es gibt halt auch unter den Ausbildern an der PA etliche Pfeifen. Gauss'sche Normalverteilung und so.

Ich kann dazu nur das sagen, was ich allen meinen Praktis immer eingehämmert habe: sei skeptisch, stell das, was man dir beibringen möchte, auch immer mal kritisch in Frage, und kümmere dich selbst um dein Knowhow. Gerne auch mal aus Quellen außerhalb des Ladens.
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Re: Waffenschrank

Beitragvon VanDan » Sa 6. Aug 2016, 21:28

Letztlich muss ja auch jeder wissen was er selber macht.

Auch wenn ich eigenständig für meine Waffe verantwortlich bin würde ich mich sehr darüber freuen, dass in gewissen Lagen die Waffe meines Kollegen gut funktioniert.

Als ich im Praktikum auf den Wachen war wurde ich auch stets drauf angesprochen, dass es blöd und "zu viel Arbeit" sei die Waffe immer neu zu laden.

Dennoch sollte man seine Prinzipien haben.
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Re: Waffenschrank

Beitragvon vladdi » So 7. Aug 2016, 06:37

Jein
Du bist nur zum Teil eigenverantwortlich...

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Re: Waffenschrank

Beitragvon Trooper » So 7. Aug 2016, 10:18

vladdi hat geschrieben:Jein
Du bist nur zum Teil eigenverantwortlich...
Ja, ich weiß, jetzt kommt gleich wieder der Hinweis darauf, daß du ein Rädchen im Getriebe bist, das sich gefälligst mit dem zufrieden zu geben hat, was der Dienstherr in seiner unergründlichen Weisheit dem Beamten zur Verfügung zu stellen geruht.

Ich gebe aber meinen Verstand nicht zu Dienstbeginn an der Garderobe ab. Insbesondere wenn es um meine persönliche Sicherheit geht. Und ich habe immer wieder (gerade auf meinem persönlichen Interessengebiet) feststellen müssen, daß die in der Ausbildung vermittelten Inhalte in einigen Punkten lückenhaft bis falsch sind.

Wenn du dich damit zufrieden geben möchtest, bitte. Die Behörde kann aber im Falle meines vorzeitigen Ablebens bestenfalls eine Witwenrente zahlen, nicht aber meine Kinder erziehen, meinen Haushalt schmeißen und meine Frau glücklich machen...
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Re: Waffenschrank

Beitragvon vladdi » So 7. Aug 2016, 13:40

@Trooper, du hast mich falsch verstanden.

Egal wie eigenverantwortlich du sein willst, deine (oder meine, bzw seine) Eigenverantwortung hat einen Rahmen.

Bezüglich der Waffe im Schließfach ist (mein) dienstlicher Rahmen, dass sie entladen sein muss. Mein Chef hat das angeordnet.
Ich meine, dass wenn diese Anordnung irgendwo nicht ist, dass die grundsätzlichen Bestimmungen im Umgang und Lagerung von Waffen ebenfalls den Rahmen bilden, die Waffen zu entladen.

Ein PVB kann sich nicht auf Eigenverantwortung berufen und falsch handeln. Somit ist der Umgang mit der Waffe nur zum Teil eigenverantwortlich. Zum Beispiel zu diesem Teil, dass beim Laden und Laden niemand neben mir steht und 'aufpasst', dass die Reinigung der Waffe nicht ständiger Kontrolle unterliegt und mir niemand sagt wann ich die Waffe reinigen soll. Zum Teil sind wir also eigenverantwortlich. Aber eben nur zum Teil. Bzw nicht so frei, dass wir machen können was wir wollen.

Der regelmäßige Austausch der Munition unterliegt der Eigenverantwortung.

Niemand soll seinen Verstand abgeben. Das wäre ja schön dämlich! Und man muss sich nicht mit allem zu frieden geben. Manche Regeln / Vorgaben muss man jedoch einhalten. Auch wenn man denkt, dass es praktischer wäre die Waffe geladen zu lagern, muss man die Vorschriften einhalten und sie entladen lagern. Wobei diese Vorschrift sogar sinnvoll ist (zumindest sehen wir beide diese Vorschrift als sinnvoll an). Was ist mit denen die ihren Verstand nicht abgeben? Sollen die, mit ihrer Begründung, die Waffe geladen lagern? Weil sie für ihrer Sicherheit mitdenken?

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Re: Waffenschrank

Beitragvon Rennschnecke » So 7. Aug 2016, 13:58

Wie gesagt, an der PA wird gelehrt, die Waffe geladen zu verstauen.
Auch in allen Praktikabehörden meiner Studiengruppe, wurde die Dienstwaffe geladen gelagert.
Ich höre das hier zum ersten Mal. Von daher die expliziten Nachfragen.

Jemand Erfahrung mit diesem Tresor? Gibt es über die Gewerkschaft sogar noch etwas günstiger:
http://www.eisenbach-tresore.de/Waffens ... ormat.html

Bin halt skeptisch, falls das elektronische Schloss mal defekt sein sollte.

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Re: Waffenschrank

Beitragvon vladdi » So 7. Aug 2016, 14:20

Das wundert mich doch sehr.

Aber wenn dem so ist, dann ist Troopers Reaktion völlig zu verstehen!


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