Waffenschrank

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Moderator: schutzmann_schneidig

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Re: Waffenschrank

Beitragvon Trooper » So 7. Aug 2016, 14:57

Nur mal, um das klarzustellen: ich denke nicht, daß eine Lagerung in geladenem Zustand ein Problem ist, sofern der Anwender weiß, was er tut. Insofern stimme ich der Argumentation des BVerwG inhaltlich nicht zu. Was natürlich nichts daran ändert, daß ich privat - wie jeder WBK-Inhaber und jeder Dienstwaffenträger, der durch seine Behörde an die zivilen Aufbewahrungsvorschriften gebunden ist - der Verpflichtung unterliege, mich daran zu halten.

Ich befürworte die geladene Lagerung für Polizeibeamte deswegen nicht, weil ich aus Erfahrung heraus überzeugt bin, daß nur die wenigsten Kollegen gewissenhaft genug sind, um zuverlässig zu jedem Dienstbeginn das zu tun, was in diesem Fall unabdingbar ist: nämlich den Ladezustand eigenhändig zu überprüfen.

Ansonsten bezog sich mein Einwand eher darauf, daß es bedauerlich ist, wenn Kollegen sich auf "Woher soll ich das wissen, hat der Dienstherr mir nicht/anders beigebracht" zurückzieht. Eigenverantwortung sieht anders aus.
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Re: Waffenschrank

Beitragvon Rennschnecke » So 7. Aug 2016, 15:08

Nunja, man kann eben nicht alles hinterfragen. Ich hinterfrage auch nicht die kompletten drei Jahre Studium, sondern erwarte u.U. auch einfach, dass geschultes und ausgebildetes Personal mir das richtige beibringt. Würde ich alles hinterfragen, bräuchte ich das Studium nicht und könnte mir alles im Selbststudium beibringen.

Wo siehst Du die Problematik darin, wenn ich weiß, dass ich meine Dienstwaffe ausschlielich geladen lagere, dass es hier zu irgendwelchen Problemen kommen kann, in Bezug auf den Ladezustand?

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Re: Waffenschrank

Beitragvon Trooper » So 7. Aug 2016, 15:29

Rennschnecke hat geschrieben:Nunja, man kann eben nicht alles hinterfragen. Ich hinterfrage auch nicht die kompletten drei Jahre Studium, sondern erwarte u.U. auch einfach, dass geschultes und ausgebildetes Personal mir das richtige beibringt. Würde ich alles hinterfragen, bräuchte ich das Studium nicht und könnte mir alles im Selbststudium beibringen.

Wo siehst Du die Problematik darin, wenn ich weiß, dass ich meine Dienstwaffe ausschlielich geladen lagere, dass es hier zu irgendwelchen Problemen kommen kann, in Bezug auf den Ladezustand?
Man kann aber zumindest die Sachen, die für dein Überleben von Bedeutung sind, mal überdenken und sich mal privat schlau machen.

Im übrigen entlädt jeder seine Waffe regelmäßig... zum Training, zum Reinigen, zur Waffenrevision usw. Du verläßt dich also jeden Tag darauf, daß du sie vor einem Monat oder einem Jahr wieder richtig geladen hast. Und das geht früher oder später in die Hose. Ich hatte das schon bei mir im Training, daß ein Kollege plötzlich feststellte, daß er seit dem letzten Schießen, also über Monate unterladen rumgelaufen ist, ohne es zu wissen. Sowas kann dich deinen A**** kosten.
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Re: Waffenschrank

Beitragvon vladdi » So 7. Aug 2016, 15:40

Oder dass der Waffenverantwortliche die Waffe in deiner Abwesenheit aus dem Fach nimmt, um sie zu überprüfen.

Wobei die trooperische Fehlerquelle wahrscheinlicher ist

Man sollte (und muss) den Zustand seiner Waffe kennen. Und kennen bedeutet selber überprüft haben.
Ich überprüfe jedes mal den Zustand meiner Waffe, wenn ich sie aus der Hand (bzw vom Körper/ Mann) gelöst hatte.

Wenn ich sie aufnehme / ablege (zum Dienstbeginn /-ende) sowieso. Wenn ich den Koppel für einen Toilettengang (gesichert) ablege, überprüfe ich beim Umlegen die Waffe.

Beim Schießtraining überprüfe ich nach jedem Entladen die Waffe und erneut bei jedem in die Handnehmen vor dem Trockentraining. Auch wenn sich nichts verändert haben kann!!! Das muss automatisiert sein.

Und daraus ergibt es sich dann, dass es keinen Sinn macht die Waffe geladen ins Fach zu legen.

Ich hoffe, dass ich die Waffe nie benutzen muss, aber wenn dann muss der Zustand passen!
Und ich will keinen Unfall mit der Waffe haben, da die Folgen schrecklich sein können und dazu muss ich einen 'sauberen' Umgang mit der Waffe haben und den Zustand wissen (nicht vermuten!)

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Re: Waffenschrank

Beitragvon Trooper » So 7. Aug 2016, 16:25

Ich habe mir auch schon vor langer Zeit angewöhnt, den Ladezustand ständig mit religiöser Hingabe zu überprüfen. Weil mir nämlich bei einer dieser Überprüfungen auch schon mal eine Patrone entgegengepurzelt kam, obwohl ich Stein und Bein geschworen hätte, daß die Waffe leer sein muß. Niemand ist davor gefeit, und WISSEN tue ich in Bezug auf den Ladezustand nur das, was ich selbst in überschaubaren Zeiträumen überprüft habe.

Daß irgendein Verantwortlicher in meiner Abwesenheit die Waffe aus meinem Fach nehmen und sich dabei theoretisch selber in den Fuß schießen könnte, halte ich für nicht entscheidend. Wenn er diverse redundante Sicherheitsregeln nicht einhalten kann, hat er nix in der Waffenkammer zu suchen.
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Re: Waffenschrank

Beitragvon Rennschnecke » So 7. Aug 2016, 17:50

Wir werden hier auf keinen gemeinsamen Nenner kommen, aber das ist ja auch in Ordnung.
Daher: Hat jemand Erfahrung mit diesem Waffenschrank?
http://www.eisenbach-tresore.de/Waffens ... ormat.html

Meine Skepsis ist dahingehend, dass wenn das elektr. Schloss einen Defekt hat, ich nicht weiß, wie man seine Schusswaffe dort wieder heraus bekommt.

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Re: Waffenschrank

Beitragvon Scud » So 7. Aug 2016, 18:43

Rennschnecke hat geschrieben:Meine Skepsis ist dahingehend, dass wenn das elektr. Schloss einen Defekt hat, ich nicht weiß, wie man seine Schusswaffe dort wieder heraus bekommt.
Die Wahrscheinlichkeit ist wohl genauso groß wie Probleme bei mechanischen Schlössern. Je nach Heimwerkerausstattung kannst du selbst ran oder du musst die Profis rufen.

Bei elektrischen Schlössern liegt das Hauptproblem in der Stromversorgung, nimm gute Batterien. Der von dir verlinkte Tresor ist mit einem von außen zugänglichen Batteriefach versehen also in der Hinsicht unproblematisch.

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Re: Waffenschrank

Beitragvon schutzmann_schneidig » So 7. Aug 2016, 19:57

Rennschnecke hat geschrieben:Meine Skepsis ist dahingehend, dass wenn das elektr. Schloss einen Defekt hat, ich nicht weiß, wie man seine Schusswaffe dort wieder heraus bekommt.
Es gibt zahlreiche Modelle, die neben dem elektronischen Schloss noch einen Notschlüssel besitzen, mit dem im Falle eines Defekts geöffnet werden kann.
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Re: Waffenschrank

Beitragvon Brot » Do 1. Sep 2016, 16:40

VanDan hat geschrieben:Mich würde interessieren was ich hierbei beachten muss.
Muss der Waffenschutzschrank eine bestimmte Schutzklasse haben?

Würde mich zudem auch noch über Empfehlungen freuen.
Für Mitglieder der DPolG gibt es hier spezielle Angebote für verschiedene Waffentresore:
http://www.eisenbach-tresore.de/info/DPolG.html

Die Preisspanne geht von 142 bis 494 EUR. Bereits der ab 142 EUR erfüllt den geforderten Mindeststandart und Kollegen sind damit zufrieden. Für ein Elektronikschloss muss man natürlich ein wenig mehr zahlen als für Tresore mit Schlüssel.

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Re: Waffenschrank

Beitragvon Rennschnecke » Sa 13. Aug 2022, 07:20

Trooper hat geschrieben:
Sa 6. Aug 2016, 13:03
Rennschnecke hat geschrieben:Dann werde ich mich mal auf der Dienststelle erkundigen, was diese davon hält, wenn ich ständig meine Munition getauscht haben möchte.

Ich habe auf den Dienststellen bis dato auch noch keine Kollegen gesehen, die ihre Waffe in den dortigen Fächern nicht geladen abgelegt haben.
Das hängt von deinem Waffenkammerbullen ab. Viele kennen die Problematik überhaupt nicht. Unserer ist unproblematisch, aber sein Stellvertreter hat mich neulich schon mal angeguckt, als ob ich ihn um seine erstgeborene Tochter als Konkubine gebeten hätte. Nachdem ich ihn dann über die Angelegenheit aufgeklärt hatte, wollte er mir dann eine Packung Mun andrehen, die schon mal deutlich in Umlauf gewesen war. Es brauchte eine längere Debatte, um ihn zur Herausgabe einer frischen Schachtel zu bewegen.

Die Empfehlung, die Einsatzmunition turnusmäßig gegen frische auszuwechseln, kommt übrigens von den SWET-Lehrtrainern und resultiert aus der Tatsache, daß mehrmaliges Zuführen derselben Patrone durch das schnelle Beschleunigen und Abbremsen dazu führen kann, daß sich das Geschoss in der Hülse lockert. Das kann dann zu einer Veränderung der Patronenlänge und daraus resultierend zu Zuführungsstörungen führen. Möglich ist auch, daß Waffenöl in die Hülse kriecht und die Treibladung angreift.

Es gibt belegte Fälle, in denen es aus diesen Gründen im Einsatz zu Waffenstörungen gekommen ist.
Das Innenministerium in Nds. hat festgelegt, dass es keine Austauschintervalle für Einsatzmunition gibt. Dementsprechend führen Kollegen Munition mit, die teils älter als 10 Jahre sind.
Gibt es irgendwo irgendwas schriftliches, dass ein Laden/Entladen für die Munition schädlich sei?
Google spuckt nur aus, dass alte Munition kein Problem darstellt.

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Re: Waffenschrank

Beitragvon Aldous » Sa 13. Aug 2022, 10:18

Die Stichworte lauten "bullet setback".


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