"Lebensältere" - nur im mD?

Auswahlverfahren und Ausbildung
mistaker
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"Lebensältere" - nur im mD?

Beitragvon mistaker » Mo 9. Jan 2017, 11:51

Liebe Community,

mich wurmt so ein kleiner Gedanke - Lebensältere im mD genießen einige Vorteile, insbesondere finanzieller Art und (ggf.) durch die Verkürzung der Ausbildung auf 2 Jahre.
Sind fälle bekannt, in denen auch Berufswechsler im gD Vorteile haben können?
Für mich als Gutverdienender ü30er mit Kind, ist der finanzielle Aspekt in der Ausbildung eine echte Hürde. Es ist aberwitzig, dass ich im gD viele Jahre bräuchte um diesen finanziellen Nachteil wieder auszugleichen.

Gerne auch Erfahrungen aus anderen Bundesländern.

Gruß

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Kaeptn_Chaos
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Re: "Lebensältere" - nur im mD?

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Mo 9. Jan 2017, 12:10

Dann lass es doch bleiben?
:lah:

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Re: "Lebensältere" - nur im mD?

Beitragvon Peppermintpete » Mo 9. Jan 2017, 12:15

Falls es so kommt, wirst du im gD übrigens von Anfang an so viel verdienen, wie im mD maximal möglich wäre. Dafür 6 (oder im Ausnahmefall 12) Monate länger die Schulbank drücken dürfte sich schnell rentieren.
:keks:

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Re: "Lebensältere" - nur im mD?

Beitragvon Bones65 » Mo 9. Jan 2017, 16:32

Ich verstehe an deiner Fragestellung so einiges nicht, was eventuell aber auch daran liegt, dass ich mit dem mD und Berlin nicht ganz so vertraut bin.

- Welche Vorteile genau haben Lebensältere im mD denn finanzieller Art?
- In welchen Fällen kann denn im mD auf zwei Jahre verkürzt werden?
- Wieso bräuchtest du im gD länger um die Nachteile wieder auszugleichen?

- Warum genau braucht man denn als Lebensälterer Vorteile während der Ausbildung? Die Behörde hat ja erstmal keinen Mehrwert davon dass du Lebensälter bist und ein Kind hast.

Dazu einige Gedanken von mir, die dir evtl helfen:


- Polizei mD ist nicht Polizei gD, das eine ist eine praxisorientierte Ausbildung, das andere ein theorielastigereres Studium (was nebenbei mit anderen Studiengängen verglichen nicht nur kostenfrei sondern auch noch im Vergleich noch kräftig alimentiert wird / man darf nie vergessen, dass man während seiner Ausbildung seiner Behörde NULL nützt oder einbringt im Gegensatz zum Beispiel zum Handwerk wo Azubis recht fix produktiv eingesetzt werden)
Das Ziel ist ja auch ein anderes - nämlich entweder die mittlere oder die gehobene Laufbahn

- Der gD wird nach dem Studium von Anfang an deutlich besser bezahlt und mit höherem Alter sind die Aufstiegschancen insofern besser, als dass du dich einige Jahre nach der Ausbildung im mD nicht erst um einen Aufstieg in den gD bemühen musst (was mitunter schwer sein kann)

- Polizei ist ein Lebensberuf, den der Großteil der Leute bis ans Ende des Berufslebens ausübt, dafür braucht man Herzblut.
Ich bin auch Ü30 und seit diesem Jahr im gD-Studium in NRW. Am Anfang stand eine Wirtschaftlichkeitsrechnung, ob ich mir das mit meinem Lebensstandard und meinen laufenden Kosten leisten kann.
ICH will zur Polizei. Die Polizei will aber nicht zwingend MICH und kann ja nichts dafür, dass meine Lebenshaltungskosten höher sind. In anderen Berufsfeldern oder an einer normalen Uni nimmt ja auch niemand Rücksicht darauf, dass sich Leute Ü30 nochmal neu orientieren wollen. Entweder ich kann es mir leisten oder eben nicht.
:snoopy:

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Re: "Lebensältere" - nur im mD?

Beitragvon Feuerfurz » Mo 9. Jan 2017, 18:48

Bones65 hat geschrieben:Ich verstehe an deiner Fragestellung so einiges nicht, was eventuell aber auch daran liegt, dass ich mit dem mD und Berlin nicht ganz so vertraut bin.

- Welche Vorteile genau haben Lebensältere im mD denn finanzieller Art?
- In welchen Fällen kann denn im mD auf zwei Jahre verkürzt werden?
- Wieso bräuchtest du im gD länger um die Nachteile wieder auszugleichen?
Lebensältere werden als Polizeioberwachtmeister (POW) eingestellt und bekommen 1900,74€ im Monat und deren Ausbildung geht nur 2 Jahre in speziellen LDA-Klassen. Der Praktikaanteil ist auch bedeutend höher.
Nicht mehr im Polizeidienst.

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Re: "Lebensältere" - nur im mD?

Beitragvon Bones65 » Mo 9. Jan 2017, 18:56

Danke, Feuerfurz.
Auch wenn die von dir genannte Summe natürlich deutlich höher ist als Anwärterbezüge mD/gD denke ich trotzdem dass man als Ü30 in den gD gehen sollte, wenn man die Voraussetzungen dafür erfüllt.

Klar kostet das auch erstmal was in Form von weniger Geld. Langfristig bringt das aber mehr Geld.

Ohne die Verhältnisse in Berlin genau zu kennen, dürfte es im gD recht realistisch sein, NICHT mit A9, sondern eher mit A10/11 in Pension zu gehen. Wenn man als Ü30 in den mD geht, dürfte das nicht wirklich garantiert sein - nehme ich mal an.

Das kann der TE ja mal durchrechnen.
:snoopy:

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Re: "Lebensältere" - nur im mD?

Beitragvon skyf4ll » Mo 9. Jan 2017, 19:41

mistaker hat geschrieben:Es ist aberwitzig, dass ich im gD viele Jahre bräuchte um diesen finanziellen Nachteil wieder auszugleichen.

Wenn ich den Nachteil während der Ausbildungszeit gegen den Unterschied des Gehalts von mD und gD nur schnell überschlage, hast du die Differenz nach ca. 4 Jahren wieder drin.
Dafür hast du aber, vor allem in Berlin, ganz andere Perspektiven im gD.

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Re: "Lebensältere" - nur im mD?

Beitragvon Zeus » Mo 9. Jan 2017, 23:57

Wie soll er das denn nach 4J wieder "drin" haben? :gruebel: :gaga: :gaga:

Das hängt schon ein paaaaaaaaaaar (zig) Jahre länger nach und ist so schon eine Rechnung die manch einer aufmacht und somit im mD anfängt.

mD verheiratet ca.2020€ (2j Ausbildung)
gD verheiratet ca.1080€ (3j Studium)

Sind fast 1000€ im Monat!!(940€)

Danach hat der PM verheiratet ca.2400€ Anfangsgehalt, wohlgemerkt nach 2J.

Der PK nach 3 J verheiratet 2590€ Anfangsgehalt. Das sind 190€ mehr im Monat. Also ca. 2300€ mehr im Jahr.

Zur Erinnerung, der PK hat während der 3J Studium aber 2j lang 940€ im Monat weniger verdient.
Und dann 1J lang 1320€ weniger im Monat.

Ergo startet der PK nach 3J mit
MINUS 38040€ Gegenüber dem PM aus diesem Programm!!!

Wann soll der LEBENSÄLTERE gD Beamte das denn rausholen?
Antwort: höchstwahrscheinlich gar nicht mehr oder in Jahrzehnten und nur wenn die Karriere optimal läuft.

In Berlin ist es meiner bescheidenen Meinung nach, gerade wenn man weit über 30 ist, "sinniger" im mD in dem Programm für Lebensältere zu starten. Gerade wenn man sich das Studium gD sonst nicht leisten kann und ggfs einen Studienkredit nimmt!
Studienkreditbabzahlen und mit -38.040€ gegenüber dem PM ins Polizeileben starten ist für einen Familienvater schon ein hoher Preis.

Gruß

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Re: "Lebensältere" - nur im mD?

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Di 10. Jan 2017, 07:03

Und stehen dem mD Kollegen in Berlin alle Türen offen, um mal vom Bock und 24/7 runter zu kommen?
:lah:

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Re: "Lebensältere" - nur im mD?

Beitragvon skyf4ll » Di 10. Jan 2017, 10:37

Also mit meiner Rechnung stimmt dann definitiv etwas nicht, das tut mir leid. :gruebel: :hallo:

Aber bei der Überlegung sollte auch eine Rolle spielen, wie man sich seine Dienstzeit vorstellt. Zugegeben, ich bin noch ein junger Hüpfer in der Behörde, aber auch ich habe inzwischen mitbekommen wie die Aussichten als POM auf einer EHu oder den Abschnitten sind. Und vor allem die Möglichkeit auf A10 oder gar A11 lässt die Gehaltsschere später sehr stark zugunsten des gD aufgehen. Natürlich kann man auch das nötige Glück haben und wird dann doch irgendwann mal zum PK ernannt, aber viel verändert das dann auch nicht mehr.

Neben den möglichen Dienstgraden und dem Gehalt stehen dem gD meinem bisherigen Eindruck auch eine viel größere Entfaltungsmöglichkeiten zur Verfügung. Hier kann ich mich natürlich auch irren.

Und all diese Überlegungen haben sich auch viele gemacht, die neben mir in den Vorlesungen gesessen haben, mit ü30 + Kind und Frau Zuhause.

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Re: "Lebensältere" - nur im mD?

Beitragvon Challenger » Di 10. Jan 2017, 23:29

Kaeptn_Chaos hat geschrieben:Und stehen dem mD Kollegen in Berlin alle Türen offen, um mal vom Bock und 24/7 runter zu kommen?
Und die Pensionszahlungen kommen auch irgendwann mal...
Challenger


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