Hambacher Forst - Warnschuss nach Angriff

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Harkov

Re: Hambacher Forst - Warnschuss nach Angriff

Beitragvon Harkov » Fr 21. Sep 2018, 12:45

Diag:

Sogar der Rechtsradikalismus ist in unsere Gesellschaftsordnung legitim:

"Als extremistisch werden die Bestrebungen bezeichnet, die gegen den Kernbestand unserer Verfassung – die freiheitliche demokratische Grundordnung – gerichtet sind. Über den Begriff des Extremismus besteht oft Unklarheit. Zu Unrecht wird er häufig mit Radikalismus gleichgesetzt. So sind z.B. Kapitalismuskritiker, die grundsätzliche Zweifel an der Struktur unserer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung äußern und sie von Grund auf verändern wollen, noch keine Extremisten. Radikale politische Auffassungen haben in unserer pluralistischen Gesellschaftsordnung ihren legitimen Platz. Auch wer seine radikalen Zielvorstellungen realisieren will, muss nicht befürchten, dass er vom Verfassungsschutz beobachtet wird; jedenfalls nicht, solange er die Grundprinzipien unserer Verfassungsordnung anerkennt"

vgl: http://www.bpb.de/politik/extremismus/r ... trem?p=all

Soweit zum Thema de jure. De Facto haben wir hier eine diskursive Engführung, eine linke Diskurshegemonie die praktisch schon ab dem rechtsliberalen Spektrum anfängt, geäußerte Überzeugungen zu diskreditieren.

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MICHI
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Re: Hambacher Forst - Warnschuss nach Angriff

Beitragvon MICHI » Fr 21. Sep 2018, 13:10

Die weitere Diskussion möge bitte ausschließlich mit Polizeibezug geführt werden.

Beiträge ohne Bezug werden ggf. kommentarlos entsorgt.
Gruß
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Re: Hambacher Forst - Warnschuss nach Angriff

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Fr 21. Sep 2018, 21:44

Danke, Michi!

Ich bitte alle Hobbypolitologen zu berücksichtigen, dass hier gerade mindestens 41.000 PVB des Landes NRW auf die Geschehnisse im Forst schauen und von vielerlei Dingen schockiert, angewidert und fassungslos sind - und vielleicht dringend einen Platz zum Austausch brauchen, ohne rechts/links/bla.

Heute kam es - trotz "Friedenszeit" erneut zu einem unerfreulichen Vorfall:

https://www.google.com/amp/s/amp.expres ... t-31329368

Unsere Ermittler berichten, dass sich gezielt und gekonnt eingekotet wird, bevor es zu Vernehmungen geht oder ED behandelt wird. Wo ist der Aufschrei der Medien?

Ich musste da auch schon (auch zuvor in den sechs Jahren) Dienst versehen. Die Gegend ist schön und das Credo, dort Kommunen, Autobahnen, etc für einen Energieversorger umzusiedeln oder gar aufzugeben, für einen Windkraftniedersachsen schwer nachvollziehbar.

Auch bei mir waren Unterbringung, Logistik und Verpflegung dramatisch schlecht organisiert für einen derart langwierig geplanten Einsatz. Ich bin fassungslos vor diesem Selbstverständnis und der Gewaltbereitschaft der Rechtsbrecher, die so selbstverständlich als Aktivisten bezeichnet werden. In diesen Zustand platzt der Erlass, der die Arbeitszeiten 'regelt'. Danke, Düsseldorf.

Aus meiner Sicht kann es jetzt nur offensiv (robust ist ja nicht Sprachgebrauch des IM) nach vorne gehen, um diesen zumindest auf Seiten der Polizei menschenunwürdigen Spuk schnellstmöglichst ein Ende zu bereiten.

Und alle Kolleginnen und Kollegen vor Ort: Ihr registriert es vermutlich: Zumindest manche Berufsvertretung, selbst die kleinen Kreisgruppen sowie der PHPR lehnen sich auf gegen diese unzumutbaren Zustände! Die Zahl der Gespräche mit Behördenleitungen und offizieller Remonstrationen gegen vielerlei Aspekte, beeindruckt mich.

Aus meiner Sicht könnte das Wäldchen stehen bleiben. Aus meiner Sicht müsste aber auch kein Castor rollen und keine Nazidemo laufen. Gleichwohl stehen wir für Recht und Gesetz ein. Einmal mehr beweisen wir, dass wir das GG besser verstanden haben und konsequenter umsetzen, als alle anderen Möchtegernaktivisten da draußen.
Haltet durch!

Einer für alle, alle für einen!
:lah:

Officer André

Re: Hambacher Forst - Warnschuss nach Angriff

Beitragvon Officer André » Fr 21. Sep 2018, 22:19

Ich möchte an dieser Stelle nochmal deutlich machen, dass Fäkalien nicht nur eklig sind, sondern auch Krankheitsüberträger!
Das kommt mir bisher nicht deutlich genug.

Absolut unverständlich wie hier die Beamten vor Ort im Stich gelassen werden :no:



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vladdi
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Re: Hambacher Forst - Warnschuss nach Angriff

Beitragvon vladdi » Fr 21. Sep 2018, 22:35

Ich finde, dass das eine ganz widerlichere Sache ist. Es wäre ein Signal für den Rechtsstaat, für die Freiheit, für die Polizei wenn die Bevölkerung und die Medien den Tätern jeglichen Zuspruch und Unterstützung verweigern würden.

Das Volk und die „Stimme des Volkes“ müssen sich für Ihre Polizei einsetzten.

Politiker müssten jetzt deutliche Worte (und Taten) finden.
Die Gerichte müssen solches Verhalten nachhaltig verurteilen.


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Re: Hambacher Forst - Warnschuss nach Angriff

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Fr 21. Sep 2018, 22:45

Officer André hat geschrieben:
Fr 21. Sep 2018, 22:19
Ich möchte an dieser Stelle nochmal deutlich machen, dass Fäkalien nicht nur eklig sind, sondern auch Krankheitsüberträger!
Völlige Neuigkeit. Aber gut. Für die Newbies.
:lah:

Officer André

Hambacher Forst - Warnschuss nach Angriff

Beitragvon Officer André » Fr 21. Sep 2018, 22:51

Wir wissen doch wer hier alles mitliest.
Da lohnt die Betonung.



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Re: Hambacher Forst - Warnschuss nach Angriff

Beitragvon Syzygy » Fr 21. Sep 2018, 22:59

Mal wirklich sachlich gefragt: Erfüllt das nicht langsam die Bildung einer kriminellen Vereinigung was diese "Aktivisten" da abziehen? Ich meine, die Rechtsbrüche sind gezielt, vorsätzlich, die Handlungen erfolgen aus einer Gruppe heraus und geplant. Angriff mit Fäkalien sind mindestens 'ne versuchte gefährliche KV da es sich um eindeutig infektiöses Material handelt und ein direkter Treffer auch auf ungeschützter Haut/Schleimhaut in meinen Augen beabsichtigt ist, mindestens aber billigend in Kauf genommen wird.

Ich hoffe ihr macht wirklich gute Videos und die Justiz wertet die später ausführlich aus.
Safety first!

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Re: Hambacher Forst - Warnschuss nach Angriff

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Fr 21. Sep 2018, 23:02

Höchststrafe => 2 Jahre?
:lah:

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Re: Hambacher Forst - Warnschuss nach Angriff

Beitragvon Polli » Sa 22. Sep 2018, 00:49

Hi Leute,

ich kann mich an Zeiten erinnern, als sich die Kollegen an der Baustelle des Kernkraftwerkes Kalkar
( https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Kalkar ) die Nase haben blutig schlagen lassen, da mit Gewalt
das Projekt politisch umgesetzt werden musste.
Das Resultat: Das Kernkraftwerk ging nie ans Netz. Es wurden 7.000.000.000 DM in den Sand gesetzt.

Nun wird bald ein Wald gerodet, um den (kostengünstigen) Enegieträger Braunkohle weiterhin fördern zu können,
der bei der Verbrennung sehr (zu) viel CO2 entstehen lässt.

Ich bin sehr gespannt, ob der Schutz unserer Umwelt letztendlich nicht diese Situation mal wieder überholen wird
und der Wald dann umsonst gerodet wurde und sich die Kollegen mal wieder für nix haben sich die Nase einschlagen müssen, sowie Überstunden für nix haben "kloppen" müssen, da unsere Politik (egal welcher Couleur) mal wieder
versagt hat.

Mich quält die Frage, wie lange noch Braunkohle in den bereits vorhandenen Bereichen gefördert werden kann,
bis dann tatsächlich auf den Bereich Hambacher Forst zurückgegriffen werden müsste...

Ich werde das Thema in ca. 5 Jahren wieder aufgreifen...

In diese Sinne, ein nachdenkliches und trauriges Polli.


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Re: Hambacher Forst - Warnschuss nach Angriff

Beitragvon Criss_mitchel » Sa 22. Sep 2018, 01:56

Selbst wenn aus der Braunkohle sofort ausgestiegen werden würde wäre der in diesem Jahr geplante Waldabschnitt der gerodet werden soll nicht zu retten, weil die Abbruchkante abgeflacht werden müsste.

Man kann in der Sache verschiedener Meinung sein und auch friedlich dagegen demonstrieren.

Aber was sich da größtenteils im Wald verschanzt hat sind gewaltgeile Kriminelle.
Ich habe ein paar Threads weiter oben von meinen negativen Erlebnissen im Forst berichtet.
Ich kann ergänzend anfügen, dass letzte Woche ein ziemlich großer Holzklotz aus großer Höhe auf Kollegen fallen gelassen wurde und die Kollegen nur knapp verfehlt hat.

Inzwischen entwickelt es sich ja schon zum auswärtigen Einsatz im eigenen Bundesland mit Übernachtung in der Nähe, weil die Schichten länger werden. Wir sind kommende Woche von Mo - Fr aufgrund der Schichtdauer mit Übernachtung dort.
Wochenplanung gab es in den letzten Wochen gar nicht mehr nur noch von Tag zu Tag. Schön ist anders.

Das Problem sehe ich eigentlich darin, dass diese Waldbesetzer Jahre lang geduldet wurden und uns und den RWE Mitarbeitern die ihrem Job nachgehen das Leben, durch hinterhältige Angriffe, schwer gemacht haben .
Es kann meiner Meinung nach nicht angehen, dass Menschen die ihrer Arbeit dort nachgehen durch die Polizei eskortiert werden müssen, um sicher nach Hause zu gelangen.

Wie Chaos bereits anmerkte es wird der Tod des Journalisten instrumentalisiert um den Räumungsstop zu fordern.
Auf die Idee, dass diese unsicheren Bauwerke zum Tod dieses Menschen beigetragen haben kommen die Leute nicht. Es ist auch einfacher zu sagen der Polizeieinsatz sei Schuld. Das nicht jmd. anders auch ohne Polizeieinsatz dort hätte durchbrechen können kommt diesen Menschen nicht in den Sinn.
Oder der Vorwurf "Wir müssen ungesichert in die Bäume klettern, weil die Polizei unsere Klettergurte beschlagnahmt wenn wir in den Wald gehen." Es wird niemand gezwungen auf die Bäume zu klettern oder sich in lebensgefährlichen Erdlöchern einzugraben. Wenn ich ehrlich bin wundert es mich eher, dass nicht schon früher etwas passiert ist bei dieser riskanten Form des "Protests".

Die Sache mit den Fäkalien und all den anderen Angriffen macht mich einfach wütend.
Ich frage mich auch wenn Aktivisten rufen wir würden ihre Menschenwürde verletzen (durch welche Handlung auch immer), ob diese ihre Würde nicht selbst mit Füßen treten indem sie sich mit Fäkalien und Menstruationsblut einschmieren. Sorry aber menschlich finde ich so etwas nicht. Selbstwertgefühl scheint da nicht viel vorhanden zu sein.

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Re: Hambacher Forst - Warnschuss nach Angriff

Beitragvon vladdi » Sa 22. Sep 2018, 08:00

Polli


Ja! Da hast du recht.

Auf unser Dienststelle sind alle Polizisten mit den man redet gegen den weiteren Abbau von Braunkohle und gegen die Rodung des Hambacher Forstes. Angesicht des Dieselfahrverbot in Innenstädten erlebt man nur Kopfschütteln.
Ich denke mal, dass es vielen Polizisten da unten genauso geht.

Ich sehe Bilder, wie Polizisten Demonstranten helfen einen Baum zu pflanzen, wie Polizisten freundlich, lachend Blockierer Wegtragen, beim Aufstehen helfen und sich freundlich verabschieden.

Ich erfahre aber auch, dass „Berufsdemonstranten“ aus Rig.Straße und anderen Bereichen angereist sind, Polizisten mit Steinen und Brandsätzen bewerfen und eben mit Kotbomben.


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Re: Hambacher Forst - Warnschuss nach Angriff

Beitragvon Buford T. Justice » Sa 22. Sep 2018, 08:32

Criss_mitchel hat geschrieben:
Sa 22. Sep 2018, 01:56
Ich kann ergänzend anfügen, dass letzte Woche ein ziemlich großer Holzklotz aus großer Höhe auf Kollegen fallen gelassen wurde und die Kollegen nur knapp verfehlt hat.
Das erinnert mich daran, wie es einmal Gehwegplatten von einer Dortmunder Kirche auf uns regnete.

Hoffentlich wurden oder werden wenigstens dieses Mal die richtigen Entscheidungen getroffen. Allerdings ist ein Einschreiten angemessener Natur gegen diese Zielgruppe in NRW noch immer nicht en vogue.

Ich wünsche allen dort eingesetzten Kollegen das allerbeste; vor allem eine Polizeiführung, die Euch nicht verheizt!
:applaus:

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Re: Hambacher Forst - Warnschuss nach Angriff

Beitragvon vladdi » Sa 22. Sep 2018, 08:37

Buford T. Justice hat geschrieben:
Ich wünsche allen dort eingesetzten Kollegen das allerbeste; vor allem eine Polizeiführung, die Euch nicht verheizt!
:zustimm:

und dass die Gerichte solche schweren Straftaten auch kräftig verurteilt!

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Re: Hambacher Forst - Warnschuss nach Angriff

Beitragvon Buford T. Justice » Sa 22. Sep 2018, 11:14

Hoffen wir vor allem mal, dass die Justiz auch das notwendige Material an die Hand bekommt, um Taten beweissicher anklagen zu können und das Verfahren nicht von vornherein einstellen zu müssen.

Dazu gehört auch, einzelne Tatbeiträge gesichert bestimmten Personen zuordnen zu können; nicht bloß durch Verlass auf die Besi-Arbeit, sondern vielleicht auch durch eine persönliche Notiz.

Insbesondere gehört dazu auch, sich auch dann vernünftig auf die Hauptverhandlung vorzubereiten, wenn das Verfahren bis dahin eine Weile dauert, anstatt vor Gericht seine eigenen Feststellungen und Berichte durch ein „Daran kann ich mich heute nicht mehr erinnern.“ zu zerfleddern.
:applaus:


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