Abschied von staatlicher Romantik

Polizeibezogenes, was in keine andere Sektion hineinpasst

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Re: Abschied von staatlicher Romantik

Beitragvon Controller » Mo 19. Nov 2018, 14:59

Und genau dieses Vertrauen geht zunehmend in die Binsen.

Kopfschütteln sehe ich auch in unseren Reihen zur Genüge.
Andre, eigentlich meinte ich, dass ich gefordert bin Vertrauen herzustellen; durch mein Auftreten, meine Arbeit, meine Handlungen.
Gerade in unserem Job findet man das immer wieder;
bei den gleichen Beteiligten kann es dadurch dazu kommen, dass man den geforderten Respekt erfährt, wenn man selber die eher positiven Charaktereigenschaften im täglichen Dienst auslebt.
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

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Officer André

Re: Abschied von staatlicher Romantik

Beitragvon Officer André » Mo 19. Nov 2018, 18:46

Habe ich verstanden. Absolut richtig und wichtig!
Bin der Liebling älterer Damen. Die haben was für stattliche Herren übrig :polizei3:

Hier geht es aber um eine andere Problematik.


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HessieJames
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Re: Abschied von staatlicher Romantik

Beitragvon HessieJames » Mo 19. Nov 2018, 19:02

MICHI hat geschrieben:
Mo 19. Nov 2018, 08:15
Wurde nicht das, was hier angeführt und diskutiert wird, nicht in diversen und z. T. geschlossenen Threads bereits ausgiebig durchgekaut?


Clans, mangelnder Respekt, Angriffe auf Polizei und Rettungskräfte, Flüchtlinge usw. usw.


Deshalb halte ich diesen Thread für überflüssig.
Das sehe ich anders. Das Thema mag nicht neu sein. Aber es ist durchaus interessant, dass ein traditionell eher Polizei-kritisches Nachrichtenportal wie SPON sich um eine differenzierte Auseinandersetzung bemüht.

Und die Wortmeldungen der Kollegen lohnen ein solche. Ich glaube Herrn Küch, dass er keine Probleme mit Flüchtlingen in seinem Zuständigkeitsbereich sieht - interessant wäre, ob sich seine Wahrnehmung mit der der Braunschweiger Kollegen auf der Straße mehrheitlich deckt. Und falls ja, was dort anders (und vielleicht besser) gemacht wird als in Städten, in denen man mehr Schwierigkeiten sieht.

Auch die Interview-Äußerungen halte ich für diskussionswürdig. Insbesondere die Haltung beider Wissenschaftler zum Thema Kollegen mit Migrationshintergrund ist mir ehrlich gesagt in diesem Zusammenhang neu, liest man doch überall eher das genaue Gegenteil.

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Re: Abschied von staatlicher Romantik

Beitragvon Controller » Mo 19. Nov 2018, 20:34

Hier geht es aber um eine andere Problematik
Ach ?
Na dann ....
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

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Officer André

Re: Abschied von staatlicher Romantik

Beitragvon Officer André » Mo 19. Nov 2018, 20:47

Controller hat geschrieben:
Hier geht es aber um eine andere Problematik
Ach ?
Na dann ....
Sieht du das anders?


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Re: Abschied von staatlicher Romantik

Beitragvon 1957 » Mo 19. Nov 2018, 21:00

Freunde,

das hier halte ich für großes Geschwurbel. :stupid: Wir reihen uns damit ein in die Riege der polemischen Berichterstatter. ( das Forum wird ja schließlich häufig besucht - auch von Nichtpolizisten, die doch sehr interessiert sind, was wir so von uns geben. Bereits die gewählte Überschrift ist nicht von besonderer Güte. Dieser Staat war nie von Romantik geprägt.

Fakten erkenne ich bislang nicht. Ja, es hat sich etwas verändert. Aber das tut es immer. Nichts bleibt, wie es ist.

Und Probleme gibt es auch immer wieder.

Für uns heißt das, einfach unseren Job, der nie ein leichter war, zu machen. Rechtstaatlich, kontinuierlich und konsequent. Ja, auch kritisieren gehört dazu. Mit Fakten , also Zahlen, Berichten etc.

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Re: Abschied von staatlicher Romantik

Beitragvon Kulinka » Di 20. Nov 2018, 01:13

Hallo 1957,

aus meiner Sicht ist das kein Geschwurbel. Du sagst doch selbst, es ist normal, wenn es Veränderungen gibt. Dann ist es doch wohl auch normal darüber zu reden, finde ich. Fakten gibt es von belastbaren Kriminalitätsstatistiken bis hin zu Presse- und Polizeiberichten mittlerweile wohl auch genug, um zu erkennen: Wir haben derzeit ein bundesweites Problem mit Intensiv-, Mehrfach-, Sexual- und Gewalttstraftätern unter Geflüchteten, die - aus welchen Gründen auch immer - einen weitaus höheren Anteil an Tatverdächtigen in manchen Deliktsbereichen stellen, als es ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung entspricht (s. auch das grundlegende Spiegel-Dossier).

Das lässt sich nicht länger wegdiskutieren, und das ist auch gut so. Jeder PVB, der hier seine Eindrücke auf die Art wie etwa Old Bill oder Officer André schildert, wirft für mich ein sehr positives Bild auf die Polizei, denn so hätte zumindest ich als Bürger die Polizei gerne (auch wenn gleich bestimmt wieder der Spruch kommt, es interessiere die Polizei nicht, wie ich sie gern hätte, was ich natürlich weiß): Die Probleme klar benennend, aber weder in Hysterie noch in ideologische Reflexe oder Populismus verfallend, nicht nach rechts oder links orientiert, sondern der Realität Rechnung tragend neutral.

Den Thread hier als Geschwurbel oder Arena polemischer Berichterstattung darzustellen, klingt für mich nach dem Versuch, weitere Beiträge dieser Art abzuwenden. Da frage ich Dich einmal: Warum? Ich vermute, weil Du glaubst, das Forum sei nicht der richtige Ort dafür? Ich finde schon. Gerade hier kann man so differenziert diskutieren und darstellen, dass klar wird: Es hat nichts mit Rassismus zu tun, klar erkennbare Tendenzen auch deutlich anzusprechen.

Den Titel mit der Romantik halte ich allerdings ebenfalls für verfehlt, da hast Du aus meiner Sicht völlig recht, mit Romantik (sowohl im Sinne des Epochenbegriffes als auch seiner normativ gebräuchlichen, trivialen Kerzenschein-Entsprechung) hat der Staat, hat staatliches Handeln sinnvollerweise nichts zu tun.

Viele Grüße
Kulinka

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Re: Abschied von staatlicher Romantik

Beitragvon 1957 » Di 20. Nov 2018, 04:39

Ja, natürlich muss über Probleme gesprochen werden. Nur das doch einiges aus außerordentlich subjektiv geprägter Sicht dargestellt wird. Dazu kommt eine Medienlandschaft, die zuerst mal einen Popanz aufbläst und Fakten mitunter zumindest verschweigt. Eine Meldung jagt die Andere.
Ein sehr sinnvoller Satz im Artikel: "Wir sollten mal wieder ein wenig mehr Gelassenheit zeige".
Ansonsten gibt der Spiegelartikel den üblichen bekannten Verdächtigen ein Forum. Klar sind einzelne Erlebnisse Belastung und wahrscheinlich auch meinungsprägend. Aber das ist nicht gleichzusetzen mit der Realität im allgemeinen.

Ja, es gibt einige extreme Straftaten von Flüchtlingen. Das ist es aber auch. Die Täter wurden meist gefasst. Flüchtlinge sind aber ansonsten nicht das große Problem. Sie werden aber dazu gemacht. Und natürlich fallen diese Menschen in unserer Kultur auch auf.

Und dann gibt es doch auch andere Problemfelder, etwa die Clankriminalität, die wiederum kaum etwas mit den Flüchtlingen zu tun hat und in unserem Lande schon lange bekannt ist.

Das der Staat auf diese Phänomene reagieren muss, ist doch allen klar. Es tut sich doch auch etwas.
Welche Erwartungshaltung an den Gesetzgeber haben die Foristen?
Ich habe die hier erwähnten Anmerkungen nicht als klar benennend empfunden. Mir fehlt dabei die Differenzierung.

Ja, Rassismus oder politischen Radikalismus habe ich hier auch nicht erkannt.

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Beitragvon Officer André » Di 20. Nov 2018, 07:03

Es geht hier doch gar nicht um Flüchtlinge an sich. Es geht um Täter. Es geht um Tätergruppen, die in der öffentlichen Wahrnehmung für Besorgnis und Ärger sorgen.

Mehr Gelassenheit zeigen? In welcher Hinsicht? Das mag wohl auf die persönlichen Ansprüche angekommen.
Wenn am Hauptbahnhof regelmäßig Unwohlsein herrscht, weil da regelmäßig gepöbelt, beleidigt und aggressiv gebettelt wird, dann empfinde ICH das bereits als Problem. Nicht als bedrohliche Lage, aber da lehne ich mich nicht zurück und sage „halb so wild“



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Re: Abschied von staatlicher Romantik

Beitragvon 1957 » Di 20. Nov 2018, 12:55

OK officer. Gelassenheit bedeutet nicht nachlaessigkeit und bezieht sich auch nicht auf persönliche Einstellungen, sondern auf die Sache.
Dem von dir erwähnten Phänomen ist mit Recht einfachen Mitteln beizukommen:
Präsenz und Konsequenz.
Gleichwohl muss eine Gesellschaft auch mit dem ein oder anderen Phänomen klar. kommen.

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Re: Abschied von staatlicher Romantik

Beitragvon Kulinka » Di 20. Nov 2018, 16:01

1957 hat geschrieben:
Di 20. Nov 2018, 04:39
Und dann gibt es doch auch andere Problemfelder, etwa die Clankriminalität, die wiederum kaum etwas mit den Flüchtlingen zu tun hat und in unserem Lande schon lange bekannt ist.
Hallo 1957,

da stimme ich Dir überhaupt nicht zu. Zum einen, weil die seit Jahren zur Debatte stehenden Clans/Familien in den 1980er-Jahren selbst als Flüchtlinge eingereist sind. Zum anderen, weil in verschiedenen Ballungsgebieten und Großstädten beobachtet wird, dass perspektivlose geflüchtete junge Männer von den Clans gezielt ausgebeutet und für kriminelle Machenschaften angeworben werden.

Und natürlich gibt es andere Problemfelder. Topic ist hier aber doch das vom TE zur Diskussion eingestellte Spiegel-Dossier.

Viele Grüße
Kulinka

Officer André

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Beitragvon Officer André » Di 20. Nov 2018, 19:20

1957 :zustimm: :zustimm: :zustimm:

habe ich dich falsch verstanden


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Re: Abschied von staatlicher Romantik

Beitragvon 1957 » Di 20. Nov 2018, 21:17

Kulinka, die Clans sind überwiegend deutscher Nationalität mit fremden Wurzeln. Dazu gehören weit mehr als die "Araberclans" Und diese jungen perspektivlosen Burschen werden nicht nur von diesen ausgenutzt. Das gilt übrigens auch für perspektivlose Biodeutsche, den meist aber der Intellekt fehlt und die oft dem Trunke oder ähnlichem verfallen.

Das Clanproblem steht derzeit im konzentrierten Focus. Wir arbeiten dran.


Ich will damit die Probleme nicht kleinreden. Aber jedes System braucht seine Zeit.

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Re: Abschied von staatlicher Romantik

Beitragvon Kulinka » Mi 21. Nov 2018, 00:46

1957 hat geschrieben:
Di 20. Nov 2018, 21:17

Das Clanproblem steht derzeit im konzentrierten Focus. Wir arbeiten dran.


Ich will damit die Probleme nicht kleinreden. Aber jedes System braucht seine Zeit.
Hallo 1957,

jawohl, das erkenne ich durchaus an, und das merkt man auch als an Berichterstattung interessierter Zeitgenosse sehr deutlich, dass die Anstrengungen in dieser und anderen Richtungen erfolgreich intensiviert werden.

Und natürlich hast Du recht: Es braucht immer eine gewisse Zeit, bis ein System neue Einflüsse absorbieren kann. Damit, die Probleme nicht kleinreden zu wollen, ist ja schon viel getan. Mehr will doch eigentlich auch niemand. Denn nur dann kann man, wie wir es in der Geschichte der Bundesrepublik gemeinsam mehrfach erlebt haben, die angesprochenen Probleme auch lösen.

Viele Grüße
Kulinka

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Re: Abschied von staatlicher Romantik

Beitragvon 1957 » Mi 21. Nov 2018, 01:17

Ja, Kulinka, dann sind wir uns einig.


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