Teilzeit ohne Grund
Re: Teilzeit ohne Grund
Du hast eine Frage gestellt und eine Antwort bekommen.
Re: Teilzeit ohne Grund
Ich lese da eher vier Fragen anstelle einer Frage. Fragen werden übrigens regelmäßig durch Fragezeichen am Ende gekennzeichnet.
Re: Teilzeit ohne Grund
Bei jemandem, der hier nur selten in der Lage ist, auch nur einen Satz fehlerfrei zu schreiben - darf zumindest Deine Antwort zu meiner ersten Frage in Zweifel gezogen werden. Die anderen mal außen vor gelassen. Du bist abermals nicht in der Lage Deine Ansichten mittels Argumenten zu konkretisieren.vladdi hat geschrieben:Du hast eine Frage gestellt und eine Antwort bekommen.
Gruß
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“No, I don’t wonder Marty. The world needs bad men. We keep the other bad men from the door.”
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Re: Teilzeit ohne Grund
Clair, niemand hat hier etwas von Qualität erwähnt. Es geht einzig um die Quantität. Teilzeit, insbesondere die ohne Grund, ist eine Belastung, solange die Anzahl der Stellen nicht dem der benötigten Vollzeitstellen entspricht. Das auch vor dem Hintergrund einer Reduzierung der Arbeitszeit für Schichtdienstleistende.
Re: Teilzeit ohne Grund
Doch, ---nicht bei der Organisation, Hobbypolizist, Berufsbeamtentum nicht verstanden, Verdrücker.... -----alles nicht zitiert aber dem Sinn nach. Zum Zitieren müsste ich insbesondere nochmal die ersten Seiten lesen und den dortigen rauhen Ton.
Und zu dem zweiten Teil....ich habe dazu bereits etwas geschrieben, u.a. dass man Teilzeit in Personalplanung berücksichtigen kann. Jede Teilzeit.
Zudem dass Nds. damit einen Wettbewerbsvorteil anstrebt um Bewerber anzulocken und, dass es Mitarbeiter gesund und motiviert halten soll.
Wie viele Stellen sind den bei euch real unbesetzt in der Behörde? Und wo/wie ist das Personal abhanden gekommen?
Re: Teilzeit ohne Grund
Das ist eine lange Geschichte.
1990 war der Personalstand der Polizei NRW ca. 42.000, fast zu 100% Vollzeit ( abzüglich Kranke) . Erziehungsurlaub, Elternzeit gab es nicht. Urlaubsanspruch altersabhängig mindestens 26 Tage, selten Fortbildung
2019 ist der Personalstand der Polizei NRW ca. 42.000 , Teilzeit ( Anzahl ?) , Elternzeit, Erziehungsurlaub , Urlaubsanspruch 30 Tage, Fortbildung mindestens 5 Tage/ Jahr.
Jedenfalls gibt es heute fast keine Dienststelle mehr ohne Teilzeitkräfte.
Ganz grob über den Daumen bedeutet das, dass wir heute mit weniger Arbeitstunden/Personal die quantitativ und qualitativ gestiegenen Anfordungen die Arbeit machen.
Eine klare Quelle für die Zahlen habe ich auf die Schnelle nicht gefunden. 2012 sollen es sogar nur 36000 Polizeibeamte gewesen sein.
Von Demographie und Organisationsveränderungen will ich gar nicht erst reden.
Teilzeit kann in der Personalplanung nur dann ehrlich sein, wenn Teilzeit sich an Vollzeit orientiert, will heißen, für jede Teilzeitstelle muss zusätzliches Personal zur Verfügung gestellt werden, um auf 100% Arbeitszeit zu kommen.
Das ist jetzt mal grob gedacht.
1990 war der Personalstand der Polizei NRW ca. 42.000, fast zu 100% Vollzeit ( abzüglich Kranke) . Erziehungsurlaub, Elternzeit gab es nicht. Urlaubsanspruch altersabhängig mindestens 26 Tage, selten Fortbildung
2019 ist der Personalstand der Polizei NRW ca. 42.000 , Teilzeit ( Anzahl ?) , Elternzeit, Erziehungsurlaub , Urlaubsanspruch 30 Tage, Fortbildung mindestens 5 Tage/ Jahr.
Jedenfalls gibt es heute fast keine Dienststelle mehr ohne Teilzeitkräfte.
Ganz grob über den Daumen bedeutet das, dass wir heute mit weniger Arbeitstunden/Personal die quantitativ und qualitativ gestiegenen Anfordungen die Arbeit machen.
Eine klare Quelle für die Zahlen habe ich auf die Schnelle nicht gefunden. 2012 sollen es sogar nur 36000 Polizeibeamte gewesen sein.
Von Demographie und Organisationsveränderungen will ich gar nicht erst reden.
Teilzeit kann in der Personalplanung nur dann ehrlich sein, wenn Teilzeit sich an Vollzeit orientiert, will heißen, für jede Teilzeitstelle muss zusätzliches Personal zur Verfügung gestellt werden, um auf 100% Arbeitszeit zu kommen.
Das ist jetzt mal grob gedacht.
Re: Teilzeit ohne Grund
ob dann auch wirklich das Qualitätsmaterial angelockt wird, welches wir wollen, ist dann noch offen
Re: Teilzeit ohne Grund
Eher das Gegenteil ist der Fall. Je mehr ihr euch gegen den nicht mehr umkehrbaren Trend der neuen Generationen stemmt, sich mehr auf ein erfülltes Leben als auf ein lebenslanges Dienstverhältnis zu konzentrieren, desto weniger Auswahl an guten Leuten werdet ihr haben. Die Polizei als Arbeitgeber verliert im Vergleich mit der freien Wirtschaft zunehmend an Attraktivität und das bleibt einfach nicht ohne Folgen. Da nützen auch Heilfürsorge oder Pension nicht mehr wirklich was, wie im oben verlinkten Artikel sehr treffend beschrieben.Officer André hat geschrieben: ↑Di 19. Mär 2019, 16:18ob dann auch wirklich das Qualitätsmaterial angelockt wird, welches wir wollen, ist dann noch offen
Safety first!
Teilzeit ohne Grund
Das Handwerk ist auch freie Wirtschaft und hat ein Imageproblem.
In meinen Augen ist Nachwuchs, der den Kopf voll Gespinsten und übersteigerter Erwartungen fürs Leben hat, nicht wirklich GUT. Denn da wurde noch nicht erkannt wie das Leben wirklich läuft. Solche Menschen zerbrechen schnell an enttäuschten Erwartungen und Tiefschlägen, die das Leben nunmal bereit hält.
Ich sehe es als unsere Aufgabe die jungen Leute für die Realität zu rüsten. Und die ist eben nicht cool, fancy, easy, whatever.
Also muss man die Jugend wohl eher wachrütteln und erklären wie das im Leben läuft. Understatement - immer hübsch auf dem Teppich bleiben.
In meinen Augen ist Nachwuchs, der den Kopf voll Gespinsten und übersteigerter Erwartungen fürs Leben hat, nicht wirklich GUT. Denn da wurde noch nicht erkannt wie das Leben wirklich läuft. Solche Menschen zerbrechen schnell an enttäuschten Erwartungen und Tiefschlägen, die das Leben nunmal bereit hält.
Ich sehe es als unsere Aufgabe die jungen Leute für die Realität zu rüsten. Und die ist eben nicht cool, fancy, easy, whatever.
Also muss man die Jugend wohl eher wachrütteln und erklären wie das im Leben läuft. Understatement - immer hübsch auf dem Teppich bleiben.
Re: Teilzeit ohne Grund
Zeiten und Einstellungen ändern sich. Menschen eher nicht. Der Mensch braucht eine Aufgabe. Am besten eine soziale.
Eins weiß ich sicher: Für die allermeisten heißt es : von nix kommt nix.
Womöglich wird die Zukunft für die balancer
härter als gedacht.
Eins weiß ich sicher: Für die allermeisten heißt es : von nix kommt nix.
Womöglich wird die Zukunft für die balancer
härter als gedacht.
Re: Teilzeit ohne Grund
@Andre: Ah ja. Na dann viel Erfolg. Also die Jahrgangsbesten lockst Du mit so einer Einstellung auf jeden Fall nicht an. Da konkurrierst Du dann wirklich mit Fliesen-Karl, GasWasserScheiße und der Rollerwerkstatt um die Azubis. Ist aber ein selbst gewähltes Schicksal. Wurde in dem verlinkten Artikel oben auch gut beschrieben, die Leute die ihr eigentlich wollt (oder: wollen solltet), die lockt ihr nicht mehr mit Jobgarantie und Pension. Das läuft nur über Attraktivität als Arbeitgeber und die sieht gerade in dem Fall so wie Du sie Dir vorstellst wirklich gruselig schlecht aus.
Was SJ hier im Topic geschrieben hat ist wirklich wichtig und richtig. Ich kann das von meiner Dienststelle einfach zu 100% bestätigen. Eine Öffnung hin zu mehr Flexibilität ist eine absolute Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Man muss das nur wollen (Politik) und richtig machen (Behördenleitung). Das ist kein Hexenwerk. So schont, hält und akquiriert man dann eben auch gute Leute.
Was SJ hier im Topic geschrieben hat ist wirklich wichtig und richtig. Ich kann das von meiner Dienststelle einfach zu 100% bestätigen. Eine Öffnung hin zu mehr Flexibilität ist eine absolute Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Man muss das nur wollen (Politik) und richtig machen (Behördenleitung). Das ist kein Hexenwerk. So schont, hält und akquiriert man dann eben auch gute Leute.
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Re: Teilzeit ohne Grund
Ich stimme grds. zu, dass die Einstellung zum Beruf stimmen muss und niemand ein Interesse haben kann an Polizeibeamten, die den Job nur halbherzig machen.
Das bedeutet doch aber nicht, dass der wachsende Wunsch nach "Work-Life-Balance" dem entgegen stehen muss. Mir ist dieser Begriff hier teilweise viel zu negativ besetzt.
Viele Mitarbeiter erwarten heute mehr von ihrem Arbeitgeber/Dienstherren als ein pünktliches Gehalt am Monatsende. Weiche Faktoren, wie u.a. flex. Arbeitszeitmodelle, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Möglichkeiten einer Auszeit/Teilzeit (sabbatical) usw., Arbeitsbedingen ganz allgemein werden aus meiner Sicht immer wichtiger und das auch völlig zu Recht.
Wenn man unsere Arbeitswelt, unser Wirtschaftssystem, gesellschaftliche Entwicklungen usw. mal durchdenkt - dann muss man sich nicht wundern, dass insbesondere junge Generationen nicht mehr geneigt sind sich "tot zu schuften" - ihr Sozialleben zu opfern, ihre Gesundheit, ihre Familie. Wofür? Für ein nicht übermäßig üppiges Gehalt angesichts der derzeitigen Lebenshaltungskosten. Für Behörden, die ihre Mitarbeiter als Vollzeitäquvivalente betrachten und deren Struktur oft dermaßen aufgebläht und unflexibel ist, dass klar ist, dass die Leute auf der Straße fehlen.
Teilzeitangebot ist ein Punkt unter vielen. Ich verstehe diese negative Haltung dazu nicht, zumal sich der Anteil derer, die eine solche tatsächlich in Anspruch nehmen wollen würden vermutlich in Grenzen hält.
Gruß
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Das bedeutet doch aber nicht, dass der wachsende Wunsch nach "Work-Life-Balance" dem entgegen stehen muss. Mir ist dieser Begriff hier teilweise viel zu negativ besetzt.
Viele Mitarbeiter erwarten heute mehr von ihrem Arbeitgeber/Dienstherren als ein pünktliches Gehalt am Monatsende. Weiche Faktoren, wie u.a. flex. Arbeitszeitmodelle, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Möglichkeiten einer Auszeit/Teilzeit (sabbatical) usw., Arbeitsbedingen ganz allgemein werden aus meiner Sicht immer wichtiger und das auch völlig zu Recht.
Wenn man unsere Arbeitswelt, unser Wirtschaftssystem, gesellschaftliche Entwicklungen usw. mal durchdenkt - dann muss man sich nicht wundern, dass insbesondere junge Generationen nicht mehr geneigt sind sich "tot zu schuften" - ihr Sozialleben zu opfern, ihre Gesundheit, ihre Familie. Wofür? Für ein nicht übermäßig üppiges Gehalt angesichts der derzeitigen Lebenshaltungskosten. Für Behörden, die ihre Mitarbeiter als Vollzeitäquvivalente betrachten und deren Struktur oft dermaßen aufgebläht und unflexibel ist, dass klar ist, dass die Leute auf der Straße fehlen.
Teilzeitangebot ist ein Punkt unter vielen. Ich verstehe diese negative Haltung dazu nicht, zumal sich der Anteil derer, die eine solche tatsächlich in Anspruch nehmen wollen würden vermutlich in Grenzen hält.
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“No, I don’t wonder Marty. The world needs bad men. We keep the other bad men from the door.”
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Teilzeit ohne Grund
James: nicht überall sind die Lebenshaltungskosten wie in Berlin, Hamburg oder München.
Die meisten meiner Kollegen leben im Umland.
1957: so schaut es aus
Ich stamme selbst aus dem Handwerk. Das ist gute, ehrliche Arbeit, die Respekt verdient. Viele meiner alten Kumpels aus der Schule sind im Handwerk. Du darfst gern auch selbst deine sanitären Anlagen in Stand halten. Ich hoffe du bist handwerklich begabt und kannst dit alles selbst. Im Übrigen werden die Anforderungen im Handwerk auch immer höher.
Ich war nie besser als der Durchschnitt. Weder in der Schule, noch in der Ausbildung. Ich war schon immer ein Mann der Praxis. Da war ich schon immer besser als im theoretischen Gedöns.
Für unseren Job muss man einfach der Typ sein. Heiteitei kannste wo anders machen.
Die meisten meiner Kollegen leben im Umland.
1957: so schaut es aus
Syzygy: Ui, die Besten also? Hat es die denn je in unsere Reihen verschlagen? Wollen die sich denn auf der Straße schmutzig machen? Wohl eher nicht.Also die Jahrgangsbesten lockst Du mit so einer Einstellung auf jeden Fall nicht an. Da konkurrierst Du dann wirklich mit Fliesen-Karl, GasWasserScheiße und der Rollerwerkstatt um die Azubis. Ist aber ein selbst gewähltes Schicksal.
Ich stamme selbst aus dem Handwerk. Das ist gute, ehrliche Arbeit, die Respekt verdient. Viele meiner alten Kumpels aus der Schule sind im Handwerk. Du darfst gern auch selbst deine sanitären Anlagen in Stand halten. Ich hoffe du bist handwerklich begabt und kannst dit alles selbst. Im Übrigen werden die Anforderungen im Handwerk auch immer höher.
Ich war nie besser als der Durchschnitt. Weder in der Schule, noch in der Ausbildung. Ich war schon immer ein Mann der Praxis. Da war ich schon immer besser als im theoretischen Gedöns.
Für unseren Job muss man einfach der Typ sein. Heiteitei kannste wo anders machen.
Re: Teilzeit ohne Grund
Die Jahrgangsbesten fanden selten den Weg in die Polizei. Die brauchen wir auch nicht unbedingt. "Beste" Abschließer sind auch nicht unbedingt die besten Polizisten, Rechtsanwälte, Schreiner etc. Dazu gehört einfach mehr als ein guter Abschluss.
Ja, es gibt sicher innovative Möglichkeiten, Personal zu werben, auszubilden und einzusetzen. Klar hilft die moderne Technik.
Aber genau so sicher wie das "von nix kommt nix" ist, dass Polizei 24/7 in ausreichender Anzahl auf der Straße sein muss, dass die Vorgänge zeitgerecht bearbeitet werden, dass Spuren zeitgerecht ausgewertet werden etc.
Ich bin auch nicht gegen Teilzeit ohne Grund. Aber solange dabei andere deren Arbeit mittun müssen, ist das nix. Da sollten jedem grundlosen Teilzeitbalancer mal klar werden, dass er in einem Verein arbeitet, in welchem Idealismus und Tradition ( Beamtenrecht, volle Hingabeetc) eine Rolle spielen.
Nach dem derzeitigen Stand der Dinge ist meine Auffassung, dass diese Kollegen und Kolleginnen im falschen Beruf sind. Wir sind schon hoch belastet mit den Teilzeitkräften, die einen Grund dafür haben. Gleichwohl sollten vor Gewährung grundloser Teilzeit mal darüber nachgedacht werden, wie die Kollegen aus dem Schichtdienst stundenmäßig entlastet werden können.
Ich verstehe den Wunsch nach weniger Arbeit. Aber unser System und die demographischen Probleme sprechen dagegen.
Ja, es gibt sicher innovative Möglichkeiten, Personal zu werben, auszubilden und einzusetzen. Klar hilft die moderne Technik.
Aber genau so sicher wie das "von nix kommt nix" ist, dass Polizei 24/7 in ausreichender Anzahl auf der Straße sein muss, dass die Vorgänge zeitgerecht bearbeitet werden, dass Spuren zeitgerecht ausgewertet werden etc.
Ich bin auch nicht gegen Teilzeit ohne Grund. Aber solange dabei andere deren Arbeit mittun müssen, ist das nix. Da sollten jedem grundlosen Teilzeitbalancer mal klar werden, dass er in einem Verein arbeitet, in welchem Idealismus und Tradition ( Beamtenrecht, volle Hingabeetc) eine Rolle spielen.
Nach dem derzeitigen Stand der Dinge ist meine Auffassung, dass diese Kollegen und Kolleginnen im falschen Beruf sind. Wir sind schon hoch belastet mit den Teilzeitkräften, die einen Grund dafür haben. Gleichwohl sollten vor Gewährung grundloser Teilzeit mal darüber nachgedacht werden, wie die Kollegen aus dem Schichtdienst stundenmäßig entlastet werden können.
Ich verstehe den Wunsch nach weniger Arbeit. Aber unser System und die demographischen Probleme sprechen dagegen.
Re: Teilzeit ohne Grund
1957 wenn ich mir mal meinen Dienstbereich ansehe, dann sind die wenigen Teilzeitler tatsächlich das geringste Problem im Bereich Personalplanung. Viel gewichtiger sind da die Kollegen, die entweder dauerkrank, regelmäßig krank oder aufgrund von Krankheit nur eingeschränkt dienstfähig sind. Und nun kann man sich die Frage stellen wie es kommt, dass der Krankenstand in schichtenden Außendienstbereichen teilweise so hoch ist?1957 hat geschrieben:Die Jahrgangsbesten fanden selten den Weg in die Polizei. Die brauchen wir auch nicht unbedingt. "Beste" Abschließer sind auch nicht unbedingt die besten Polizisten, Rechtsanwälte, Schreiner etc. Dazu gehört einfach mehr als ein guter Abschluss.
Ja, es gibt sicher innovative Möglichkeiten, Personal zu werben, auszubilden und einzusetzen. Klar hilft die moderne Technik.
Aber genau so sicher wie das "von nix kommt nix" ist, dass Polizei 24/7 in ausreichender Anzahl auf der Straße sein muss, dass die Vorgänge zeitgerecht bearbeitet werden, dass Spuren zeitgerecht ausgewertet werden etc.
Ich bin auch nicht gegen Teilzeit ohne Grund. Aber solange dabei andere deren Arbeit mittun müssen, ist das nix. Da sollten jedem grundlosen Teilzeitbalancer mal klar werden, dass er in einem Verein arbeitet, in welchem Idealismus und Tradition ( Beamtenrecht, volle Hingabeetc) eine Rolle spielen.
Nach dem derzeitigen Stand der Dinge ist meine Auffassung, dass diese Kollegen und Kolleginnen im falschen Beruf sind. Wir sind schon hoch belastet mit den Teilzeitkräften, die einen Grund dafür haben. Gleichwohl sollten vor Gewährung grundloser Teilzeit mal darüber nachgedacht werden, wie die Kollegen aus dem Schichtdienst stundenmäßig entlastet werden können.
Ich verstehe den Wunsch nach weniger Arbeit. Aber unser System und die demographischen Probleme sprechen dagegen.
Ich finde hier wird das Pferd von hinten aufgezäumt. Ich glaube, dass die allermeisten Kollegen, die über eine Reduzierung nachdenken würden, dies nicht tun, weil sie faul sind oder die preußischen Tugenden des Beamtenstandes nicht verinnerlicht haben - nein, ich glaube sie denken aus Selbstschutz darüber nach und weil sich die Prioritäten im Laufe eines Lebens verschieben.
Solange die Behörden nicht beginnen ihre Fürsorgepflicht hinsichtlich Dienstzeiten von Schichtenden, also dem Urpsprung der Polizeiarbeit, wirklich ernst zu nehmen und sich Gedanken zu machen - so lange kann man doch niemandem seinen Wunsch verübeln kürzer zu treten, um die Pension auch noch genießen zu können.
Ich erzähle hier auch nicht irgendwas aus Jammerstan. Ich sehe die Kollegen nach 40 Dienstjahren in meinem Haus. Nach manchmal 40 Schichtdienstjahren in einem Berliner Brennpunkt. Die gehen sprichwörtlich auf dem Zahnfleisch oder haben schon abgelebt. Und es gibt nicht für jeden einen Schreibtisch, nein. Mancher muss bis zum Ende auf die Straße.
Ich musste mir im Rahmen meines Wechsels von EE in den Funkwageneinsatzdienst damals von meinem Chef sinngemäß anhören:
"Auf den Funkwagen willst Du, da fährt der Bodensatz der Behörde."
Dieser Satz sagt viel aus und ich habe ähnliches nicht nur ein Mal gehört. Meine Behörde hat aus meiner Sicht ihre Ursprünge vergessen, das worauf es ankommt. Wenn ich mir anschaue für was heute Personal eingesetzt wird, wieviele Schreibtische es auf manchen Ebenen gibt - da braucht man sich nicht wundern, dass nicht mehr "Polizei auf der Straße" ist.
Ich sehe das natürlich immer aus meiner begrenzten Perspektive. Hätte ich ein schönes Büro und 0600 - 2000 Gleitzeit von Mo - Fr, dann würde ich hier vermut. anders argumentieren. Ich persönlich und das ist in keiner Weise böse gemeint - empfinde manche Aussage hier als blanken Hohn. Wenn der Großteil der Kollegen so denkt, dann braucht man sich nicht wundern über manchen Zustand in den Behörden.
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