Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

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Officer André

Re: Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon Officer André » Sa 30. Mär 2019, 19:45

claire hat geschrieben:Die Pressestelle der Polizeidirektion Leipzig titelte in der Vergangenheit

"Stadtgebiet
Straftatenbegehung als Form der Begrüßungshandlung?

Kaum sieben Wochen in Sachsen, zuerst in Dresden, danach in Leipzig und mit dem Datum seiner Festnahme am 9. September 2017 waren der Polizei 26 Straftaten zu dem 19-jährigen Libyer bekannt."

.
Wenn man auf Krampf lustige Sprüche reißen will, die nicht lustig sind :polizei10:

In einem anderen Thread haben wir bereits darüber diskutiert. Die Polizei sollte sich lieber auf sachliche Meldungen beschränken. Sonst passiert nämlich genau DAS. Völlig daneben. Das anschließende Zurückrudern der Pressestelle macht es nur schlimmer :wall:

HessieJames
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Re: Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon HessieJames » Sa 30. Mär 2019, 20:02

Der ganze Auftritt ist von vorne bis hinten nicht besonders geschickt. Erst in ungelenk-flapsigen Social-Media-Tonfall Pressemitteilungen raushauen, und diese dann sinngemäß so kommentieren: "Wir wissen, dass wir nur die Kehrseite der Medaille wahrnehmen und reiten trotzdem drauf rum. Aber wir wollen natürlich nicht, dass das instrumentalisiert wird."

Aber ich schätze, man hat dazugelernt...

Officer André

Re: Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon Officer André » Sa 30. Mär 2019, 20:04

Den ersten Satz hätte man sich sparen sollen, dann wär schon alle im Lot gewesen.

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Re: Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon schutzmann_schneidig » Sa 30. Mär 2019, 20:46

Die Fragestellung des Threads lautet, ob die Polizei ein Extremismus-Problem hat. Die Verlinkung einer Pressemeldung aus dem Jahr 2017, in der sich ein Pressesprecher ungeschickt geäußert hat, und was im Folgenden sofort korrigiert wurde, hat nun überhaupt nichts damit zu tun.

Wenn es also zum Thema Extremismus (und nicht "was gibt es sonst noch für vermeintlich ungünstige Sachverhalte oder Artikel über die Polizei ganz allgemein") noch weiteren Diskussionsbedarf gibt, dann bitte anhand von Fakten, die auf ein strukturelles Problem mit Extremismus innerhalb der Polizei hinweisen.
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Re: Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon claire » Sa 30. Mär 2019, 22:00

Das Thema ist breit aufgestellt, wie aus dem Eingangsbeitrag und dem dazugehörenden Link ersichtlich ist...

Die meisten Polizist*innen lehnen Rassismus und Rechtsextremismus
ab. Dennoch sind in letzter Zeit Berichte über rechtsextreme
Vorfälle innerhalb der Polizei, wie z. B. in Frankfurt, zu verzeichnen
gewesen. Durch die öffentlich gewordenen Einzelfälle entsteht der
Eindruck, dass die Tendenz, sich rechte, rigidere Denkmuster anzueignen,
bei der Polizei möglich geworden ist. Diese Entwicklung
wäre bedenklich. Daher ist weder eine pauschale Generalbeschuldigung
aller Polizist*innen noch eine Verharmlosung der Vorfälle
mit der Einzelfall-These hilfreich.
Inzwischen prüft das Bundesinnenministerium (Stand Februar 2019)
Beamt*innen und Angestellte im öffentlichen Dienst auf politischen
Extremismus. Wie Bundesinnenminister Seehofer betont, werden
dabei politische Aktivitäten....


Ich halte es nicht für ein korrigieren der Pressestelle wenn sie schreibt, erklärend:

Die Pressemitteilung erfolgte im Wissen um die einseitige Wahrnehmung der Polizei, welche berufsbedingt fast ausschließlich mit negativen Aspekten des Flüchtlingszustroms befasst ist.
Die Polizisten kennen, bedingt durch ihre Aufgaben der Straftatenverfolgung, nur eine Seite der Medaille.


Das die Pressestelle handelte ist institutionell. Manche würden sagen, sie sei auch strukturell. Geschenkt, denn die Aussage die sie triff ist eine strukturelle.

Das Thema bezieht bewusst Einzelfälle ein. Weil diese eben wirken im Eindruck. Ihnen muss begegnet werden.

Ein Punkt der in der Podiumsdiskussion z.B. beleuchtet wurde in Bezug auf die Einzelfälle ist auch, wie wurden sie justiziabel?
War es so, dass sich Einzelne an die Polizei wandten weil sie in ihrem Bereich Auffälligkeiten bemerkten oder war es so, dass wenn Ermittlungen in anderer Sache geführt wurden, dass dann auch anderes zutage trat? Dann wenn etwas Außenwirkung hatte?

Manchmal bin ich total sauer auf Einzelfälle. Weil ich denke was für Polizeibeamte beschmutzen da eigentlich den Verein?
Mit welcher Sicherheit meinen sie einfach mal gegenüber anderen Polizisten unsägliches ablassen zu dürfen und sei es: sie tragen sich bei einem Einsatz
mit Namen des NSU-Mitglieds Böhnhardt in die Dienstliste ein.

Wieso fühlen die sich so sicher, dass sie sich das einfach herausnehmen?
Zuletzt geändert von claire am Sa 30. Mär 2019, 22:09, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon vladdi » Sa 30. Mär 2019, 22:07

Wurde nicht der betreffende von jemand anders als Uwe B eingetragen?

Officer André

Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon Officer André » Sa 30. Mär 2019, 22:11

Claire, deine Texte sind manchmal schwer verständlich.
Worauf genau willst du hinaus?

Die Erklärung der Pressestelle ist in diesem Fall totaler Bullshit. Man hätte sich einfach für die völlig unpassende Einleitung entschuldigen sollen und dafür Sorge tragen, dass sowas nicht erneut vorkommt.
Wenn ein Asylbewerber eine Reihe von Straftaten hinlegt, dann darf sowas sehr wohl als Meldung kundgetan werden. Allerdings sollte dies sachlich geschehen und ohne dumme Sprüche.

Edit: der Spruch allein, deutet noch nicht auf Rassismus hin. Es KANN ein Hinweis sein ... oder ist ist einfach nur ein derber Spruch und Sarkasmus. Ich selbst klopfe solche Sprüche auch solche Sprüche. Allerdings achte ich darauf vor wem und wo. Das hat nichts mit Rassismus zu tun und auch nicht mit Extremismus
Zuletzt geändert von Officer André am Sa 30. Mär 2019, 22:11, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon claire » Sa 30. Mär 2019, 22:19

vladdi hat geschrieben:
Sa 30. Mär 2019, 22:07
Wurde nicht der betreffende von jemand anders als Uwe B eingetragen?
Woher hast Du das?


Sächsische SEK-Beamte nennen sich selbst „Uwe Böhnhardt“
https://www.welt.de/politik/deutschland ... e-ein.html
Zwei sächsische SEK-Beamte wurden vom Dienst suspendiert, nachdem sie für den Erdogan-Einsatz in Berlin den Namen des NSU-Mitglieds Böhnhardt in die Dienstliste eintrugen. Ihr Chef entschuldigt sich und findet deutliche Worte.


Wie kommt man auf sowas? Polizeibeamte trugen sich mit dem Namen ein, schrieb ich... Uwe B. ist tot, das ist aber nicht die Frage, die Aussage, sondern dass Polizeibeamte seinen Namen nutzten um sich in Dienstlisten einzutragen....

Ich nehme mal an, wenn der Chef sich entschuldigt, dann ...

Und das ist mal wieder ein Einzelfall, alles ist ein Einzelfall...aber wieso meinten die, das geht? Wie kommt ein Polizeibeamter darauf, das wird keine Konsequenzen nach sich ziehen? Oder waren Konsequenzen ggf. einkalkuliert, egal?
Zuletzt geändert von claire am Sa 30. Mär 2019, 22:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon claire » Sa 30. Mär 2019, 22:36

Officer André hat geschrieben:
Sa 30. Mär 2019, 22:11


Edit: der Spruch allein, deutet noch nicht auf Rassismus hin. Es KANN ein Hinweis sein ... oder ist ist einfach nur ein derber Spruch und Sarkasmus. Ich selbst klopfe solche Sprüche auch solche Sprüche. Allerdings achte ich darauf vor wem und wo. Das hat nichts mit Rassismus zu tun und auch nicht mit Extremismus
Ok, wieso, woher kommen derbe Sprüche? Was bedeutet Sarkasmus? Hast Du Beispiele und wo lebst Du es aus?

Officer André

Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon Officer André » Sa 30. Mär 2019, 22:45

claire hat geschrieben: Ok, wieso, woher kommen derbe Sprüche? Was bedeutet Sarkasmus? Hast Du Beispiele und wo lebst Du es aus?
Wa Sarkasmus bedeutet, steht im Duden.

Wieso? Weil es meine Art ist mit dem täglichen Dienst (und auch privat) umzugehen. Das zieht sich durch so ziemlich alle Themenbereiche.

Wo? Privat und im Kollegenkreis. Ist in meinem Umfeld so üblich. Ich sehe darin kein Problem. Sprüche wie „black man go home“ gehören übrigens keinesfalls dazu.

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Re: Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon claire » Sa 30. Mär 2019, 22:48

Officer André hat geschrieben:
Sa 30. Mär 2019, 22:45


Wo? Privat und im Kollegenkreis. Ist in meinem Umfeld so üblich. Ich sehe darin kein Problem. Sprüche wie „black man go home“ gehören übrigens keinesfalls dazu.
Was gehört dazu, im Kollegenkreis z.B.?
Was ist da üblich?

Officer André

Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon Officer André » Sa 30. Mär 2019, 23:00

claire hat geschrieben: Stadtgebiet
Straftatenbegehung als Form der Begrüßungshandlung? .
Ein hervorragendes Beispiel für Sprüche, die man im inneren Kreis vom Stapel lässt, aber nicht in einer offiziellen Meldung.

Wie gesagt, harmlose, derbe Sprüche.

Dampf ablassen. Nicht alles auf die Goldwaage legen.

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Re: Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon claire » Sa 30. Mär 2019, 23:19

Officer André hat geschrieben:
Sa 30. Mär 2019, 23:00
claire hat geschrieben: Stadtgebiet
Straftatenbegehung als Form der Begrüßungshandlung? .
Ein hervorragendes Beispiel für Sprüche, die man im inneren Kreis vom Stapel lässt, aber nicht in einer offiziellen Meldung.

Wie gesagt, harmlose, derbe Sprüche.
Ist das so?
Ist das harmlos? Ich denke darüber kann es unterschiedliche Meinungen geben, oder?
Wieso harmlos, weil Du es nicht so meinst? Weil es nicht dem Populismus in die Hand spielt? Weil es "unter uns ist"?
Weil es eine Aussage über gefühlten Frust ist der aber nicht ausgelebt wird?
Weil es nichts macht, wenn man das so sagt und denkt? Immer denkt man auch irgendwie was man aussagt.

Ich denke, Du denkst über Rassismus nach und ich denke, Du bist kein Rassist. Nein, ich denke eher, dass Du reflektierst. Aber ich denke solche "harmlosen" Aussagen sind nicht unbedingt harmlos.

Sprache macht etwas aus. Immer..... bei Allen....

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Re: Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Sa 30. Mär 2019, 23:26

Und bei Allah.
:lah:

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Re: Hat die Polizei ein Extremismus-Problem?

Beitragvon claire » Sa 30. Mär 2019, 23:30

Kaeptn_Chaos hat geschrieben:
Sa 30. Mär 2019, 23:26
Und bei Allah.

Stellt das inhaltliche Kritik oder Befürwortung dar?

Könntest Du das ausführen?


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