Hallo vladdi,
ja, das weiß ich, hattest Du ja auch nicht als sinnvoll bezeichnet, den Rücktritt, entschuldige, falls es nicht so rüberkam, aber ich hatte Dich in meinem Kommentar zustimmend zu Deinem vorherigen Beitrag ansprechen wollen.
Fehler sind eben passiert, auch grobe, das hatte bereits personelle Konsequenzen. Fehler und Zufallsfunde sind aber in einem derart komplexen Verfahren ganz sicher auch normal. Jeden Fehler, jeden Zufall jetzt medial durchzuhecheln, um weiter am vermeintlichen Gesamtbild des "Polizeiversagens" zu basteln ist der Sache nicht angemessen. Ja, die Presse hat die Pflicht zu informieren. Sie hat aber auch die Pflicht, ihre Sensationsgier im Sinne der rechtsstaatlichen Sache zu mäßigen, auch das gehört dazu, wenn man vierte Gewalt sein will. Niemand geht ernsthaft davon aus, dass die Polizei NRW oder die Kreispolizeibehörde Lippe unfähig sind oder hier verschwörerische Vertuschungen stattfinden. Die weiterhin aufgeregte Berichterstattung über jede "Panne", die vielleicht nur eine Unwägbarkeit im letztlich trotzdem erfolgreichen und zu gerichtsfesten Resultaten führenden Ermittlungsgeschehen ist, wie sie schon zigmal vorkam, auch bei Fällen mit hohem Interesse in der Öffentlichkeit, diese Berichterstattung ist kontraproduktiv. Als Journalist muss man auch mal wissen, wann gut ist, erfahrene Kriminalreporter wussten zum Beispiel noch, wann sie einen Fall einfach mal ablegen mussten, Distanzverlust und so. Durchstechen ist heute ein Problem, ja, hysterische Vorgesetzte mit aberwitzigen Ideen und Vorwürfen im Nachhinein auch, aber dazu gehören auch immer Schreiber, die diese Story unbedingt weiterreiten wollen.
Früher gab es ein anderes Vertrauensverhältnis zwischen den demokratisch legitimierten Institutionen. Heute gibt es Clickbaiting. Schade.
Viele Grüße
Kulinka