Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Erfahrungsberichte, Probleme und Verbesserungsvorschläge...

Moderator: Team Zoll

Biggi14
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Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon Biggi14 » Mi 29. Mai 2019, 09:22

:polizei7:
Zuletzt geändert von Biggi14 am Di 11. Jun 2019, 22:48, insgesamt 1-mal geändert.

Nwo007
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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon Nwo007 » Mi 29. Mai 2019, 11:24

Ich kenne zwei Personen die bei der FKS arbeiten und genau das selbe gesagt haben. Die eine Person ist psychisch so richtig angeknackst und überlegt den Dienst zu quittieren. Naja, das Bundesfinanzministerium ist halt so wie es ist und das wird sich auch nicht ändern.

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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon conjuror » Mi 29. Mai 2019, 11:45

Bevor jetzt wieder viele aus den Löchern kommen und pauschal auf den Zoll schimpfen.....
an sich ist der Zoll als Arbeitgeber eine feine Sache!

jedoch in deinem Beispiel verstehe ich die ganze Problematik die künstlich geschaffen wird nicht...

Polizeibeamter, Waffenträger, Dienst-KFZ Führerschein,...
an sich dürfte es lediglich kurz zum Schießtest gehen und dann Bewaffnung... :polizei4:

Der Rest wird wohl learning by doing werden.. die Lehranstalten sind hoffnungslos überlastet

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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon DAUER EDA » Mi 29. Mai 2019, 12:42

Hallo Biggi,

bekommst du die Polizeizulage? Es gibt Kollegen die Berichten, dass es keine Anerkennung von Dienstzeiten gibt und daher zwei Jahre gewartet werden muss? Kannst du auch was dazu sagen?

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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon fmaster2000 » Mi 29. Mai 2019, 14:07

Also ich kann dir sagen, dass die Situation die du beschrieben hast, in fast allen Dienststellen herrscht.
Tja so ist es halt beim Zoll. Der Zoll kann eins gut. Sich gut nach außen verkaufen.

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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon Nwo007 » Mi 29. Mai 2019, 14:40

Ich verstehe auch nicht warum man als Polizeivollzugsbeamter freiwillig zum Zoll geht? Die Polizei hat so viele Verwendungsmöglichkeiten und kooperiert gefühlt mit jeder Behörde. Das tut mir echt irgendwie leid :( kann man nicht wieder zurück zur Polizei, auch wenn man einmal gewechselt hat?

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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon Apollo » Mi 29. Mai 2019, 18:09

Um mal das ganze Geschriebene auf einen Punkt zu bringen. Beim Zoll sind eben i. d. R.Finanzverwaltungsbeamte in Führungsverantwortung, die eben wie Finanzbeamte denken und handeln (bis auf ein paar rühmliche Ausnahmen). Da kommen dann so völlig abstruse Anordnungen wie "Eilzuständigkeit nicht anwenden", "keinen Zwang anwenden" und "laufen lassen" dabei raus. Ich möchte da niemanden einen wirklichen Vorwurf machen, da liegt einfach der Fehler im System bzw. in der Struktur. Niemand will Fehler machen oder sich für irgendetwas verantworten müssen, daher verbietet man einfach alles was einem nicht geheuer ist oder man keine Ahnung von hat.....

Der g. D. hat bis heute keine einzige Unterrichtsstunde in Polizeirecht und Einsatzlehre......

Um das ganze mal zu veranschaulichen, stelle man sich einen Sachgebietsleiter "Lohnsteueraussenprüfung" des Finanzamts vor, der zum SEK Köln versetzt wird und dort sofort als Kommandoführer eingesetzt wird. (Überspitzt formuliert)

Als Polizist muss dieser Umstieg in diese Kultur wirklich sehr hart sein und ich kann das nachfühlen. Wir kämpfen beim Zoll seit Jahrzehnten für ein besseres Selbstverständnis und haben schon viel erreicht aber es ist eben noch ein weiter Weg......
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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon Biggi14 » Mi 29. Mai 2019, 22:04

DAUER EDA hat geschrieben:
Mi 29. Mai 2019, 12:42
Hallo Biggi,

bekommst du die Polizeizulage? Es gibt Kollegen die Berichten, dass es keine Anerkennung von Dienstzeiten gibt und daher zwei Jahre gewartet werden muss? Kannst du auch was dazu sagen?
Also ich bekomme die Polizeizulage. Es gibt aber auch bei uns Quereinsteiger die sie nicht bekommen. Warum auch immer?! Bei uns sind 10 von 40 Leuten Quereinsteiger und mit jedem einzelnen spielt der Zoll seine Spielchen. Das NichtAusbezahlen der Polizeizulage, Nichtanrechnung von Dienstjahren, Degadierungen ohne Aussicht auf Beförderungen. etc Die Stimmung unter den "Neuen" ist nicht die Beste.

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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon Biggi14 » Mi 29. Mai 2019, 22:08

Nwo007 hat geschrieben:
Mi 29. Mai 2019, 14:40
Ich verstehe auch nicht warum man als Polizeivollzugsbeamter freiwillig zum Zoll geht? Die Polizei hat so viele Verwendungsmöglichkeiten und kooperiert gefühlt mit jeder Behörde. Das tut mir echt irgendwie leid :( kann man nicht wieder zurück zur Polizei, auch wenn man einmal gewechselt hat?
Der Wechsel zum Zoll war die einzige Möglichkeit einer heimatnahen Verwendung. Vorher habe ich jahrelang versucht einen Tauschpartner bei der Polizei zu finden.
Ich nehme an, dass ein Wechsel zurück zur Polizei möglich ist. Aber so weit bin ich noch nicht. Noch gebe ich dem Zoll eine Chance;)

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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon Biggi14 » Mi 29. Mai 2019, 22:18

conjuror hat geschrieben:
Mi 29. Mai 2019, 11:45
Bevor jetzt wieder viele aus den Löchern kommen und pauschal auf den Zoll schimpfen.....
an sich ist der Zoll als Arbeitgeber eine feine Sache!

jedoch in deinem Beispiel verstehe ich die ganze Problematik die künstlich geschaffen wird nicht...

Polizeibeamter, Waffenträger, Dienst-KFZ Führerschein,...
an sich dürfte es lediglich kurz zum Schießtest gehen und dann Bewaffnung... :polizei4:

Der Rest wird wohl learning by doing werden.. die Lehranstalten sind hoffnungslos überlastet
Die Geschichte mit der Bewaffnung an sich finde ich jetzt gar nicht so Problematisch. Es ist eher das Gesamtbild der Personalführung welches ich erscheckend finde. Es wirkt nicht so als würden die BEamten beim Zoll sonderlich wertgeschätzt. Das kenne ich so nicht. Die Behörde macht ganz offensichtlich keinen Hehl daraus dass ihr das einsparen von Ausgaben an erster Stelle steht. Aber das ist nur mein persönlicher erster Eindruck. Das muss ja nicht auf Dauer und vor Allem nicht überall so sein.

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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon Biggi14 » Mi 29. Mai 2019, 22:27

Apollo hat geschrieben:
Mi 29. Mai 2019, 18:09
Um mal das ganze Geschriebene auf einen Punkt zu bringen. Beim Zoll sind eben i. d. R.Finanzverwaltungsbeamte in Führungsverantwortung, die eben wie Finanzbeamte denken und handeln (bis auf ein paar rühmliche Ausnahmen). Da kommen dann so völlig abstruse Anordnungen wie "Eilzuständigkeit nicht anwenden", "keinen Zwang anwenden" und "laufen lassen" dabei raus. Ich möchte da niemanden einen wirklichen Vorwurf machen, da liegt einfach der Fehler im System bzw. in der Struktur. Niemand will Fehler machen oder sich für irgendetwas verantworten müssen, daher verbietet man einfach alles was einem nicht geheuer ist oder man keine Ahnung von hat.....

Der g. D. hat bis heute keine einzige Unterrichtsstunde in Polizeirecht und Einsatzlehre......

Um das ganze mal zu veranschaulichen, stelle man sich einen Sachgebietsleiter "Lohnsteueraussenprüfung" des Finanzamts vor, der zum SEK Köln versetzt wird und dort sofort als Kommandoführer eingesetzt wird. (Überspitzt formuliert)

Als Polizist muss dieser Umstieg in diese Kultur wirklich sehr hart sein und ich kann das nachfühlen. Wir kämpfen beim Zoll seit Jahrzehnten für ein besseres Selbstverständnis und haben schon viel erreicht aber es ist eben noch ein weiter Weg......
Danke für deine Antwort. Ja vollstreckungrechtlich kann ich das nachvollziehen. Ich finde den Umgang und die Wertschätzung des Zolls mit seinen Beamten etwas befremdlich.

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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon Gravie83 » Do 30. Mai 2019, 00:59

Das klingt wirklich übel. Tut mir echt Leid für dich, dass du so empfangen wurdest beim Zoll. Ich erkenne eine althergebrachte Hauptzollamt / FKS-Mentalität. Ich bin jetzt in einem anderen Bereich und damit recht glücklich. Alles Gute für dich!

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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon Vollzugsbub » Do 30. Mai 2019, 15:52

Apollo hat geschrieben:
Mi 29. Mai 2019, 18:09
Um mal das ganze Geschriebene auf einen Punkt zu bringen. Beim Zoll sind eben i. d. R.Finanzverwaltungsbeamte in Führungsverantwortung, die eben wie Finanzbeamte denken und handeln (bis auf ein paar rühmliche Ausnahmen). Da kommen dann so völlig abstruse Anordnungen wie "Eilzuständigkeit nicht anwenden", "keinen Zwang anwenden" und "laufen lassen" dabei raus. Ich möchte da niemanden einen wirklichen Vorwurf machen, da liegt einfach der Fehler im System bzw. in der Struktur. Niemand will Fehler machen oder sich für irgendetwas verantworten müssen, daher verbietet man einfach alles was einem nicht geheuer ist oder man keine Ahnung von hat.....

Der g. D. hat bis heute keine einzige Unterrichtsstunde in Polizeirecht und Einsatzlehre......

Um das ganze mal zu veranschaulichen, stelle man sich einen Sachgebietsleiter "Lohnsteueraussenprüfung" des Finanzamts vor, der zum SEK Köln versetzt wird und dort sofort als Kommandoführer eingesetzt wird. (Überspitzt formuliert)

Als Polizist muss dieser Umstieg in diese Kultur wirklich sehr hart sein und ich kann das nachfühlen. Wir kämpfen beim Zoll seit Jahrzehnten für ein besseres Selbstverständnis und haben schon viel erreicht aber es ist eben noch ein weiter Weg......
:applaus: :zustimm:
es gibt viele fettnäpfchen, so viele das sie für alle reichen............

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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon Zoll-Pensionär » Do 30. Mai 2019, 16:36

Guten Tag,
ich war fast 45 Jahre in der Zolllverwaltung, bei verschiedenen Dienststellen in Deutschland, tätig. Die Zollverwaltung hat sich in den letzten Jahren sehr weit aus dem Fenster gelehnt. Das heißt sie hat Aufgaben übernommen, die ihr vorher fremd waren zB. FKS, Kfz. Steuer, Bundeskassen usw. Alles Aufgaben für die man viel Personal braucht, das man nicht hatte. Was macht die Verwaltung da? Sie räubert seit Jahren Peronal bei anderen Behörden, verspricht bei großen Sportveranstaltungen (siehe Handball WM) "Karriere". Schon zu meiner Zeit kamen Leute von der Post, Bundeswehr, Bahn, Justiz usw. zum Zolll. Wurden überall eingesetzt wo Bedarf war. Dass da eine "ungesunde" Mischung hergestellt wurde, muss jedem klar sein. Dazu wurden die "neuen" Kollegen oftmals besser beurteilt, wie das "eigene" Personal. Im Klartext, jeder beim Zolll macht alles, egal ob er es kann oder nicht. Das betrifft natürlich auch Vorgesetzte, die eben mal kurz vor ihrer Pensionierung die Leitung einer Dienststelle übernehmen, um das Endamt in ihrer Besoldungsgruppe noch erreichen zu können. Die Zollverwaltung ist eigentlich eine Steuerverwaltung, eine zivile Verwaltung. Entsprechend ist auch die Ausbildung, insbesondere des gehobenen Dienstes ausgerichtet. Ich glaube das hat man dem Polizeibeamten so nicht erklärt, der sich jetzt ein wenig "verloren" vorkommt und nichts tun darf, was er viel besser gelernt hat. Die Polizei bildet ihr Peronal selbst aus, da gibt es keine zusammengewürfelten Strukturen. Klare Pluspunkte für die Polizei, egal welches Bundesland. Schuster bleib bei deinen Leisten. Mir stellt sich die Frage wie weit der Einfluss der Zollverwaltung auf andere Behörden geht. Hätte der Polizeibeamte versucht innerhalb der Polizei das Bundesland zu wechseln, würde er vermutlich noch warten.
Zuletzt geändert von Zoll-Pensionär am Do 30. Mai 2019, 18:00, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon zollindianer » Do 30. Mai 2019, 17:13

Zuerst fragte ich mich, warum man von der Polizei zum Zoll wechselt. Jetzt verstehe ich das, es ist die große Entfernung. Fortkommensmöglichkeiten sind beim Zoll nicht zum Besten bestellt. Es ist halt eine uralte mit Systemen behaftete Verwaltung, ich glaube besonders beim Zoll mit deren intriganten Machenschaften wird man was, wenn man zum Arschkriecher sich degradiert. Viele der Zollchefs, Sachgebietsleiter, etc., wären bei anderen Behörden schon lange entfernt worden.
Man weiß nicht, wem man angehört, der Sicherheitswacht, der Feuerwehr, dem THW. Es ist keine Struktur wie bei der Polizei vorhanden. Der Zoll möchte, kann aber nicht, siehe die sogenannten "Polizeiführer", welche früher beim einem Zollamt Abfertigungsleiter waren. 45 Jahre bin ich selbst beim Zoll und in der Besoldungsstufe A8, lächerlich gegenüber anderen Verwaltungen. Beim Zoll jedoch laufen viele mit diesem Dilema umher. Viele sogenannte "Externe" sind schon zum Zoll gekommen und wieder gegangen. Ihnen wurde was falsches vorgegaukelt. Danach sind sie im Büro gesessen und haben Exel-Tabellen gebastelt. Wenn irgendwie möglich wechsle zur Kommune. Dort ist es nicht schlecht bestellt. Jetzt bekommt der Zoll auch noch eine blaue Uniform mit Dienstgradabzeichen, und dies als "zivile" Verwaltung wie wir immer beschrieben werden.
Ich selbst wünsche allen, dass sie eine wenigstens kollegiale Dienststelle finden, wenn es schon so sein muß, aber es ist auch zu bedenken, dass man Jahre beim Zoll verbringt und wie glücklich ist man dort? :buhu: :gruebel:


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