Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Erfahrungsberichte, Probleme und Verbesserungsvorschläge...

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Cologne
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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon Cologne » Do 30. Mai 2019, 21:16

Hi Biggi14,

schade dass du in einem Monat bereits so viele schlechte Eindrücke gewonnen hast.
Vielleicht wird's ja noch besser.
Auf eine Rückkehrmöglichkeit würde ich nicht setzen, aber nichts ist für ewig.

LG

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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon Silly » Fr 31. Mai 2019, 06:25

Herzlich Willkommen in der Welt des Zoll´s!

So oder so ähnlich geht es auf allen mir bekannten Dienststellen der FKS zu!

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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon zulu » Fr 31. Mai 2019, 11:43

Bundes- und Landespolizei stellen auch Wiedereinsteiger ein. Da könntest du dich informieren und dann über eine Kündigung wieder zurück. In Zeiten des Personalmangels stehen die Chancen da nicht schlecht.

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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon CHRIS@WI » Fr 31. Mai 2019, 12:27

Silly hat geschrieben:
Fr 31. Mai 2019, 06:25
Herzlich Willkommen in der Welt des Zoll´s!

So oder so ähnlich geht es auf allen mir bekannten Dienststellen der FKS zu!
Servus.
Ich fange demnächst mit meiner Ausbildung beim Zoll an. [mD]

Gibt es bekannte Gründe warum es gerade bei FKS so ist oder sieht es bei anderen Sachgebieten genauso aus?

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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon Vollzugsbub » Fr 31. Mai 2019, 13:53

@zoll-Pensionär,

auch hier ein stimmiger Beitrag. Mittlerweile werden Quereinsteiger
eingestellt, die noch nicht mal eine Verwaltungsprüfung abgelegt haben......
Die können sich dann sogar nach einiger Zeit in der FKS in andere Bereiche
der Zollverwaltung bewerben und dort Verwendung finden......
es gibt viele fettnäpfchen, so viele das sie für alle reichen............

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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon Konspi » So 2. Jun 2019, 15:28

Cologne hat geschrieben:
Do 30. Mai 2019, 21:16

Auf eine Rückkehrmöglichkeit würde ich nicht setzen, aber nichts ist für ewig.

LG
Hat Biggi keine Probezeit?!

Mich überraschen die Beiträge, und das Licht was sie auf den Zoll werfen, wirklich. Normalerweise sorgen doch die Finanzbehörden im weitesten Sinne doch zunächst immer für ihr eigenes Wohl.
Muss die Zöllner in meinem dienstliche Umfeld mal fragen, ob es ihnen auch so schlecht geht. Allerdings mag es in den Fahndungsämtern anders sein.

Grüße
konspi
Zuletzt geändert von Konspi am So 2. Jun 2019, 18:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon J12 » So 2. Jun 2019, 16:16

Zoll-Pensionär hat geschrieben:
Do 30. Mai 2019, 16:36
Die Zollverwaltung ist eigentlich eine Steuerverwaltung, eine zivile Verwaltung.
Sorry,
aber der Zoll ist genauso eine zivile Verwaltung wie z.B. die LaPo, die BPOL oder die Bundeswehrverwaltung. Die einzige militärische Organisation in unserem Land sind die Streitkräfte der Bundeswehr.


Gruß,
J12 :hallo:
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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon Cologne » So 2. Jun 2019, 17:54

Konspi hat geschrieben:
So 2. Jun 2019, 15:28
Cologne hat geschrieben:
Do 30. Mai 2019, 21:16

Auf eine Rückkehrmöglichkeit würde ich nicht setzen, aber nichts ist für ewig.

LG
Hat Biggi keine Probezeit?!
Den konkreten Fall kenne ich nicht...

Die eine Behörde entlässt dich, die nächste Behörde ernennt dich.
Eine Probezeit in diesem Rahmen ist mir nicht bekannt.

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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon Konspi » So 2. Jun 2019, 18:31

Ok, ich gehe (aus der Tiefe meines Empfindens) davon aus, dass mit jeder Ver- oder Umsetzung eine Probezeit verbunden ist. Vielleicht auch nur, weil mir entsprechendes lediglich aus einem Land vor Augen ist.

@312
bei uns identifizieren wir (Polizisten) uns nicht mit der Verwaltung, d.h. wir fühlen uns zumindest nicht als Verwaltungsbehörde...! Neben der Abteilung P gibt es in der Behörde auch eine Abteilung V.

Grüße
konspi
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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon Controller » So 2. Jun 2019, 18:53

@ J12

:zustimm: ;D
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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon zoellner » So 2. Jun 2019, 22:54

Moin Biggi,
tut mir leid das du diese erfahrungen machst. ich versuche ml ein paar Dinge zu erklären.

Bewaffnung:
Schlagstöcke werden zwar regelmäßig gefordert, werden vom BMF aus unerfindlichen Gründen für den allgemeinen Vollzugszöllner abgelehnt
einzig die SEn haben welche.

Das Externe die bereits Waffenträger waren nun erstmal unbewaffnet sind ist mir auch unklar, meine vermutung ist, dass die revhtliche Ausbildung bei jeder Behörde eine Andere ist. Es kommen Polizisten, und Justizvollzugsbeamte die alle untersvhiedliche Waffen und Eingriffsbefugnisse haben. In einem Bundesland ist das RSG eine Waffe im anderen ein Hilfsmittel der körperl. Gewalt. Schießen können alle, das ist nicht das Problem, aber wann, womit und wohin schon eher. Die Waffenträger des Zolls müssen einheitlich ausgebildet sein.
Gegenbeispiel: Eine Kollegin von mir wechselte von der Zollfahndung in die Laufbahn der Wirtschaftskriminalisten der LaPo BW. sie musste die komplette einjährige Ausbildung inklusive Waffenschulung machen. Ihr einziger Vorteil ggü. den anderen war, dass sie versetzt wurde und bereit A10 bekam.

Sondersignal bei der FKS:
Tja da fehlt mir auch das Verständnis. Dvvtl wird sich da ja etwas ändern, wenn sie wieder umstrukturiert wird. bislang sah ma wohl weder die Notwendigkeit oder es wurde diese aus der Basis nicht hochgemeldet.

"degradierung"nach A9 ggü anderen externen:
Es gab in der Vergangenheit mehrer Einstellungswellen für externe Kollegen. Bislang wurden die auch Amtsgleich umbernommen. Das führte aber zu chaos in den Stellenbeweetunhen der Ämter und auch zu Theater mit Altzöllnern die nicht befördert werden kinnten, weil nun die Quote voll war.

Es gab letztes Jahr zwei Ausschreibungen. Die erste war glaub im April. Die Bewerber wurden noch Statusgleich eingestellt. Dann gab es kurz darauf die große Ausschreibung für alle Bereiche des Zolls. Hier wurde bereits im Ausschreibungstext darauf hingewiesen, dass die Einstellung im Eingangsamt der jeweiligen Laufbahn erfolgt.

Funk:
Das du kein Funkgerät bedienen darfst is Blödsinn. Da hat jemand an deinem Amt keine Ahnung.

Ausbildung:
Das ist wohl wieder v Amt zu Amt verschieden. Hier hilft nur der Rat, den Sachebearbeiter für Lehrgänge zu nerven und dich bis dahin an die Kollegen
zu klemmen.

Hauptzollämter sind keine Polizeipräsidien.

Die FKS ist nur ein Sachgebiet von vielen und dann auch mut dem SG C zusammen das was am meisten Aufwand macht und nichts einbringt. Du hastbmit umgeschulten Finazbeamten zu tun, denen häufig die polizeiliche Denke fehlt. Damit musst dunklar kommen. Es wird aber besser. Der Nachwuchs ist polizeilicher gepolt (hoffe ich).

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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon J12 » Mo 3. Jun 2019, 06:57

@Biggi:

Bedienstete der LaPo und der BPOL, die in den Waffen führenden Bereich des Zolls wechseln, benötigen grds. keine ESB-Schulung am BWZ (s. Abs. 13 WaffDV-Zoll und einschlägige Verfügung der GZD).
Im Vordergrund steht ein Eingliederungstraining auf Ortsebene oder ein 14-tägiges bezirksübergreifendes Eingliederungstraining beim HZA Koblenz/Heilbronn.

Sprich mal mit deinem BfE - da läuft was schief... :gruebel:
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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon zoellner » Di 4. Jun 2019, 09:30

Gilt das auch für waffentragende JVA Beamte?

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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon Jeff_N » Di 4. Jun 2019, 12:47

Hallo zusammen,

ich möchte auch mal ein Fazit nach 9 Monaten FKS geben. (Bisher habe ich den FKS Teil 1 und 2 besucht).

Ich bin ebenfalls externer Einsteiger in den gehobenen Zolldienst (großes HZA, ostdeutsches Bundesland).

Vorab muss man sagen, dass die einzelnen HZAs alle (anscheinend) sehr großen Spielraum haben. Ich habe zig unterschiedliche Behandlungsweisen und Vorgehen mitbekommen von anderen HZAs, die ebenfalls Quereinsteiger übernommen haben.

Es gibt hier somit die Devise: Alle machen es anders. Die einen so, die anderen so. Ich kann nur viel positives berichten.

Vorallem, von der Work/Life-Balace. Ein Traum für jeden Buschisten.


Zu deinem Beitrag:

Negatives:

- Obwohl ich vorher fast 10 Jahre die gleiche Dienstwaffe wie der Zoll geführt habe und in einer Antiterroreinheit war, wurde mir die Waffenträgereigenschaft beim Wechsel zum Zoll aberkannt. Wann ich diese wiedererlange steht in den Sternen. Manche ehemaligen Polizeibeamten müssen sogar den ESB noch einmal machen. Die entsprechenden Lehrgänge die davor besucht werden müssen, sind aber auf Monate ausgebucht.

Wie bereits hier im Forum geschrieben, muss / musste ich nicht den ESB Lehrgang wiederholen. Trotz anderer Dienstwaffe.
Die Waffenträgereigeschaft wurde mir ebenso wenig aberkannt.


- Ich darf zwar mit Pfefferspray in den Außendienst, muss aber permanent schauen, dass ich an meiner Seite zwei Schusswaffenträger habe, die auf mich aufpassen. In der Praxis stand ich neulich bei einer Prüfung alleine in einer Küche. Überall lagen Messer und sonstige gefährliche Gegenstände offen herum.

- Mir wurde ein Pfefferspray gegeben welches seit 6 Jahren!!! abgelaufen ist. Als ich remonstriert habe, wurde mir gesagt, dass es kein anderes gäbe und ich mir eins mit Kollegen teilen soll, deren Pfefferspray nicht abgelaufen ist

Die benutzen Sprays, die wir hier führen sind alle noch nicht abgelaufen. Das Problem habe ich auch nicht.

- Ich habe kein Waffenfach in welchem ich das abgelaufene Pfefferspray sicher verwahren könnte. Ich kann es nicht mal in einem Schrank einschließen oder so. Mir wurde auch gleich gesagt dass das mein Problem sei und dass ich ein Dizi bekomme wenn das pfeffer verloren geht.

Da ich eine Waffe trage, habe ich auch ein ensprechendes Fach. Deshalb kann ich hierzu auch nur sagen, dass es bei mir nicht so ist.

- Obwohl ich seit Jahren dienstlich das gleiche Digi-Funkgerät wie der Zoll benutzt habe, darf ich kein Funkgerät beim Zoll führen.

Ist bei mir auch nicht so. Ich darf das Funkgerät ganz normal führen.

- Der Zoll besitzt keine Schlagstöcke. In geschlossenen Räumen (Einsatz von Pfeffer unmöglich) hat man also abgesheen von der Schusswaffe lediglich seine Hände als Schutz- und Zwangmittel zur Verfügung. Ich habe jetzt schon mitbekommen, dass Schlagstöcke seitens der Behördenleitung als sinnvoll und in der heutigen Zeit als notwendig erachtet werden. Leider ist die Beschaffung aber zu teuer. Deswegen kommen Sie doch nicht.

Ich habe neulich gehört, dass die Erprobung, doch in Zukunft auf Merkzweckstöcke / Teleskopst. oder andere Hilfsmittel zurückzugreifen, im Raume steht.

- Entgegen jeder Brandschutzverordnung stehen vor jedem Ausgang (auch Notausgängen) und in den Fluren hunderte von Pappkisten mit Beweismitteln (insb. gut brennbare Ordner mit Papieren). Warum? Es gibt schlicht keinen Platz. Das Gebäude ist viel zu klein für die Masse an Meschen die hier arbeitet. Also bei einem Brand im oberen Stock kommt von dort niemand raus. Als ich darauf hingewiesen habe wurde ich abgewiesen mit dem Hinweis, dass sonst kein Platz sei.

- Die Büros sind maßlos überfüllt. In Büros, die für 2 Personen ausgelegt sind, sitzen 3 Leute. Es ist kaum Platz für Akten und persönliche Unterlagen.

- Der Sozial- und Besprechungsraum, wird im Sommer in ein Großraumbüro mit 8 Plätzen umgewandelt, sodass keine internen Fortbildungsveranstaltungen und kein soziales Miteinander in der Mittagspause mehr möglich sind

In diesem Punkt gebe ich dir vollkommen recht. Wir sind auch total überfüllt. Es sitzen in 2er Büros teilweise 4 Leute. Absolut
unerträglich und überfüllt.

ABER mein HZA erweitert gerade massiv. Heißt, es sucht nicht nur neue Liegenschaften, sondern es hat auch welche gefunden. Die Umzüge sollen im Herbst beginnen und bis Dezember 2019 abgeschlossen sein.

Heißt, hier in Zusammenarbeit mit der BIMA läuft das wohl auf hochtouren.


- Trotz Dienstführerschein und Erfahrung aus unzähligen Alarmfahrten, darf ich bis auf Weiteres keine Dienst-KFZ fahren. Nicht mal die ohne Blaulicht.

Ich brauchte hierfür nur diese einfache Unterweisung und eben diese "Fahrt" mit einem Dienst-KFZ". DAS wars dann aber. Sache von
einer Stunde. Darf alles fahren.


- Nachdem ich beim Wechsel zum Zoll von der A10 in die A9 degradiert werden "musste" und mir gesagt wurde, dass dies aus verwaltungstechnischen Gründen nicht anders möglich sei, habe ich festgestellt, dass es diverse Quereinsteiger im m.D. und g.D. auf meiner Dienststelle gibt, die von ihrer alten Behörde ranggleich übernommen wurden.

- Von der Versprechung, dass ich nach der Nächsten Beurteilung wieder zurück in die A10 komme, wurde nach Aushändigung meiner Ernennungsurkunde wieder Abstand genommen. Mir wurde gesagt, dass ich maximal mit 6 Punkten beurteilt würde und vermutlich erst in drei Jahren zurück in die A10 kommen könnte.

Hier ist alles in diesem Bereich spekulation. MIr hat man gesagt, dass ich spätestens bis Ende 2020 meine A10 wiederbekomme.
Die Punkte dürften hierzu ausreichen.


- Außerdem wurden mir bis auf Weiteres die Erfahrungsstufen aberkannt. Ich bin also von der A10 III in die A9 I gerutscht. Die Neueinstufung kann bis zu 12 Monate dauern. Andere Quereinsteiger sind von der Erfahrungsstufe 6 in die 1 gerutscht und haben jetzt netto 500€ weniger.

Stimmt bei mir ebenso nicht. Meine geleistete Dienstzeit wurde nach dem Erfahrnungsmodell auf die des Bundes umgeschrieben und komplett angerechnet. Ich durfte sogar meinen Resturlaub und meine Überstunden mitnehmen!

- Es gibt keinen der mich einarbeitet. Ich muss mir alles mühsam selbst zusammen suchen. Die Kollegen im einem Büro helfen mir zwar, haben aber selbst genug zu tun und können mich nicht einarbeiten. Außerdem sind sie selbst noch recht neu. Bei Fragen muss ich mir jedes Mal jemand suchen der Zeit hat mir diese zu beantworten. Und Fragen gibt es am Anfang seeeehr viele.

Stimmt. War am Anfang ein wenig Learning by doing.

- Notwendige Lehrgänge (z.B. FKS 1 - 4) sind auf Monate ausgebucht. Vermutlich bekomme ich erst 2020 oder 2021 die notwendigen Lehrgänge um hier vollumfänglich mitarbeiten zu können.

Stimmt. Teil 3 und 4 FKS werde ich wohl 2020 bekommen.

- Es gibt zu wenig Dienst-KFZ für zur viele Leute. Wenn Einsätze sind in denen ein Hoher Personalaufwand notwendig ist, müssen einige Leute auf der Dienststelle bleiben, weil die Fahrzeuge schon voll sind.

Ist bei uns auch so. Aber, man schafft massenweise die neuen (blauen) Dienst-KFZ an. Der Rollout soll wohl im Herbst 2019 losgehen.

- Die Zivilfahrzeuge haben kein Blaulicht. Da es wie oben geschrieben zu wenig Dienst-KFZ gibt, müssen bei jedem Einsatz auch Zivilfahrzeuge mitgeführt werden. Diese haben aber weder Blaulicht noch Martinshorn. Vor zwei Wochen gab es einen Widerstand in einer Küche. Und letzten Dienst wurden Kollegen bedroht. Eine Unterstützung war jeweils nur sehr zeitverzögert möglich, das wir mit den Zivilfahrzeugen im Statdverkehr fest gesteckt haben.

- Uns wurde angeordnet, dass wir die neue Eilzuständigkeit, welche im Polizeigesetzt NRW verankert ist, nicht anwenden sollen. Da fragt man sich für was diese Eilzuständigkeit überhaupt besteht.

Die in meinem Bundesland bereits bestehende Eilzuständigkeit darf angewendet werden.

- Es ist uns untersagt Personen vorläufig festzunehmen. Diese dürfen nur auf freiwilliger Basis oder zum Zwecke der IDF zur Dienststelle oder ins Polizeipräsidium sistiert werden. Sollte eine Festnahme, etwa wegen illegalem Aufenthalt in Betracht kommen, sollen wir die Polizei fragen, ob sie das für uns machen kann. Ansonsten wird die Personen wieder frei gelassen.

Bei uns ganz anders. Dauernd nehmer wir Personen mit, die gefälschte ID-Karten haben.

- Die Anwendung von Zwang bei Durchsuchungen ist untersagt. Das heißt: Wenn ein Durchsuchungsbeschluss vorliegt und vollstreckt werden soll, der Beschuldigte die Tür aber nicht öffnet, müssen wir wieder fahren oder den Schlüsseldienst bestellen. Das heisst: Jeder Beschuldigte hat genug Zeit beweiserhebliche Dokumente zu zerstören und die Toilette herunter zu spülen.

Das Problem hatte ich bisher nicht. Und der Schlüsseldienst kommt hier in 15-20 Minuten.

Andere Quereinsteiger auf meiner Dienststelle machen ähnliche Erfahrungen. Die Behandlung seitens der Behördenleitung ist gelinde gesagt eine Katastrophe. Man hat an allen Ecken und Enden das Gefühl, dass man als Quereinsteiger eine Belastung für die Behörde ist.

Ich wurde mit offenen Armen empfangen. Meine Behördenleitung schätzt uns hier sehr. Ich fühlte mich seitdem ersten Tag an Willkommen. Ja klar, es gibt ide Ur-Zöllner, die etwas murren, aber wenn man gut mitmacht, dann ist dieses Gerede auch schnell wieder vom Tisch.




Es würde mich freuen, wenn andere Quereinsteiger von ihren Erfahrungen berichten würden. Mich interessiert, ob es überall beim Zoll / den FKSen so läuft wie bei uns.
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Sauerkraut
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Re: Erfahrungsbericht Quereinstieg Polizei zu Zoll (FKS)

Beitragvon Sauerkraut » Mi 5. Jun 2019, 07:38

Jeder ist seines Glückes Schmied so ein altes Sprichwort - es stellt sich lediglich die Frage "welchen Wert besitzt Ausbildung/Fortbildung usw. im Zollvollzug?"

so wie es derzeit aussieht: keinen.

Der Zollvollzug wird zu einem Bereich degradiert, wo Ausbildung anscheinend nur noch eine Randerscheinung ist - "jedermann" - kann hier anscheinend alles - durch learning by doing.

Demnach wäre es besser alle laufbahnrechtlichen, beurteilungsrechtlichen und beamtenrechlichen Grundsätze "in den Wind zu schreiben" bzw. ganz aufzugeben..


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