Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
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Re: Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
Bei einem flüchtenden Täter bestimmen die Umstände des Einzelfalls die Festnahmezeit. Allein mit der Zeit zu argumentieren ist aus meiner Sicht (Einsatzexperte) nicht angebracht.
Die Sache mit dem "Alarmknopf" mit Direktleitung zur Polizei kann man in Erwägung ziehen.
Die Sache mit dem "Alarmknopf" mit Direktleitung zur Polizei kann man in Erwägung ziehen.
Re: Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
Man muss bedenken, dass zu diesem Zeitpunkt nicht klar war, wie viele bewaffnete Personen gerade unterwegs sind. Da bringt es nichts, wenn sich die Polizeibeamte dem Täter nähern, um dann ein paar Meter weiter von einem zweiten Täter, der sich um die Ecke verschanzt, niedergeschossen zu werden.
Jetzt weiß man, dass es nur ein Täter war. Da lässt es sich natürlich leicht sagen, die Polizei hätte schneller handeln müssen.
Re: Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
Das wäre dann ein Umstand des Einzelfalles. Kommen sicher noch mehr hinzu.
Re: Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
A) was hätten die Beamten tun sollen? Mit Dauerfeuer auf den stehenden bzw. flüchtenden PKW? Durchsieben wir einfach alles was da kreucht und fleucht.bb44 hat geschrieben:Nochmal kurz zusammenfassend meine Haltung, als einfacher Bürger:
A)
Dass nach 10 Minuten die Polizei vor Ort ist, erscheint mir angemessen.
Dass es dann noch 80 Minuten dauert, bis man den Täter festnimmt - nicht.
Dass es da nicht viel mehr Opfer gab, war pures Glück (Waffenversagen etc.).
Allein die Szene, dass der Mann gestellt, von der Polizei beschossen und getroffen wird - dann aber ins Auto steigen und unbehelligt in die andere Richtung davonfahren kann. Skurill.
B)
Jüdische Einrichtungen sollten einen Alarmknopf bekommen, wie Banken.
Das ist ein bewohntes Gebiet. Da kann man sich keine wilde Straßenschlacht liefern.
Man stelle sich vor, es werden Unbeteiligte durch unser „friendly fire“ verletzt oder getötet.
Im Übrigen muss man unter Beschuss selbst die Rübe runter nehmen. Soll ich blind durch die Gegend ballern?
Wird im TV gemacht, ich weiß.
B) und was wäre mit diesem Knopf gewonnen? Außer, dass es wohl öfters Fehlalarm geben dürfte? Wer bezahlt das dann?
Da du den Prozess bei Alarmauslösung bei Banken nicht kennst und wir es hier nicht erläutern können, kann ich dir jetzt schlecht erklären, warum das keine Lösung ist. Eine reine Beruhigungspille
Re: Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
Ich wiederhole mich mal
Der Täter ist 1,5 Stunden nach dem Anschlag festgenommen worden.
Ich kann kein Versagen der Polizei erkennen.
Relativ kurz nach dem Anschlag war „überall Polizei“, um weitere / Parallele Anschläge zu bekämpfen.
Ich kann kein Versagen der Polizei erkennen.
Jede Sekunde, die man auf Retter, wartet fühlt sich an wie Minuten, jede Minute wie Zehn. Tatsächlich scheint relativ schnell Polizei vor Ort gewesen zu sein.
Ob genug Polizei in der ersten Alarmierung in Marsch gesetzt wurde, muss geklärt werden. Dazu bedarf es keiner externen Besserwisserei, dass macht die Polizei automatisch, eigenverantwortlich und intern kritischer als das jemals nach außen bekannt gegeben wird.
Dass der Chef der Synagoge gerne Polizeischutz gehabt hätte, ist aus verschiedenen Betrachtungsweisen verständlich. Anderseits kann die Polizei nicht 24/7 sämtliche jüdische Einrichtungen schützten.
Eine Gefährdungsabschätzung ist eben genau das - eine Schätzung.
Der einzige mir erkennbare Fehler in der Geschichte ist, dass ein hirnverbrannter Idiot in Mordabsicht auf die Menschheit losgelassen wird.
Ich mache Sachsen-Anhalt keine Vorwürfe. ST hat aus meiner Sicht gut gehandelt.
Wenn man Schuldige suchen will, sollt man mal GRÜNE und LINKE fragen, warum sie Verfassungsschutz des Bundes, der Länder, BKA, LKÄ ständig kastrieren wollen.
Der „Einzeltäter“ hat sich im Internet radikalisiert und Anleitungen zum Waffenbau gefunden.
Schusswechsel
Hätte die Streife ein Sturmgewehr auf dem Fahrzeug, hätte sie die Flucht (und weitere Angriffe) vor Ort beenden können.
Zum Glück sind auf der weiteren Flucht keine weiteren Menschen getötet worden.
Schuld ist hier jedoch nicht die Polizei
Der Täter ist 1,5 Stunden nach dem Anschlag festgenommen worden.
Ich kann kein Versagen der Polizei erkennen.
Relativ kurz nach dem Anschlag war „überall Polizei“, um weitere / Parallele Anschläge zu bekämpfen.
Ich kann kein Versagen der Polizei erkennen.
Jede Sekunde, die man auf Retter, wartet fühlt sich an wie Minuten, jede Minute wie Zehn. Tatsächlich scheint relativ schnell Polizei vor Ort gewesen zu sein.
Ob genug Polizei in der ersten Alarmierung in Marsch gesetzt wurde, muss geklärt werden. Dazu bedarf es keiner externen Besserwisserei, dass macht die Polizei automatisch, eigenverantwortlich und intern kritischer als das jemals nach außen bekannt gegeben wird.
Dass der Chef der Synagoge gerne Polizeischutz gehabt hätte, ist aus verschiedenen Betrachtungsweisen verständlich. Anderseits kann die Polizei nicht 24/7 sämtliche jüdische Einrichtungen schützten.
Eine Gefährdungsabschätzung ist eben genau das - eine Schätzung.
Der einzige mir erkennbare Fehler in der Geschichte ist, dass ein hirnverbrannter Idiot in Mordabsicht auf die Menschheit losgelassen wird.
Ich mache Sachsen-Anhalt keine Vorwürfe. ST hat aus meiner Sicht gut gehandelt.
Wenn man Schuldige suchen will, sollt man mal GRÜNE und LINKE fragen, warum sie Verfassungsschutz des Bundes, der Länder, BKA, LKÄ ständig kastrieren wollen.
Der „Einzeltäter“ hat sich im Internet radikalisiert und Anleitungen zum Waffenbau gefunden.
Schusswechsel
Hätte die Streife ein Sturmgewehr auf dem Fahrzeug, hätte sie die Flucht (und weitere Angriffe) vor Ort beenden können.
Zum Glück sind auf der weiteren Flucht keine weiteren Menschen getötet worden.
Schuld ist hier jedoch nicht die Polizei
Re: Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
Es ist nun mal so, dass der "einfache" Bürger, oder der "einfache" Fußballfan im Falle eines Falles doch recht häufig als Bundestrainer oder Bundeskanzler agiert, weil er es einfach kann.
Kritik ist sicher immer richtig. Erfordert aber auch die Akzeptanz der Fachargumente.
Kritik ist sicher immer richtig. Erfordert aber auch die Akzeptanz der Fachargumente.
Re: Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
Dazu tendiere ich auch und finde daher das Versagen beim Wählen der richtigen Nummer oder unklare Kommunikation vollkommen unproblematisch. Nicht in Ordnung finde ich hingegen die Behauptung etwas getan zu haben, was nicht geschehen ist. Das hat offenkundig nichts mehr mit einem Versehen oder einem Missverständnis zu tun, sondern ist einfach nur Propaganda.
Und anderen Menschen erscheint am Abend der Heilige Geist.
Was bringt dich nach der Einrede sachkundiger Nutzer zu der Annahme, du würdest die nötige Expertise mitbringen, um eine relevante Einschätzung vorzunehmen?
Die Beantragung zur Einrichtung einer Gefahrenmeldeanlage steht übrigens jedem frei.
Re: Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
Allerdings kostenpflichtig. Das wird man in diesem Fall womöglich ändern müssen.
Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
Ich denke vielen Bürgern ist einfach nur die Gewissheit unerträglich, dass die Polizei in solchen Lagen nicht innerhalb von 2 Minuten vor Ort ist und gleich SEI, Scharfschützen auf jedem Dach, etc. vorhält.
Es ist eben nicht so einfach, wie es sich oft gewünscht/ vorgestellt wird.
Die Realität ist oft deutlich ernüchternderer als man es sich wünscht.
Es ist eben nicht so einfach, wie es sich oft gewünscht/ vorgestellt wird.
Die Realität ist oft deutlich ernüchternderer als man es sich wünscht.
Re: Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
Hallo Steffen,Steffen767 hat geschrieben: ↑Fr 18. Okt 2019, 19:18Nur mal zum Nachdenken.
Was den Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde Halle veranlasst hat Lügen zu verbreiten, vermag ich beim besten Willen nicht nachzuvollziehen.
ich glaube, da ist viel missverstanden und vermengt worden, es dürfte sich um keine Lüge handeln. Es gab informelle Gespräche zwischen Gemeinde und Polizei vor einigen Monaten, in denen dieser Wunsch geäußert wurde. Das wird der Gemeindevorsteher gesagt haben, die Presse hat daraus etwas ganz anderes gemacht. Sicherlich handelt es sich trotzdem um eine Äußerung und ihre Wirkung, die beide reichlich Hybris ggü. der Polizei offenbaren, geboren aus Unwissen und einer von unrealistischen Vorstellungen geprägten Anspruchshaltung. Den Schuh muss sich der Gemeindevorsteher wohl anziehen.
Wobei ich glaube, dass es bei dem abgesehen von der Interpretation der Presse, immerhin nicht so schlimm steht, wie bei einem User hier im Thread. An diesem Beispiel kann man mMn sehr gut beobachten, wie Unwissenheit, in Verbindung mit dem Glauben an die Großartigkeit der eigenen Ideen sowie den Wirklichkeitsbezug der eigenen Phantasien, zu der Art "bürgerlicher Kritik" führt, die vom Fußball bis zur Atomkraft immer alles besser weiß als die Fachleute.
Viele Grüße
Kulinka
Re: Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
Die andere Seite der Straße zustellen.
Dass a) in einer Sekunde und b) ohne Missverständnisse und c) ggf. auch unbemerkt gegenüber Eindringlingen die Polizei über die Tatsache und den Ort eines Angriffs informiert ist.B) und was wäre mit diesem Knopf gewonnen?
@Aldous: "Was bringt dich nach der Einrede sachkundiger Nutzer zu der Annahme, du würdest die nötige Expertise mitbringen, um eine relevante Einschätzung vorzunehmen?"
Das ist a) folgerichtiges Denken und b) die Erfahrung, dass hinter 'Sachkunde' oder 'Expertise' - vor allem bei Monopol-Organisationen - oft einfach gewachsene Kultur und Revierverhalten steckt.
- Normal-Bürger kein Polizist -
- slugbuster
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Re: Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
Wohl kaum zu beurteilen, wenn man nicht dabei war. Reine Theorie, ohne Bezug zur Situation.bb44 hat geschrieben:Die andere Seite der Straße zustellen.
Re: Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
b44
du verkennst, dass der Polizeiberuf zunächst ein Ausbildungsberuf ist. Einsatzführer sind grundsätzlich studierte und entsprechend fortgebildete Leute.
"Einsatzlehre" ist ein raumgreifender Teil der polizeilichen Aus- und Fortbildung, die im Alltag tagtäglich auf die Probe gestellt und mit Erfahrungswerten und Fortbildungen aufgerüstet wird.
Wer diese Ausbildung durchlaufen und einige Jahre Berufserfahrung auf den Buckel hat, ist ein Einsatzexperte . Für mich kann ich jedenfalls behaupten und nachweisen, dass ich einer bin.
Die lapidare Forderung nach der schlichten Sperrung einer Straße verkennt, dass wir weder die Verfügbarkeit, den Standort, noch die Ausrüstung der dafür erforderlichen Kräfte kennen. So ganz einfach ist die Sperrung einer Straße nicht, wobei eine weitere Flucht zu Fuß dadurch auch nicht automatisch verhindert werden kann, gleichwohl die Gefahr einer Geiselnahme und weiteren Opfern an dieser Stelle um ein vielfaches erhöht wird.
Polizisten, die sich unvorbereitet in solch gefährliche Situationen begeben, gefährden den ganzen EInsatzerfolg. Gleichwohl ist keiner von uns lebensmüde.
Wer verletzt oder gar getötet wird, fällt aus und bindet weitere Kräfte, die zur Täterverfolgung nicht mehr zur Verfügung stehen.
Der Sichtkontakt zu flüchtigen Tätern jeder Art wird tagtäglich irgendwo verloren, weil die Umstände eben so sind. Aber auch dazu gibt es Konzepte, die die Wahrscheinlichkeit einer Ergreifung deutlich erhöhen. Und weil die Realität eben ist wie sie ist, gelingt auch einigen Tätern die Flucht. Das ist hier aufgrund des Einsatzkonzeptes dem Täter nicht gelungen.
Zum Alarmknopf: Derartige Alarme sind zu 99% Fehlalame ( technische Fehler, Verhalten - klassisch die Putzfrau). Ein solcher Alarm löst keinen blinden Einsatz von Polizeikräften aus. Informationen sind durch einen Rückruf einzuholen. Kommt recht häufig vor, dass die entsprechenden Ansprechpartner nicht erreichbar sind.
Die 110 ist daher ziemlich wichtig. In Halle gingen eine Vielzahl von Notrufen ein.
Gleichwohl sind unter Höchststress stehende Anrufer i.d.R. und verständlicher Weise keine guten Hinweisgeber.
du verkennst, dass der Polizeiberuf zunächst ein Ausbildungsberuf ist. Einsatzführer sind grundsätzlich studierte und entsprechend fortgebildete Leute.
"Einsatzlehre" ist ein raumgreifender Teil der polizeilichen Aus- und Fortbildung, die im Alltag tagtäglich auf die Probe gestellt und mit Erfahrungswerten und Fortbildungen aufgerüstet wird.
Wer diese Ausbildung durchlaufen und einige Jahre Berufserfahrung auf den Buckel hat, ist ein Einsatzexperte . Für mich kann ich jedenfalls behaupten und nachweisen, dass ich einer bin.
Die lapidare Forderung nach der schlichten Sperrung einer Straße verkennt, dass wir weder die Verfügbarkeit, den Standort, noch die Ausrüstung der dafür erforderlichen Kräfte kennen. So ganz einfach ist die Sperrung einer Straße nicht, wobei eine weitere Flucht zu Fuß dadurch auch nicht automatisch verhindert werden kann, gleichwohl die Gefahr einer Geiselnahme und weiteren Opfern an dieser Stelle um ein vielfaches erhöht wird.
Polizisten, die sich unvorbereitet in solch gefährliche Situationen begeben, gefährden den ganzen EInsatzerfolg. Gleichwohl ist keiner von uns lebensmüde.
Wer verletzt oder gar getötet wird, fällt aus und bindet weitere Kräfte, die zur Täterverfolgung nicht mehr zur Verfügung stehen.
Der Sichtkontakt zu flüchtigen Tätern jeder Art wird tagtäglich irgendwo verloren, weil die Umstände eben so sind. Aber auch dazu gibt es Konzepte, die die Wahrscheinlichkeit einer Ergreifung deutlich erhöhen. Und weil die Realität eben ist wie sie ist, gelingt auch einigen Tätern die Flucht. Das ist hier aufgrund des Einsatzkonzeptes dem Täter nicht gelungen.
Zum Alarmknopf: Derartige Alarme sind zu 99% Fehlalame ( technische Fehler, Verhalten - klassisch die Putzfrau). Ein solcher Alarm löst keinen blinden Einsatz von Polizeikräften aus. Informationen sind durch einen Rückruf einzuholen. Kommt recht häufig vor, dass die entsprechenden Ansprechpartner nicht erreichbar sind.
Die 110 ist daher ziemlich wichtig. In Halle gingen eine Vielzahl von Notrufen ein.
Gleichwohl sind unter Höchststress stehende Anrufer i.d.R. und verständlicher Weise keine guten Hinweisgeber.
Re: Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
Sperren der Straße
Klingt gut.
Gute Idee.
Sofort machen.
.... welche Straße?
Klingt gut.
Gute Idee.
Sofort machen.
.... welche Straße?
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Re: Halle - Einsatzkräfte zu langsam?
@ 1957:
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum.
- Verstorben am 09.08.2021 -
Und darin lebt der Ermessensspielraum.
- Verstorben am 09.08.2021 -
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