Menschenmenge jagt mutmaßlichen Kinderschänder

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Menschenmenge jagt mutmaßlichen Kinderschänder

Beitragvon Gast » Mi 23. Jul 2008, 18:59

Hab vor einigen Wochen eine Doku zu dem Thema gesehen in der zwei einsitzende Kinderschänder darüber offen und ehrlich auskunft gaben dass Pädophilie nicht "heilbar" ist und jeder Pädophile für immer diesen Drang/Trieb in sich tragen wird.

Ich steh dem ganzen ziemlich kritisch gegenüber wenn schon selbst betroffene sagen dass sie nicht therapierbar sind :!:

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Menschenmenge jagt mutmaßlichen Kinderschänder

Beitragvon MarcoWS » Mi 23. Jul 2008, 19:37

[quote=""Tabib""]Allein die Aussage was man als "erfahrener Therapeut merken" kann. Von Erfahrung sollte sowas ja nun echt nicht abhängen, es müsste da schon eine Methode zugrunde liegen. Eine Methode, die auch "beim ersten Mal" mit gewisser Präzision angewendet werden könnte.[/quote]

Aber wie soll das funktionieren? Auch ein Therapeut kann keine Gedanken lesen. Ich glaube wirklich, dass die Möglichkeiten von Therapeuten oft überschätzt werden, so traurig es auch ist.

Mein eigener Therapeut hat mir mal erzählt, er hätte einst einen Fussball-Jugendtrainer in Behandlung gehabt, der wegen sexuellen Missbrauchs von kleinen Jungs zu einer Bewährungstrafe verurteilt wurde. Eines Tages hätte dieser ihm erzählt, dass er nun wieder als Jugendtrainer tätig sei. Mein Therapeut hätte ihn eindringlich angemahnt, dies zu unterlassen, woraufhin der Mann nie wieder zur Therapie erschienen sei. Der Therapeut hat daraufhin das Gericht verständigt. Einige Wochen später hätte er aus der Zeitung erfahren, dass irgendwo in der Stadt ein Fussballtrainer wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern festgenommmen wurde...

Will man jetzt dem Therapeuten einen Vorwurf machen? Das Problem ist doch, dass auch Sexualstraftäter letztendlich für sich selbst verantwortlich sind und auch lernen müssen, diese Verantwortung zu tragen. Wenn sie das nicht lernen können oder nicht lernen wollen, bleiben sie Zeit ihres Lebens rückfallgefährdet. Egal, wie gut oder wie schlecht der Therapeut ist. Der Wunsch, dass jemand einem Sexualtäter gewissermaßen in den Kopf blickt und die volle Verantwortung für ihn übernimmt, ist menschlich verständlich, geht aber am Grundgedanken von Therapie völlig vorbei. Therapie kann immer nur Hilfe zur Selbsthilfe sein, der Wille zur Veränderung muss von innen kommen. Das sind zwar Binsenweisheiten, aber genau da liegt der Knackpunkt: Es ist äußerst schwer festzstellen, ob eine Therapiemotivation authentisch ist oder nur auf Druck von außen zustande kommt. Ich sehe auch nicht, wie man dieses Dilemma lösen könnte.

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Menschenmenge jagt mutmaßlichen Kinderschänder

Beitragvon Tabib » Mi 23. Jul 2008, 21:40

Das es so eine Methode nicht gibt, davon gehe ich aus. Sie wäre aber Voraussetzung für so schwerwiegende Entscheidungen, wie sie in der Republik dennoch zustande kommen.

Das mit der Erfahrung zeigt ja den Mangel an wirklich Substanziellem.

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Beitragvon Gast » Mi 23. Jul 2008, 22:30

Aber gerade weil sich die therapeuten und psychologen ständig irren und es nicht möglich ist ein richtiges gutachten zu erstellen darf man ein solches nicht als grundlage für eine haftentlassung, eine haftverkürzung oder eine freigangsentscheidung nehmen :!:

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Beitragvon UllaDieTrulla » Mi 23. Jul 2008, 22:37

Aber gerade weil sich die therapeuten und psychologen ständig irren und es nicht möglich ist ein richtiges gutachten zu erstellen darf man ein solches nicht als grundlage für eine haftentlassung, eine haftverkürzung oder eine freigangsentscheidung nehmen
Du meinst also dass mehr Gutachten falsch als richtig sind?
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Menschenmenge jagt mutmaßlichen Kinderschänder

Beitragvon Martn » Mi 23. Jul 2008, 22:40

Man kann ja schließlich auch keinen Heterosexuellen zum Homosexuellen umerziehen. Und genau so ist das mit den Päderasten, daraus werden keine "normalen" Heterosexuellen.

Ganz klar, leider nicht heilbar. :(

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Beitragvon Gast » Mi 23. Jul 2008, 22:44

[quote=""UllaDieTrulla""]
Aber gerade weil sich die therapeuten und psychologen ständig irren und es nicht möglich ist ein richtiges gutachten zu erstellen darf man ein solches nicht als grundlage für eine haftentlassung, eine haftverkürzung oder eine freigangsentscheidung nehmen
Du meinst also dass mehr Gutachten falsch als richtig sind?[/quote]

in anbetracht dessen dass allgemein bekannt ist und von betroffenen selbst eingeräumt wird dass pädophilie unheilbar bzw untherapierbar ist: JA :!:

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Beitragvon UllaDieTrulla » Mi 23. Jul 2008, 22:45

Man kann ja schließlich auch keinen Heterosexuellen zum Homosexuellen umerziehen. Und genau so ist das mit den Päderasten, daraus werden keine "normalen" Heterosexuellen.
Die Frage ist:
Können sie sich kontrollieren und/oder ihre Triebe legal kanalisieren? [Insbesondere daher sehe ich die harte Verfolgung der Fotos schon als kleines Problem an, aber die Vorteile der harten Verfolgung überwiegen die der Nachteile.... Irgendwoher kommen ja die Fotos]

Aber da ich kein Psychologie-Studium genossen habe, möchte ich kein Urteil darüber abgeben, ob Päderasten eine so große Gefahr für die Gesellschaft sind, dass man sie präventiv 'wegsperren' muss.
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Beitragvon Gast » Mi 23. Jul 2008, 22:50

[quote=""UllaDieTrulla""]
Man kann ja schließlich auch keinen Heterosexuellen zum Homosexuellen umerziehen. Und genau so ist das mit den Päderasten, daraus werden keine "normalen" Heterosexuellen.
Die Frage ist:
Können sie sich kontrollieren und/oder ihre Triebe legal kanalisieren?[/quote]

wie willst du einen pädophilen trieb legal kanalisieren oder ausleben???

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Menschenmenge jagt mutmaßlichen Kinderschänder

Beitragvon Nightshift » Mi 23. Jul 2008, 22:51

Moin,

@Marco WS
Das hast Du schon sehr schön beschrieben - die Therapeuten und Gutachter sind in der Regel heute sehr verantwortungsbewußt -können aber in niemanden hineinschauen - es ist, anders als bei Sachverständigen, die für einen physikalischen Bereich tätig sind, eben keine konkrete Wissenschaft und wird es auch nie sein.

Deutschland ist ein ein Rechtsstaat:
Nur der Staat hat das Recht Leute zu richten und die Freiheit zu entziehen.
Und Leben zu nehmen kommt seit dem 3. Reich nicht mehr als staatliche Strafe nicht mehr vor.
Als Staatsdiener habe ich auch eine private Meinung - die steht mir zu, darf mich aber nicht von meiner Pflichterfüllung abhalten!
Trotz allem kann ich auch die Bürger verstehen, bei dem Thema kocht der Volkszorn hoch -und man möchte Lösungen sehen.

Es ist auch richtig, dass richtige Phädolphile nicht zu korrigieren sind, aber sie können durch die Therapie lernen, mit ihrem Problem umzugehen, lernen, dass die Idee, dass sich Kinder in sie verlieben, falsch ist.
Zur Not können auch Medikamente verordnet werden.

Ich möchte nur noch Rande bemerken, dass es viele Mißbraucher gibt, die mit ihrer sexuellen Ausrichtung nicht glücklich sind. Diese wird lange Jahre unterdrückt, bis derjenige seine Hemmungen verliert -Ein Versuch der Berliner Charite, in dem ein bundesweiter Aufruf gestartet wurde, in dem Männer aufgerufen wurden sich zu melden -obwohl sie straffällig noch nie in Erscheinung getreten sind -brachte innerhalb der ersten 14 Tage eine Resonanz von 250 Anrufern.

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Beitragvon MarcoWS » Mi 23. Jul 2008, 22:55

[quote=""Martn""]Man kann ja schließlich auch keinen Heterosexuellen zum Homosexuellen umerziehen. Und genau so ist das mit den Päderasten, daraus werden keine "normalen" Heterosexuellen.([/quote]

Das ist auch gar nicht notwendig. Notwendig ist es nur, dass sie ihre Impulse zu kontrollieren lernen, und das ist sehr wohl möglich. Ich behaupte, dass die sog. "Triebtäter" keinen stärkeren Trieb haben als anderen Menschen. Sie erleben ihn nur subjektiv als zu stark, weil sie in Ihrer Persönlichkeit zu schwach, etwas dagegen zu setzen. Es ist aus meiner Sicht kein Triebproblem, sondern ein Persönlichkeitsproblem.

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Beitragvon MarcoWS » Mi 23. Jul 2008, 23:25

[quote=""Nightshift""] Es ist auch richtig, dass richtige Phädolphile nicht zu korrigieren sind, aber sie können durch die Therapie lernen, mit ihrem Problem umzugehen, lernen, dass die Idee, dass sich Kinder in sie verlieben, falsch ist.
Zur Not können auch Medikamente verordnet werden.[/quote]

Viele brauchen leider dieses Konstrukt von der angeblichen Gegenseitigkeit. Pädophile sind nämlich gar nicht so gewissenlos, wie man oft glaubt. Gerade weil sie den Anspruch haben, moralisch und gewissenhaft zu handeln, müssen sie sich eine ausgefeilte Ideologie zurechtlegen, um ihr Gewissen quasi zu "überlisten". Nimmt man ihnen diese Illusion ("Das Kind liebt mich doch auch"), dann bricht alles zusammen, woran sie je geglaubt haben. Übrig bleibt ein psychisches Wrack, das völlig von anfangen muss. Soll keine Entschuldigung sein, nur eine Erklärung.

Das ist vermutlich auch der Grund, weshalb viele trotz Therapie wieder rückfällig werden: Es ist unheimlich schwer, sich von einer Idee/einem Lebensentwurf zu trennen, an den man sein Leben lang geglaubt hat. Die erfordert eine innere Stärke, die längst nicht alle haben. Solange diese "gedankliche Umorientierung" nicht gelingt, macht es auch keinen Sinn, mit Medikamenten zu kommen, denn zu allererst ist es ein Wahrnehmungsproblem, dann erst ein Triebproblem.

[quote=""Nightshift""]Ich möchte nur noch Rande bemerken, dass es viele Mißbraucher gibt, die mit ihrer sexuellen Ausrichtung nicht glücklich sind. Diese wird lange Jahre unterdrückt, bis derjenige seine Hemmungen verliert -Ein Versuch der Berliner Charite, in dem ein bundesweiter Aufruf gestartet wurde, in dem Männer aufgerufen wurden sich zu melden -obwohl sie straffällig noch nie in Erscheinung getreten sind -brachte innerhalb der ersten 14 Tage eine Resonanz von 250 Anrufern.[/quote]

Dass Bemerkenswerte ist an der Charité ist ja, dass Täter, die unter Bewährung stehen oder gegen die ein Ermittlungsverfahren läuft, gar nicht in das Prohekt aufgenommen werden. Selbst die bundesweit führenden Pädophilie-Experten trauen sich nicht zu, darüber zu urteilen, ob die Therapiemotavation aus eigenem Antrieb kommt oder nicht. Hat zwar was Resignatives, ist auf der anderen Seite aber auch ehrlich.

Die Zukunft wohl eher den präventiven Therapien gehören, schon allein deshalb, weil präventive Therapien nur auf freiwilliger Basis stattfinden können, so dass man davon ausgehen kann, dass die Motivation echt ist.

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Beitragvon Jesus-geloescht » Fr 25. Jul 2008, 11:50

Ich darf mal zitieren, was hier in einem "Polizeiforum" gepostet wird:

Schade, dass die Polizei nicht unglücklicherweise etwas zu spät gekommen ist.

Und wenn er tatsächlich der Täter ist hätte ihm eine kleine Abreibung auch nicht geschadet bevor er von einem unserer "Richter" zu einem gaaaanz bösen "dududu" verurteilt wird.

Ich plädiere da doch eher für die Todesstrafe durch Steinigung. (natürlich NACH bewiesener Schuld)

Sollte es wirklich er Täter gewesen sein, hängt ihn meinetwegen an den Ei..rn auf ! Solche Typen haben in Freiheit nichts mehr zu suchen.

Wenn bereits bei der Diskussion in einem Forum der Verstand so massiv aussetzt, möchte ich nicht wissen, wie das in der Realität aussieht. :/

@ normalen und denkenden Diskussionsteilnehmer

Charite

MfG
Jesus
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Beitragvon flash-bang-geloescht » Fr 25. Jul 2008, 12:18

Wenn bereits bei der Diskussion in einem Forum der Verstand so massiv aussetzt
Wollen wir mal raussuchen..was nur ein User in einem Polizeiforum zu Selbstjustiz in ostdeutschen Bundesländern schon so alles gepostet hat?

Stein, Glashaus...you know? :mrgreen:
Auf eigenen Wunsch am 28.10.2008 gelöscht.

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Beitragvon Jesus-geloescht » Fr 25. Jul 2008, 12:24

@ flagbang

Kurz OT:

War das nicht das Thema, weswegen Du die CZ auf immer verlassen wolltest? :D
Freut mich aber trotzdem, dass Du zurück bist!

MfG
Jesus
Auf eigenen Wunsch am 15.02.2009 gelöscht.


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