Den Titel habe ich gezielt so gewählt, weil ich immer mehr den Eindruck gewinne, daß von manchen angenommen wird, diese "Gleichung" ginge auf. Anders kann ich mir zumindest nicht erklären, wieso diese Diskussion explizit im Kontext auf den Amoklauf in Winnenden entstanden ist und geführt wird.
Zu sagen gäbe es imho zum Thema "Verschärfung des Waffengesetzes" in Bezug auf die aktuelle Diskussion allerdings noch eine ganze Menge, da ich die Ansicht vertrete, daß eine Verschärfung potentielle Amoktaten nicht sonderlich tangieren werden! Was mit solchen Rufen angestrebt wird, ist offenbar eine "Vollkasko"-Gesellschaft, die leider nie existieren wird. Von daher sollte man nicht blindlings die Verschärfung einer Reihe Gesetze fordern, sondern vielmehr realistische Ursachenforschung betreiben. Gemeint sind hier u.a. Lösungsstrategien im Hinblick auf Prävention aber auch die gezielte Verbesserung der unverzüglichen repressiven Eingriffsmöglichkeiten durch die Polizei (Aus- und Fortbildung, FEM...). Die Verschärfung von Gesetzen erreicht nämlich immer nur diejenigen, die sich auch an geltendes Recht halten. Den "gesetzesuntreuen" Anteil der Bevölkerung erreicht man damit wohl kaum. Von daher sollte der Appell in die Richtung von realistisch umsetzbaren und auch tatsächlich effektiven Maßnahmen gehen.
[quote=""springer""][quote=""Challenger""][quote=""UllaDieTrulla""]Ein guter Ansatz:
[/quote]Merkel für unangekündigte Kontrollen bei Waffenbesitzern
Was soll das bitte bringen?[/quote]
Ganz einfach - wenn Waffenbesitzer wüssten, dass jederzeit eine Kontrolle kommen kann, nachdem sie uU ihre Waffen los sind, wenn sie nicht ordentlich gelagert werden, halten die sich eher an die Aufbewahrungsvorschriften.[/quote]
Das ist sicherlich richtig und auch wünschenswert! Aber ist damit das Problem, welches den hiesigen Diskussionsnährboden liefert wirklich angegangen?
[quote=""springer""][quote=""Challenger""]Wer an eine Waffe gelangen will, der kann das auch auf andere Weise, als an Papis unverschlossene Pistole zu gelangen.[/quote]
Das ist richtig. Also vergessen wir am besten das WaffG, geben wir alle Waffen, auch MGs, Granatpistolen, ach was Granatwerfer für jeden Bürger frei. Wieso auch nicht - im Zweifel kommt er eh dran.
Oder was?[/quote]
Das ist natürlich völliger Unfug!
[quote=""springer""][quote=""Challenger""]Das Schreien nach einer weiteren Verschärfung des Waffenrechts hat in meinen Augen nur Alibi-Funktion - mehr nicht! Weil was nutzt das schärfste Gesetz, wenn sich (selbst nur in Einzelfällen) nicht daran gehalten wird? :([/quote]
Schlauberger! Das wäre keine Verschärfung des WaffG, sondern nur eine Maßnahme, um die genaue Einhaltung zu verbessern[/quote]
Und für diese Maßnahme muß etwa keine rechtliche Grundlage geschaffen werden?
Verstehe mich nicht falsch: Solche Maßnahmen kann man gerne ergreifen, aber mir stellt sich die Frage, wie diese im Hinblick leerer Staatskassen finanziert und umgesetzt werden sollen und vor allem in welcher Relation der Aufwand zum tatsächlichen Nutzen steht.
Hier wäre mal interessant zu erfahren, ob es Zahlen darüber gibt, wie hoch der Anteil an bisherigen Amokläufern ist, die ihre Waffen legal besessen haben.
[quote=""Fritz4081""]Sowohl WaffG wie SprengG sind für einen "rationalen" Umgang gemacht. Was aber niemals entsprechende Straftaten verhindern wird. Primär werden die allzu Einfältigen abgehalten, was ja nicht schlecht ist.[/quote]
Wie gesagt: Um die "allzu Einflätigen" abzuhalten, sind Verwahrungskontrollen durchaus sinnvoll. Aber die Problematik ist ja leider weiterreichender.
[quote=""Fritz4081""]Nur die jetzt wieder ausgelebten "Sicherheitsfantasien" sind ein Fall für den Facharzt. Mit unserer Lebenswirklichkeit hat das nichts mehr zu tun.[/quote]
Das unterschreibe ich dir! Genau das meine ich nämlich mit "Vollkasko-Gesellschaft".