Strafen im Winter - Verhältnismäßigkeit

Rund um das Thema bitte hier rein

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Re: Strafen im Winter - Verhältnismäßigkeit

Beitragvon DerLima » Sa 18. Dez 2010, 13:49

Wer schreibt den Quatsch das die LKW mit und ohne Winterreifen liegenbleiben?
Den Quatsch habe ich geschrieben. Tue mir nur einen Gefallen: Lies richtig!
Ich schrob: Bei dem Schnee derzeit, bleiben LKW mit und ohne Winterreifen liegen!

Übrigens fahren die wenigsten LKW 1000 km am Tag.
Das würde bedeuten, das dieser nämlich bei den erlaubten 80km/h etwa 12 1/2 Stunden am Tag fährt... hmmm.
Vor mir auf der Autobahn fuhr ein silberblauer VW-Bus mit Polizeiaufschrift, wir fuhren bei geschlossener Schneedecke zwischen 55 und 65 Km/h - bis dann mit 80 und mehr Km/h ein Gefahrguttankfahrzeug an uns vorbeifegte. Der augewirbelte Schnee zwang auch die Polzei zur Tempodrosselung. - UND? - NICHTS! -
Wäre es nicht zu erwarten das die Polizei den Gefahrguttransporter rauswinkt und zur Kasse bittet??

Wo ist hier die GEFAHRENABWEHR?
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Re: Strafen im Winter - Verhältnismäßigkeit

Beitragvon RedCross » Sa 18. Dez 2010, 13:59

DerLima hat geschrieben:Den Quatsch habe ich geschrieben. Tue mir nur einen Gefallen: Lies richtig!
Ich schrob: Bei dem Schnee derzeit, bleiben LKW mit und ohne Winterreifen liegen!

Übrigens fahren die wenigsten LKW 1000 km am Tag.
Das würde bedeuten, das dieser nämlich bei den erlaubten 80km/h etwa 12 1/2 Stunden am Tag fährt... hmmm.
Lima, ich wollte/will Dir nicht zu nahe treten; Du irrst, mit "richtigen" Winterreifen UND einer angepassten Fahrweise kommt jedes Fahrzeug "weiter" ob es letztendlich ans Ziel kommt ist eine andere Frage.

Es fahren eine ganze Menge LKW 1000 und mehr Km am Tag; ich müsste schon sehr nachdenken wann ich den letzten LKW mit 80km/h gesehen habe, jedoch wäre das ein neues Thema zur Gefahrenabwehr.
Schau dir mal die Kontrollergebnisse von LKW an, die Geschwindigkeits- und Lenkzeitverstösse sprechen für sich.
Zuletzt geändert von RedCross am Sa 18. Dez 2010, 14:08, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Strafen im Winter - Verhältnismäßigkeit

Beitragvon DerLima » Sa 18. Dez 2010, 14:30

Du irrst, mit "richtigen" Winterreifen UND einer angepassten Fahrweise kommt jedes Fahrzeug "weiter" ob es letztendlich ans Ziel kommt ist eine andere Frage.
Das halte ich für ein Gerücht.
Vielleicht in der Norddeutschen Tiefebene. Aber im Bergland wird das ganze etwas schwerer.
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Re: Strafen im Winter - Verhältnismäßigkeit

Beitragvon Polli » Sa 18. Dez 2010, 14:52

Hi Leute,

ich schließe diesen, von der Thematik her sehr interessanten Thread.
Wenn ich Zeit und Lust habe, werde ich diesen von den überflüssigen Pöbeleien bereinigen.

@ RedCross,

fühle dich von mir für diese Äußerung:


"An den Spinner der sämtlich Treads versaut: HALT DIE KLAPPE -"
mündlich verwarnt.

Ich werde mit den anderen Mods darüber diskutieren, ob du
in der CZ in den "Zwangsurlaub" (2 - 4 Wochen) geschickt werden solltest.


Gruß :polizei2:


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Re: Strafen im Winter - Verhältnismäßigkeit

Beitragvon Polli » So 19. Dez 2010, 00:35

Hi Leute,

ich habe den Thread durchforstet und einige Postings gelöscht, bzw. editiert.

Der Thread ist zum eigentlichen Thema ->
Strafen im Winter - Verhältnismäßigkeit

wieder geöffnet.

Und bitte seid trotz euren unterschiedlichen Meinungungen nett zueinander :!:

Gruß :polizei2:

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Re: Strafen im Winter - Verhältnismäßigkeit

Beitragvon HeJu » So 19. Dez 2010, 00:44

@Polli: Danke fürs Wiederöffnen.

Nachdem jetzt sogar Verkehrsexperten meiner Meinung sind, kann ich ja wohl nicht ganz so falsch gelegen haben, oder ?

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,735399,00.html

Der Teil gefällt mir persönlich am besten:

"Es reicht nicht aus, für Busse und Lkw Winterreifen nur auf der Antriebsachse vorzuschreiben", sagte Hermann. Jetzt räche sich, "dass der Bundesverkehrsminister dem Jammern der Spediteure über zusätzliche Kosten mit falschen Zugeständnissen nachgegeben hat". Ramsauer müsse seine Vorschriften dringend nachbessern. Nötig seien härtere Sanktionen, wenn Lkw ohne Winterreifen unterwegs seien. "Bußgelder von 40 bis 80 Euro sind angesichts des Gefährdungspotentials ein Witz."

Der verkehrspolitische Sprecher der Union, Dirk Fischer (CDU), forderte, für Spediteure müssten künftig schärfere Vorgaben und Sanktionen gelten als für andere Autofahrer. Dazu gehöre eine Winterreifenpflicht ohne Abstriche und bei Verstößen "Bußgelder im dreistelligen Eurobereich sowie schärfere Strafpunkteregeln". Außerdem müsse es erweiterte Fahrverbote für Lkw auf Autobahnen geben. Bei der gegenwärtigen Witterung seien die Laster im Zweifelsfall stunden- oder tageweise aus dem Verkehr zu ziehen.
Auch wenn die ganze Menschheit aus Drecksäcken besteht, bin ich noch lange nicht verpflichtet, auch einer zu sein !

Grüße,

Henner

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Re: Strafen im Winter - Verhältnismäßigkeit

Beitragvon HeJu » So 19. Dez 2010, 00:52

DerLima hat geschrieben:
HeJu hat geschrieben:Sinnvoll fand ich das Fahrverbot für LKW >7,5t. War ja schon mal ein guter Anfang, war aber nicht ausreichend.
Fandest du sinnvoll? Und für wie lange? Ich mein, irgendwann geht deinem Aldi, Lidl, Rewe usw. auch mal die Ware aus.
[/qoute]
Ich erinnere mich da ein eine 14 Tage Vorratsempfehlung durch Frau Künast (kann ergoogelt werden). Zumal ich persönlich auch mal 2 Wochen auf "frische" Orangen aus Spanien verzichten kann. Hier auf dem Dorf hats genug Metzger und Bauern die genug Vorräte haben, das ich nicht verhungern werde.
DerLima hat geschrieben:Es ist doch nichts anderes als all die Jahre. Und mMn macht es bei dem Schnee wenig Unterschied, ob ein LKW Winter- oder Sommerreifen drauf hat. Er kommt so oder so zum stehen.
Nicht ganz richtig, mit guten Winterreifen und Schneeketten wären nicht so viele stecken geblieben. Von der Unvernunft mal abgesehen, es auch noch über die dritte Fahrspur zu versuchen mal ganz abgesehen.
DerLima hat geschrieben:Aber Omi und ihr Oberschenkelhalsbruch, den empfinde ich als nicht so unwesentlich, das ich sagen würde "Sommerreifen müssen stärker sanktioniert werden." Oder: "Es ist nicht verhältnismäßig!"
[/quote]

Unwesentlich ist der nicht, der kann aber auch entstehen, wenn ich dank schlechter / falscher Bereifung nicht rechtzeitig zum stehen komme und die arme Oma vom Fußgängerüberweg fege.

Warum soll gleicher Schaden bzw gar höherer Schaden nicht härter sanktioniert werden ?
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Grüße,

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Re: Strafen im Winter - Verhältnismäßigkeit

Beitragvon bugmenot » So 19. Dez 2010, 01:12

Ich verstehe an dieser Stelle auch die Unternehmen nicht. Ein Satz guter Winterreifen ist doch ein Betrag für die Portokasse im Vergleich zu den Kosten eines verunglückten Gespanns.

Zahlen eigentlich die Versicherungen des Unternehmens wenn der LKW ohne Winterreifen unterwegs war?

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Re: Strafen im Winter - Verhältnismäßigkeit

Beitragvon HeJu » So 19. Dez 2010, 01:15

Ich sehe auch grundsätzlich das Problem nicht. Mehrkosten entstehen nicht, da in der Zeit, in der die Winterreifen genutzt werden, die Sommerreifen keinerlei Abnutzung haben.
Die einzigen Kosten die anfallen, sind die, daß ich entweder nen 2ten Satz Felgen kaufen muss, oder aber ne Werkstatt, die mir die Reifen umzieht. Aber die hab ich als PKW-Fahrer auch.
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Re: Strafen im Winter - Verhältnismäßigkeit

Beitragvon Kaeptn_Chaos » So 19. Dez 2010, 01:52

Vielleicht ist für den Spediteur die Zeit, in der die Karre in der Werkstatt zum Umziehen steht, ja einfach eine sinnlose Kapitalbindung...na sowas.

Und er hat einfach die Hoffnung, dass sie stumpf durchfährt...
:lah:

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Re: Strafen im Winter - Verhältnismäßigkeit

Beitragvon HeJu » So 19. Dez 2010, 02:09

Kaeptn_Chaos hat geschrieben:Vielleicht ist für den Spediteur die Zeit, in der die Karre in der Werkstatt zum Umziehen steht, ja einfach eine sinnlose Kapitalbindung...na sowas.

Und er hat einfach die Hoffnung, dass sie stumpf durchfährt...
Genau, die Standzeit im Stau ist schließlich billiger als die Standzeit in der Werkstatt.

Die gefundene Ironie in dem obigen Satz darfst Du gerne behalten.

Und da finde ich doch grad noch was:

Nach § 18
Absatz 11 der StVO gilt: „Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 7,5 t, einschl. ihrer Anhänger, sowie Zugmaschinen dürfen, wenn die Sichtweite durch erheblichen Schneefall oder Regen auf 50 m oder weniger eingeschränkt ist, sowie bei Schneeglätte oder Glatteis den äußerst linken Fahrstreifen nicht benutzen.“

Hat jeder der LKW-Fahrer auf dem äußerst linken Fahrstreifen, denn ne Verwarnung / OWi bekommen ? Scheinbar nicht, oder wenn dann viel zu "billig" weil sonst würden die Fahrer sich daran halten...

Und noch was:
Es ist immer zu prüfen, ob bei plötzlich eintretenden winterlichen Bedingungen das (Nutz-) Fahrzeug mit der bestehenden Ausrüstung sicher beherrscht werden kann. Falls nicht,
muss ein geeigneter Parkplatz aufgesucht werden. Dort kann z.B. durch Schneeketten eine hinreichende Ausrüstung hergestellt werden. Andernfalls muss das Fahrzeug dort so
lange verweilen, bis die Straßenverhältnisse den Wiedereinsatz in der bestehenden Ausrüstung erlauben.
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Re: Strafen im Winter - Verhältnismäßigkeit

Beitragvon nukeomega » So 19. Dez 2010, 08:54

Ach, Heju.

Erstmal sind die LKW-Fahrer die ärmsten Schw§&%$ die es gibt. ("Fahr, oder du fliegst!")
Und zum Zweiten: Ich weiß ja nicht, ob du dir das vorstellen kannst. Aber wenn das Wetter so bescheiden ist, glaubst du, wir haben die Zeit oder das Personal, sowas großflächig zu überprüfen??? Wenn ja, hast du absolut keine Ahnung!

Ich könnt auch jeden knollen, der nicht blinkt. Nur dann, würd ich wichtigere Dinge ab sofort vergessen können.
Das Universum hasst dich, handle entsprechend!

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Re: Strafen im Winter - Verhältnismäßigkeit

Beitragvon very » So 19. Dez 2010, 09:03

und zum thema "parkplätze anfahren": ich hab die woche mehr als einmal die meldung im radio gehört, dass auf den parkplätzen und rastanlagen alle plätze für lkw belegt sind.

bezeichnend fand ich allerdings auch ein interview mit einem lkw-fahrer, das die woche im fernsehen gezeigt wurde. der konnte alle fragen auf deutsch leidlich beantworten, bis dann die frage kam "wissen sie, dass winterreifen in deutschland vorgeschrieben sind?" da kam dann nur noch "nix verstehn".
"In den Krimis wird aber nicht gezeigt, dass man vielen Schutzpolizisten die Arbeit bei der Kripo als Sanktion androhen könnte.
Für weitere Fragen diesbezüglich bitte auch die Suchfunktion nutzen."

Kaeptn_Chaos, Juli 2008

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Re: Strafen im Winter - Verhältnismäßigkeit

Beitragvon Controller » So 19. Dez 2010, 11:53

und zum thema "parkplätze anfahren": ich hab die woche mehr als einmal die meldung im radio gehört, dass auf den parkplätzen und rastanlagen alle plätze für lkw belegt sind.
Ob das auch alle Fahrer hörten,
die dann trotzdem noch gestartet sind ? :juggle:
Regeln sind wie Donuts, sie haben Löcher.
Und darin lebt der Ermessensspielraum. :mrgreen: :zunge:

- Verstorben am 09.08.2021 -

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Re: Strafen im Winter - Verhältnismäßigkeit

Beitragvon PolBert » So 19. Dez 2010, 12:21

Ach HeJu,

der in deinem Link als „Verkehrsexperte“ zitierte Winfried Hermann, hat
Sport, Politik und Deutsch fürs das Lehramt an Gymnasien studiert.
Im Klartext , der Herr ist Lehrer.

Ist der jetzt Verkehrsexperte, weil er im Besitz einer Fahrerlaubnis ist
und für Bündnis 90 / Die Grünen im Bundestag Politik macht.?


Gruß, der PolBert
Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt.
Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenige Leute damit beschäftigen.

- Henry Ford -
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