"Kampffähiger Zustand" des polizeilichen Gegenübers

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Smarty76
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Re: "Kampffähiger Zustand" des polizeilichen Gegenübers

Beitragvon Smarty76 » Mi 22. Dez 2010, 12:05

Challenger hat geschrieben:
Trooper hat geschrieben:Nicht jeder ist von Haus aus ein geborener Athlet mit der nötigen Grundaggressivität und kämpferischem "Killerinstinkt", um sich - koste es, was es wolle - durchzusetzen. Tatsächlich haben etliche unserer Nachwuchskräfte das nicht, weil sie aus einem gebildeten Mittelschichtmilieu kommen, in dem sich nunmal meistens nicht geprügelt wird
Trooper hat geschrieben:Ich denke aber, daß es eine ganz wesentliche Einsicht ist, daß auch Leute mit einem weitgehend konfliktfreien Background durch entsprechendes Training die besagten Attributre entwickeln können (und sollten), die es zumindest etwas wahrscheinlicher machen, eine gewalttätige Konfrontation erfolgreich zu bewältigen.
Da sehe ich (auf Grund eigener Erfahrung) leider das Problem, daß Viele nicht von "Matte" auf "Straße" umschalten können. Bei Vielen harpert es bereits im Kopf. Und solange diese Barriere besteht ist es problematisch, da solche Leute sehr wahrscheinlich auch nie Sparring betreiben werden...
Ich habe leider den Eindruck, dass genau DAS von der polizeiführung gar nicht mehr gewollt ist.
Z.B. werden offenbar gezielt "unbeleckte" junge Menschen eingestellt. Mir ist es nun bei dem dritten Praktikanten in Folge passiert, dass ich allen ernstes die Reeperbahn zeigen musste, und man dort einen Kulturschock erlebte. Und zwei der Jungens wurden da tatsächlich rot.
Hätte ich aufgrund Internet und TV Aufklärung kaum für möglich gehalten - war aber so.
Eine Praktikantin sagte nach dem ersten Geschubbs(wirklich harmlos), dass sie sich nie habe vorstellen können, dass Menschen so aggressiv sein könnten - und dass sie da nie mit gerechnet hätte. Ein bißchen mehr Straßenkenntnisse wären da gar nicht schlecht.
Aber alle drei berichteten, dass in den Klassen überwiegend Jungs und Mädels mit ähnlichen Kenntnissen und Hintergründen sitzen würden. Alle frisch aus dem Gymnasium und die meißten aus dem weiteren Speckgürtel der Großstädte.
Ich habe dann aus Spaß zum Training begleitet und bin fast umgefallen.
Wenn die Hälfte der Gruppe über Schmerzen an den Händen beim Sandsackdreschen klagt - und nach der Hälfte der Stunde nicht mehr mitmacht, macht mir das ein wenig Sorgen...
Klar, die älteren Generationen klagen immer über die jüngeren. Aber das war schon sehr auffällig..

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Re: "Kampffähiger Zustand" des polizeilichen Gegenübers

Beitragvon Trooper » Mi 22. Dez 2010, 19:51

@ Smarty

Ich würde die Einstellungsentscheidung auch nicht von der Frage abhängig machen, ob der Bewerber einschlägige Erfahrung mit Schulhofprügeleien hat :) Wie gesagt, ich komme selber aus so einem friedlichen bürgerlichen Mittelschichtmilieu... und Straße kann man auch als braver Akademikersprößling lernen, hab ich schließlich auch tun müssen. Polizei ist halt ein Erfahrungsberuf, und keiner kann von Anfang an alles wissen.

Mir gehts bloß darum, daß ein Training, das einen Schwerpunkt bei robusten, sparringstauglichen, "sportlichen" Konzepten setzt, meiner Ansicht nach am ehesten dazu beiträgt, wenn man es konsequent umsetzt. Damit meine ich gar nicht unbedingt, daß man sich andauernd gegenseitig vollkontaktmäßig auf die Glocke hauen muß (auch wenns natürlich grundsätzlich eine sinnvolle Erfahrung ist, mal mitbekommen zu haben, wie sich das anfühlt).

Für viele Anwärter ist es an sich schon mal ein Quantensprung, überhaupt mal zu erfahren, wie es ist, wenn zwei Kontrahenten ernsthaft versuchen, dem jeweils anderen mittels körperlicher Gewalt ihren Willen aufzuzwingen... da kann auch ein grapplingbezogenes Sparring wichtige Einsichten bringen.
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Re: "Kampffähiger Zustand" des polizeilichen Gegenübers

Beitragvon Trooper » Mi 22. Dez 2010, 19:53

Ich weiß, Totschlagsargument, aber: Lieber unregelmäßig und dann professionell rödeln als gar nicht.
Hupe ;D Alter, du wohnst in einer großen Metropole, wo es Gyms für alles Mögliche gibt... wenn einer langsam keine Ausreden mehr hat, dann du :)
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Re: "Kampffähiger Zustand" des polizeilichen Gegenübers

Beitragvon Challenger » Do 23. Dez 2010, 21:55

Trooper hat geschrieben:Hupe ;D
Na wenn das kein Vorsatz für das schöne 2011 für mich ist. :polizei10:
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Re: "Kampffähiger Zustand" des polizeilichen Gegenübers

Beitragvon Tudor » Fr 24. Dez 2010, 12:54

Trooper hat geschrieben:
Für viele Anwärter ist es an sich schon mal ein Quantensprung, überhaupt mal zu erfahren, wie es ist, wenn zwei Kontrahenten ernsthaft versuchen, dem jeweils anderen mittels körperlicher Gewalt ihren Willen aufzuzwingen... da kann auch ein grapplingbezogenes Sparring wichtige Einsichten bringen.
Das gleiche kann man auch teilweise über fertig ausgebildete Schutzleute sagen.

Trooper hat geschrieben: Polizei ist halt ein Erfahrungsberuf, und keiner kann von Anfang an alles wissen.
Volle Zustimmung! Viele Leute wollen das aber nicht wahrhaben und denken aufgrund ihrer langen Ausbildung sind sie bestens vorbereitet.


Gruß

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Re: "Kampffähiger Zustand" des polizeilichen Gegenübers

Beitragvon binkeinpolizist » Di 22. Feb 2011, 16:14

Würde mich jetzt nicht als "polizeiliches Gegenüber" (ist das wirklich die amtliche Bezeichnung?) sehen, sondern eher als normaler Zivilist, aber ich denke das Thema spricht Leute wie mich an.
Mache seit 5 Jahren WT und MMA Fitness, aber mir würde es aber nie einfallen mich gegen polizeiliche Zwangsmaßnahmen zu wehren, ist einfach dumm und unnötig.
War auch noch nie in der Situation, dass auf mich polizeiliche Zwangsmaßnahmen angewendet werden mußten.

Hatte einmal das "Vergnügen" (schon 2 Jahre her) bei einem Lehrgang mit einem Beamten (weiß nicht mehr welche Einheit, er war auf jeden Fall groß und furchteinflössend) sparring zu betreiben und hatte mich vorher für zumindest halbwegs gut gehalten.

Tja, danach wußt ichs besser. Mein Trainer, welcher auch zugegen war meinte, dass man halt mit seinen "Aufgaben" wächst ;)

Hätte da nochmal eine Frage an diejenigen, die sich mit Polizeirecht auskennen. Einer meiner trainer hat mir eine Technik beigebracht, mit welcher man den Hebel, welche speziell bei Festnahmen angewendet werden ohne aktive Gewalt abwehrt. Man lässt sie einfach nicht zu und es sieht auch nicht aggressiv aus, man hat fast keinen Kontakt zu der ausübenden Person.
Wäre das trotzdem schon Widerstand gegen die Staatsgewalt?

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Re: "Kampffähiger Zustand" des polizeilichen Gegenübers

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Di 22. Feb 2011, 16:17

Klar.

Google mal.

Du wirst überrascht sein, was alles Widerstand ist.
:lah:

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Re: "Kampffähiger Zustand" des polizeilichen Gegenübers

Beitragvon Leon_der_Profi » Di 22. Feb 2011, 16:19

Is doch uninteressant, da du dich iemals gegen polizeiliche Maßnahmen wehren würdest. Daher kommst du auch nicht in den Genuß solche Hebel abwehren zu müssen und die Frage ist überflüssig! :gaga:

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Re: "Kampffähiger Zustand" des polizeilichen Gegenübers

Beitragvon Kaeptn_Chaos » Di 22. Feb 2011, 16:20

Dem User mit Logik kommen zu wollen, ist ähnlich wie mir Pilsbier madig reden zu wollen...
:lah:

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Re: "Kampffähiger Zustand" des polizeilichen Gegenübers

Beitragvon Leon_der_Profi » Di 22. Feb 2011, 16:22

Kaeptn_Chaos hat geschrieben:Dem User mit Logik kommen zu wollen, ist ähnlich wie mir Pilsbier madig reden zu wollen...
Und genau deswegen lasse ich mich auf seine Diskussionen nicht ein!

binkeinpolizist

Re: "Kampffähiger Zustand" des polizeilichen Gegenübers

Beitragvon binkeinpolizist » Di 22. Feb 2011, 16:25

Ich habe die Frage nicht wegen dem Fall der Fälle gestellt, sondern einfach nur aus Interesse, da mein Trainer mich darüber nicht aufgeklärt hat, sondern eher davon sprach, dass es kein Widerstand ist.

btw: Diese Seite ist für

- alle, die sich über den Beruf des Polizei-, Zoll-, oder Justizvollzugs-Beamten informieren möchten,
- Kollegen, die sich austauschen möchten,
- alle, die Fragen an die Beamten haben und
für alle, die sich über aktuelle polizeiliche oder zollrechtliche Themen unterhalten möchten.


Der Tonfall einiger User hätte bei mir schon die Sperrung zur Folge.

edit: Hab mich gerad entschlossen, meinen account zu löschen. Wenn man hier für jeden Beitrag eins auf die Mütze bekommt, hat man keine Lust mehr auf Unterhaltung, Austausch usw.
Macht das Forum für die dummen, unlogischen Zivilisten dicht. Dialog ist halt keine Sache der Polizei, sondern eher der Politik, hat sich mal wieder bestätigt. Schade.

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Re: "Kampffähiger Zustand" des polizeilichen Gegenübers

Beitragvon Leon_der_Profi » Di 22. Feb 2011, 16:49

Die Reaktionen, die du jetzt erhältst hast du dir redlich mit deinen Postings der letzten Tage verdient! Du kennst die Sache mit dem Wald und dem Reinrufen? Viel Spaß im weiteren Leben wünsche ich noch! :hallo:

binkeinpolizist

Re: "Kampffähiger Zustand" des polizeilichen Gegenübers

Beitragvon binkeinpolizist » Di 22. Feb 2011, 17:15

Ich glaub du wärst ein Kanditat für die hellgrünen Leibchen der DeeskalationsPVBs.

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Re: "Kampffähiger Zustand" des polizeilichen Gegenübers

Beitragvon steamhawk » Di 22. Feb 2011, 17:22

Du wolltest deinen Account doch loeschen, dann tus bitte auch.
Du hast die antwort erhalten, die Kommentare die dir nicht gefallen einfach unkommentiert lassen.

ich fuehr mich mal als wichtig auf und sach ;D
BTT!

(nicht boese sein :flehan: )

binkeinpolizist

Re: "Kampffähiger Zustand" des polizeilichen Gegenübers

Beitragvon binkeinpolizist » Di 22. Feb 2011, 17:26

Ich hätte es ja getan, aber man muss sich hier löschen lassen und kann das nicht selbst machen. PN ist schon abgeschickt.


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