Ausbildung Selbstverteidigung Realitätsnähe

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Danny.reloaded
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Re: Ausbildung Selbstverteidigung Realitätsnähe

Beitragvon Danny.reloaded » Fr 18. Feb 2011, 16:06

Respekt! :zustimm:

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Re: Ausbildung Selbstverteidigung Realitätsnähe

Beitragvon Elijana » Fr 18. Feb 2011, 17:40

@octodon-degus: für die von Dir beschriebene Technik gibt es keinen genauen Begriff. Bei diesen Hebeltechniken wie das Überstrecken des Kopfes handelt es sich um Abwandlungen verschiedener Grundtechniken. Und dabei ist es unerheblich auf welchen Kampfsport Du Dich beziehst.

Im Judo und Ju-Jutsu wurde der Versuch gestartet, sie unter den allgemein gültigen Begriff Nelsongriffe zusammenzufassen.



@Trooper: Würfe sind nur sinnvoll, wenn sowohl Angreifer als auch Gegner annähernd die gleiche Statur, d.h. Größe und Gewicht haben. Deshalb müssen gelernte Elemente/ Techniken den eigenen Möglichkeiten und körperlichen Gegebenheiten angepasst werden. Nicht jede Technik macht für Jeden Sinn.
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Re: Ausbildung Selbstverteidigung Realitätsnähe

Beitragvon Saint#5 » Sa 19. Feb 2011, 00:16

Nelson ist aber doch nicht das Überstrecken des Kopfes nach hinten sondern eher durch Druck im Genick das Vorbeugen des Kopfes nach vorne...
Hier mal eine eher verstörende Illustration dazu http://musclecub1969.com/FullNelson.jpg

Die beschriebene Situation war doch eher ein Körperabbiegen, wenn auch die zweite Hand nicht im Rücken war (was auch laut meinem Trainer zumindest im Jiu nicht unbedingt nötig ist)

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Re: Ausbildung Selbstverteidigung Realitätsnähe

Beitragvon Elijana » Sa 19. Feb 2011, 00:28

Saint#5: da muss ich Dir leider widersprechen. Beim Ringen mag das durchaus so sein (da habe ich keine Ahnung), aber im Judo und Ju Jutsu werden Hebeltechniken -wozu auch das Überstrecken des Kopfes gehört- als Nelsongriffe/ -hebel bezeichnet.

Letztlich ist das aber auch egal, da es auf die korrekte Vermittlung der Technik ankommt und weniger um das Auseinanderflücken von Begrifflichkeiten.
Man kann nur hoffen, dass jeder weiß, was er da tut.
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Re: Ausbildung Selbstverteidigung Realitätsnähe

Beitragvon Trooper » Sa 19. Feb 2011, 01:47

@Trooper: Würfe sind nur sinnvoll, wenn sowohl Angreifer als auch Gegner annähernd die gleiche Statur, d.h. Größe und Gewicht haben.
Ich bin sowohl von größeren als auch von kleineren Leuten geworfen worden (und hab das umgekehrt auch gemacht) :) Gibt ja nun eine Menge verschiedene Takedowns.
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Re: Ausbildung Selbstverteidigung Realitätsnähe

Beitragvon Commissioner_Gordon » Sa 19. Feb 2011, 04:04

Tori tut sich nur schwer dabei Uke beispielsweise mit einem Ogoshi zu werfen wenn Uke nicht die passende Kleidung trägt.

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Re: Ausbildung Selbstverteidigung Realitätsnähe

Beitragvon Trooper » Sa 19. Feb 2011, 04:56

Jetzt wirds aber abenteuerlich hier. Man kann diverse Hüftwurfvarianten ganz prima ohne Gi werfen.
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Re: Ausbildung Selbstverteidigung Realitätsnähe

Beitragvon Saint#5 » Sa 19. Feb 2011, 10:44

absolut! Ich benutze für Hüftwurfvarianten sogar eher selten den Gi...

Richtig, das Bild, das ich bei Google gefunden habe ist vom Ringen, aber trotzdem ist mir der Begriff Nelson nur in dieser Form (oder so ähnlich) geläufig... Und ich mache Ju-Jutsu.
Aber du hast natürlich recht, dass es keinen Sinn macht sich über Begrifflichkeiten zu streiten. Ich frage im Training einfach nochmal nach :)

Gruß

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Re: Ausbildung Selbstverteidigung Realitätsnähe

Beitragvon octodon-degus » Sa 19. Feb 2011, 23:42

wichtig ist wie gesagt nicht, das man jede Technik bis zur Perfektion beherrscht (was wünschenswert und gut wäre), sondern das einige wenige Techniken gelernt und verstanden sind, welche dann aber auch funktionieren.

Zeitweise habe ich Kampfsport bei einem sehr ambitionierten JJ- und Karatelehrer gemacht, welcher alle denkbaren Techniken aus meiner Sicht nahezu perfekt durchführen konnte. Der hat aber auch den Kampfsport bei einer 6-Tage-Woche zum Hauptberuf gemacht, was für die allermeisten Kollegen bedeutet, dass diese umfassenden Fertigkeiten so nicht erlangt werden können.

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Re: Ausbildung Selbstverteidigung Realitätsnähe

Beitragvon Danny.reloaded » So 20. Feb 2011, 19:06

Tori tut sich nur schwer dabei Uke beispielsweise mit einem Ogoshi zu werfen wenn Uke nicht die passende Kleidung trägt.
Ich hasse fachchinesisch in SV-Diskussionen. Liegt wahrscheinlich an meiner Traditionsfeindlichkeit Wie wäre es mit englischen/deutschen Bezeichnungen?

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Re: Ausbildung Selbstverteidigung Realitätsnähe

Beitragvon Lobo85 » Mo 21. Feb 2011, 20:38

Interessante Diskussion. Den Choreographie-Einwand von der vorigen Seite find ich zumindest teilweise nicht ganz unbegründet. Was ich später im Einzeldienst davon an den Mann bringen kann wird wohl erst die Zukunft und entsprechende Situationen zeigen.

Ich seh es von meinem jetzigen Standpunkt also selbst noch in der Ausbildung so, dass man mit unserm Ausbildungs-SV Einschreittechniken an die Hand bekommt um zu Boden zu Bringen, zu fixieren, sich zu decken und so weiter und da muss man sich einfach ein paar rausschauen die man selber gut anwenden kann + entsprechend Alternativen. Es dient dazu die Angst oder Scheu davor zu verlieren entsprechend zu handeln, ein Gefühl für sich und sein gegenüber zu bekommen, später sinnvoll mit dem Partner zusammen zu agieren und nen guten Job im Fall der Fälle machen zu können und seine Einsatzmittel vernünftig anzuwenden.

Was ich zum Teil schwierig find, aber denk ich nix ist, was die Ausbildung in der Zeit beheben könnte, sind die völlig unterschiedlichen Trainingsstände der Kollegen von Anfang an, die einem aber auch genau das Problem später draußen vor Augen führen und die eigenen Grenzen aufzeigen.
Wenn du Beispielsweise als Partner im SV einen langjährigen Ringer oder Judoka hast, wirst im Bodenkampf mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Land sehen wenn der Gas gibt. Das gleiche bei nem (Kick)Boxer im Standkampf. Viele kommen sportlich aus nem völlig anderen Bereich - da zähl ich mich auch dazu und erleben dann zum erstenmal diese 1gegen1 oder 2 oder mehr am Boden oder im Stand Situation in nem Dojo und das ist gut, weil es a gewisse Vorbereitung ist.

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Re: Ausbildung Selbstverteidigung Realitätsnähe

Beitragvon palme29 » Di 19. Apr 2011, 00:10

Ich selber habe leider keinerlei Kampfsporterfahrung, jedoch habe ich mal mit nem Freund
1:1 probiert der den braunen Gurt in Teakwando hat.
Von 15 Versuchen mich zu Boden zu bringen, lag er 15 mal am Boden :haue:
^^
Das muss an meinen Fußballerhaxen liegen, mich bekommt man einfach nicht all zu schnell
auf die Mate^^.

Haben eigentlich viele Leute Kampfsportarten schon vor der Ausbildung drauf? Oder gibt es
auch Neulinge wie mich?
Kann man auch als Anfänger sowas noch sinnvoll erlernen? :box:

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Re: Ausbildung Selbstverteidigung Realitätsnähe

Beitragvon spADer » Di 19. Apr 2011, 08:58

Und ihr habt das bestimmt realistisch gespielt, oder? ;D

Ein T.dürfte das Interesse haben, dich um zu treten/schlagen, nicht in den Infight zu gehen. Takedowns lernen die nämlich nur begrenzt.

Das bringt dir aber nichts, denn die wenigsten Angreifer haben das Interesse mit der Polizei am Boden zu ringen, sondern einen umzuwemsen damit man sich der pol. Maßnahme entziehen kann (alternativ los zu reisen um nicht in Gewahrsam zu gehen).


Ich selber mache eine kleine Weile W-T und weiß wie schwer es ist einen mit einem Wurfeingang zu Boden zu bringen wenn er mal nicht perfekt steht. Ich kriege ihn zwar (mit Technik) runter, aber so dass mein Sifu regelmäßig die Krise bekommt ;D
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Re: Ausbildung Selbstverteidigung Realitätsnähe

Beitragvon Danny.reloaded » Di 19. Apr 2011, 20:54

Ich selber habe leider keinerlei Kampfsporterfahrung, jedoch habe ich mal mit nem Freund
1:1 probiert der den braunen Gurt in Teakwando hat.
Von 15 Versuchen mich zu Boden zu bringen, lag er 15 mal am Boden
Du weisst schon, was die im Taekwondo so machen. Tipp: Mit Grappling hat das überhaupt nix zu tun.
Klingt ungefähr wie: "Ich hab den Oberfussballer aus dem Dorf beim Tischtennis voll platt gemacht."


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