Der polizeiärztliche Dienst Münster

Auswahlverfahren und Ausbildung

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Polli
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Der polizeiärztliche Dienst Münster

Beitragvon Polli » So 19. Dez 2004, 00:13

Hi Leute,

seit April 2003 bin ich täglich im Forum präsent.

Seit dieser Zeit lese ich regelmäßig irgend welche Horrormeldungen :evil:
über den polizeiärztlichen Dienst (PÄD) :onceldoc: aus Münster.

Der polizeiärztlichen Dienst wurde in diesem Forum bereits auf das Übelste beschimpft,
so dass ich die Beiträge editieren oder sogar komplett löschen musste.

Ihm wurde Willkür unterstellt, ihm wurde vom Sinn her nachgesagt,
dass er quasi die Drecksarbeit für die Prüfer leiste und Bewerber,
die den Prüfern nicht genehm seien, durch irgend
welche gesundheitlichen Vorwände rauskegeln würde.

User, welche das Testverfahren noch vor sich haben,
könnten den Eindruck gewinnen, als wäre dort eine Art Verschwörung :rolleyes: im Gange. :saddev:

Dieses wird durch Beiträge deutlich, wo sich Bewerber,
eben wegen dieser Horrormeldungen,
große Sorgen und im Vorfeld total verrückt :irre: machen.

Der PÄD ist im Forum nicht präsent und
kann sich deshalb gegenüber dieser Behauptungen oder Eindrücke nicht wehren.
:argue:
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Daher will ich eine Lanze :ritter: für diesen PÄD brechen und ein paar deutliche Worte los werden:

Der PÄD besteht aus einem Polizeiarzt :onceldoc: und seinem Mitarbeiterteam. :gossip:
Täglich kommt zur Unterstützung ein weiterer Polizeiarzt,
aus einer Behörde des Landes NRW zur Unterstützung dazu.
Daher kann man auch nicht von dem Polizeiarzt sprechen.

Jeder Bewerber hat während seiner Untersuchung im Prinzip
mit einem anderen Arzt zu tun, da diese täglich wechseln.

Der Dienst arbeitet nach den Regeln der
Polizeidienstvorschrift (PDV) 300. :les:

Er ist daran gebunden :!:

In dieser PDV sind alle möglichen gesundheitlichen Aspekte aufgelistet,
die für den Polizeiberuf relevant sind.

Dabei ist der Gesamtbefund der ärztlichen Untersuchung entscheidend.

Der PÄD hat die Aufgabe, nicht nur den aktuellen Gesundheitszustand
zu beurteilen, sondern auch eine Prognose für
die vielen Berufsjahre die bevorstehen, zu wagen.

In der PDV 300 sind ebenfalls alle Gründe, weshalb ein Bewerber abgelehnt werden muss, aufgeschrieben.

Dem PÄD bleibt bei diesen gesundheitlichen Aspekten kein Handlungsspielraum.

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In Zeiten, wo die Polizei durch weniger Einstellungen
„abgeschmolzen“ wird, ist es für die Polizei umso wichtiger,
dass alle Bewerber nach Möglichkeit wenig Ausfallzeiten haben
und nicht zwischendurch vor ihrer Pensionierung
polizeidienstuntauglich :opa: werden.

Und jetzt mal aus dem Nähkästchen:

In Zeiten, wo sich auf rund 500 Ausbildungsplätze über 7000 Leute bewerben, hat der
PÄD die Möglichkeit, sich die gesündesten und trainiertesten :sport: Leute auszusuchen.


Daher erfolgt selbstverständlich eine enge Auswahl. :yau:

Test bedeutet, dass man ihn entweder bestehen oder nicht
bestehen kann.

Dazu gehört auch die gesundheitliche Auswahl.

Leute, bitte bedenkt, dass die Wahrscheinlichkeit rund 15 Mal größer ist, nicht Polizist zu werden, als angenommen zu werden :!:

Ich habe hier bisher nie gelesen, dass sich jemand über ein angebliches Fehlurteil eines
Prüfers mokiert hat.

Die Entscheidungen des PÄD werden jedoch immer wieder angezweifelt.

Mir ist durchaus bewusst, dass es für jeden eine riesige Enttäuschung :sad: ist,
abgelehnt zu werden. Ein Traum :magic: geht zu Bruch. :sad:

Bei den Tests durch den Auswahldienst muss man sich oft an
die eigene Nase fassen, wenn man abgelehnt wurde.

Aber auf seine Gesundheit hat man i. d. R. wenig Einfluss.
Es sei denn, man hat sich jahrelang hängen gelassen.

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Beim PÄD arbeiten Menschen, die mit sehr viel Engagement, Tag für Tag, Monat für Monat nach bestem Wissen und Gewissen ihre Arbeit verrichten,
und jährlich tausende von jungen Menschen untersuchen.

Im Sommer 2004 schoben sie ca. 3 Monate lang täglich Überstunden, um jedem Bewerber
gerecht zu werden.

Bei so viel Arbeit kann sicherlich auch mal ein Fehler unterlaufen....

Wer glaubt, dass sich der PÄD geirrt hat, der hat die rechtliche Möglichkeit
dieses überprüfen zu lassen.
Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Fachärzte die gesundheitliche Einschränkung
aus einem anderen Blickwinkel :lupe: sehen.
Die Fachärzte kennen die (Spiel)-Regeln der PDV 300 nicht.

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Ich habe diese Zeilen in der Hoffnung geschrieben, dass Bewerber, die vom PÄD abgelehnt
wurden, bei allem Frust bitte sachlich bleiben.

In diesem Sinne....

Gruß ;)

P.S.: Damit keine falschen Gedanken aufkommen...
- Ich gehöre dem PÄD nicht an.


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